• Kontakt
    • Dr. Marta Doehler-Behzadi
 | Geschäftsführerin

      Dr. Martina Doehler-Behzadi
 Geschäftsführerin

      +49 3644 518 32 0
      info@iba-thueringen.de

      Dr. Martina Doehler-Behzadi leitet die IBA Thüringen GmbH seit 1. Mai 2014 als Geschäftsführerin. Nach ihrem Studium für Stadtplanung an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB) Weimar und anschließendem Forschungsstudium arbeitete sie seit 1984 zunächst mehrere Jahre für den Chefarchitekten der Stadt Leipzig. Anschließend war sie als freiberufliche Stadtplanerin in Leipzig tätig. Von 2007 bis 2014 leitete sie das Referat Baukultur und Städtebaulicher Denkmalschutz im Bundesbauministerium. In dieser Funktion betreute sie in den vergangenen Jahren auch das bundesweite Netzwerk von IBA Akteuren und ist mit den IBA Prozessen in Deutschland vertraut. Dr. Martina Doehler-Behzadi wurde 1957 in Berlin geboren und hat zwei erwachsene Töchter.

    • Alexander Köhler | Assistenz der Geschäftsführung, Kaufmännische Assistenz

      Alexander Köhler
      Assistenz der Geschäftsführung, Kaufmännische Assistenz

      +49 3644 518 32 0
      alexander.koehler@iba-thueringen.de

      Alexander Köhler ist seit 2017 Assistent der Geschäftsführung und unterstützt das IBA Team. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und qualifizierte sich zum geprüften Wirtschaftsfachwirt weiter. Zuvor war er administrativ im Lebensmitteleinzelhandel tätig.

    • Kai Dolata | Projektmanager

      Kai Dolata | Projektmanager

      Kai Dolata hat Architektur an der TU Dresden studiert. Er ist Mitglied der Gruppe urbikon.com und hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung an der Uni Kassel gelehrt. Durch seine mehrjährige Tätigkeit als Projektmanager im IT Bereich und zwischen 2014 bis Anfang 2020 auch als Finanzvorstand beim Flussbad Berlin e.V. ist er gut mit finanziellen und organisatorischen Strukturen vertraut. Seit Januar 2020 bringt er diese Erfahrung als Projektsteuerer für die IBA Thüringen ein.

    • Katja Fischer
 | Programm- und Projektleiterin

      Katja Fischer

      Programm- und Projektleiterin

      +49 3644 518 32 11
      katja.fischer@iba-thueringen.de

      Katja Fischer ist Architektin. Sie gehört zum IBA Gründungsteam, ist Mitautorin der Machbarkeitsstudie und arbeitet als Programm- und Projektleiterin für die IBA Thüringen. Nach dem Studium an der Bauhaus-Universität Weimar lehrte und forschte sie dort im Wohnungsbau, der Stadt- und Raumentwicklung und war Gastprofessorin am WAAC (US). Thematischer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Bestand und dessen Transformation, von strategischen Beiträgen bis in die bauliche Umsetzung. Beim Projekt Eiermannbau in Apolda in Trägerschaft der IBA Thüringen verantwortet sie den mininalinvasiven Ausbau, die experimentellen Aneignungsformate und öffentliche Vermittlung des Denkmals. Sie war Kuratorin der IBA Zwischenpräsentation 2019 und leitet im IBA Finaljahr 2023 den Transferprozess in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung. Seit 2012 begleitet sie das Netzwerk der Internationalen Bauausstellungen. Seit 2022 ist sie Beirätin für die Entwicklung der Leitlinien für Baukultur in Deutschland im Auftrag des BMWSB.

    • Kerstin Faber
 | Projektleiterin

      Kerstin Faber

      Projektleiterin

      +49 3644 518 32 10
      kerstin.faber@iba-thueringen.de

      Kerstin Faber, Planerin und Urbanistin, ist spezialisiert auf die Entwicklung neuer Raumbilder und gemeinschaftlicher Gestaltungsprozesse. Sie studierte Architektur in Dessau und Fort Lauderdale (USA). Ab 2003 war sie Projektentwicklerin der IBA Stadtumbau 2010 und co-kuratierte die Abschlussausstellung der Internationalen Bauausstellung im Bauhaus Dessau. Anschließend war sie Dozentin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Fachbereich Internationaler Städtebau und gründete parallel das Projektbüro Franz Faber in Leipzig. Seit Frühjahr 2014 ist sie Projektleiterin der IBA Thüringen und verantwortlich für die erste IBA Ausstellung STADTLAND. Kerstin Faber ist Mitherausgeberin der Publikation ‚Raumpioniere in ländlichen Regionen' gemeinsam mit Philipp Oswalt (Spector Books, Leipzig 2013).

    • Tobias Haag
 | Projektleiter

      Tobias Haag

      Projektleiter

      +49 3644 518 32 12
      tobias.haag@iba-thueringen.de

      Tobias Haag gehört zum Gründungsteam der IBA Thüringen und ist Mitautor der IBA Machbarkeitsstudie im Jahr 2011. Nach dem Architekturstudium an der Bauhaus-Universität Weimar arbeitete er in verschiedenen nationalen und internationalen Architekturbüros, unter anderem bei Burkhalter&Sumi Architekten in Zürich sowie mit Mitchell&Giurgola, New York. 2006 gründete er das Architekturbüro A21 architektur + kommunikation. Von 2006 bis 2011 war er in Forschung und Lehre an der Bauhaus-Universität Weimar an der Professur Entwerfen und Wohnungsbau tätig. Seit 2011 ist er Projektleiter bei der IBA Thüringen. Sein Interesse gilt insbesondere dem nachhaltigen, regionalen Bauen mit Holz.

    • Ulrike Rothe | Projektleiterin

      Ulrike Rothe
      Projektleiterin

      +49 3644 518 32 13
      ulrike.rothe@iba-thueringen.de

      Ulrike Rothe gehört zum Gründungsteam der IBA Thüringen. In der Vorbereitungsphase war sie im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr als Mitautorin der IBA Machbarkeitsstudie tätig. Zuvor arbeitete sie bei der IBA Fürst-Pückler-Land (IBA see) in der Projektentwicklung, leitete die Bereiche Kommunikation und Besucherzentrum und hatte 2010 die Gesamtleitung für das Finaljahr der IBA see. Ulrike Rothe ist gelernte Handweberin, studierte Malerei/Grafik in Schneeberg und Architektur in Weimar, Stuttgart und Kopenhagen und arbeitete in einem schweizerisch-deutschen Architektur- und Designbüro sowie im Bereich Landschaftsarchitektur an den Universitäten Karlsruhe (bei Prof. Dieter Kienast und Prof. Henri Bava) und Berkeley (USA) und weiteren Hochschulen. Sie ist Mitglied in der Architektenkammer sowie im Deutschen Werkbund und war mehrjährige Vorsitzende des sächsischen Werkbundes. Außerdem ist sie Vorsitzende der Kunstlandschaft Pritzen e.V.

    • Dr. Bertram Schiffers | Projektleiter

      Dr. Bertram Schiffers
      Projektleiter

      +49 3644 518 32 14
      bertram.schiffers@iba-thueringen.de

      Dr. Bertram Schiffers, Stadtplaner SRL, ist Projektleiter bei der IBA Thüringen. Nach dem Architekturstudium an der RWTH Aachen und einem Jahr Urban Planning an der Columbia University in New York ging er zunächst nach Leipzig ins Büro für urbane Projekte. In seiner Doktorarbeit am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung untersuchte er den Immobilienmarkt in schrumpfenden Städten. Danach war er als Freiberufler und Lehrbeauftragter sowie am Thüringer Rechnungshof tätig. Sein besonderes Interesse gilt der Bestandsentwicklung und den Akteur:innen des Wandels in Stadt und Land. Bei der IBA war er Mitbegründer der LeerGut-Agenten und Beirat im Netzwerk Immovielien.

    • Dorothee Schmidt
 | ​Veranstaltungsmanagerin, Vermietung/Vermarktung Open Factory

      Dorothee Schmidt
      Veranstaltungs-
      managerin,

      Vermietung und
      Vermarktung Open Factory

      +49 3644 518 32 06
      dorothee.schmidt@iba-thueringen.de

      Dorothee Schmidt verstärkt seit Juli 2017 das IBA Team als Veranstaltungsmanagerin, seit 2020 ist sie außerdem im Projektteam der Open Factory. Nach ihrem Tourismusstudium an der FH München war sie bis 2017 für das Romantik Hotel auf der Wartburg in den Bereichen Veranstaltung, Verkauf, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Außerdem arbeitete sie von 2015 bis 2017 als Partnerin einer Veranstaltungsagentur in Witten (NRW) und betreute Kunden im Bereich Messebau und Events. Hier lag ihr Schwerpunkt auf der Personal- und Logistikplanung.

    • Elisa Wrobel
 | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

      Elisa Wrobel
      Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

      +49 3644 518 32 05
      +49 176 459 073 61
      elisa.wrobel@iba-thueringen.de

      Elisa Wrobel ist seit Februar 2018 bei der IBA Thüringen. Bevor die gebürtige Jenenserin für ihre Stelle als Verantwortliche der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zurückkehrte, absolvierte sie ihren Master in Sprache und Kommunikation an der TU Berlin und war zwei Jahre Volontärin bei der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein. Der RBB, die Pressestelle Nord der Deutschen Post/DHL und N24 zählen zu ihren weiteren Zwischenstationen.

       

    • Nina Zerche | Kuratorische Assistenz

      Nina Zerche
      Kuratorische Assistenz

      nina.zerche@iba-thueringen.de

      Nina Zerche hat in Berlin, Cádiz und Leipzig Geographie, Kunstgeschichte und Sozialwissenschaften studiert. Währenddessen hat sie an unterschiedlichen geographischen Instituten gearbeitet und sich auf stadt-, sozial- und kulturgeographische Themen spezialisiert. Für ihre Abschlussarbeit über Peripherisierung und kollektive Identität erhielt sie den Preis der Geographischen Gesellschaft zu Leipzig 2020. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst im Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung der Stadt Leipzig. Seit August 2021 unterstützt sie die IBA Thüringen als kuratorische Assistenz.

  • Presse
    • Pressemitteilungen

      Pressemitteilungen

      Hier finden Sie alle Pressemitteilungen der IBA Thüringen und ihrer Projektpartner sowie die Pressemitteilungen der vergangenen Jahre.

    • 2022: Übersicht der Pressemitteilungen

      2022
      Übersicht der Pressemitteilungen

      3. November 2022

      Dorfregion Seltenrain in Thüringen Vorreiter bei der gesundheitlichen Versorgung auf dem Land
      Erster von vier Gesundheitskiosken in Holzbauweise von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eröffnet

      30. September 2022

      Spatenstich für IBA Projekt Werkhaus an der Beulwitzer Straße, Saalfeld/Saale 
      Modularer Holzbau entsteht unter fachlicher Begleitung mit Anwohner:innen und Geflüchteten

      10. Mai 2022

      Erster Spatenstich für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule in Weimar
      Weimar wird Modellstandort für zukunftsfähige Bildungsarchitektur

      21. März 2022

      ›Bau(m)start‹ für Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums Kloster 
      Moderne Bildungs- und Freizeitstätte des Landessportbunds Thüringen basiert auf regionaler Holzbauweise

      15. März 2022

      IBA Thüringen bereitet ihr Finale 2023 vor
      Mit Spatenstichen starten Baustellen

      2. März 2022

      Ehemaliger Konsum wird neue Dorfmitte in Sundhausen
      Studierende der TU Berlin und junge Fachkräfte des Bauhandwerks bauen mit Unterstützung der Sto-Stiftung einen ehemaligen Konsum um


      Urleben, 3. November 2022

      Dorfregion Seltenrain in Thüringen Vorreiter bei der gesundheitlichen Versorgung auf dem Land
      Erster von vier Gesundheitskiosken in Holzbauweise von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eröffnet

      Die gemeindeübergreifende Stiftung Landleben und der angeschlossene Verein Landengel e.V. bauen seit vielen Jahren ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Dorfregion Seltenrain auf. Dazu werden im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen vier Gesundheitskioske in Holzbauweise realisiert. Die Bevölkerung kann sich in den Kiosken zu gesundheitlichen und sozialen Belangen beraten lassen und muss dank Telemedizin für Untersuchungen nicht mehr weit fahren. Heute wurde der erste von vier Gesundheitskiosken in Urleben feierlich von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eröffnet: »Die Sicherung und Fortentwicklung der Gesundheitsversorgung insbesondere im ländlichen Raum sind wichtige Hausaufgaben von Politik und Gesellschaft. Das Konzept ›Gesundheitskiosk‹ betrachte ich dabei als einen wichtigen Baustein. Hier wird nicht nur Digitalisierung durch die Nutzung von Telemedizin aktiv umgesetzt, sondern auch ganz analog gegen Einsamkeit und das Gefühl des ›abgehängt seins‹ gearbeitet. Dass sich Thüringen in diesem Bereich zudem als Vorreiter präsentiert und neue Wege geht, freut mich noch dazu.«

      Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit Prof. Dr. Edgar Franke hob in seinem Grußwort hervor, dass in Urleben ein Vorzeigeprojekt entstehe, das die gesundheitliche Versorgung in einer ländlichen Region verbessere. »In vielen Bereichen muss die gesundheitliche und pflegerische Versorgung neu gedacht werden«, so Franke. »Das gilt besonders in ländlich geprägten Regionen, in denen der Weg zum nächsten Arzt weit und die Mobilität begrenzt ist.«

      Der ländliche Raum ist vielerorts von strukturellem und demographischem Wandel geprägt. So auch die Thüringer Dorfregion Seltenrain. Der zunehmend entfernte Zugang zu Gesundheits- und Pflegedienstleistungen und die schlechtere mobile Anbindung an gesundheitliche Versorgung bei gleichzeitig alternder Bevölkerung vermindert die Lebensqualität auf dem Land. Zusätzlich fehlen Ansprechpartner:innen, die bedarfsgerecht informieren und helfen.

      Als Impuls für den Aufbruch ländlicher Räume und positives Signal an die Bevölkerung werden die Gesundheitskioske deshalb als neue, ergänzende Funktion an den zentralen Bushaltestellen der beteiligten Gemeinden umgesetzt. Weitere Projektstandorte sind im Gespräch.

      Frank Baumgarten, Vorsitzender der Stiftung Landleben und Mitinitiator der Gesundheitskioske: »Wir haben die Kräfte vor Ort gebündelt, auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, und sind viele Kooperationen eingegangen, um so viele Dörfer wie möglich auf diesem neuen Weg der Daseinsvorsorge mitzunehmen.«

      Zukünftiger Träger der Gesundheitskioske ist die im Oktober 2022 neu gegründete Gesellschaft Gesundes Landleben. Gründer sind die Stiftung Landleben gemeinsam mit dem Hamburger Sozialunternehmen OptiMedis AG, das unter anderem umfangreiche Erfahrungen in der Ausgestaltung und Umsetzung dieses besonderen Gesundheitskonzeptes im städtischen Kontext von Hamburg Billstedt/Horn gemacht hat. Christopher Kaufmann, Vorsitzender des Vereins Landengel e.V. und Mitgeschäftsführer der Gesundes Landleben GmbH: »Uns treibt ein ganzheitlicher Ansatz: Im Mittelpunkt steht der Mensch, der aktiv in seine Behandlung einbezogen wird. Wir werden in den Gesundheitskiosken feste Sprechstunden anbieten über das vom Land Thüringen geförderte AGATHE-Programm.«

      Die Gesundheitskioske sind ein Projekt der IBA Thüringen, die sich auf die Gestaltung des ländlichen Raums konzentriert: »Gute Projekte müssen ausstrahlen, umso überzeugender taugen sie als Modell für die Zukunft. Die Gesundheitskioske sind eine innovative Organisationsform der Daseinsvorsorge, aber als besonders gestaltete Holzbauten bereichern sie die Orte und die Dorfgemeinschaft.« so Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA. IBA Projektleiterin Kerstin Faber ergänzt: »Die Gesundheitskioske sind hier als Kleinstarchitekturen mit Bushaltestelle ein räumlich sichtbares Leitsystem für eine deutschlandweit neue Infrastruktur. Sie verbinden die soziale und gesundheitliche mit der mobilen Vorsorge auf dem Land.« Prof. Ralf Pasel von PASEL-K Architects aus Berlin hat die Gesundheitskioske in klimagerechter Holzbauweise entworfen. »Jeder Kiosk ist in seiner Form und Fassade spezifisch an seinen Ort angepasst, hat aber als prototypischer Holzbau eine hohe Serialität in der Konstruktion und Materialität. Einer Familie ähnlich sind die einzelnen Charaktere unterschiedlich ausgeprägt, der Genpool jedoch ist derselbe. So ergibt sich trotz individueller Gestaltung ein großes Ganzes.« Unterstützt wird die bauliche Umsetzung im Rahmen der Förderung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen des Freistaats Thüringen.

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      Saalfeld, 30. September 2022

      Spatenstich für IBA Projekt Werkhaus an der Beulwitzer Straße, Saalfeld/Saale 
      Modularer Holzbau entsteht unter fachlicher Begleitung mit Anwohner:innen und Geflüchteten

      Im Ankunftsquartier Beulwitzer Straße in der ehemaligen Alten Kaserne in Saalfeld startete am Freitag, den 30. September 2022 der Bau des Werkhauses. Hier im buntesten und jüngsten Wohngebiet im Landkreis entstehen ein Haus und Freiflächen zum gemeinsamen Arbeiten, Lernen und Begegnen. Der modulare Holzbau wird flexibel nutzbare Räume bieten, sowohl drinnen als auch draußen. Mit fachlicher Begleitung helfen und gestalten Anwohner:innen und Geflüchtete beim Ausbau mit. Der Bau des Werkhauses und sein Nutzungs- und Betreiberkonzept sind als stetiger Entwicklungsprozess angelegt. Das Richtfest und erste Nutzungen finden im Präsentationsjahr der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen 2023 statt.

      Mit dem Bau des Werkhauses reagiert die Stadt Saalfeld/Saale gemeinsam mit dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, dem Bildungszentrum Saalfeld und weiteren Partner:innen auf die Herausforderungen und Chancen der Migration sowie auf die Mängel und Potenziale im Wohnumfeld. An der Schnittstelle zwischen Stadt und Land, Wohnen und Gewerbe, Herkunft und Zukunft, Jugend und Arbeitswelt entsteht eine dringend benötigte soziale Infrastruktur. Als Scharnier und Sprungbrett soll das Werkhaus Talente sichtbar machen, den Dialog befördern und die Selbsthilfe aktivieren. Das gemeinsame kreative Schaffen im Quartier stiftet Zugehörigkeit und Wertschätzung. Zugleich qualifiziert es die Mitwirkenden für mehr gesellschaftliche Teilhabe.

      Das Werkhaus wird insgesamt 566 Quadratmeter Nutzfläche bieten, als multifunktionale Innenräume sowie als überdachte Außenräume. Nutzer:innen sind Quartiersmanagement, Bildungs- und Sozialträger, Vereine und Initiativen aus dem Quartier. Im Sinne des IBA Mottos ›Wie wenig ist genug‹ sind Baustruktur und Ausstattung auf ein Minimum reduziert. So ist der Flur als Laubengang und Begegnungszone angelegt. Überdachte Freiräume und Außenbereiche werden in die Raumnutzung einbezogen. Die Bauabschnitte gliedern sich in ein bau- und haustechnisches Grundgerüst, erstellt durch Fachfirmen, sowie Ausbauten, die Helfer:innen und Anwohner:innen mit fachlicher Unterstützung des Werkhausmanagers leisten. In nicht tragenden Teilen wird Recyclingmaterial verbaut. Für den Ausbau, die Ausstattung und die Baumpflanzungen werden noch weitere Unterstützer:innen und Materialspenden gesucht!

      Das Werkhaus ist seit September 2020 ein Projekt der IBA Thüringen. Es vereint mehrere innovative Zugänge: den Planungsprozess mit den Anwohner:innen, das flexible Raumprogramm, die Verknüpfung mit dem Freiraum, die modulare Bauweise sowie die Selbstbauphasen mit fachlicher Begleitung.

      Architekten des Werkhauses sind SIGMA PLAN Weimar. Das städtebauliche Konzept und die Grundidee gehen auf einen Vorentwurf der ARGE ifau Berlin mit Jesko Fezer und Projektbüro Hamburg zurück. Die Freiraumplanung liegt bei IHLE Landschaftsarchitekten, Weimar.

      Das Werkhaus-Projekt ist eingebettet in ein vielfältiges Netzwerk von Saalfelder Trägern der Sozial- und Jugendarbeit. Angeschlossen sind auch der Landkreis und das Jobcenter. Beschlüsse des Stadtrates liegen vor. Die Beulwitzer Straße ist Fördergebiet Soziale Stadt. Die Konzeptentwicklung wurde von der IBA Thüringen und aus Mitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik unterstützt. Die Baukosten belaufen sich auf 1,15 Mio. Euro. Planung und Bau sowie das Werkhausmanagement werden aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Freistaat finanziert. Das Infrastrukturministerium und das Landesverwaltungsamt tragen den innovativen Planungs- und Bauprozess aktiv mit.

      Der Entwicklungsprozess begann 2015 im Zuge des Bundeswettbewerbs Zukunftsstadt. Beim Projektaufruf Arrival StadtLand 2016 wurde die Idee für ein Werkhaus im Zwischenraum zum Ankommen dann Kandidat der IBA Thüringen. Seither haben die Stadt Saalfeld/Saale und ihre Partner:innen die Quartiersentwicklung mit Unterstützung der IBA Thüringen konsequent weiterverfolgt, unter anderem mit Sommerwerkstätten, experimentellen Raummodulen, Ideenstudie und Aktionsraumkonzept. Mit Hilfe des Werkhausmanagers entstanden bereits die Bauhütte im ehemaligen Pförtnerhäuschen, ein Lager für Recyclingmaterial, die Quartierswerkstatt und eine mobile Outdoor-Küche.


      Weimar, 10. Mai 2022

      Erster Spatenstich für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule in Weimar
      Weimar wird Modellstandort für zukunftsfähige Bildungsarchitektur

      In den kommenden Monaten entsteht auf dem parkähnlichen Grundstück ›Am Hartwege‹ in Oberweimar ein Ensemble aus drei Lernhäusern, das zeitgemäße Bildung durch innovative Architektur ermöglicht. Das Projekt entstand in Kooperation der Stadt Weimar mit der Schule, der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft sowie der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen.

      Mit einem symbolischen ersten Spatenstich durch die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskji, Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine, IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi, die Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft Barbara Pampe und Harald Zeil, Lehrer an der Staatlichen Gemeinschaftsschule, haben heute die Hochbauarbeiten für den zukunftsorientierten Schulneubau begonnen. Die Modernisierung der Sporthalle ist mit einem zeitlichen Versatz von circa einem Jahr geplant. Nach den Sommerferien 2024 soll in den neuen Schulgebäuden der Unterricht aufgenommen werden.

      »Der Neubau der Gemeinschaftsschule ›Am Hartwege‹ in Weimar ist etwas ganz Besonderes«, so Ministerin Karawanskij. »Hier entsteht nicht nur ein attraktiver Lernort mit zeitgemäßen Rahmenbedingungen, sondern ein Modell für die ›Schule der Zukunft‹. Deshalb fördert das Land das Projekt mit insgesamt 11 Millionen Euro aus dem Schulbauinvestitionsprogramm und IBA Ergänzungsmitteln«, fügte die Ministerin hinzu.

      Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar: »Mit dem Schulneubau erhält Weimar ein neues Flaggschiff für modernste Pädagogik. Jeder Euro, den wir hier gemeinsam investieren und verbauen, ist ein Stück Zukunft für den Bildungsstandort. Ich danke allen Beteiligten für die außergewöhnlich gute und engagierte Zusammenarbeit.«

      Die Stadt Weimar hatte sich zusammen mit der Staatlichen Gemeinschaftsschule im Jahr 2014 erfolgreich bei der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen beworben. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA: »Eine Schulgemeinschaft, ihre Stadt, eine Stiftung und eine Bauausstellung schaffen gemeinsam einen Lernort. Hier geht es um eine konsequent durchdachte Aussage, wie ein Schulgebäude organisiert und wie gut es gestaltet sein muss, um den heutigen und zukünftigen Anforderungen des Lernens gerecht zu werden. Das Weimarer Beispiel hat schon jetzt Modellcharakter und lädt zur Nachahmung ein.«

      2016 folgte die erfolgreiche Bewerbung bei der bundesweiten Ausschreibung ›Inklusive Schulen planen und bauen‹ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Dank ihrer finanziellen Unterstützung und fachlichen Mitwirkung wurden die pädagogischen Leitbilder herausgearbeitet, weiterentwickelt und in konkrete räumliche Anforderungen übersetzt. 

      Die Stiftung beauftragte daraufhin ein erfahrenes, interdisziplinäres Planungsteam mit der Entwicklung eines innovativen Entwurfs. Er überwindet die Grenzen herkömmlicher Schulgebäude und Klassenräume. Herzstück des Entwurfs sind rund 400 m² große, helle und hohe Lernlofts, in denen jeweils drei jahrgangsgemischte Gruppen zusammen lernen und arbeiten werden. Je drei dieser Geschosse bilden ein Lernhaus. Die Erschließungswege auf einer Etage werden vollständig in die Lernlandschaft integriert. Die Treppenhäuser werden in den Außenraum verlagert. Durch die Trennung von Konstruktion und Ausbau können die Lernhäuser auch mittelfristig auf Veränderung von Schule reagieren. Raumhöhe, -tiefe und Fassade der Lernlofts wurden so geplant, dass eine natürliche Lüftung ohne zusätzliche Klimatechnik möglich ist. 

      Barbara Pampe, Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft: »Wir hoffen, dass zukunftsfähige Schulen wie diese eine große Signalwirkung für den Schulbau in ganz Deutschland entwickeln. Es war der partizipative und integrative Planungsprozess, der in diesem Projekt zahlreiche Innovationen hervorgebracht hat. Dieses Prozess- und Planungswissen teilen wir jetzt auch auf einer Online-Plattform.« Alle auf www.schulbauopensource.de zur Verfügung gestellten Materialien sind frei zugänglich und tragen so zum Transfer von Know-how, Qualität und Innovation im Schulbau bei.

      Harald Zeil, stellvertretender Schulleiter der Staatlichen Gemeinschaftsschule: »Unsere Schule entwickelt sich seit ihrer Gründung 1993 sehr dynamisch. Dabei war unsere engagierte und solidarische Schulgemeinschaft immer aktiv bei jedem Schritt dabei. Wir freuen uns sehr auf den neuen Schulbau, denn wir bekommen immer mehr Schüler und wollen unserem Anspruch, gute, inklusive Pädagogik nach Jenaplan zu betreiben, auch räumlich gerecht werden. Mein Dank gilt neben den Projektpartnern auch meinen Kollegen, Schülern und Eltern, die sich lange in Geduld üben mussten.«


      Saalburg-Ebersdorf, 21. März 2022

      ›Bau(m)start‹ für Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums Kloster 
      Moderne Bildungs- und Freizeitstätte des Landessportbunds Thüringen basiert auf regionaler Holzbauweise

      Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat heute, 21. März 2022, der Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) in Kloster begonnen. Bis zum kommenden Jahr entsteht eine attraktive Einrichtung des Thüringer Sports für Kinder, Jugendliche und Sportvereine. Die geplante Holzbauarchitektur ist ein Vorzeigeprojekt für eine regionale, nachhaltige Holzbauweise. Das SEZ Kloster ist eine Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend im Landessportbund und verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung an der Bleichlochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf.

      »Wir freuen uns sehr, dass der Bau endlich startet«, blickt der Vorsitzende der Thüringer Sportjugend Robert Fischer auf einen über dreijährigen Planungszeitraum zurück. »Mit dem Neubau können wir weiterhin pädagogische Angebote in einer landschaftlich einzigartigen Region am sogenannten Thüringer Meer anbieten, um Sport und Bewegung in Einklang mit der Natur erlebbar zu machen.« Das SEZ Kloster war in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebucht.

      Anlässlich des Spatenstichs wurde ein Eichensetzling vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow an Volker Gebhardt, Vorsitzender ThüringenForst, übergeben, um die Nutzung des natürlich nachwachsenden Rohstoffs Holz zu verdeutlichen. Erst eine Förderung des Freistaats Thüringen in Höhe von ca. 4 Millionen Euro ermöglichte die Realisierung. Die Gesamtkosten betragen rund 5,5 Millionen Euro.

      »Wir sind glücklich mit dem Freistaat einen so wichtigen Partner, nicht nur in Bezug auf die finanzielle Förderung, an unserer Seite zu haben.« Zudem dankte Robert Fischer auch den Kooperationspartnern der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen und dem ThüringenForst sowie dem Landratsamt Saale-Orla-Kreis und der Stadtverwaltung Saalburg-Ebersdorf für die Unterstützung.

      Holz verfügt als nachwachsender Rohstoff über die besondere Eigenschaft, das Umweltgift Kohlenstoffdioxid in hohen Mengen für lange Zeit zu speichern und bietet damit einen Lösungsansatz für den Bausektor, der allein für 40% der weltweiten Emissionen steht. Das erzeugt eine Aufbruchsstimmung, ja fast Gründerzeit rund um die Ressource Holz. Auch im Freistaat Thüringen, einem der waldreichsten Bundesländer Deutschlands, wurde diese Chance erkannt und die zuständigen Ministerien sowie eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen engagieren sich beim Aufbau einer zukunftsfähigen, regionalen HolzBauKultur.

      »Dieses IBA Projekt zeigt, dass modernes Bauen mit Holz aus und in Thüringen auf einem guten Weg ist. Wenn die öffentliche Hand, innovationsbereite Träger wie der Landessportbund und starke Partner wie ThüringenForst gemeinsam regionale Kreisläufe stärken, kann eine neue, regionale und nachhaltige Holzbaukultur zu einem Markenzeichen werden. Das ist ein zentrales Anliegen der IBA Thüringen. Wir freuen uns sehr darauf, das SEZ Kloster in unserem Finaljahr 2023 präsentieren zu dürfen.«, so Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen. Die Eröffnung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2023.

      Zwei fertige IBA Projekte zeugen bereits von den Vorteilen und der gestalterischen Ausdruckskraft von Holzarchitektur – der Sch(l)afstall in Bedheim und das Timber Prototype House auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda. Beide Bauten haben großes Interesse von der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit erfahren: Der Sch(l)afstall schaffte es auf die Shortlist der Jury des prestigeträchtigen Architekturpreises des Deutschen Architekturmuseums und das Timber Prototype House erhielt den Jurypreis des internationalen Green Concept Awards.


      Apolda, 15. März 2022

      IBA Thüringen bereitet ihr Finale 2023 vor
      Mit Spatenstichen starten Baustellen

      Exakt hundert Jahre nach der Bauhaus-Ausstellung in Weimar präsentiert die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen ihre Projekte 2023 mit einem großen Finale. Spätestens dann wird sich zeigen, wie die langjährige Arbeit und die Resultate dieser IBA das StadtLand Thüringen verändern – und wie Baukultur beispielgebend sein kann für eine optimistische Zukunftserzählung von Thüringen.

      Das IBA Finale

      Das Finaljahr 2023 beginnt im Mai mit einer feierlichen Ausstellungseröffnung in Apolda. Der aktuell sich im Umbau befindende Eiermannbau wird nicht nur zum zentralen Ausstellungsort, sondern, wie schon mehrfach erfolgreich als Open Factory erprobt, auch zum Veranstaltungsort und lebendigen Treffpunkt. Das Präsentationsjahr wird im Oktober 2023 enden.

      Projektschwerpunkte 2022

      Die IBA Thüringen hat seit ihrem Beginn das StadtLand zu ihrem Thema gemacht: Der Begriff beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur des Freistaats und ist gleichzeitig Ausdruck für ein neues Verhältnis zwischen Stadt und Land, Gesellschaft und Ressourcen. Zu den IBA Vorhaben zählen wiederbelebte Denkmäler, moderne Holzbauten, erfrischende Landschaftsbilder oder erneuerte Stadtquartiere. 2023 werden viele IBA Projekte fertig sein, andere werden sich noch im Bau befinden oder Planung und Umsetzung werden über das Finaljahr hinausgehen.

      Zu den Projektschwerpunkten 2022 zählen u.a. der Baustellenstart für das Seesport- und Erlebnispädagogische Zentrum Kloster am Thüringer Meer im März, der Ausbau der Open Factory im Eiermannbau Apolda, der Bau der StadtLandSchule Weimar mit Spatenstich im Mai, der Bau eines Werkhauses als Zwischenraum zum Ankommen in Saalfeld und der Bau von Gesundheitskiosken in der Region Seltenrain.

      Kommende Veranstaltungshöhepunkte

      Die IBA wird Projektinteressierten außerdem in zwei neuen Formaten das StadtLand und Baukultur made in Thüringen näherbringen. Im April startet die Zoom-Reihe ›nextpractice:StadtLand‹, in der die Projektleiter:innen der IBA Thüringen gemeinsam mit den Projektbeteiligten – Bauherrenschaften, Entwerfende, Nutzer:innen – detailliert von ihrer Arbeit berichten. Und im bald zu hörenden Podcast ›StadtLand‹ tauschen sich die Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi und Projektleiter:innen mit Fachleuten zu den dringenden Gesellschaftsthemen unserer Zeit aus.

      Ein Highlight 2022 ist außerdem der IBA Salon ›Schön hier. Architektur auf dem Land‹ in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt (DAM) und der Stiftung Baukultur Thüringen. Die Wanderausstellung des DAM mit gleichem Titel bildet den Rahmen der Veranstaltung und zeigt auch Projekte der IBA Thüringen wie den Sch(l)afstall Bedheim, wo der Salon am 12. Mai stattfinden wird. Der Fachdiskurs wird den Fokus der Baukulturszene nach Thüringen lenken.


      Sundhausen, 2. März 2022

      Ehemaliger Konsum wird neue Dorfmitte in Sundhausen
      Studierende der TU Berlin und junge Fachkräfte des Bauhandwerks bauen mit Unterstützung der Sto-Stiftung einen ehemaligen Konsum um

      In der Thüringer Dorfregion Seltenrain engagieren sich seit Jahren die Stiftung Landleben und der Verein Landengel e.V. mit der Planung und Umsetzung eines neuen Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerks. Ziel ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen im Unstrut-Hainich-Kreis anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen.

      Zur Stärkung dieser sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum wird ein leerstehender ›Konsum‹ in Sundhausen zu einem neuen Dorfmittelpunkt und Treffpunkt umgebaut. Partner des Projekts sind neben dem Verein Landengel e.V. und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen die Technische Universität (TU) Berlin und die Sto-Stiftung. Im Rahmen eines umfangreichen ›DesignBuild-Prozesses‹ mit circa 20 Studierenden der TU Berlin und jungen Handwerkern entsteht ein Lernort für alle, der zeigt, wie ein zukunftsfähiger Aufbruch der Region und eine neue Verbindung zwischen Land und Stadt mit geringen Mitteln und geringen Eingriffen gelingen kann.

      Der experimentelle Charakter des Vorhabens dient den Studierenden und Junghandwerkern der Entwicklung von prototypischen Holz(Ein-)Bauten für eine zukünftig flexible Raumnutzung und übt gleichzeitig gemeinschaftliche Prozesse. Dem Gedanken sogenannter ›Bauhütten‹, also früheren Werkstattverbänden folgend, wurden alleBaubeteiligten frühzeitig in die Planungen eingebunden und interdisziplinär und gewerkübergreifend gearbeitet. Damit gestalten unterschiedlichste Akteure das DesignBuild-Projekt: Stiftungen, Vereine, die Öffentliche Hand, Universitäten und die Bevölkerung können besonders im ländlichen Raum mit gemeinsamer Kraft neue und ungewöhnliche Ideen entwickeln und Lösungen schaffen, um den ländlichen Raum zu stärken.

      Projekthintergrund

      ›DesignBuild‹ beschreibt einen Prozess, bei dem die Planung und Realisierung eines Bauwerks von der ersten Idee an in einer Hand liegt. In der Architektur ist DesignBuild mittlerweile eine alternative Forschungs-, Lern- und Lehrform, die gesellschaftliches Engagement mit theoretischem und praktischem Lernen verbindet. Somit werden Lehre, Forschung und Praxis unmittelbar zusammengeführt. So widmeten sich in der ersten Bauhütte im September 2021 die Studierenden der TU Berlin der Frage, wie dem zivilen Aufbruch in der Dorfregion Seltenrain kleinmaßstäblich Gestalt gegeben werden kann. Nach einer ersten, temporären Umnutzung des ehemaligen Konsums und Ortsanalysen entwarfen und bauten die Beteiligten erste Holzmöbel, die Außen- und Innenraum des Konsums verbinden und sehr flexibel einsetzbar sind. Zur zweiten Bauhütteim Dezember 2021 wurden weitere Entwürfe und Transformationsideen für den Konsum erarbeitet, die vor Ort diskutiert wurden. Mit der dritten Bauhütte werden die finalen Entwürfe der neuen prototypischen Ein- und Anbauten aus Holz innerhalb von 14 Tagen bis Anfang März 2022 gemeinsam realisiert.

      Das Projekt wird von der Sto-Stiftung unterstützt, die damit erstmals die beiden Stiftungszweige Architektur und Handwerkzusammenführt. In der Zusammenführung von Architekturstudierenden und jungen Fachkräften des Bauhandwerks soll über die konkrete Zusammenarbeit am Bau ein besseres Verständnis der Bauaufgabe, Wissen und Austausch gefördert werden.

      Das Projekt nimmt außerdem Bezug auf das Thema ›LeerGut‹ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Sie unterstützt die Stiftung Landleben und den Verein Landengel bei den Planungen von Gesundheitskiosken und einem Landzentrum in der Region. Der neue Dorfmittelpunkt in Sundhausen wird für die weitere Entwicklung dieser Projekte als Treffpunkt, Arbeits- und Ausstellungsort und für weiterer Bauhüttenprozesse dienen. 

      Projektpartner

      TU Berlin, CODE | Entwerfen und Baukonstruktion

      Vertreten durch Prof. Ralf Pasel und Studierende des Instituts für Architektur

      Das DesignBuild-Projekt der TU Berlin widmet sich den Fragen, wie dem Aufbruch auf dem Land kleinmaßstäblich Gestalt gegeben werden kann. Im Rahmen des Projekts gestalten die Beteiligten den ehemaligen Konsum zeitlich begrenzt in eine Bauhütte um. Hierbei geht es um eine tiefgehende Ortsanalyse sowie das Entwerfen und Bauen eines Tischs. Außerdem soll das Projekt die Frage beantworten, wie ein erstes (bauliches) Zeichen gesendet werden kann. 

      Landengel e.V.

      Vertreten durch Christopher Kaufmann, Vereinsvorsitzender und Bürgermeister von Sundhausen

      Der gemeindeübergreifende Verein Landengel und die Stiftung Landleben wollen gemeinsam ein neues Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Dorfregion aufbauen. Dazu gehören ein Landzentrum mit Kita, Tagespflege sowie verschiedenen Gesundheitsangeboten und Dienstleistungen unter einem Dach. Dazu kommen ›Gesundheitskioske‹ als Anlaufstelle und dezentraler Treffpunkt für Versorgungsfragen und Beratungen in den beteiligten Orten, die gemeinsam mit der IBA Thüringen umgesetzt werden.

      Stiftung Landleben

      Vertreten durch Frank Baumgarten, Vorstandsvorsitzender

      Die vier Gemeinden Blankenburg, Kirchheilingen, Sundhausen und Tottleben haben vor mehr als zehn Jahren gemeinsam mit der Agrargenossenschaft die Stiftung Landleben gegründet. Stiftungsziele sind die Umsetzung altersgerechten Wohnens und die Wiederbelebung der ländlichen Bausubstanz sowie, ganz allgemein, die Versorgung des ländlichen Raums. Die Stiftung kümmert sich um Fragen der Daseinsvorsorge und Lebensqualität. Bis heute hat sie barrierefreien Wohnraum auf innerörtlichen Brachen geschaffen, Sanierungsprojekte für leerstehende Häuser angestoßen und ein ehrenamtliches Mobilitätsangebot für ältere Menschen eingeführt.

      Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen

      Vertreten durch Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin, und Kerstin Faber, Projektleiterin

      Die IBA Thüringen ist ein über zehnjähriges Planungs- und Baukulturformat mit Abschluss im Jahr 2023. Unter dem Motto StadtLand arbeitet sie in Kooperation mit verschiedenen Partnern beispielhaft an nachhaltigen Projekten mit einem innovativen Gestaltungsanspruch. Das DesignBuild-Projekt in Sundhausen dockt sich thematisch u.a. an den IBA Schwerpunkt LeerGut an, der sich intensiv mit dem Bestand als Ressource und den Potentialen des Um-  und Weiterbauens in ländlichen Räumen auseinandersetzt.

      Sto-Stiftung

      Vertreten durch Till Stahlbusch, Stiftungsvorstand

      Die gemeinnützige Sto-Stiftung fördert das DesignBuild-Projekt nicht nur finanziell. In der Zusammenführung von Architekturstudierenden und Kräften aus dem Bauhandwerk soll über die konkrete Zusammenarbeit am Bau der gegenseitige Austausch von Erfahrungen, Wissen und Denkweisen, von ›Kopf und Hand‹ also, gefördert werden mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis der Bauaufgabe zu entwickeln. In diesem Sinne kann das Projekt auch als Prototyp künftiger Ausschreibungen im DesignBuild-Bereich verstanden werden.

    • 2021: Übersicht der Pressemitteilungen

      2021
      Übersicht der Pressemitteilungen

      16. März 2021

      Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 
      Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

      12. September 2021

      IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

      11. Oktober 2021

      IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus


      Apolda, 16. März 2021

      Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 

      Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen geht in ihre letzte Etappe und bis zum IBA Finale 2023 gibt es noch einiges zu tun. In Apolda, Nordhausen, am Rennsteig, in Saalfeld, im Schwarzatal, am Thüringer Meer, in Weimar und an anderen StadtLand-Standorten der IBA schreiten die Projekte voran.

      Anfang März hat der Fachbeirat der IBA Thüringen für fünf Vorhaben den Projektstatus empfohlen, dazu zählen das Wohnhaus für Studierende ›Das 100‹ in Weimar, das Soziokulturelle Zentrum in der Martinskirche in Apolda, die Quartiersentwicklung in Nordhausen Nord, die ›Wasserfrische‹ für die Region Schwarzatal und die gemeinschaftliche Entwicklung des leerstehenden Bürogebäudes als ›Wir Labor‹ in Erfurt. Damit stehen auch für diese IBA Projekte nach der Konzeptphase die nächsten Schritte bis zur Umsetzung an.

      An der Bundesautobahn A 71 wird am 30. März die zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel in Betrieb genommen, das große Infrastrukturprojekt der IBA Thüringen in Kooperation mit der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH und Shell Deutschland Oil GmbH. Auch der Emporen- und Ahnensaal auf Schloss Schwarzburg, ein zukünftiger Denkort der Demokratie, wird am 1. Mai nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten präsentiert.

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Die IBA will bis 2023 ein starkes Bekenntnis zum StadtLand Thüringen formulieren. Damit dies keine Theorie bleibt, unterstützen wir unsere Projektpartner überall im Freistaat mit aller Kraft bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Mittlerweile konnten wir gemeinsam mit unserem Netzwerk auch wichtige Initiativen auf den Weg bringen, dazu zählen beispielsweise die LeerGut-Agenten oder das Sondervermögen StadtLand Thüringen. Solche Strukturen sollen auch nach Abschluss der IBA die nachhaltige Verankerung der Modellprojekte sichern.«

      Vorbereitungen für das IBA Finale 2023 beginnen

      Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Aufsichtsratsvorsitzender der IBA GmbH und Thüringer Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft: »Die IBA Thüringen und ihre Impulse sind relevanter denn je. Sie erfüllen unsere Ansprüche, die etablierte Städtebau- und Landschaftsentwicklung zu hinterfragen, neuzudenken und anzupassen. Gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen für die kleinteilige Siedlungsstruktur Thüringens durch Klimawandel, Digitalisierung, aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie eröffnen sich in unseren ländlich geprägten Räumen auch Chancen, die wir bereits wahrnehmen oder noch ergreifen wollen. Davon zeugen unter anderem die StadtLand Projekte. Die IBA Thüringen endet am 31. Dezember 2023. Wie wir ihre Impulse auch darüber hinaus weitertragen, dazu sind die IBA und das Infrastrukturministerium bereits jetzt in engem Austausch.«

      Anlage zur IBA Jahrespressekonferenz 2021


      12. September 2021

      IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

      Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) lobte Anfang des Jahres erstmals den Thüringer Staatspreis für Baukultur aus. Von insgesamt 75 Einreichungen im Wettbewerb hat eine Fachjury 17 Projekte für die engere Wahl nominiert. Mit dabei waren auch vier mit der IBA Thüringen verbundene Projekte: ›500 Kirchen – 500 Ideen‹, ›Ein Tor ins Schwarzatal – Bahnhof Rottenbach‹, ›Initiative Zukunftswerkstatt Schwarzatal‹ und das ›Timber Prototype House‹.

      Der Staatspreis für Baukultur sowie Sonderpreise und Medaillen wurden am Freitag, den 10. September 2021 in einer festlichen Preisverleihung im Bücherkubus (Studienzentrum der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek) in Weimar feierlich durch Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff vergeben. Das IBA Projekt ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ erhielt eine Medaille in der Kategorie ›Initiativen/Institutionen/Personen‹ und wurde stellvertretend für das ganze Projektteam von Ulrike Rothe (IBA Thüringen) und Marcus Schmidt (EKM) entgegengenommen. Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen: »Wir freuen uns riesig für alle unsere EKM/IBA Modellkirchen im Rahmen des Gesamtvorhabens STADTLAND:Kirche Thüringen. Die Medaille für Baukultur gibt Kraft für die nächste Etappe bis zum Abschlussjahr der IBA Thüringen 2023.«

      2016 riefen die Evangelische Kirchengemeinde in Mitteldeutschland (EKM) und die IBA Thüringen auf, Ideen für zukunftsfähige Nutzungen von evangelischen Kirchen in Thüringen einzureichen. Von den rund 2.000 Kirchen in Thüringen steht rund ein Viertel leer oder werden kaum genutzt. So kamen in dem offenen Ideenwettbewerb ›StadtLand:Kirche‹ 500 Ideen für 500 dieser Kirchen zusammen. 2017 wurden sie in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt. Folgende Modellprojekte wählte eine Jury anschließend aus dem Aufruf zur Umsetzung im Rahmen der EKM und IBA aus: Die soziokulturelle Zentrumskirche in der Martinskirche Apolda wird gesellschaftlicher Treffpunkt, die Her(R)bergskirche in Neustadt am Rennsteig wird über eine digitale Plattform erfolgreich vermietet. Die St. Annen-Kapelle in Krobitz wurde 2017 mit einer gasbetriebenen Flammenorgel von Künstler Carsten Nicolai zur Kunstkapelle, 2.600 Besucherinnen und Besucher bestaunten das Projekt seitdem. Die Bienen-Garten-Kirche St. Peter und Paul in Roldisleben, ein meditativer Spielplatz in der Kirche St. Nicolai in Niedergebra und die Netzwerkkirche St. Johannis (digital und sozial) in Ellrich sind ebenfalls im Qualifizierungsprozess. 2023, im Finaljahr der IBA Thüringen, werden die Modellprojekte Teil der Abschlusspräsentation der IBA Ausstellung sein.


      11. Oktober 2021

      IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus

      Der IBA Fachbeirat hat in seiner letzten Sitzung am 02. und 03. September empfohlen, den Gesundheitskiosken in der Region Seltenrain den Status eines IBA Projektes zu verleihen. Damit würdigt er die innovative Projektidee für die Verbesserung der Daseinsvorsorge auf dem Land.

      Der Fachbeirat hat sich auf einer Rundfahrt in der Region Seltenrain über die Entwicklungen vor Ort informiert. Dabei lernte er die vielfältigen Projekte der Stiftung Landleben und des Vereins Landengel e.V. kennen und besichtigte die vier geplanten Standorte der Gesundheitskioske in Blankenburg, Bruchstedt, Kirchheilingen und Urleben.

      Die ortsübergreifende Plattform Landengel e.V. baut mit zahlreichen Partnern ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain auf. Ziel des Vereins ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Die Region Seltenrain wird damit zum Modellfall für die Vorsorge auf dem Land und zeigt, dass in Zeiten des demografischen Wandels gute Angebote für mehr Lebensqualität auch abseits der Stadt mit der Hilfe engagierter Akteure möglich sind.

      Im Juni 2021 ist das Projekt in einer neuen Phase angekommen. Mit Mitteln zur Förderung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen des TMIL arbeitet der Verein Landengel e.V. an der architektonischen Umsetzung des neuen Versorgungsnetzwerks. Pasel-K-Architects entwickelten dafür das Konzept, das sich in vier Gemeinden räumlich und gestalterisch an den Bushaltestellen verortet. Die maximal 25 qm großen Kioske dienen als Beratungsraum inklusive Sanitäranlagen und Wartebereich für den Bus. Gestalterisch als ›Familie‹ gedacht, wird die Bauweise in Holz je Standort und Gemeinde individuell erfolgen, ein IBA Bauhüttenprozess geht der gemeinsamen Realisierung voraus. 

      Der Fachbeirat würdigte das hohe kooperative Engagement von Stiftung Landleben und Verein Landengel e.V. im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung der Bürger*innen in ihren Dörfern. Das nutzerorientierte, experimentelle Vorgehen folgt ganz den Grundsätzen der IBA zur Stärkung der ländlichen Räume.

    • 2020: Übersicht der Pressemitteilungen

      2020
      Übersicht der Pressemitteilungen

      11. Dezember 2020

      Sondervermögen StadtLand Thüringen startet mit zwei Grundstücken im Schwarzatal

      14. September 2020

      IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projekt- und Kandidatenstatus

      24. Juli 2020

      Internationaler Architekturwettbewerb zum Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) Kloster entschieden

      14. Mai 2020

      Eintritt frei! Deine Saison im Eiermannbau Apolda

      24. April 2020

      IBA Thüringen engagiert sich weiter im ländlichen Raum und unterstützt Holzbaukultur 
      Zwei IBA Holzbauprojekte bereits ausgezeichnet


      Apolda, 11. Dezember 2020

      Sondervermögen StadtLand Thüringen startet mit zwei Grundstücken im Schwarzatal

      Sommerfrische Häuser in Döschnitz und Schwarzburg mit Unterstützung der Stiftung trias für langfristige Entwicklung gesichert

      Das ›Sondervermögen StadtLand Thüringen‹ nimmt dauerhaft Grundstücke auf, um Leerstand neu zu beleben und alternative Betreiberstrukturen zu ermöglichen. Die Erträge aus dem Sondervermögen werden gemeinnützig eingesetzt und Spekulation mit Boden verhindert. Grundlage des Verfahrens ist das Erbbaurecht. Gegründet wurde das Sondervermögen im April 2020 von der Stiftung trias und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Ausgangspunkt war die Sicherung baukultureller Schätze im Schwarzatal, das Sondervermögen ist jedoch auf Dauer und thüringenweit angelegt.

      Am 4. Dezember 2020 hat die Stiftung trias zwei Grundstücke im Schwarzatal erworben, auf denen das Haus Döschnitz und das Haus Bräutigam in Schwarzburg stehen, beides Projekte der IBA Thüringen mit zukunftsorientierten Betreiberstrukturen: Zwei Vereine aus Weimar und Berlin aktivieren diese historischen Sommerfrische Häuser als Orte der Begegnung, Arbeit und Erholung. Diese Nutzerkonstellation steht Modell für neue Verflechtungen zwischen Stadt und Land in Thüringen und einen Mehrwert in der Region. Die Stiftung trias und die Vereine schließen nun jeweils Erbbaurechtsverträge ab.

      Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der Stiftung trias: »Wenn bürgerschaftliches Engagement gepaart mit Fachwissen sich eines alten Gebäudes annehmen, können ganz neue, spannende Projekte entstehen. Über das Erbbaurecht und den Fonds sichern die Projekte im Schwarztal nicht nur ihre Ziele ab, sondern engagieren sich darüber hinaus.«

      Für die Nutzung der Grundstücke erhebt die Stiftung einen Erbbauzins, den sie für ihre gemeinnützigen Zwecke, für die Finanzierung neuer Projekte sowie die Verwaltung einsetzt. Das Angebot, Grundstücke in das Sondervermögen StadtLand Thüringen als ewiges, gemeinnütziges Stiftungseigentum zu überführen, richtet sich auch an andere Eigentümer leerstehender oder wenig genutzter Liegenschaften sowie an Projektinitiativen und Gruppen in Thüringen, die Boden als Gemeingut ansehen und eine dauerhafte, gemeinwohlorientierte Entwicklung zu langfristig planbaren Konditionen anstreben. Damit werden sie Teil eines solidarischen Netzwerkes von Hausprojekten, Quartiers- und Dorfinitiativen.

      Till Hoffmann vom Verein Haus Bräutigam: »Wir haben uns bewusst für das Erbbaurecht und gegen das Eigentum entschieden, denn dadurch wird eine gemeinwohlorientierte Nutzung dauerhaft sichergestellt. Wir freuen uns, dass mit unserem Erbbauzins zukünftig neue Projekte in der Region unterstützt werden können.«

      Es hätte nicht viel gefehlt und das Haus Bräutigam wäre nicht mehr zu retten gewesen. Anstatt als Spekulationsobjekt langsam zu verfallen, erhält es nun eine zweite Chance als Ort für temporäres Wohnen und Arbeiten.

      Hannes Langguth vom Verein Haus Döschnitz: »Das Erbbaurecht ermöglicht allen Beteiligten eine auf Langfristigkeit und Gemeinwohl ausgerichtete Entwicklung auf Augenhöhe. Darüber hinaus birgt es die große Chance, dass Thüringer Kommunen mittelfristig das Erbbaurecht als wirksames Instrument einer nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer öffentlichen Vermögen wiederentdecken.«

      Wohnhaus einer Brauereifamilie, Zuflucht für Heimatvertriebene, Bürgermeisterbüro, Jagdstube und Heimatmuseum - das im 18. Jahrhundert erbaute Haus Döschnitz hat eine vielfältige Nutzungsgeschichte. Der Verein Haus Döschnitz entwickelt das Gebäude gemeinsam mit lokalen Akteuren zu einem über die Region hinaus ausstrahlenden Ort für Bildung und Forschung, Kultur und Geschichte, sowie Wohnen und Arbeiten zwischen Stadt und Land.

      Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Grund und Boden sind nicht vermehrbar. Wir müssen damit sorgfältig umgehen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung trias ist nun eine Struktur entstanden, den Boden konsequent gemeinwohlorientiert zu verwenden und kein ›Geschäft‹ daraus zu machen. Das hat sich in vielen Großstädten bewährt, wo sich zivilgesellschaftliche Initiativen auf einem erhitzten Immobilienmarkt gar nicht anders behaupten könnten. Auf demografisches Wachstum und herkömmliche Investoren kann der ländliche Raum Thüringens hingegen selten zählen. Daher müssen wir neue Wege für Eigentums-, Betreiber- und Entwicklungsstrukturen finden, um es Initiativen zu ermöglichen, ihre Vorhaben umzusetzen und das StadtLand nachhaltig zu entwickeln.«

      Hintergrund

      Die Stiftung trias wurde 2002 gegründet um Menschen und Projekte zu unterstützen und zu fördern, die Antworten auf die gesellschaftlichen Fragestellungen der Bodenspekulation, der ökologischen Verhaltensweisen und des sozialen Zusammenwohnens und -lebens suchen. Sie ist eine thematische Bürgerstiftung, die ihr Vermögen aus einer breiten Schicht von Bürgern bezieht.

      Die IBA Thüringen arbeitet seit 2014 intensiv mit zahlreichen Projektträgern an Alternativen zur Sicherung und Entwicklung leerstehender Bauten. Ein räumlicher Fokus liegt dabei auf dem Schwarzatal, das mit viel Leerstand zu kämpfen hat. Gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt Schwarzatal arbeitet die IBA hier an der nachhaltigen Aktivierung dieser Region sowohl auf baukultureller wie auch gesellschaftlicher Ebene. Mit dem jährlichen Tag der Sommerfrische, dem fertigen IBA Projekt Bahnhof Rottenbach, dem Schloss Schwarzburg und den beiden Sommerfrische Häusern Haus Bräutigam und Haus Döschnitz hat die Region vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Nun gilt es, die steigende Nachfrage zu verstetigen und mit alternativen Betreiberstrukturen neue Entwicklungen im wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Bereich zu ermöglichen, und dabei den Gemeinnutz dauerhaft zu sichern.


      Apolda, 14. September 2020

      IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projekt- und Kandidatenstatus

      IBA Kandidat wird, wer gute Ideen und Konzepte für das StadtLand vorweisen kann. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess mit Workshops, Studien, Wettbewerben und ersten Planungen reifen diese Ideen zu Projekten, an die ein hoher Maßstab angelegt wird. IBA Projekte sollen für die Entwicklung Thüringens und darüber hinaus Referenz und Vorbild sein.

      IBA Projekt Seesport- und erlebnispädagogisches Zentrum Kloster

      Direkt am Ufer der Bleilochtalsperre und zugleich am Thüringer Wald baut der Landessportbund das ehemalige Seesport- und erlebnispädagogische Zentrum Kloster vollständig um. Ziel ist eine landschafts- und funktionsgerechte Architektur in ressourcenschonender Bauweise mit Holz aus der Region. Mit einem größtmöglichen Gestaltungspielraum forderte ein EU-weiter Planungswettbewerb kreative und innovative Lösungen sowie neue, einfache Baustandards explizit heraus. Aus einem Teilnehmerfeld von 19 Planungsteams errangen Ludloff und Ludloff Architekten und Schönherr Landschaftsarchitekten den 1. Preis. Der Landessportbund geht nun unmittelbar an die Umsetzung des neuen IBA Projekts.

      IBA Projekt Gera, Häselburg

      Im Zentrum der Stadt Gera gelegen, strahlt das Kulturhaus Häselburg mit seinem engagierten Kunstprogramm und Bildungsangebot weit in Stadt und Region aus. Private Bauherren haben das lange leer stehende, gründerzeitliche Gebäudeensemble seit 2016 behutsam instand gesetzt. Inzwischen sind zwei Gebäudeteile der ehemaligen Mädchenschule mit Galerie, Kunstschule, Medienbildungszentrum, Ateliers, Veranstaltungs- und Mieträumen wieder genutzt. Zur städtebaulichen Verankerung und funktionalen Ergänzung sind ein Kulturcafé und ein Gästehaus im dritten Gebäudeteil sowie ein Erweiterungsbau am Stadtgraben geplant. Ein Sockelgeschossneubau wird das bisher offene Blockfragment arrondieren. Hierauf soll eine zeitgenössische Raumskulptur entstehen, die den kreativen Dialog mit dem Altbau und der Stadt aufnimmt.

      IBA Projekt Saalfeld, Beulwitzer Straße

      Auf dem alten Kasernengelände zum Stadtrand von Saalfeld/Saale ist einer der vielfältigsten und jüngsten Wohnquartiere im Landkreis entstanden. Dazu beigetragen haben die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und die günstigen Mieten in den bestehenden Wohnblocks. Heute gilt es, allen Bewohnern die Ankunft, Integration und Sprungbrettfunktion zu ermöglichen. Um die dafür dringend benötigten Begegnungs-, Entfaltungs- und Arbeitsräume zu schaffen, wird die Stadt Saalfeld mit den Bewohnern in Selbstbauweise ein Werkhaus errichten. Seit 2015 entwickeln das Bildungszentrum Saalfeld und die Stadt Saalfeld diese Idee konsequent weiter. In Anwohnerworkshops, anhand experimenteller Raummodule und mit vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten entstanden das Quartierskonzept und ein konkretes Raumprogramm. Nun, da das Grundstück und die Fördermittel gesichert sind, können Werkplanung und Bau beginnen. Das Werkhaus vereint mehrere innovative Zugänge: bei der Planung mit den Anwohnern, beim flexiblen Raumprogramm und der modularen Bauweise bis hin zum Einsatz von Fördermitteln auch für die Selbstbauphasen und ihre fachliche Begleitung.

      IBA Projekt Her(r)bergskirchen Thüringer Wald

      Ausgehend vom erfolgreichen IBA Pilot-Projekt in der Michaeliskirche in Neustadt am Rennsteig wollen weitere Kirchen ihre Gebäude als Unterkünfte für Wanderer öffnen. Als nächste Standorte entlang des Rennsteigs sind Tambach-Dietharz, Spechtsbrunn, Steinheid und Gehlberg im Gespräch bzw. in der konkreten Planung. Die historischen Kirchenschiffe werden durch Mikroarchitekturen ergänzt, diese bilden Räume für einfache Schlafgelegenheiten ebenso wie für Begegnung und Gespräche. Mit ortsspezifischen Lösungen gelingt es, die Kirchen als öffentliche Gemeinschaftsorte für die Dörfer und Besucher wieder stärker nutzbar und erlebbar zu machen. Um jedes Projekt ist ein vielfältiges lokales Netzwerk unterschiedlicher Akteure entstanden. Die Dachmarke Her(r)bergskirchen verbindet die Standorte und sorgt für die Weiterentwicklung der Ideen sowie die Vermarktung ihres touristischen Potenzials. Die Idee ging aus dem Ideenwettbewerb ›STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017‹ hervor, ausgelobt von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gemeinsam mit der IBA Thüringen. Initiiert und weiterentwickelt wurde das Projekt durch ehrenamtliches Engagement der Kirchengemeinde Neustadt am Rennsteig mit Unterstützung junger Architekten aus Berlin und Leipzig.

      IBA Kandidat LeerGut-Agenten

      Die LeerGut-Agenten, das Thüringer Netzwerk zur Belebung von Leerstand, sind 2018 als Initiative der IBA Thüringen gestartet. Thüringen braucht eine Umbaukultur: weg von weiterer Flächeninanspruchnahme, hin zur Nach- und Umnutzung im Bestand. Vielen Interessierten fehlt aber das Fachwissen in organisatorischer, baulicher und finanzieller Hinsicht zur Aktivierung von LeerGut. Damit innovative und gemeinwohlorientierte Projekte nicht scheitern, soll durch die LeerGut-Agenten gute Beratung und Vernetzung bereitgestellt werden. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe um aus Ideen machbare Konzepte zu entwickeln, die zugleich einen Mehrwert für den Ort und die Region schaffen. Die LeerGut-Agenten sind als Netzwerk von Thüringer Aktiven gestartet. Ihre Besonderheit ist die Breite der beruflichen Hintergründe, Erfahrungen und Fachkompetenzen der Mitglieder. Damit schaffen die LeerGut-Agenten sowohl den Austausch vor Ort in den Thüringer Regionen als auch in die Fachwelt und Politik. In einer Pilotphase als IBA Kandidat werden sie beim Plattform e.V. eine Koordinationsstelle einrichten, um ihre Netzwerkarbeit zu verstetigen sowie Beratungen und Fortbildungen zu vermitteln.


      Apolda, 24. Juli 2020

      Internationaler Architekturwettbewerb zum Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) Kloster entschieden

      Ministerpräsident Bodo Ramelow kürt das Team des 1. Preisträgers Ludloff Ludloff Architekten & Schönherr Landschaftsarchitekten Berlin, die mit Entwurf einer filigranen Holzarchitektur für das SEZ überzeugen

      Der Landessportbund Thüringen e.V. lobte im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen im März 2020 einen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für Architekten zusammen mit Landschaftsarchitekten aus. Gesucht wurden Entwürfe und ein geeignetes Planungsteam für den Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) in Kloster bei Saalburg-Ebersdorf. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend seit vielen Jahren zahlreiche erfolgreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt.

      Alle 19 Wettbewerbseingänge setzten sich auf hohem Niveau mit der Aufgabe auseinander. Die wichtigste Zielsetzung des Landessportbunds und der IBA Thüringen war nachhaltiges Planen und Bauen. Mit dem Baustoff Holz sollten neue Bauformen, Bauweisen und Baustandards an der Bleilochtalsperre zeigen, was ›Baukultur made in Thüringen‹ ausmachen kann. Das pädagogische Profil und nicht zuletzt die einzigartige Landschaft des Thüringer Meers boten zusätzlich einen anspruchsvollen Wettbewerbsrahmen.

      Nachdem die Jury am 16. Juli 2020 unter Vorsitz von Hermann Kaufmann, Professor für Entwerfen und Holzbau an der TU München, die Wettbewerbseingänge auswertete, wurden die Sieger am 24. Juli 2020 im Eiermannbau Apolda feierlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow gekürt: »Dieser Architekturwettbewerb ist ein wichtiger Impuls für die großartigen Entwicklungen am Thüringer Meer. Hier kommen zwei Schwerpunktthemen des Landes zusammen: erstens eine vorbildliche Jugend- und Bildungsarbeit und zweitens das fortschrittliche regionale Bauen mit Holz. Der erste Preis löst unsere Erwartungen dazu voll und ganz ein. Ich wünsche dem Projekt des Landessportbundes, dass es ein weiteres Aushängeschild für Thüringen wird.«

      Der Entwurf des 1. Preisträgers versteht das ehemalige Bootshaus des SEZ Kloster als Herz der geplanten neuen Anlage. Der Vorschlag von den beiden Planungsbüros Ludloff Ludloff Architekten und Schönherr Landschaftsarchitekten sieht einen Umbau in filigraner Holzbauweise vor. Zwei neue, lange Flügelbauten mit einem asymmetrisch gefalteten Dach ergänzen das Bootshaus und bieten moderne Übernachtungsmöglichkeiten.

      Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbunds Thüringen: »Dieser Entwurf drückt unseren Anspruch, zeitgemäße Jugendbildung und Sportpädagogik auch räumlich zu verankern und durch die spezifischen Eigenheiten des SEZ Kloster im Naturraum am Thüringer Meer zu verstärken, ideal aus. Dank der großen Unterstützung des Landes wird eine Investition in die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geleistet.«

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Holz ist der Baustoff der Zukunft und in Thüringen haben wir viel davon. Solche Wettbewerbe zeigen, wie viel architektonisches Potenzial der Rohstoff hat. Das IBA Projekt am Thüringer Meer kann ein Leuchtturm für eine stabile Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bau werden.«

      Die Jury hat empfohlen, den Entwurf des 1. Preisträgers zu realisieren. Dahingehend werden jetzt Gespräche aufgenommen, sodass zügig die weitere Planung und Realisierung erfolgen kann.

      Mehr Informationen auf der Projektseite


      Apolda, 14. Mai 2020

      Eintritt frei! Deine Saison im Eiermannbau Apolda

      Initiativen und Startups, Handwerker*innen und Kreative, Veranstalter*innen und Kulturschaffende, wir laden Euch in den Eiermannbau Apolda ein! Kommt von Juli bis Oktober 2020 nach Apolda und werdet Pioniernutzer*innen dieses außergewöhnlichen Ortes!

      Die IBA Thüringen entwickelt den viele Jahre leer stehenden Eiermannbau in Apolda zu einer Open Factory - einem kreativen und produktiven Ort für viele und vieles. Eine ganzjährige Nutzung des Gebäudes ist derzeit noch nicht möglich, aktuell laufen die Planungen für den technischen Ausbau der Industriehallen. Uns ist es mit Blick auf die aktuellen Einschränkungen und Auswirkungen auf Kulturschaffende durch das Coronavirus ein Anliegen, diese Zwischenphase sinnvoll zu nutzen und vergeben deshalb die großzügigen Räume kostenfrei an gute Mitnutzer*innen und ihre Ideen. Die Open Factory hat also für die Sommersaison 2020 ›freien Eintritt‹!

      Mehr Informationen zur Open Factory gibt es auch auf der neuen Website open-factory.de

      Direkt zum Aufruf geht es hier


      Apolda, 24. April 2020

      IBA Thüringen engagiert sich weiter im ländlichen Raum und unterstützt Holzbaukultur 
      Zwei IBA Holzbauprojekte bereits ausgezeichnet

      Nach einem erfolgreichen Zwischenpräsentationsjahr 2019 mit rund 10.000 Besuchern in der Ausstellung ›StadtLand‹ nimmt die IBA Thüringen bereits heute ihr Finale 2023 in den Blick. Im Fokus der IBA stehen ihre rund 30 Vorhaben in ganz Thüringen – innovative und identitätsbildende Projekte für den ländlichen Raum. Mit ihrem Thema ›StadtLand‹ verdeutlicht die IBA Potenziale und Talente der Provinz. Dieses Thema beherrscht seit geraumer Zeit die gesellschaftliche Debatte; nicht zuletzt die Corona-Krise macht deutlich, dass die Digitalisierung Chancen bietet, dezentrale Strukturen und regionale Wertstoffkreisläufe und Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum zu stärken.

      Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Dies ist auch für die IBA ein ungewöhnlicher Frühlingsstart. Statt der jährlichen Pressekonferenz melden wir uns vorerst aus der Distanz, müssen Veranstaltungen absagen und halten gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die Projektarbeit am Laufen. Gleichzeitig schärfen die Herausforderungen unseren Blick auf die Bedeutung des ländlichen Raums und auch die Bedeutung unserer Arbeit.«

      Zum Spektrum der IBA Vorhaben gesellt sich eine neue Initiative, die den Projektprozess der Bauausstellung bis zum Finale abrundet und ihre Ziele schärft: HolzBauKultur. »Holzbaukultur ist wie ein strategischer Schlussstein für unsere Arbeit«, so Doehler-Behzadi. Thüringen ist ein waldreiches Bundesland und hat daher viel vom klimafreundlichen Rohstoff Holz zu bieten. Auch bei den weiteren Verarbeitungsstufen will Thüringen zum Vorreiter werden. Es gibt zahlreiche Aktivisten, die sich im Sinne einer Stärkung der regionalen Wirtschaft in vielen Bereichen für die verstärkte Nutzung des klima- und ressourcenschonenden Holzes engagieren. Die von der IBA Thüringen, dem Landesbeirat Wald und Holz Thüringen e.V., der Fachhochschule Erfurt sowie Partnern wie ThüringenForst AöR, dem Thüringer Waldbesitzerverband, Vertretern aus Wirtschaft und Politik sowie Bauherrenschaften und Architekten verfolgte Entwicklung einer stabilen Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bau wird für Thüringen identitätsstiftend wirken. Die IBA Thüringen will diese Kooperation weiter stärken und bis 2023 ein Gelegenheitsfenster für den innovativen Holzbau öffnen, der zu einem international beachteten Markenzeichen des Freistaats werden soll.

      Die Initiative wird vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow ausdrücklich unterstützt: »Jegliche Maßnahme, die die Verwendung des Werkstoffes Holz befördert und die Wertschöpfung im waldreichen Thüringen erhöht, begrüße ich. Es freut mich, dass sich die IBA dieses Themas mit der Initiative ›HolzBauKultur‹ angenommen hat. Damit ist ein weiterer bedeutsamer Akteur hinzugekommen. Gemeinsam wollen wir die vielfachen Pluspunkte von Holz als Baumaterial in das Bewusstsein der Menschen bringen.«

      Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der IBA GmbH, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, begrüßt die Zusammenarbeit: »Als sowohl für das Bauwesen, die Baukultur und für das Forstwesen zuständiger Minister freue ich mich besonders über diese zukunftsweisende Kooperation. Holz hat als Baumaterial viele Vorteile und großes Potenzial. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, ein klimafreundlicher sowie ästhetischer Baustoff und stärkt regionale Wertschöpfungsketten in Thüringen. Die Landesregierung setzt sich deshalb dafür ein, dass Bauen mit Holz erleichtert wird. Unser Freistaat ist international bekannt für seine Bau- und Waldkultur. Dass die IBA Thüringen beides architektonisch miteinander vereint, betrachte ich als ein Konzept mit Zukunft.«

      Zwei fertige IBA Projekte zeugen bereits von den Vorteilen und der gestalterischen Ausdruckskraft von Holzarchitektur – der Sch(l)afstall in Bedheim und das Timber Prototype House auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda. Beide Bauten haben großes Interesse von der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit erfahren: Der Sch(l)afstall schaffte es auf die Shortlist der Jury des prestigeträchtigen Architekturpreises des Deutschen Architekturmuseums und das Timber Prototype House erhielt den Jurypreis des internationalen Green Concept Awards.

      Bei zahlreichen IBA Vorhaben wird geprüft, inwieweit Holz als regional verfügbarer Roh- und Baustoff eingebracht werden kann: Die Gesundheitskioske in der Region Seltenrain sollen Holzexperimente im Kleinformat werden. Der Landessportbund Thüringen plant gemeinsam mit der IBA Thüringen einen Neubau in Holzbauweise für das Seesport- und erlebnispädagogische Zentrum (SEZ) in Kloster in Saalburg-Ebersdorf am Thüringer Meer. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend zahlreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen im Rahmen der freien Jugendhilfe statt.

      Auch das neue IBA Magazin widmet sich dem Thema Holzbaukultur. Es wird auf der Website iba-thueringen.de zum Download angeboten und kann in der IBA Geschäftsstelle bestellt werden.

    • 2019: Übersicht der Pressemitteilungen

      2019
      Übersicht der Pressemitteilungen

      4. Dezember 2019
      IBA Projektfamilie weiter gewachsen

      1. Oktober 2019
      IBA Zwischenpräsentation ›StadtLand‹ zu Ende gegangen

      23. Juli 2019
      IBA Ausstellung ›StadtLand‹ zählt zur Halbzeit 4.000 Besucher 

      5. Juli 2019
      IBA Projekt Bahnhof Rottenbach feierlich eröffnet
      Genossenschaft übernimmt ab jetzt Nahversorgung mit BahnHofladen

      23. Mai 2019
      IBA Ausstellung ›StadtLand‹ feierlich von Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow vor 400 Gästen eröffnet

      22. Mai 2019
      IBA Thüringen präsentiert vom 24. Mai bis 29. September 2019 den Zwischenstand ihrer Projektarbeit in der Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda

      27. März 2019
      Blockbau digital - das IBA Projekt 'Timber Prototype House' ist fertig!

      19. März 2019
      Zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte
       


      Apolda, 4. Dezember 2019

      IBA Projektfamilie weiter gewachsen

      Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
      übergibt Stadt Weimar Entwurf für Schule
      der Zukunft

      Startschuss für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar als Schule der Zukunft: Die im September abgeschlossene Entwurfsplanung wurde am 2. Dezember 2019 der Schulgemeinschaft im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar vorgestellt und von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft offiziell an die Stadt Weimar übergeben. Die Gemeinschaftsschule ist ein erstes Pilotprojekt für den Planungsbaukasten Schulbau Open Source, den die Stiftung in den nächsten Jahren als Qualitätsrahmen und Planungswerkzeug für guten Schulbau entwickeln wird. Darüber hinaus ist die Schule auch ein Projekt der IBA Thüringen.

      Mehr Informationen zum Projekt auf
      der IBA Website

       IBA Projekt ›Blankenhain, Gesundheitskirche‹
      Breites Netzwerk entwickelt Vivendium

      Ein breites Netzwerk von lokalen Akteuren entwickelt die Kirche St. Severi in Blankenhain zu einer Gesundheitskirche namens Vivendium. Spiritualität und Therapien sollen hier gemeinsam Raum finden. Ein Licht- und Möblierungskonzept wird die Entwicklung unterstützen. Der IBA Fachbeirat lobt den behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz der Kirche, die gesellschaftlich relevante Nutzungsidee und den deutlichen Bezug zur Stadt Blankenhain und dem Klinikum. 

      Mehrere Kirchen-Modellprojekte bearbeitet die IBA Thüringen im Ergebnis des Projektaufrufs ›Querdenker 2017‹ gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), darunter das IBA Projekt Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig, die Bienengartenkirche in Roldisleben, die Netzwerkkirche in Ellrich und das IBA Projekt Kunstkapelle Krobitz.

      Website zum Konzept Vivendium 

      IBA Projekt ›Schwarzatal, Haus Bräutigam‹
      Neues IBA Projekt erhält Förderung

      Der Verein ›Haus Bräutigam‹ will das derzeit leerstehende, ehemalige Sommerfrische Haus in Schwarzburg zu einem Ort für temporäres Wohnen und Arbeiten entwickeln, nachdem die Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V. das Objekt in der Ortsmitte vor dem Abriss bewahrt hatte. Die gemeinschaftlich organisierte und ressourcenschonende Transformation soll zu einem zukunftsfähigen Modell für Umbau- und Umnutzungsprojekte mit Ausstrahlung in den Ort, die Region und darüber hinaus werden. Der IBA Fachbeirat lobt die Selbsthilfekräfte der Akteure, welche das Schwarzatal und die regionale Baukultur stärken, der Verein ›Haus Bräutigam‹ stünde für fruchtbare und neue Stadt-Land-Verbindungen. Der Verein hat neben dem Projektstatus auch erfolgreich Fördermittel von der Förderinitiative ›Ländliche Entwicklung in Thüringen‹ mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) eingeworben und mit dem Rückbau von Anbauten an der vorgehängten Fassade begonnen. Dadurch konnte das historische Fachwerk wieder freigelegt werden. Das IBA Projekt gehört zum Gesamtgefüge Sommerfrische mit anderen Standorten und Aktivitäten im Schwarzatal.

      Aktuelle Eindrücke auf dem neuen Instagram Profil des Vereins

      IBA Kandidat ›Saalburg-Ebersdorf, Sportpädagogik Kloster‹
      Mehr Architektourismus am Thüringer Meer

      Der Landessportbund Thüringen plant einen Neubau für das seesport- und erlebnispädagogische Zentrum am Thüringer Meer. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend zahlreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt. Die Durchführung eines Architekturwettbewerbs ist geplant, um bei der Umsetzung des Projektes möglichst gute bauliche und architektonische Ideen für die pädagogische Arbeit zu erhalten. Der IBA Fachbeirat sieht hier die Chance, mit dem regionalen Baustoff Holz neue Bauformen, Bauweisen und Baustandards in einer ausdrucksstarken Landschaft zu initiieren. Das Vorhaben bereichert die Aktivitäten zum Architektourismus am Thüringer Meer. 

      Mehr Informationen zum Projekt auf der IBA Website

      IBA Gremium
      Neue Fachbeiratsmitglieder berufen

      Der Fachbeirat hat aus seiner Mitte Michael von der Mühlen, Staatssekretär a.D. im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, als seinen neuen Vorsitzenden gewählt. Damit löst er Uli Hellweg ab, der die IBA Programmatik seit 2016 maßgeblich mit formte. Zu den neuen Mitgliedern zählen außerdem Prof. Kerstin Schultz von der Hochschule Darmstadt sowie Dr. Barbara Janorschke vom Institut für angewandte Bauforschung Weimar.

      Alle Ausstellungsfilme der IBA Zwischenpräsentation online

      Wer die IBA Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau verpasst hat oder die Inhalte nochmal rekapitulieren möchte: Auf dem YouTube Kanal der IBA Thüringen sind der StadtLandFilm mit Übersetzung und zahlreiche Akteurs-Interviews zu sehen. 

      Hier geht's zum StadtLandFilm

      Fachtagung Klima-Gestaltungsplan
      in Nordhausen

      Am 12. Februar 2020 veranstaltet die Hochschule Nordhausen im Rahmen des Forschungsprojekts ›Klima-Gestaltungsplan für die Stadt und den Landkreis Nordhausen‹ eine Fachtagung über die Entwicklung eines raumgestalterischen Leitbilds zur Anpassung an den Klimawandel. Die Ergebnisse der Tagung werden in das Forschungsprojekt einfließen.

      Mehr Informationen und kostenlose Anmeldung


      Apolda, 1. Oktober 2019

      IBA Zwischenpräsentation ›StadtLand‹ zu Ende gegangen
      9.600 Ausstellungsbesucher

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen hat vom 23. Mai bis zum 29. September 2019 ihre rund 30 im Freistaat verteilten StadtLand-Vorhaben über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz in einer zentralen Ausstellung im Eiermannbau Apolda präsentiert. 2011 durch das damalige Kabinett beschlossen und 2012 als Gesellschaft gegründet folgte 2014 der erste IBA Projektaufruf ›Zukunft StadtLand!‹. Mittlerweile betreut die IBA Thüringen rund 30 Vorhaben, davon sind sechs fertiggestellt: Die Kunstkapelle in Krobitz, die Probewohnung im Sommerfrische Haus Döschnitz, der Sch(l)afstall in Bedheim, das Timber Prototype House, die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig und der genossenschaftliche BahnHofladen in Rottenbach. 2023 ist das Finale der IBA Thüringen, auf das die IBA Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach diesem positiven Meilenstein nun mit aller Kraft hinarbeiten.

      Die Ausstellung ›StadtLand‹ war eine zentrale Schau des experimentellen IBA Prozesses, der an vielen Standorten in ganz Thüringen stattfindet. Die kuratorische Leitung hatten die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und die Architektin und Programmleiterin der IBA Thüringen, Katja Fischer. Das europäische Gestalternetzwerk Constructlab unter der Leitung von Alexander Römer war Partner für die Szenografie. Die Ausstellung zeigte innovative Ideen, interessante Projektmacher, besondere Orte und eine Baukultur made in Thüringen.

      Bei 120 Führungen wurden über 2.600 Besucher durch den Eiermannbau und die Ausstellung geführt; seit Beginn dieses Jahres waren über 10.000 Besucher in der Ikone der Moderne. Die Zwischenpräsentation war ein wichtiges Aktivierungsmoment für die Entwicklung der Open Factory im Eiermannbau. Auch die Büro-Gewächshäuser der IBA Thüringen und damit ein Modell zur Belebung von LeerGut waren Teil der Ausstellung. Hier kamen die Besucher mit dem IBA Team ins Gespräch. Mittlerweile interessieren sich andere Nutzer für ein Studio, ein Büro-Gewächshaus oder Werkstattflächen in der Open Factory.

      Dass der Eiermannbau für eine Fülle an Veranstaltungen geeignet ist, davon zeugte in diesem Ausstellungssommer auch das Kunstprojekt ›Hotel Egon‹. An 40 Tagen haben über 300 Gäste im Denkmal übernachtet. Sie schliefen in ungewöhnlichen Hotelzimmern und –betten und beteiligten sich an intensiven StadtLand-Programmen in Apolda.

      Neben den vielen Thüringern besuchten auch internationale Gäste aus Frankreich, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und Polen den Eiermannbau. Als Tagungsort nutzten unter anderem das Thüringer Kabinett, der Bund Deutscher Architekten und die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung den Eiermannbau. Und auch Apoldaer Nachbarn wie das Berggymnasium, eurocylinder systems und das Lebenshilfe-Werk durfte die IBA begrüßen. Am 3. Oktober wird die Stadt ihre feierliche Stadtratssitzung im Veranstaltungssaal begehen.

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, seit 2014 Geschäftsführerin der IBA Thüringen, freut sich über das große Interesse: »Der Eiermannbau hat sich dank des Erfolgs dieser Ausstellung und der begleitenden Veranstaltungen zu einem wichtigen Standort für die Kreativszene im Weimarer Land entwickelt und sich bundesweit beim Fachpublikum einen Namen gemacht. Das wäre ohne unsere IBA Projektmacher und Partner nicht möglich gewesen! Ich möchte mich für ihr Engagement im StadtLand Thüringen, ihre Teilhabe an der Ausstellung und ihr Vertrauen bedanken. Nun arbeiten wir mit voller Kraft an der Umsetzung der IBA Vorhaben.«


      Apolda, 23. Juli 2019

      IBA Ausstellung ›StadtLand‹ zählt zur Halbzeit 4.000 Besucher

      Die Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda zeigt im Jahr der Zwischenpräsentation der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen sehr anschaulich und dennoch detailliert bis zum 29. September rund 30 Projekte über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz. Eröffnet am 23. Mai 2019 kamen bis jetzt rund 4.000 Besucher in den Eiermannbau.
      Bis zum Herbst werden weiterhin jeden Samstag um 14 Uhr kostenlose Führungen durch die IBA Ausstellung angeboten. Am 22. August findet um 18 Uhr die Veranstaltung ›Eiermann und Freunde‹ statt und informiert über die Entwicklung des Eiermannbaus zur Open Factory. Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September werden 11 und 14 Uhr Führungen angeboten.

      Die Ausstellung präsentiert neben anschaulichen Projektbeschreibungen und Akteurs-Interviews auch einen 15-minütigen StadtLand-Film, der sich an das Thema der IBA annähert. Die kostenlose Ausstellung ›StadtLand‹ ist täglich außer mittwochs geöffnet, unter der Woche von 9 bis 17 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.


      Königsee-Rottenbach, 5. Juli 2019

      IBA Projekt Bahnhof Rottenbach feierlich eröffnet 
      ​Genossenschaft übernimmt ab jetzt Nahversorgung mit BahnHofladen

      Bahnhof Rottenbach ist durch seine Lage ein wichtiger Verteiler in die Region. Heute wurde das Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen feierlich vor 300 Gästen als ein neues ›Tor ins Schwarzatal‹ eröffnet. Im sanierten Gebäude versorgt ab jetzt ein BahnHofladen einer dafür eigens gegründeten Genossenschaft Touristen und Einwohner, wo sonst Einkaufsmöglichkeiten fehlen. Birgit Keller, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft: »Das Projekt ist in mehrerer Hinsicht besonders: Es trägt mit dem BahnHofladen und dem Bürgerbüro als multifunktionales Ortszentrum zu einer zukunftsorientierten Entwicklung der Region im Schwarzatal bei. Und es zeugt von einem sehr hohen bürgerschaftlichen Engagement der Menschen vor Ort. Hier wurde die Genossenschaft ›BahnHofladen e.G.‹ gegründet, deren Mitglieder aktiv an der Gestaltung und Entwicklung des Projekts mitgewirkt haben und damit einen wirkungsvollen Beitrag für die Entwicklung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum leisten.«

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Wenn die Menschen in Königsee-Rottenbach ihren BahnHofladen annehmen, dann nehmen sie letztlich auch die Entwicklung ihrer Region und des Tourismus selbst in die Hand. Das StadtLand Thüringen zeigt Eigeninitiative.«

      Bahnhof Rottenbach gehörte 2014 im Rahmen der Initiative der Zukunftswerkstatt Schwarzatal zu den ersten nominierten IBA Vorhaben. Die Genossenschaft BahnHofladen Rottenbach e.G. gründete sich 2015: »Wir wollten nicht weiter über den Verfall im Zentrum unserer Stadt jammern, sondern mit verlässlichen Partnern die Sanierung des Bahnhofs angehen und einfach selbst machen!«, so der Genossenschafts-Vorsitzende Peter Möller.

      Vor zwei Jahren begann die denkmalgerechte Sanierung des Bahnhofsgebäudes unter Leitung des baubüros lehniger aus Gotha. Bereits 2015 setzte sich das Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto aus Berlin mit dem Entwurf ›STADTLAND:INSELN!‹ zur Gestaltung eines Verkehrsverknüpfungspunkts vor dem Bahnhof durch. Im Wintersemester 2016/17 erarbeiteten Studierende der Bauhaus-Universität Weimar und der Hochschule Technik Wissenschaft und Kultur (HTWK) Leipzig Entwürfe für die Gestaltung des BahnHofladens. Daraus ging das Architekturbüro K²L Architekten aus Leipzig hervor, das in Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Ingenieurbüro Lindig | Herbst | Lichtenheld aus Rudolstadt aus dem Entwurf Realität machte. Die Besonderheit: Der BahnHofladen wird flexibel zum Verkauf oder als Bürgertreffpunkt genutzt.

      Die Qualitätsmaßnahme, unterstützt und begleitet durch die IBA Thüringen, hat sich gelohnt: Der Bahnhof ist ein Schmuckstück, der BahnHofladen modern, der Bahnhofsvorplatz regionaltypisch: Regionale Materialien wie Holz und Schiefer und grüne Inseln mit Staketenzaun umsäumt greifen typische Landschaftsbilder auf.

      Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft war maßgeblich an der Förderung des IBA Projekts beteiligt. Weitere Unterstützung erfuhr das Vorhaben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR), vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera (ALF), von der LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt und von Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).


      Apolda, 23. Mai 2019

      IBA Ausstellung ›StadtLand‹ feierlich von Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow vor 400 Gästen eröffnet

      Vom 24. Mai bis 29. September 2019 präsentiert die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen in der Ausstellung ›StadtLand‹ ihre innovativen und nachahmungswerten Projekte für den ländlichen Raum im Eiermannbau Apolda. Zu der heutigen Vernissage der Ausstellung kamen 400 Gäste, die zuerst von IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi im Eiermannbau Apolda willkommen geheißen wurden: »Wir verstehen die IBA Thüringen und unsere Ausstellung als einen Diskussionsbeitrag, der sich an die Öffentlichkeit richtet. Hier wird die Provinz zeigen, dass Fortschritt nicht bloß den städtischen Zentren und Metropolen vorbehalten ist. Wie gelingt die Zukunftsgestaltung in den ländlichen Räumen, den kleinen und mittleren Städten, im StadtLand? Diese Fragen beschäftigen inzwischen nicht nur Thüringen, sondern auch andere Regionen Deutschlands und in Europa.«

      Im Anschluss begrüßte die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Anne Katrin Bohle, die Gäste: »Internationale Bauausstellungen - IBA - experimentieren seit rund 100 Jahren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Nach reinen Architekturausstellungen haben sich IBA mittlerweile zu komplexen Baukultur-Ausstellungen entwickelt, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in den Mittelpunkt rücken. So auch die IBA Thüringen mit ihrem Thema ›StadtLand‹. Wir brauchen diese Planungs- und Projektlabore, die uns zeigen, wie wir mit neuen, nicht alltäglichen Methoden und Mitteln die Herausforderungen an aktuelle Stadt- und Regionalentwicklung meistern können.«

      Der Thüringer Ministerpräsident, Bodo Ramelow, der die Ausstellung anschließend eröffnete, sagte: »Mit der Vorstellung rund 30 ausgewählter Projekte bei der Zwischenpräsentation der IBA Thüringen bietet sich der Öffentlichkeit die Chance, den Selbstanspruch der IBA zu überprüfen. Das Industriedenkmal von Egon Eiermann entwickelt die IBA Thüringen seit 2018 zur Open Factory und führt es bis 2023 schrittweise einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Nutzung zu. Die Kulturlandschaft in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren durch Wanderungsprozesse, Klimawandel, Energieproduktion, Infrastrukturausbau und neue Nutzungen dramatisch verändern. Wir dürfen den komplexen Wandel nicht länger als Bedrohung wahrnehmen, sondern als gestaltbaren Prozess. Die IBA Projekte demonstrieren, dass wir die Zukunft gestalten und in der Lage sind, uns auf veränderte Bedingungen einzustellen.«

      Auf dem Weg zu ihrem Finale 2023 ist die Ausstellung ›StadtLand‹ ein Zwischenresümee zum IBA Prozess. Zur Zeit bearbeitet die IBA Thüringen 28 Vorhaben, fünf Projekte sind fertiggestellt. Dazu gehören die St. Annen-Kapelle in Krobitz, die erste Sommerfrische Adresse in Döschnitz, der Sch(l)afstall in Bedheim, das Timber Prototype House sowie die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig.

      Die Ausstellung zeigt neben den fertigen auch die laufenden IBA Vorhaben über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz. Sie präsentiert neue Architekturen und Freiraumkonzepte in und mit Landschaft und Ländlichkeit. Außerdem stellt sie die tatkräftigen Menschen hinter den Projekten vor.

      Bereits am Vormittag des 23. Mai traf sich in Apolda das internationale Netzwerk ›IBA meets IBA‹. Hier versammeln sich die Vertreter der IBAs aus Deutschland und Europa und treten mit dem IBA Expertenrat des Bundes in Austausch, der die IBA Prozesse begleitet. Die Thüringer Ministerin und IBA Aufsichtsratsvorsitzende Birgit Keller begrüßte die Gäste aus Basel, Hamburg, Heidelberg, aus Parkstad in den Niederlanden, der Region Stuttgart und Wien.

      »Die Anzahl der aktuell laufenden IBAs, sechs an der Zahl, zeigt, wie erfolgreich das Format Internationale Bauausstellung ist und dass es auf so viele unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen in ganz unterschiedlichen Regionen Europas reagieren kann. Ich freue mich, dass Thüringen dieses Jahr Gastgeber des IBA Netzwerks ist.« Bei einem anschließenden Projekt-Speed-Dating tauschten sich die auswärtigen Gäste mit Vertretern von Kandidaten und Projekten der IBA Thüringen aus.

      Die Ausstellung ›StadtLand‹ ist vom 24. Mai bis 29. September 2019 von Montag bis Freitag (außer Mittwoch) jeweils 9 bis 17 Uhr sowie am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


      Apolda, 22. Mai 2019

      IBA Thüringen präsentiert vom 24. Mai bis 29. September 2019 den Zwischenstand ihrer Projektarbeit in der Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda

      Dieses Jahr zieht die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen Zwischenbilanz. 2011 beschlossen und 2012 begründet, lud sie 2013 zum offiziellen IBA Auftakt ein. Seit ihrem ersten Projektaufruf ›Zukunft StadtLand‹ 2014 bearbeitet sie mittlerweile 28 IBA Vorhaben in ganz Thüringen. Die IBA Vorhaben sind so vielfältig wie das Land selbst, sie reichen vom Ferienhaus im XS-Format am Thüringer Meer bis zum Zukunftsstadtkonzept in Nordhausen, vom digitalen Blockbau vor dem Eiermannbau bis zu einem Land(wirt)schaftskonzept für 1.500 Hektar Feld in Kannawurf. »Alle IBA Projekte und Prozesse verkörpern jeweils eigene Facetten, Dimensionen und Aspekte für das Thema der IBA Thüringen: StadtLand. So tragen sie zu einem gemeinsamen Zukunftsbild für Thüringen bei.«, sagt Dr. Marta Doehler-Behzadi, die Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

      Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Vorsitzende des IBA Aufsichtsrats Birgit Keller: »Die Zwischenpräsentation der IBA Thüringen ist ein bedeutender Meilenstein im IBA Prozess. Der IBA Aufsichtsrat, die Thüringer Landesregierung und alle am Prozess Beteiligten sind sehr gespannt auf die Ausstellung. Wir werden dabei die Aufmerksamkeit nutzen, um die Chancen des ländlichen Raums hervorzuheben. Nach der Ausstellung werden wir uns auf die weitere Umsetzung der IBA Projekte bis zum Finaljahr 2023 konzentrieren.«

      Mit der Ausstellung ›StadtLand‹ werden im Eiermannbau Apolda die Projektschauplätze, innovative StadtLand Zukunftsideen und zahlreiche Projektakteure vorgestellt. In einem temporären Kinosaal im ersten Obergeschoss des Eiermannbaus beginnt die Ausstellung. Hier zeigt ein eigens produzierter Film eine Annährung an den IBA Raum und die IBA Macher. In der Nachbarhalle kommen auf sieben Monitoren 16 Projektakteure zu Wort.

      Nebenan laden ›Thüringer Szenerien‹ aus großformatigen Standortaufnahmen und Projektsilhouetten die Besucher dazu ein, den Ist-Zustand und Zukunftsvisionen der IBA Vorhaben zu erleben. In Logbüchern wird jedes IBA Vorhaben eingehend erläutert und illustriert.

      Auf der zweiten Etage kann der experimentelle Ausbau des IBA Büros mit seinen 14 Gewächshäusern in der Open Factory nachvollzogen werden. Die finale Ausstellungssituation im Veranstaltungssaal lädt schließlich zum Mitmachen ein: Über einen Greenscreen können die Besucher verschiedene Bildhintergründe aus Stadt und Land auswählen und sich selbst hineinprojizieren.

      Mit dem europäischen Gestalternetzwerk Constructlab hat die IBA Thüringen einen idealen Partner für die Szenografie der Ausstellung gefunden. Constructlab bearbeitet kollaborative Prozesse und schafft mit Handwerkern, Künstlern, Filmemachern und Grafikern vor Ort mehr als eine Ausstellung. Alexander Römer, Gründer von Constructlab: »Das Making-of der Ausstellung ist wie bei allen Projekten von Constructlab ein Impuls zur Aktivierung des Ortes, hier ganz im Sinne der ›Open Factory‹-Idee der IBA. Unser konzeptioneller Schwerpunkt liegt in der engen Beziehung von Entwurf und Ausführung. Damit ist die Baustelle nicht mehr der Ort, an dem die Designidee auf eine harte Realität prallt, sondern der Kontext, in dem sich ein Projekt prototypisch entwickelt.« Römer wurde bei der Szenografie unterstützt von Filmemacher Fred Plassmann und Grafiker Pieterjan Grandry. Die kuratorische Leitung lag bei der IBA Thüringen in Händen von Katja Fischer.

      Die Ausstellung hebt einen entscheidenden Aktivierungsmoment im Projektprozess Eiermannbau hervor. Die IBA Thüringen ist Mieterin und ›Placemaker‹ des Industriedenkmals in einem und entwickelt das IBA Projekt zu einer Open Factory. Zum Bauhausjubiläumsjahr 2019 ist der Eiermannbau außerdem Teil der nationalen und thüringenweiten Grand Tour der Moderne. Sie verbindet deutschlandweit über 100 bedeutende und zugängliche Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 erbaut wurden, zu einer Reise durch 100 Jahre Architekturgeschichte. Die IBA Ausstellung ›StadtLand‹ und die Grand Tour sind wichtige und zukunftsweisende Zwischennutzungen für den Eiermannbau.

      Direkt auf dem Grundstück kann auch das fertige IBA Projekt Timber Prototype House eins zu eins erlebt werden. Der Experimentalbau entstand im Rahmen der Forschungsinitiative ›Zukunft Bau‹ des Bundes und in enger Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und der Jade Hochschule Oldenburg. Er hat seinen Platz auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda.

      Neben dem Timber Prototype House sind vier weitere IBA Projekte bis heute fertiggestellt worden. 2017 wurde das Kunstprojekt ›organ‹, eine mit Gas betriebene Flammenorgel, vom international renommierten Künstler Carsten Nicolai eigens für die St. Annen-Kapelle in Krobitz angefertigt. Die Kapelle aus dem 11. Jahrhundert ist damit das erste realisierte Modellvorhaben aus dem Querdenker-Aufruf ›500 Kirchen 500 Ideen‹, den die IBA 2017 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startete.

      In diesem Jahr geht sie in die dritte Saison. 2018 wurden drei IBA Projekte fertiggestellt. In Döschnitz entstand im lange Zeit leerstehenden Heimatmuseum die erste Sommerfrische Adresse dank modernem Apartment, das die Architektin Lina Maria Mentrup einrichtete. Auf dem Gelände von Schloss Bedheim bauten die dort ansässigen Architekten und Künstler Florian Kirfel-Rühle und Anika Gründer gemeinsam mit regionalen Handwerkern und Studierenden aus Weimar den Sch(l)afstall, ein Wirtschaftsgebäude, entstanden in einfacher Holzbauweise. 2019 wurde schließlich die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig vom IBA Fachbeirat zum Projekt erklärt. Sie ist damit das zweite Modellprojekt des Querdenker-Aufrufs und lässt eine Reihe von Folgeprojekten in der Region erwarten.

      2019 wird das IBA Projekt Bahnhof Rottenbach fertiggestellt. Das Bahnhofsgebäude ist wie viele andere aus der Nutzung genommen worden, nun soll der Verkehrsverknüpfungspunkt mit einem genossenschaftlich betriebenen BahnHofladen als ›Tor ins Schwarzatal‹ touristisch erschlossen und wiederbelebt werden. Der BahnHofladen wird am 5. Juli feierlich eröffnet.

      Alle Veranstaltungshöhepunkte der Ausstellung ›StadtLand‹ finden Sie auf iba-stadtland.de.


      Apolda, 27. März 2019

      Blockbau digital - das IBA Projekt 'Timber Prototype House' ist fertig!

      Im Rahmen der Forschungsinitiative 'Zukunft Bau' der Bundes entstand in Zusammenarbeit des Teams um Prof. Achim Menges, Universität Stuttgart, Hans Drexler, Jade Hoschschule Oldenburg, und der IBA Thüringen ein kleienr aber feiner Experimentalbau auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda. Ziel war es, das Potential des einfachen und regionalen Baustoffs Holz mit Hilfe modernster digitaler Planungswerkzeuge und Fertigungstechnologien aufzuzeigen. Dabei wurde auf das Prinzip der traditionellen Blockbauweise zurückgegriffen – diese jedoch erheblich weiterentwickelt. Entstanden ist ein ca. 15 Quadratmeter großer Versuchsbau aus vertikalen und in freier Form angeordneter Holzbalken. Durch die digitale Bearbeitung des Holzes konnte sowohl der Dämmwert des Holzes verbessert als auch hochpräzise Füge- und Verbindungslösungen realisiert werden. Die robotische Fertigungstechnologien ermöglicht eine einfache Produktion der Bauteile in hoher Stückzahl und lässt gleichermaßen eine freie Formensprache für den Bau zu.  

      Der Planungs- und Bauprozess könnte für diverse Bauvorhaben in Thüringen beispielhaft sein. Mit einem regionalen 'Wirtschaftskreislauf Holz' werden nicht nur die Kompetenzen des Landes Thüringen gestärkt, er ist zudem ökologisch mehr als sinnvoll. 34 Prozent Thüringens sind bewaldet. Der im großen Umfang vorhandene Rohstoff Holz ist als traditioneller Baustoff beliebt, die Möglichkeiten des Materials sind jedoch längst nicht ausgeschöpft. 

      Gefördert wurde das IBA Projekt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau, mit Unterstützug der Universität Stuttgart. Hauptsponsoren waren ThüringenForst und die Rettenmeier Holzindustrie Hirschberg GmbH. Außerdem unterstützten die Kooperations- und Industriepartner Holz von Hier gGmbH, Georg Ackermann GmbH, Universal Holzbau GmbH, Glaskontor Erfurt GmbH, Bauhaus-Universität Weimar, Ingenieurbüro Matthias Münz, Stadt Apolda und Nils Holger Moormann zusammen mit hofmann+loeffler creativeinrichtungen GmbH den Prozess.
       
      Das Timber Prototype House wird Teil der IBA Ausstellung 'StadtLand' sein. Vom 24. Mai bis 29. September 2019 haben Besucher die Möglichkeit, das Blockbauexperiment zu sehen, zu begehen und im benachbarten Eiermannbau alle weiteren IBA Vorhaben kennenzulernen. Wir freuen uns auf Sie!


      Apolda, 19. März 2019

      Zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte

      Der Fachbeirat der IBA Thüringen hat in seiner letzten Sitzung im März über zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte beraten und entsprechende Nominierungen empfohlen.

      Zwei Standorte am Thüringer Meer, die 'Urlaubswerft am Thüringer Meer' und das 'Langhaus am Thüringer Meer' erhalten IBA Kandidatenstatus. Hervorgegangen sind die beiden Vorhaben aus dem Wettbewerb 'XS - Neue Ferienhäuser modellhaft bauen'. Auslober waren der Freistaat Thüringen, vertreten durch das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, gemeinsam mit der Stiftung Baukultur Thüringen und der IBA Thüringen. Beim weiteren Qualifizierungsprozess für den Projektstatus sind aufgrund der Verbindung von Landschaft, Wald und Wasser am Thüringer Meer exzellente touristische Angebote und Raumqualitäten zu erwarten. Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft: "Mit den beiden neuen Kandidaten zeigt die IBA, dass sie gemeinsam mit zahlreichen Partnern wegweisende und beispielgebende Projekte in und für Thüringen, insbesondere in ländlich geprägten Gebieten entwickelt. Die IBA Thüringen wird noch bis zum Jahr 2023 an der Umsetzung ihrer Ziele arbeiten – 2019 ist die Zwischenpräsentation. Wir wollen, dass die IBA zum erfolgreichen Aushängeschild Thüringens wird und so die aktuellen deutschlandweiten Themen zu Demografie, bezahlbarem Wohnen und ressourcenschonender Revitalisierung von Bestandsbauten mitbestimmt."

      Die 'Her(r)bergskirche' in Neustadt am Rennsteig ist nun ein IBA Projekt. Im Kirchenraum der Michaeliskirche entstand eine experimentelle Mikroarchitektur als besonderes Übernachtungsangebot. Die starke touristische Nachfrage und das internationale Interesse sind Anregung für weitere Gemeinden entlang des Rennsteigs, ihre Kirchen einem neuen Publikum zu öffnen. Das Projekt ging 2017 aus dem Querdenker-Aufruf '500 Kirchen - 500 Ideen' der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen hervor.

      Für 'Nordhausen, Plattenbauquartier Nord' empfahl der IBA Fachbeirat ebenfalls den Status eines IBA Projekts. Nach der Entwicklung des Rahmenplans zur klimagerechten Quartiersentwicklung für Nordhausen Nord lobte die SWG Nordhausen in Kooperation mit der Stadt Nordhausen und der IBA Thüringen den Realisierungswettbewerb 'Multitalent gesucht' aus. Geplant ist nun, den ersten Preis des Wettbewerbs umzusetzen. Somit erhalten Bestandswohnungen und Freiräume des Wohnhofs an der Carl-von-Ossietzky-Straße durch individuellen Umbau unter Beachtung der grauen Energie und mit Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem auf Erdölbasis eine neue Raum- und Lebensqualität.

      IBA Kandidat wird, wer gute Ideen und Konzepte für das StadtLand Thüringen vorweisen kann. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess (mit Workshops, Studien, Planungen, Wettbewerben, etc.) reifen diese Ideen mit Unterstützung der IBA Thüringen zu realisierbaren Projekten. An diese wird ein hoher Maßstab gelegt, der mit einem Qualitätsvertrag zwischen den Projektakteuren und der IBA Thüringen sichergestellt wird: Sie sind radikal im Denken, richtungsweisend in Bezug auf die IBA Themen und Ziele, kreativ in der Umsetzung und exzellent in der Gestaltung. Außerdem sind sie regional verankert und öffnen sich gleichermaßen internationalen Anregungen. Sie sind als Prozess und Produkt beispielhaft für gutes Planen und Bauen. Werden diese anspruchsvollen Kriterien erfüllt, kann der Fachbeirat der IBA Thüringen einen Kandidat zum Projekt ernennen. Zur Zeit gibt es 28 IBA Vorhaben, davon sind zwölf IBA Projekte.

    • 2018: Übersicht der Pressemitteilungen

      2018
      Übersicht der Pressemitteilungen

      8. November 2018
      IBA Thüringen kooperiert bei Entwicklung ihres Initiativprojekts Open Factory im Eiermannbau Apolda mit LEG Thüringen und mit der Stadt Apolda

      24. Oktober 2018
      IBA Projekt ›Sch(l)afstall‹ fertiggestellt, Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt erhalten Projektstatus, ›Region Seltenrain, Landengel‹ neuer IBA Kandidat

      6. Oktober 2018
      Preisverleihung: Innovative Ideen für XS Ferienhäuser am Thüringer Meer

      27. September 2018
      Baubeginn für Autobahnraststätte A 71 ›Leubinger Fürstenhügel‹ am 1. Oktober

      29. August 2018
      Auftakt für die Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege in Weimar

      27. Juni 2018
      ›Gut erwacht‹ in Dornburg – Universität Jena startet Wettbewerb

      31. Mai 2018
      Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda startet

      10. Mai 2018
      Städtebaulicher Realisierungswettbewerb zum Modellvorhaben in der Tallinner Straße entschieden

      23. März 2018
      IBA Thüringen entwickelt Eiermannbau in Apolda zur Open Factory und sucht Mitmacher!

      21. März 2018
      Modellprojekt Thüringer Ferienhäuser geht in die nächste Phase


      Apolda, 8. November 2018

      IBA Thüringen kooperiert bei Entwicklung ihres Initiativprojekts Open Factory im Eiermannbau Apolda mit LEG Thüringen und mit der Stadt Apolda
      Erfolgreiche Projektentwicklung braucht starke Partner. Um das Initiativprojekt ‚Open Factory’ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen gemeinsam weiter voranzubringen, hat die IBA zwei Kooperationen besiegelt, eine mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und eine mit der Stadt Apolda. Entsprechend unterzeichneten jetzt Andreas Krey und Sabine Wosche, Geschäftsführung der LEG, sowie Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand jeweils einen Kooperationsvertrag mit IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi. Die Verträge sehen unter anderem vor, dass die LEG und die Stadt Apolda die IBA Thüringen bei der Mieterakquisition und Vermarktung der Open Factory unterstützen. Dafür wird die IBA Thüringen bei Bedarf ihr Know-how bei der Entwicklung im städtebaulichen Umfeld – zwischen Bahnhof/Wasserturm, Nori und RST – einbringen. Mit den Verträgen bündeln die Partner ihre Kompetenzen für die Region.

      „Als Eigentümer des Eiermannbaus haben wir den Eiermannbau bis Ende 2023 an die IBA vermietet“, erläutern Andreas Krey und Sabine Wosche. „Wir freuen uns, mit der IBA einen Partner gefunden zu haben, der das Industriedenkmal kreativ mit Leben erfüllt. Ideenreichtum und Gestaltungskraft gedeihen vor allem auf der Grundlage einer lebendigen Zusammenarbeit aller Beteiligten!“

      Die Open Factory wird auch für die Stadt Apolda zu einem wichtigen Aushängeschild. Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand: „Der Eiermannbau ist seit den Dreißigerjahren eng mit der Geschichte Apoldas verwoben. Nach langem Leerstand sind wir froh, dass die IBA Thüringen diese Architekturikone wieder zu einem kreativen Produktionsort macht und zahlreiche Besucher nach Apolda lockt.“

      Die IBA Thüringen ist im Mai selbst in den Eiermannbau gezogen. Seitdem durfte sie im Zuge mehrerer Veranstaltungen 1.400 Gäste im Eiermannbau begrüßen. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Das Interesse an diesem Ort ist groß und wir haben neben ersten Mietern auch mehrere Mietanfragen. Mit der Unterstützung unserer Partner LEG Thüringen und der Stadt Apolda werden wir diesen Ort und die Potenziale ländlicher Regionen noch bekannter machen.“

      Hintergrund

      Der Eiermannbau in Apolda ist das einzige Gebäude des Architekten Egon Eiermann in Thüringen. Der erste Bauteil, gebaut als Weberei vom Apoldaer Architekten Hermann Schneider, wurde in den Dreißigerjahren durch Egon Eiermann umgebaut und erweitert. Bis 1994 wurden Feuerlöschgeräte am Standort produziert. Im Dezember 2017 erwarb die LEG Thüringen die Liegenschaft. Im Mai 2018 ist die IBA Thüringen in das Gebäude gezogen und entwickelt es als ihr Initiativprojekt zur Open Factory - einer Adresse für Handwerk und Produktion ebenso wie Bildungs- und Vernetzungsangebote, Kunst und Kultur. 2019, im Zwischenpräsentationsjahr der IBA Thüringen und zum 100-jährigen Bauhausjubiläum, werden im Eiermannbau alle IBA Projekte und Kandidaten ausgestellt. 


      Apolda, 24. Oktober 2018

      IBA Projekt 'Sch(l)afstall' fertiggestellt
      Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt erhalten Projektstatus
      'Region Seltenrain, Landengel' neuer IBA Kandidat

      Schloss Bedheim, Sch(l)afstall
      Drittes IBA Projekt fertiggestellt

      Am 5. Oktober 2018 wurde in Bedheim mit finanzieller Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, Modellprojekte der Regionalentwicklung, und der IBA Thüringen das Projekt Sch(l)afstall fertiggestellt. Auf den Grundmauern eines früheren Schafstalls auf dem Schlossgelände bauten die Bewohner von Schloss Bedheim, Studierende und Bauwerkstätten zwei Jahre in einfachster Bauweise und mit regionalen Baustoffen. Entstanden ist ein zurückhaltend modernes Gebäude, das Wirtschaftsräume und Schlafplätze bietet. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Am dritten fertigen IBA Projekt zeigt sich, dass Selbstbauen auf dem Land sich in jeder Hinsicht lohnt. Der Sch(l)afstall ist eine gelungene Architektur, die nicht kreischend modern und dennoch auf den zweiten Blick fortschrittlich ist.“ Wer die bauliche Entwicklung des IBA Projekts nachvollziehen möchte, kann den Prozess bei der IBA-Serie ‚Einfach Bauen’ auf YouTube verfolgen: https://bit.ly/2CBuK5t.

      Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt
      Zwei IBA Kandidaten erhalten Projektstatus

      Ende September hat der IBA Fachbeirat empfohlen, die IBA Kandidaten Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt zu IBA Projekten zu nominieren. Damit würdigt er ihren innovativen Charakter und den fortgeschrittenen Projektstand.

      Die Stadt Gera und die Initiative Ja - für Gera e.V. sind Projektträger für Geras Neue Mitte. Den Rahmenplan zur schrittweisen Entwicklung, Bebauung und landschaftlichen Gestaltung der innerstädtischen Brache vor dem Kultur- und Kongresszentrum (KuK) hat ein Team um das Büro yellow z, Zürich/Berlin erarbeitet. Vorausgegangen waren der städtebauliche Ideenwettbewerb Europan 2015, die Ausstellungen 'KuK an' 1 und 2 mit großer Bürgerbeteiligung sowie Zwischennutzungen der Brache.

      Die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KoWo) Erfurt mbH plant an der Tallinner Straße im Erfurter Norden, unmittelbar am zukünftigen BUGA Gelände, eine Gartenstadt mit rund 100 Wohnungen. Die KoWo hatte bereits vor einigen Jahren die Frage gestellt, inwieweit serielles und modulares Bauen das bezahlbare Wohnen bei hoher gestalterischer Qualität ermöglichen kann. Nach umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begann mit einem städtebaulichen Wettbewerb im Frühjahr die Planungsphase. Das modellhafte Verfahren soll auch die bundesweite Diskussion zum neuen seriellen Bauen anregen.

      Neuer IBA Kandidat ‚Region Seltenrain, Landengel’
      Gesundheitskiosk auf dem Land

      Die IBA Thüringen hat auf Empfehlung des IBA Fachbeirats einen neuen Kandidaten aufgenommen, den Landengel e.V. Die ortsübergreifende Plattform mit zahlreichen Partnern baut ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain auf. Ziel des Vereins ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Der IBA Kandidat entwickelt mit zahlreichen Partnern ein zentrales Landambulatorium in Kirchheilingen mit wichtigen Dienstleistern unter einem Dach und mehreren dezentralen Gesundheitskiosken zur Versorgung in den umliegenden Gemeinden. Die Region Seltenrain wird damit zum Modellfall für Gesundheitsvorsorge auf dem Land.

      Hintergrund

      Bis 2023 entwickelt die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen mit ihren Partnern ressourcenbewusste Projekte mit gemeinwohlorientierten Werten in und für Thüringen: innovativ, experimentell, zum Nachahmen. StadtLand ist ihr Thema, es beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur im Freistaat.

      Die IBA Thüringen aktiviert Leerstände im Land – LeerGut umbauen. Sie unterstützt Raumunternehmer und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – SelbstLand aufbauen. Und sie realisiert experimentelle Neubauten und macht Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen – ProvinzModerne neubauen.

      Die IBA Thüringen vernetzt, berät und motiviert ihre Projektträger, unterstützt kooperative Prozesse und fördert exzellente Gestaltung. Ihr Ziel ist es, Thüringen als Ort des Fortschritts und experimentierfreudiges Zukunftslabor neu zu denken.


      Erfurt, 6. Oktober 2018

      TMIL-Medieninformation

      Preisverleihung: Innovative Ideen für XS Ferienhäuser am Thüringer Meer

      Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm heute die Preisverleihung im Ideenwettbewerb für das Projekt „XS – Neue Ferienhäuser modellhaft bauen“ in Saalburg vor. „Auf die internationale Ausschreibung haben sich 37 Architekten sowie Stadt- und Landschaftsplaner aus halb Europa mit modellhaften Ideen für gute, kleine Häuser beworben, die in der Tourismusregion „Thüringer Meer“ für einen Urlaub, eine kreative Phase oder nur für eine Nacht ein besonderes Wohnen ermöglichen sollen“, sagte Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, heute bei der Auszeichnung der Wettbewerbsgewinner im Hotel Fürstenhöhe in Saalburg-Ebersdorf.

      Gewonnen hat den Ideenwettbewerb das Architekturbüro Voigt aus Leipzig mit dem Entwurf eines Langhauses für ein Ferienhausgrundstück an der Bleilochstauseemauer, das die Idee ‚alles unter ein Dach zu bringen‘ verfolgt und auch Aspekte des ‚gemeinschaftlichen Wohnens‘ berücksichtigt.Ministerpräsident Bodo Ramelow zeichnete den Sieger des Wettbewerbs aus und stellte zu den eingereichten Arbeiten fest: „Architektur ist ein wichtiger touristischer Entscheidungsfaktor. Moderne Architektur und modernes Design in Einklang zu bringen mit besonderen landschaftlichen Orten wie hier am ‚Thüringer Meer‘ ist eine besondere Herausforderung. Die Teilnehmer an unserem Ideenwettbewerb haben hierzu überzeugende Antworten geliefert.“ Ramelow überreichte an die Verfasser aller prämierten Arbeiten eine Medaille in Form von Petrischalen, die symbolisch daran erinnern, dass (Bau-)Kulturen auch im kleinen Maßstab beginnen und genährt werden müssen.

      „Ferienhäuser und Landschaft sind zwei Teile einer baukulturellen Gestaltungsaufgabe. Die Inszenierung dieser Einheit kann an den beiden Standorten des Ideenwettbewerbs für Besucher zum besonderen Erlebnis werden. Der Wettbewerb folgte dabei der Idee von der kleinen Dimension. Ein kleines, individuell entwickeltes Haus kann ein vorbildlicher Beitrag für neue Bauweisen und Wohnformen auf Zeit sein. XS ist für uns kein Maßstab, XS ist ein Programm“, erläuterte der Vorsitzende der Wettbewerbsjury und Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen, Prof. Dr. Gerd Zimmermann. Die Geschäftsführerin der IBA Thüringen und Mitglied der Wettbewerbsjury, Marta Doehler-Behzadi, ergänzte: "Innovative Beiträge für eine gute Architektur und Landschaftsgestaltung können einen wichtigen Impuls für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in Thüringen liefern. In einem Umfeld globaler Superlative können kleine, sorgfältig gemachte Projekte einen interessanten Gegenpol öffnen."

      Der Ideenwettbewerb XS 'Neue Ferienhäuser Modellhaft Bauen' ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 23.500 ausgestattet. Davon erhält der 1. Preis € 7.500, der zweite und dritte Preis sind mit 5.000 und 3.000 Euro dotiert. Für Anerkennungen standen insgesamt € 8.000 zur Verfügung. Den Wettbewerb hatte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft zusammen mit den Partnern, Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA) und Stiftung Baukultur Thüringen, gemeinsam ausgeschrieben. Im Ergebnis des Modellprojekts sollen an den Ufern der Tourismusregion „Thüringer Meer“ Ferienhäuser mit innovativem Anspruch in Saalburg an der Bootswerft und Gräfenwarth an der Bleiloch-Stauseemauer entstehen, die als Beispiel für weitere Tourismusregionen Thüringens wirken.

      Groß ist die Bandbreite der 37 eingereichten Arbeiten. Von der Ferienanlage in einem einzigen Haus bis zur Einsiedlerhütte auf Stelzen ist alles dabei. Der Ideenwettbewerb hat auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema Ferienwohnen am Wasser und Urlaub in Thüringen erfordert. Prämiert wurden folgende Beiträge:

      1. Preis am Standort ‚Staumauer’
      Architekturbüro Voigt Architekten Part GmbH, Elke Voigt und Florian Voigt, Leipzig

      „Die Gesamtidee eines Langhauses verfolgt die Idee »alles unter ein Dach zu bringen« und berücksichtigt damit den Aspekt des durchaus auch gewollten »gemeinschaftlichen Wohnens«. Bei genauer Betrachtung fällt positiv auf, dass die Innenraumgestaltung sehr flexibel ist und sich somit den Bedürfnissen unterschiedlichster Zielgruppen anpassen kann.“ (aus der Jurybeurteilung)   

      2. Preis am Standort ‚Werft’
      Opposite Office, Bendikt Hartl, München

      „XS wird wörtlich genommen! Bis zu vier auf minimales Außenmaß reduzierte Räume fügen sich als Module um einen Gemeinschaftsraum zu einem temporären Ferienhaus unter einem Dach zusammen. Diese Räume übernehmen dabei unterschiedliche Funktionen: Schlaf-, Sauna-, Kino-, Wohnbereich usw. und sind individuell zuschaltbar oder abstoßbar. Neben der ‚Andockbarkeit’ zu einer Hausstruktur können die Module auch als eigenständige Elemente auf dem Gelände verteilt werden.“ (aus der Jurybeurteilung)

      3. Preis am Standort ‚Staumauer’
      Amunt Martenson, Björn Martenson, Aachen, und Leonard Wertgen, Berlin

      „Als Rückzugsort im Wald ist das vorhandene Grundstück entsprechend der landschaftlichen Zonierung in sinnvoller Weise angeordnet. Auf der westlichen Seite wird eine Campingwiese angeboten. Der östliche Bereich wird mit insgesamt 17 kleinen Gebäuden, die sich konsequent zum Stausee orientieren, bebaut. Die gewählte Stellung der Gebäude sorgt für eine hohe Transparenz in Richtung Thüringer Meer. Dabei bleibt die Natur der eigentliche Star. Der klassische Gebäudetypus des Satteldachhauses wird spielerisch interpretiert. Hier könnte man die einzelnen Häuser im Sinne ›Idee und Varianz‹ etwas stärker individualisieren. (aus der Jurybeurteilung)

      Ferner erhielten 5 Büros für ihre eingereichten Arbeiten eine Anerkennung:

      FAKT Office for Architecture, Sebastian Kern, Berlin
      The Empire, Ludovico Centis, Verona, Italien
      Lorenzen Mayer Architekten, Reinhard Mayer, Berlin
      Kühne & Schultz-Granberg, Joachim Schultz-Granberg, Berlin
      Katrin Krell und Christiane Löffler, Zürich, Schweiz

      Weitere Partner des Wettbewerbs sind die beiden Städte Saalburg-Ebersdorf und Schleiz. Sie garantieren die planungsrechtliche Einbettung an den Ferienhaus-Standorten in Saalburg und Gräfenwarth. Die Kommunen und die Region sorgen zudem dafür, dass die Bauvorhaben in weiter greifende Konzepte (wie z.B. aus dem Regionalen Entwicklungskonzept) integriert sind. Interessierte Investoren stehen zur baldigen Realisierung der Wettbewerbsbeiträge bereit. Mit dem Bau von Prototypen soll 2019 begonnen werden.


      Berlin/Erfurt, 27. September 2018

      Pressemitteilung der DEGES

      A 71: Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ (Sömmerda)
      Baubeginn für Autobahnraststätte A 71 „Leubinger Fürstenhügel“ am 1. Oktober

      Am Montag, 1. Oktober, beginnen die Bauarbeiten für die Errichtung der Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ an der A 71 bei Sömmerda. Die Shell Deutschland Oil GmbH wird die Anlage als Konzessionsnehmer errichten und mindestens 30 Jahre lang betreiben. Sie wird dabei den Siegerentwurf des interdisziplinären Planungswettbewerbs und die Empfehlungen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen umsetzen. 

      Die Bauarbeiten zur Herstellung der Tank- und Rastanlage sowie der Außenanlagen werden voraussichtlich etwa ein Jahr dauern. Die Inbetriebnahme der Anlage ist dann im IBA-Projektschaujahr im September 2019 geplant.

      Parallel zur den Arbeiten des Konzessionsnehmers Shell wird die DEGES 2019 die Landschaftsbaumaßnahmen auf den Freianlagen der Rastanlage außerhalb des Betriebsgrundstücks sowie auf den die Rastanlage umgebenden landschaftspflegerischen Flächen durchführen lassen. Dazu gehört auch die Herstellung des sogenannten Zeitreisewegs zum benachbarten bronzezeitlichen Fürstengrab. Eine Ausstellung innerhalb der Tank- und Rastanlage wird zudem Informationen zum Fürstenhügel und zur archäologischen Bedeutung der Region vermitteln.

      „Mit Shell wurde ein Partner gefunden, der mit dieser Autobahnraststätte einen markanten, zukunftsweisenden Beitrag zur Mobilitätskultur leisten will. Die geplante Tank- und Rastanlage verbindet Dienstleistungen, Geschichte und moderne Architektur – das macht den Leubinger Fürstenhügel so besonders“, sagt Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaates Thüringen. 

      Britta Sauter, Projektleiterin bei der DEGES, unterstreicht: „Mit dem Baubeginn absolvieren wir nun einen weiteren wichtigen Schritt zur Errichtung der Tank- und Rastanlage. Insbesondere sind wir sehr froh, dass der Siegerentwurf des Planungswettbewerbs realisiert werden kann.“

      „Wir freuen uns sehr, mit der neuen Raststätte an der A 71 in der Wachstumsregion Erfurt eine wichtige Lücke in unserem Shell-Netz zu schließen“, betont Frank Warncke, Programm Manager Motorways and Truckports bei Shell.

      „Gemeinsam mit allen beteiligten Projektpartnern und Planern, aber auch den Vertretern aus dem Landkreis und den Menschen vor Ort haben wir es geschafft, dass die Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel zu einem Schaufenster in die Region und zu einem IBA Schauplatz neuer Baukultur der Mobilität im StadtLand Thüringen wird", bekräftigt Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen.

      Hintergrund

      Mit der Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ an der A 71 im Landkreis Sömmerda wird die Versorgung der Verkehrsteilnehmer auf der jetzt durchgehend fertiggestellten Autobahnverbindung zwischen Mitteldeutschland (Südharz, A 38) und Nordbayern (Schweinfurt, A 71, bzw. Coburg, A 73) deutlich verbessert.

      Benannt nach dem benachbarten bronzezeitlichen Hügelgrab, wird die Tank- und Rastanlage nicht nur den Autobahnreisenden dienen: Sie wird über einen Fuß- und Radweg zum Fürstenhügel an das regionale Wegenetz angeschlossen und so zu einem Fenster in die an Kulturdenkmälern reiche Re­gion.

      Um dies zu erreichen, wurde 2014 – bundesweit erstmals für eine Autobahnrastanlage – ein interdisziplinärer Planungswettbewerb für Hochbauarchitektur, Landschaftsarchitektur und Kommunikationsdesign ausgelobt. Drei hervorragende Entwürfe wurden 2015 mit Preisen ausgezeichnet. Unter ihnen ragt der Entwurf des 1. Preisträgers (MONO Architekten, Berlin, Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin, und DAS MOMENT Kommunikationsdesign, Wuppertal, Berlin) mit einer von der bronzezeitlichen Häuserform der Region inspirierten, zugleich funktional-modernen Hochbauarchitektur heraus. Seine Ausführung durch den privaten Konzessionsnehmer war Ziel der Konzes­sionsausschreibung durch die DEGES, ebenso die Umsetzung des Kommunikationsdesigns mit einer klaren Farb- und Formensprache und einer inhaltlich-thematischen Prägung durch Fürstengrab, Archäologie und Autobahnbau.


      Bonn, 29. August 2018

      Gemeinsame Pressemitteilung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Stadt Weimar und IBA Thüringen

      Auftakt für die Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege in Weimar
      Referenzprojekt für den Planungsbaukasten „Schulbau Open Source“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

      Die Weichen für den Schulneubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil in Weimar sind gestellt: Nachdem der Weimarer Stadtrat im Juni den Neubau des Schulteils Am Hartwege beschlossen hatte, unterzeichneten am 29. August 2018 Oberbürgermeister Peter Kleine und Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, in Anwesenheit der Schulleiterin Ilka Drewke sowie Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäfts- führerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, die Kooperationsvereinbarung für das gemeinsame Projekt.

      Während der Planung der Staatlichen Gemeinschaftsschule wird die erste Version eines Planungsbaukastens „Schulbau Open Source“ für Planerinnen, Planer und Schulträger entwi- ckelt, der im Verlauf durch weitere Neu- und Umbauprojekte fortgeschrieben werden soll. „Anhand eines konkreten Referenzprojektes wollen wir integriertes Planungs- und Prozesswis- sen im Schulbau bündeln und allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen“, betont Dr. Olaf Köster Ehling.

      Oberbürgermeister Peter Kleine zeigt sich erfreut über die gute Zusammenarbeit in der Projektentwicklungsphase an der Staatlichen Gesamtschule und die einmalige Möglichkeit, die sich der Stadt Weimar in der Fortsetzung des Projektes und der inhaltlichen und finanziellen Unterstützung durch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und die IBA Thüringen bietet: „Ich bin davon überzeugt, dass es den Partnern im Schulbauprojekt gelingt, innovative Lösungen zu entwickeln. Dies wäre nicht nur für den Schulstandort in Oberweimar ein großer Gewinn“, so Kleine.

      Ilka Drewke, Schulleiterin der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil erklärt: „Ich bin begeistert, dass die Ergebnisse der intensiven Arbeit des letzten Jahres in weitere Planungsphasen einfließen und die Schule bei der Entstehung eines neuen Schulgebäudes beteiligt wird.“

      Als IBA-Projekt „StadtLand-Schule“ soll das Schulmodell der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar zudem ein zukunftsweisendes Referenzprojekt für den Freistaat und vergleichbare Regionen liefern. „Bildungsinfrastrukturen zu erneuern, gehört zu den anspruchsvollsten Bauaufgaben unserer Zeit. Die Stadtverwaltung Weimar hat zusammen mit der Jenaplanschule und mit Unterstützung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft den einzig richtigen Weg beschritten: das Konzept mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern, den Lehrenden und der Verwaltung gemeinsam zu entwickeln. Das beispielhafte Vorgehen ist deshalb ein IBA-Vorhaben im besten Sinne. Ich freue mich, dass es nun an die Umsetzung der StadtLand-Schule geht“, so Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

      Im Rahmen des Pilotprojekts „Inklusive Schulen planen und bauen“ hatte die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die Stadt Weimar im Schulbauprojekt der Gemeinschaftsschule am Standort Am Hartwege inhaltlich und finanziell bei der Durchführung einer sogenannten „Phase Null“ unterstützt. In einem breiten Beteiligungsprozess mit Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung wurde ein gemeinsames Raumprogramm entwickelt. Das Bauvorhaben wird nun im Übergang von der Phase Null über die Planung zum Bauprozess der Schule begleitet.

      Hintergrundinformationen

      Die Phase Null

      Die Phase Null ist die entscheidende Phase zu Beginn des Planungsprozesses. In ihr werden alle wichtigen Weichen für den Planungs- und Bauprozess gestellt. Nur wenn alle am Schulbau beteiligten Gruppen – Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung, unter Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer – in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, kann eine belastbare Grundlage für ein erfolgreiches Projekt entstehen.

      Der Planungsbaukasten Schulbau Open Source

      Schulbau ist aktuell eine der großen Herausforderungen für Kommunen in Deutschland. Neue pädagogische und organisatorische Anforderungen verlangen andere bauliche Lösungen als in der Vergangenheit. Gleichzeitig sind gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen.

      Das neu konzipierte Projekt der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft „Schulbau Open Source” bündelt integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau anhand einer Musterplanung eines möglichst idealen Referenzgebäudes und stellt dieses allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung – mit dem Ziel, den komplexen Planungsanforderungen im Schulbau mit hoher Qualität gerecht zu werden. Das Produkt wird nicht als starre Kopiervorlage verstanden, sondern ist offen und flexibel in seiner Weiterentwicklung. Die anhand der Neubauplanung für die Gemeinschaftsschule entwickelte erste Version des Planungsbaukastens wird in den nächsten Jahren an weiteren Schulumbau- und Neubauprojekten fortgeschrieben.

      Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

      Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die als unabhängige gemeinnützige Stiftung zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn gehört, engagiert sich seit Ihrer Gründung 1998 für eine chancengerechte Alltagswelt, die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Programmbereiche Pädagogische Architektur, Bildung x.0 und Inklusion. Im Sinne des Leitmotivs „Veränderung durch Handeln” steht die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft für eine neue, zukunftsorientierte Schulbau- und Lernkultur, in der Pädagogik und Architektur Hand in Hand gehen.

      Zahlreiche eigene Projekte, Fachbücher und Publikationen vereinen Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschung, Lehre und Praxis. Darüber hinaus ist die Stiftung seit vielen Jahren Kooperationspartnerin von Bildungseinrichtungen, Institutionen, Vereinen und Kommunen und gilt als wichtige Impulsgeberin in der aktuellen schul- und bildungspolitischen Diskussion. Zu den Veröffentlichungen gehören u.a. das Handbuch „Schulen planen und bauen 2.0” und die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten” in Deutschland. 


      Jena, 27. Juni 2018

      Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der IBA Thüringen

      „Gut erwacht“ in Dornburg – Universität Jena startet Wettbewerb

      Die Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet Teile des Alten Gutes in Dornburg-Camburg zum Erwerb an. Das Ensemble befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den drei Dornburger Schlössern. Zielgruppe sind Unternehmen der Hotelbranche. Es können sich auch Bietergemeinschaften aus Investor, Architekt und Hotelier an diesem konzeptbasierten Grundstücksverkauf beteiligen. Das Projekt ‚Gut erwacht – Neue Gastronomie und Beherbergung in Dornburg’ wird heute vor Ort offiziell gestartet.

      Die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Stadt Dornburg-Camburg und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wollen auf diese Weise die nachhaltige Entwicklung des Tourismus- und Tagungsstandorts Dornburg vorantreiben. Der vorhandene Besucherstrom und der laufende Tagungsbetrieb sollen die Grundlage für eine private Investition bieten. Uni-Präsident Prof. Walter Rosenthal sagt: „Die Einbettung in das touristische Dreieck von Naumburg-Weimar-Jena und die gelebte Symbiose mit dem Wissenschafts- und Technologiestandort Jena sind Garant für eine prosperierende Zukunft dieser Kleinstadt.“

      Seit 2014 arbeiten die Beteiligten gemeinsam an dem Projekt „Dornröschen erwache“, einem Kandidaten der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. „Als IBA legen wir besonderes Augenmerk auf eine innovative Über- und Umsetzung des Konzepts.“, sagt Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen. Dornburg steht exemplarisch für ihr Thema StadtLand: „In Dornburg treffen die touristischen Potenziale einer ländlich-charmant geprägten Kleinstadt auf die wirtschaftlichen Potenziale der benachbarten Städte Jena und Weimar. Daher ist der Standort ein typisches Beispiel schlummernder StadtLand Chancen.“

      Das Veräußerungsverfahren wird von einer Jury begleitet, die sich aus Vertretern der beteiligten Grundstückseigentümer, der Stadt Dornburg-Camburg und der IBA Thüringen, sowie weiteren Branchenkennern zusammensetzt. Mit dabei sind unter anderem Prof. Walter Rosenthal, Dr. Marta Doehler-Behzadi, Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie Dorothea Storch, Bürgermeisterin von Dornburg-Camburg. Sie lobt das Vorhaben und sagt: „Die Stadt Dornburg-Camburg freut sich über die Aktivitäten der Jenaer Uni und unterstützt dieses Projekt nach Kräften.“

      Das Verfahren verläuft mehrstufig. Aus den hoffentlich zahlreichen Interessensbekundungen werden zunächst die potenziell am besten geeigneten Kandidaten zur Erstellung eines Grobkonzepts ausgewählt, deren Konzepte schließlich bewertet und nach einer Bewertung der finalen Feinkonzepte über den Grundstücksverkauf entschieden.

      Weitere Informationen und die Vermarktungsbroschüre sind auf der Projektseite www.gut-erwacht.de zu finden.


      Apolda, 31. Mai 2018

      Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda startet

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen feiert heute Abend, am 31.5.2018, den Start der Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda. Rund 200 Gäste, darunter Vertreter regionaler Politik und Wirtschaft, Kreative und Studierende sowie zahlreiche Nachbarn, werden erwartet und können sich ein Bild von den Potenzialen dieser Architekturikone mit ihren 5.000 qm Fläche machen.

      Im Voraus stellten sich die Akteure, welche an der Aktivierung des Eiermannbaus maßgeblich beteiligt sind, der Presse vor. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi gab den Startschuss für das Experiment Open Factory: „Der Eiermannbau in Apolda steht für die Potenziale, die das StadtLand Thüringen zu bieten hat. Unternehmen und Kunstschaffende sind eingeladen, mit uns ‚Ihren Standort zu machen’.“

      Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen erwarb den Eiermannbau und das dazugehörige Gelände im Dezember letzten Jahres. Sie ermöglicht der IBA Thüringen die Aktivierung und Entwicklung des Standorts. „Der Eiermannbau ist ein Gebäude mit besonderer Historie, das sich für kreative Nutzungen wirklich anbietet“, sagte Sabine Wosche, Geschäftsführerin der LEG Thüringen. „Wir betrachten die IBA als hervorragenden Partner, um diesem Industriedenkmal in den kommenden Jahren Leben einzuhauchen und bei der Fortschreibung der Geschichte dieses Baus zukunftsweisende Akzente zu setzen!“

      Birgit Keller, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Aufsichtsratsvorsitzende der IBA Thüringen: „Der Eiermannbau füllt sich wieder mit Leben. Er wird zum Herz der IBA und zur Ideenschmiede der kreativen Branche. Das ist ein starkes Signal für Apolda und ganz Thüringen. Denn die Heimat der IBA ist nicht auf den Eiermannbau beschränkt. Sie gehört zu den modernen Instrumenten der Stadt- und Landentwicklung. Dabei legt sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Regionalentwicklung, die Architektur und den Städtebau.“

      Rüdiger Eisenbrand, Bürgermeister der Stadt Apolda: „Es ehrt uns sehr, dass die IBA Thüringen mit ihrem Geschäftssitz hier eingezogen ist. Auch die bereits geplanten und noch kommenden Veranstaltungen und Workshops werden zu einer wahrhaften Renaissance dieses bau- und industriegeschichtlich bedeutsamen Gebäudes führen und Apolda wird auch im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 sicherlich deutschlandweit Beachtung finden.“

      Der erste Mieter der Open Factory steht bereits fest: Andreas Foidl, Senior-Partner der Belius GmbH aus Berlin, wird co-worker im Eiermannbau. Er begleitet den Aktivierungsprozess Eiermannbau seit langem.

      Kunstwerke des Forums Konkrete Kunst werden ab Juni im Eiermannbau zwischengelagert und kuratorisch begleitet, bevor die Sammlung in die Verantwortung von JenaKultur übergeht.

      Das Pressegespräch fand am ersten Büro-Gewächshaus der IBA Thüringen statt. Die Haus-in-Haus-Lösung mit Holzsockel und Glasdach gibt einen Vorgeschmack, wie die IBA Geschäftsstelle ab Herbst aussehen wird. Die Gäste am Abend können sich außerdem in einer Ausstellung über die laufenden Projekte der IBA im StadtLand Thüringen informieren.


      Erfurt, 10. Mai 2018

      Pressemitteilung der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt

      22 Ideen für den Moskauer Platz -
      Städtebaulicher Realisierungswettbewerb zum Modellvorhaben in der Tallinner Straße entschieden

      Eine hochkarätige Jury erfahrener Spezialisten aus dem Bereich Wohnungsbau und Landschaftsarchitektur haben am 8. Mai 2018 einstimmig einen 1. und 2. Preis sowie drei Anerkennungen für Entwürfe zum Modellvorhaben an der Tallinner Strasse vergeben.

      Für ein deutschlandweites Interesse sorgte die Auslobung der KoWo mbH Erfurt zum städtebaulichen Wettbewerb - Modellvorhaben „Neue Gartenstadt mit System“, Wohnbebauung Tallinner Straße in Erfurt. Architekturbüros aus Erfurt, Berlin, Weimar, München, Köln, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Wien reichten ihre Ideen für die geplante Bebauung an der Geraaue ein.

      Der 1. Preis geht an:
      Architekt / Stadtplaner
      Arbeitsgemeinschaft
      Therese Strohe Michael Ullrich Architekten
      Klöpfel Koenig Architektenpartnerschaft mbB
      Berlin

      Landschaftsarchitekt
      JUCA architektur + landschaftsarchitektur, Berlin

      Den 2. Preis erhalten:
      Architekt / Stadtplaner
      dma deckertmesterarchitekten BDA
      partnerschaft mbb
      Erfurt

      Landschaftsarchitekt
      clubL94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln

      Anerkennungen erhalten:
      Architekt / Stadtplaner
      raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH
      Frankfurt am Main

      Landschaftsarchitekt
      ST raum a Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin

      Architekt / Stadtplaner
      roedig.schop architekten PartG mbB
      Berlin

      Landschaftsarchitekt
      TDB Landschaftsarchitektur, Berlin

      Architekt / Stadtplaner
      Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
      Weimar

      Landschaftsarchitekt
      Station C23 Architekten und Landschaftsarchitekten, Leipzig

      Zum Thema:

      Die Kommunale Wohnungsgesellschaft Erfurt hatte bereits vor einigen Jahren die Frage gestellt, inwieweit serielles Bauen bezahlbares Wohnen bei hoher gestalterischer Qualität ermöglichen kann. Nach umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beginnt mit dem städtebaulichen Wettbewerb jetzt die Realisierungsphase.

      Die eingereichten Arbeiten belegen, dass das Thema serielles Bauen nicht nur von breitem und fachlichem Interesse ist, sondern die gesetzten Ziele auch realisierbar sind. 


      Weimar, 23. März 2018

      IBA Thüringen entwickelt Eiermannbau in Apolda zur Open Factory und sucht Mitmacher!
       
      Die IBA Thüringen wird die kleinteilige Siedlungsstruktur Thüringens 2018 unter ihrem Leitthema ‚StadtLand’ von einem neuen Standort aus bearbeiten: dem Eiermannbau in Apolda. Dieser herausragende Bau der Architekturmoderne mit seinen lichtdurchfluteten Hallen soll Unternehmer, Gründer und Künstler bewegen, den Standort gemeinsam mit der IBA als Open Factory kollektiv zu aktivieren.
       
      „Die IBA gehört zu den modernen Instrumenten der Stadt- und Regionalentwicklung. Sie entwickelt innovative Ideen gerade für die ländlichen Räume Thüringens“, sagt Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller. 
      „Der Freistaat Thüringen hat sich dafür entschieden, nicht abstrakte Probleme zum Ausgangspunkt einer Bauausstellung zu machen. Wir wollen für die Herausforderungen der Zukunft Lösungswege finden.“
       
      Das IBA Projekt Sommerfrische Haus in Döschnitz setzt auch auf diese Strategien. In das Heimatmuseum werden am 24.4.2018 dank der Förderung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft die ersten Probeurlauber einziehen und der Tourismus in der Region belebt. Am 26.8.2018 findet dann der vierte öffentliche Tag der Sommerfrische im Schwarzatal statt, zu dem traditionsreiche Häuser wieder geöffnet werden. 2017 besuchten zu diesem Anlass 2.000 Entdecker das Schwarzatal.
       
      2.200 Besucher beteiligten sich Anfang 2018 rege an der Diskussion um Geras Neue Mitte im Rahmen der Ausstellung ‚KuK an 2!’. Die IBA Kandidaten Stadt Gera und der Verein Ja – für Gera e.V. – luden vom 25. Januar bis 22. Februar 2018 ein, den Rahmenplan-Entwurf für die Brachfläche vor dem Kultur- und Kongresszentrum zu kommentieren. Die 230 Bürgerhinweise werden nun ausgewertet, der Rahmenplan überarbeitet und dann dem Stadtrat vorgelegt.
       
      Nach der St. Annen-Kapelle in Krobitz 2017 und dem Sommerfrische Haus in Döschnitz im April wird 2018 noch ein drittes IBA Projekt fertiggestellt: das Massivholzexperiment Timber Prototype – parametrisch entworfen, digital produziert, selbstdämmend und recyclebar. Es hat seinen Standort auf dem Grundstück hinter dem Eiermannbau in Apolda gefunden. Das kleine Haus ist auch ein Prototyp für neuartige Ferienhausstrukturen, die derzeit für Standorte am Thüringer Meer bearbeitet werden.


      Erfurt, 21. März 2018

      TMIL-Medieninformation

      Modellprojekt Thüringer Ferienhäuser geht in die nächste Phase

      Ort: Verwaltungsgebäude der Vattenfall Wasserkraft GmbH, Presswitzer Straße 25, 07338 Hohenwarte
      Zeit: 22.03.2018, 16.00 Uhr

      Am Thüringer Meer nimmt die Idee „innovative Ferienhäuser“ Gestalt an. Mit Hilfe einer Planerwerkstatt und eines Architekturwettbewerbs soll an zwei Standorten am „Thüringer Meer“ beispielgebend touristisches Wohnen entwickelt werden. Am Mittwoch und Donnerstag kommt in Hohenwarte zwei Tage lang ein Expertenteam aus Architekten/-innen, Landschaftsplanern/-innen Touristikern/-innen und Investoren/-innen zusammen, um die Planungsgrundlagen und die Rahmenbedingungen für den Architekturwettbewerb zu schaffen, der im Sommer ausgelobt wird. Zur Planungswerkstatt ist auch eine Gruppe von Studierenden der Architektur der Bauhaus-Universität Weimar eingeladen, die im Projekt den Standpunkt einer künftigen Planer- und auch Touristengeneration vertreten soll.

      Bei dem Modellprojekt sollen an den Ufern der Tourismusregion „Thüringer Meer“ Ferienhäuser mit innovativem Anspruch in Saalburg und Gräfenwarth entstehen. In das Werkstattverfahren und den geplanten Wettbewerb werden zahlreiche Experten verschiedener Disziplinen eingebunden. Das Vorhaben basiert auf einem Kooperationsprojekt der Internationalen Bauausstellung mit der Thüringer Stiftung Baukultur zum Thema Architektourismus und nachhaltiges Bauen. Bei der Realisierung der Häuser sollen vorwiegend nachwachsende Thüringer Rohstoffe zum Einsatz kommen.

      Zum Projekt gehören zahlreiche Partner. Neben dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gemeinsam mit der Stiftung Baukultur und der Internationalen Bauausstellung engagieren sich die 21 Mitgliedsgemeinden sowie die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Thüringer Meer“, der Energiekonzern Vattenfall sowie potentielle Investoren.

      „Mit dem Modellprojekt wollen wir einen Impuls für die Region und ganz Thüringen geben“, sagt der Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl. Er wird den zweiten Planer-Tag am Donnerstag (22. März) begleiten. „Die Region ‚Thüringer Meer‘ hat ein gewaltiges Potenzial, das wir mit dem Modellprojekt mit Blick auf Tourismus und regionale Wertschöpfung im ländlichen Raum nutzen wollen. 

      Das Interesse der vielen Partner, die sich an dem Dialogprozesse der Entstehung beteiligen, zeigt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Touristisches Bauen ist und bleibt ein bedeutendes Thema – und das gilt nicht ausschließlich für das ‚Thüringer Meer‘, das jährlich tausende Touristen anzieht.“

      Dr. Ulrich Wieler, Stiftung Baukultur Thüringen:

      Einen eigenen Standpunkt für ein naturnahes und maritimes Ferienwohnen zu finden, das nimmt sich das Verfahren vor. Dazu gehört mehr als eine Gestaltungsaufgabe. Vielmehr werden auch Themen des Smart Living oder neuer Technologien mit zu bedenken sein, die dem Projekt ihren Charakter geben. Nicht zuletzt die Planung und Herstellung der Bauten soll in diesem innovativen Sinn geschehen.

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: 

      „Aufgrund der breiten Unterstützung des Vorhabens durch das Land, die Kreise und Kommunen sowie engagierte Investoren und einem anspruchsvollen Entwicklungsprozess besteht am Thüringer Meer die Chance, einen innovativen Beitrag zum Tourismus und zur Baukultur gleichermaßen zu leisten und die schönen Thüringer Landschaften zu bereichern. Gut gemachte, individuelle Angebote zeitgenössischen Bauens - Erlebnis statt Massenware - sind unser Anspruch: Baukultur Made in Thüringen.“

      Zur Teilnahme an dem Modellprojekt erklärt Peter Apel, Geschäftsführer der Vattenfall Wasserkraft GmbH: 

      „Als Energieunternehmen haben wir uns zum Ziel gesetzt, in unserer Energieerzeugung innerhalb einer Generation fossilfrei zu sein. Wir freuen uns deshalb sehr, unsere Expertise in dieses Projekt einbringen zu können und damit unseren Beitrag für einen nachhaltigen Tourismus in der Region zu leisten.“

    • 2017: Übersicht der Pressemitteilungen

      2017
      Übersicht der Pressemitteilungen

      22. Dezember 2017
      LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

      4. September 2017
      Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

      10. Juli 2017
      IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

      3. Juli 2017
      Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

      20. Juni 2017
      IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’ 

      16. Juni 2017 
      „Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

      6. Juni 2017
      IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

      31. Mai 2017
      Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

      10. Mai 2017
      „500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

      27. März 2017
      IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

      23. Februar 2017
      Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden


      22. Dezember 2017
      LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

      Künftiger Hauptmieter IBA gestaltet das Industriedenkmal zu einer Keimzelle kreativer Formen des Bauens, Produzierens und kreativen Wirkens. Eine gemeinsame Presseinformation der LEG Thüringen, der GESA und der IBA Thüringen:

      Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) ist neue Eigentümerin des Eiermannbaus in Apolda. Am heutigen Freitag, 22. Dezember 2017, erwarb sie per Kaufvertrag das geschichtsträchtige Gebäude von der GESA Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH. Den Vertrag unterzeichneten LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar sowie die beiden GESA-Geschäftsführer Dr. Bernd Halstenberg und Dr. Michael Kiel. Damit sind alle Weichen gestellt für den Umzug der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen GmbH von Weimar nach Apolda. Die IBA wird ihren Geschäftssitz im Eiermannbau haben und zudem durch Untervermietung an Architekten, Stadtplaner und Künstler das Gebäude als „Open Factory“ betreiben. Unter dem Leitbild „Open Factory“ soll ein vielfältig genutzter Standort aus Werkstätten, Studios, Atelier- und Verwaltungsbereichen entstehen. „Mit dem markanten Eiermannbau, welcher unweit des Zentrums Apolda liegt, erwirbt die LEG eine Immobilie, die zu den industriegeschichtlich bedeutendsten sowie zu den bekanntesten Bauten Thüringens zählt“, sagte Frank Krätzschmar anlässlich der Beurkundung in Leipzig. „Mit dem Erwerb schaffen wir die Basis dafür, dass hier in den kommenden Jahren im Rahmen der Nutzung durch die IBA eine Keimzelle für kreative Ideen und Projekte entsteht.“

      Die LEG vermietet die Räumlichkeiten im Eiermannbau während der Laufzeit des IBA-Prozesses, also bis Ende des Jahres 2023, an die IBA. Die GESA als bisherige Eigentümerin des Gebäudes hatte der IBA bereits in den vergangenen Jahren eine temporäre Einmietung ermöglicht; mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel hat die IBA Planungssicherheit, was den Ort ihres Geschäftssitzes und die Umsetzung der kreativen Vorhaben im Rahmen der „Open Factory“ angeht. „Open Factory“ bedeutet, dass der Eiermannbau künftig ein öffentlicher Ort wird, an dem im Rahmen des IBA-Prozesses ergebnisoffen und experimentierfreudig neue Formen des Produzierens, Arbeitens und kreativen Wirkens ausprobiert werden. Die IBA sieht sich dabei als Initialnutzerin; sie rekrutiert Untermieter, die mit neuen Ideen und Erfindungsgabe ihren Beitrag dazu leisten, das Gebäude baulich auszugestalten und zu einem Erlebnisort mit Anziehungskraft und Bekanntheit zu machen.

      Hintergrund:
      Die Ursprünge des Eiermannbaus in Apolda liegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Apoldaer Architekt Hermann Schneider am Standort nahe dem Bahnhof ein erstes Gebäude errichtete. Mitte der Dreißigerjahre baute der damals noch weitgehend unbekannte Architekt Egon Eiermann das Gebäude im Auftrag der Berliner Firma „TOTAL KG Foerstner & Co.“ umfassend um; er erweiterte es und verlieh ihm die zeittypische, durchaus an Bauhauselemente angelehnte moderne Formensprache, die dem Eiermannbau noch heute sein über die Grenzen Thüringens hinaus bekanntes Gepräge gibt. Bis Mitte der Neunzigerjahre wurden am Standort Feuerlöschgeräte und Feuerlöschanlagen produziert, zuletzt durch die Apoldaer Feuerlöschgeräte GmbH; 1994 wurde die Produktion eingestellt. Nach Jahren des Verfalls mit teilweise erfolgten Abrissen sanierte die GESA das Baudenkmal 2010/11 unter Beachtung denkmalpflegerischer Anforderungen. Trotz vielfältiger Anstrengungen blieb der Bau ungenutzt, seit 2014 ist er ein Modellstandort der IBA Thüringen. Seit 2016 bearbeitet das Team der IBA Thüringen die Entwicklung des Standortes initiativ. 2019 wird im Eiermannbau die zentrale Ausstellung zur IBA Zwischenpräsentation gezeigt.

      www.leg-thueringen.de
      www.acos-info.de
      www.iba-thueringen.de

      Pressebilder zum Eiermannbau Apolda: http://ibat3.synology.me/photo/share/HCX8SkKq

       


      4. September 2017
      Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

      Vom 7. bis 27. September 2017 zeigt die Ausstellung ‚Baukultur gewinnt!’ im Eiermannbau Apolda baukulturelle Erfolgsrezepte aus Österreich und Deutschland. Begleitend zu der vom österreichischen Verein LandLuft kuratierten Wanderausstellung finden drei Gesprächsabende statt, in denen es um die Herausforderungen und Potentiale von Baukultur in den ländlichen Räumen Thüringens geht. Die Veranstaltungen finden in einer Kooperation der IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen statt.

      IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Die IBA Thüringen möchte durch experimentellen Neu- und Umbau in Stadt und Landschaft Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen machen. Die Ausstellung und die Gesprächsabende ermöglichen es uns, mit den Thüringer Akteuren ins Gespräch kommen und als IBA Thüringen weitere Impulse für baukulturelle Entwicklungen in Thüringen setzen. Die erfolgreichen Beispiele der Ausstellung aus Österreich und dem Allgäu sollen anregen und zur Nachahmung motivieren.“

      Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen: „Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen verbindet das Ziel, baukulturelle Qualität in Thüringen zum Alltag zu machen. Ländliche Räume stehen unter dem Makel der Randlage – oder man empfindet es zumindest so. Als Stiftung Baukultur Thüringen entdecken wir in ländlichen Räumen immer wieder eine Bereitschaft, einen baukulturellen Weg selbstbewusst zu gestalten. Es lässt sich aus der Ausstellung lernen, dass gute Voraussetzungen und findige Bürger abseits der Städte vieles in Bewegung setzen können.“

      Thomas Moser, Vorstand LandLuft, Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen: „Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis zeichnet Gemeinden für ihre richtungsweisende kommunale Baukultur, also für nachhaltige Investitionen in die Lebensqualität vor Ort aus. Der Preis zielt nicht primär auf das ‚schöne‘ Gebäude ab. Er beleuchtet vielmehr die gesamten Prozessverläufe von Bauvorhaben sowie jene engagierten Menschen, die sie initiieren und vorantreiben.“

      Interessierte sind herzlich zur Ausstellung und zum Veranstaltungsprogramm eingeladen. Der Eintritt ist frei. 

      Eckdaten

      Baukultur gewinnt!
      Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda
      Eiermannbau, Auenstraße 9, 99510 Apolda
      7. bis 27. September 2017, Mo. bis Fr. 10 bis 16 Uhr, zusätzlich zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 11 bis 16 Uhr sowie im Rahmen der Abendveranstaltungen
      Kooperation von IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen

      Abendveranstaltungen:
      7. September 2017, 19 Uhr
      Ausstellungseröffnung mit Podiumsgespräch: Das Land als Baustelle

      Die Eröffnung der Ausstellung bietet die Chance, mit den Akteuren des Vereins ‚LandLuft‘ aus Österreich zu ihren Erfahrungen im Aufspüren, Beurteilen und Unterstützen von Baukulturgemeinden ins Gespräch zu kommen und aktuelle Baukulturprojekte der IBA Thüringen im ländlichen Raum kennenzulernen.

      Grußwort
      Birgit Keller, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

      Begrüßung
      Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
      Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

      Gesprächsrunde
      Josef Mathis, ehemaliger Bürgermeister der Vorarlberger Baukulturgemeinde Zwischenwasser, Vorarlberg (A)
      Florian Kirfel-Rühle, Architekt, Bedheim
      Dr. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen

      anschließend Ausstellungsführung
      Thomas Moser, Vorstand Verein LandLuft, Moosburg (A)

      Moderation
      Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

      Um Anmeldung wird gebeten unter: www.iba-thueringen.de/baukultur-gewinnt

      12. September 2017, 19 Uhr
      Baukultursalon: Tourismus durch Baukultur?
      Tourismus könnte ein Katalysator für Baukultur Made in Thüringen sein. Wenn es um den Ortscharakter und um das Bild einer Ferienregion geht, ist das Bauen ein Schlüsselfaktor. Wo steht Thüringen und was sind gelungene Projekte anderswo?

      Begrüßung und Impuls zum Architektourismus
      Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
      Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

      Gesprächsrunde
      Dr. Klaus Sühl, Thüringer Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft
      Ingrid Maria Buron de Preser, Architektin, Unterkunftsinitiative Kuckucksnester, Freiburg
      Olaf Bartels, Architekturkritiker und -historiker, Plattform urlaubsarchitektur.de, Hamburg/Berlin

      Moderation
      Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

      21. September 2017, 19 Uhr
      Baukultursalon: Wo beginnt ländliche Baukultur? 

      An guten Beispielen lässt sich ablesen, dass das Bauen auf dem Land mehr ist als der Glücksfall eines schönen Einzelobjekts. Das Land braucht eigene Strategien, Netzwerke und Förderer.

      Begrüßung
      Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
      Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

      Standpunkte
      Franz Schröck, Architekt, architekturforum allgäu e.V.
      Peter Haimerl, Architekt, München

      Lessons Learned zur Baukultur Made in Thüringen 

      Moderation
      Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

       


      10. Juli 2017
      IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

      Die IBA Thüringen hat drei Vorhaben zu IBA Projekten nominiert, die ihre Qualifizierungsphase erfolgreich abgeschlossen haben: 

      • die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz / Weira (Saale-Orla-Kreis), 
      • Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie (Kreis Saalfeld-Rudolstadt), 
      • der Holz-Versuchsbau Timber Prototype (Kreis Weimarer Land).

      Damit sind nun insgesamt sechs IBA Projekte in ihrer Umsetzungsphase. Der IBA Fachbeirat hatte der IBA Thüringen in seiner Sitzung am 28. und 29. Juli 2017 empfohlen, die drei Vorhaben zu IBA Projekten zu nominieren. 

      IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Ich freue mich, dass mit den neuen IBA Projekten weitere Modellvorhaben in die Realisierungsphase gehen. Die Projekte entwickeln sich sehr dynamisch. Schon in diesem Herbst werden mit dem Timber Prototype in Apolda und der StadtLandScheune in Bedheim zwei Gebäude sichtbar sein, die für hochwertige Baukultur in Thüringen stehen werden. Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz wurde bereits mit dem Kunstprojekt von Carsten Nicolai wieder in Nutzung genommen.“

      Informationen zu den neuen IBA Projekten

      Kunstkapelle St. Anna – organ 2017 Krobitz
      Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen – Aufgabe, Abgabe, Wandel’ 
      Träger: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) 

      Künstler: Carsten Nicolai
      Projektpartner: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Weira, Gemeinde Weira, Saale-Orla-Kreis

      Carsten Nicolai hat seine Arbeit mit dem Titel ‚organ’ speziell für die St.-Anna-Kapelle entwickelt. Das Kunstprojekt schafft einen starken Ort und verleiht der romanischen Kapelle, die einen Fixpunkt in der sanft anmutenden Landschaft im Saale-Orla-Kreis bildet, neue Strahlkraft. Alt und Neu, Tradition und Innovation verbinden sich ideal. Das Kunstprojekt ‚organ’ ist bis 10. September 2017 jeweils am Wochenende von 14 bis 20 Uhr zu erleben. 

      „Das Orgelspiel wird unterschiedlichste Besuchergruppen anziehen: sowohl aus dem regionalen als auch nationalen Kontext, da Kompositionen für das Instrument von Künstlerinnen und Künstlern aus Thüringen und aller Welt kreiert werden können. Der innovative Esprit, der behutsame Umgang mit dem Ort und seiner Tradition und die Partizipation und Interaktion von und mit Menschen zeichnen diese künstlerische Arbeit aus“, zeigt die Architektin Barbara Holzer, Mitglied im IBA Fachbeirat, interessante langfristige Perspektiven für das Projekt auf. 

      Kunst ist eines von mehreren Themen, die sich aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ als geeignete Wege zur Umnutzung von leeren und untergenutzten Kirchengebäuden herausgestellt haben. Mit dem Aufruf haben sich EKM und IBA Thüringen gemeinsam auf die Suche nach neuen Nutzungen für leerstehende Kirchen gemacht. Auch die Themenfelder Natur, Soziales, Netzwerke, Beherbergung und Gesundheit werden in den kommenden Jahren modellhaft weiter entwickelt. Drei bis fünf besonders spannende und originelle Vorschläge sollen bis zum IBA Finale im Jahr 2023 als IBA Projekte baulich umgesetzt werden. Damit können diese einen Beitrag zum Umgang mit Leerstand und der Wechselwirkung von Stadt und Land leisten. Weitere Umnutzungsideen sind in der Ausstellung ‚500 Kirchen – 500 Ideen‘ noch bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu besichtigen. Ideenaufruf, Ausstellung und Kunstprojekt in Krobitz werden unter anderem von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

       

      Schloss Schwarzburg – Denkort für Demokratie 
      Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal’
      Träger: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
      Projektpartner: Gemeinde Schwarzburg in der Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Weimarer Republik e.V. u.a. 

      2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Im Dritten Reich wurde das barocke Schloss Schwarzburg bis zur Unkenntlichkeit verwüstet, als es zu einem Reichsgästehaus umgebaut werden sollte. So ist das Schloss Schwarzburg auch ein Mahnmal für die Gefährdungen von Demokratie. In diesem Kontext soll das Schloss Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung im ländlich geprägten Schwarzatal sowie in Korrespondenz zum Weimarer ‚Haus der Demokratie‘ entwickelt werden. Die bauliche Sicherung und Umnutzung für eine erste Raumeinheit wird mit 750.000 Euro gefördert aus Bundesmitteln als national bedeutendes Projekt des Städtebaus.

      Fachbeiratsmitglied Prof. Andreas Wolf, HTWK Leipzig, zur Bedeutung des neuen IBA Projekts: „Der weithin sichtbare, während der Nazizeit fragmentierte Haupttrakt der Schwarzburg versinnbildlicht die existenzielle Bedeutung verantwortlicher politischer Kultur und demokratischer Praxis in und für StadtLand. Für das IBA Zwischenpräsentationsjahr 2019 bietet sich die besondere Chance, historische Formen des republikanischen Gesellschaftsvertrags und aktuelle Diskurse um rechte Tendenzen im ländlichen Raum kritisch aufzugreifen und zugleich symbolisch zu verorten.“
      Am 28. Juni 2017 haben die Akteure aus den Händen der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die Förderurkunde für den Ausbau von Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie entgegengenommen. Als nächstes ist geplant, Planungsleistungen für den nutzungsbezogenen Teilausbau einer Raumeinheit zu beauftragen und in die bauliche Umsetzung zu gehen. 
       

      Timber Prototype
      Träger: Institute for Computational Design and Construction, Universität Stuttgart
      Projektpartner: Jade Hochschule Oldenburg, Thüringen Forst, Firma Rettenmeier, diverse Industriepartner 

      Der Timber Prototype ist ein wandelbares Bauwerk in einer experimentellen, hochdämmenden Holzbauweise mit rund 20 Quadratmetern Grundfläche. Der Bau als Ergebnis eines Forschungsprojektes bietet Lösungsansätze für zwei wesentliche Probleme des Bauens: die Erhöhung des Anteils an nachwachsenden Rohstoffen in modernen Bauweisen und die Verbesserung der Wiederverwendbarkeit von Baumaterial.

      „Seit einigen Jahren erfährt der Baustoff Holz in Fragen der Nachhaltigkeit und Vorfertigung eine rasante Entwicklung. In Regionen wie Süddeutschland, Vorarlberg oder der Schweiz trägt er zur Wirtschaftskraft und baukulturellen Identität bei. In Thüringen hingegen hat er ein hohes Entwicklungspotential. Durch die Verknüpfung modernster Entwurfs- und Fertigungstechnologien in Kombination mit dem regionalen Baustoff möchte das Projekt sowohl technisch als auch gestalterisch die Spielräume ausloten und neue Entwicklungsperspektiven aufzeigen“, so IBA Fachbeiratsmitglied Barbara Holzer. 

      Der Prototyp wird im Herbst 2017 aus robotisch vorgefertigten Holzelementen auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda montiert. Denkbar ist ein anschließender Aufbau auch an anderen Standorten in Thüringen. Unterschiedliche Nutzungen beziehungsweise Möblierungen sind je nach Kontext möglich. Eine denkbare Nutzungsart ist eine minimierte Wohnfunktion in dieser Mikroarchitektur. 

       

      Bildmaterial zu den neuen IBA Projekten finden Sie in unserem Presse-Bildarchiv/2017: ibat3.synology.me/photo


      3. Juli 2017
      Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

      Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat am 28. Juni 2017 23 ’Nationale Projekte des Städtebaus 2017’ ausgezeichnet. Schloss Schwarzburg erhält Bundesmittel in Höhe von 750.000 Euro für seinen Ausbau zum Denkort für Demokratie. Den Antrag als Projekt hatten IBA Thüringen und Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam mit zahlreichen Partnern im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal‘ auf den Weg gebracht. Vertreterinnen und Vertreter von der Gemeinde Schwarzburg, dem Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und IBA Thüringen nahmen die Urkunde in Berlin entgegen.

      In der Region Schwarzatal sind viele zivilgesellschaftliche Akteure aktiv, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg. 2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Das Schloss soll Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung werden. Außerdem soll es als Korrespondenzstandort zum ‚Haus der Demokratie‘ in Weimar entwickelt werden.

      Hintergrund Nationale Projekte des Städtebaus

      Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf dem demografiegerechten und barrierefreien Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen und städtebaulicher Kooperationen. Das Bundesbauministerium fördert die 23 Siegerprojekte mit rund 65 Millionen Euro.

      Bundesbauministerin Barbara Hendricks: „Ich beglückwünsche alle ausgezeichneten Kommunen zu ihren ausgezeichneten Projekten. Ihr Engagement zeigt, dass der deutsche Städtebau innovative und hochwertige Lösungen zu bieten hat. Das Förderprogramm ermöglicht dem Bund, beispielgebende und zukunftsweisende städtebauliche Vorhaben der Kommunen direkt zu fördern. Das Programm wird sehr gut angenommen. Deshalb werden wir es auch 2018 fortführen und sogar aufstocken können. Ich freue mich bereits auf die einfallsreichen Projektskizzen im nächsten Jahr.“

      Hintergrund IBA Kandidat ‚Resilientes Schwarzatal‘

      Seit das ‚Resiliente Schwarzatal’ Ende 2014 zum Kandidaten der IBA Thüringen nominiert wurde, haben sich im Qualifizierungsprozess unter anderem zwei Projektstränge herausgebildet: Das Schloss Schwarzburg wird als Denkort für Demokratie ausgebaut sowie die ‚Sommerfrische Schwarzatal’ als touristisches Angebot der Region entwickelt.

      Der Erhalt demokratischer Grundlagen unserer Gesellschaft gewinnt gerade in den von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen an Bedeutung. Im Schwarzatal sind zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure aktiv. Da gerade im ländlichen Raum die Aktivierung von leerstehenden Gebäuden eine entscheidende Rolle spielt, soll im Schwarzatal die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden.

      Beteiligte Akteure: Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V., Tourismusregion Rennsteig-Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Partnerschaften für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, Friedrich-Ebert-Stiftung, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Gemeinde Schwarzburg, Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt u.a.


      20. Juni 2017
      IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’
       

      Mit welcher Landwirtschaft, in welcher Landschaft wollen wir Thüringer leben und was brauchen wir dafür? Das Werkstattgespräch der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen geht am 30. Juni 2017 der Fragen nach, welche Denk- und Organisationsmodelle sich für ein Bundesland eignen, das überwiegend ländlich geprägt ist und mit dem Thüringer Becken einen der fruchtbarsten Böden von Deutschland besitzt.

      Die Veranstaltung im Eiermannbau Apolda richtet sich an allgemein Interessierte sowie Studierende und Fachleute insbesondere aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Design, Agrarwissenschaft und -ökonomie, Soziologie, Kultur-, Gesellschafts- und Naturwissenschaft. 
      Ministerin Keller, die zum IBA Werkstattgespräch begrüßen wird: „Tradition und Innovation prägen die Thüringer Landwirtschaft. Als Thüringer Agrarministerin bin ich der Auffassung, dass sich sowohl konventionelle Landwirtschaft als auch der Ökolandbau in unserem Bundesland gut ergänzen. Die Landwirte befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen. Diese Herausforderungen anzunehmen, sichert die Zukunft der Landwirtschaft in Thüringen.“

      Betroffene und Verantwortliche, Praktiker und Theoretiker diskutieren gemeinsam, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann. Impulse aus dem Werkstattgespräch sollen – jenseits der ideologischen Positionskämpfe – eine neue Debattenkultur auslösen. Mit am Tisch sitzen unter anderem Katja Gödecke (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft), Dr. Stefan Blöttner (Thüringer Bauernverband e.V.), Heinrich Meusel (Landwirt, HEU-HEINRICH Vertriebs UG & Co. KG), Dr. Klaus Hollenberg (Landwirtschaftliche Rentenbank Frankfurt) und  Uwe Greff (GLS-Bank und BioBodenGenossenschaft Bochum e.V.). Caspar Dohmen moderiert das Rundtisch-Gespräch. 

      Das Werkstattgespräch stellt auch die Ergebnisse des IBA Campus vor, in dem sich – im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ – vier Campusleiter und zwölf Studierende 10 Tage lang mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander gesetzt haben. 

      Die Fachzeitung Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Werkstattgesprächs. 

      Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
      Öffentliches IBA Werkstattgespräch
      30. Juni 2017, 10.00 bis 16.00 Uhr
      Eiermannbau Apolda, Auenstraße 9, 99510 Apolda
      Teilnahme kostenlos

      Weitere Informationen sowie Anmeldung bis 25. Juni 2017 unter www.iba-thueringen.de/werkstattgespraech

      Hintergrund Werkstattgespräch
      Das Thema Agrarwirtschaft ist in der Politik, in der Gesellschaft und in den Medien stark in den Vordergrund gerückt. Neben den bestehenden Debatten um Ressourcenknappheit, Klimawandel und Flächenverbrauch liegen die Gründe dafür in dem Wertewandel bezüglich Ernährung und Lebensmittelproduktion, in Diskussionen um eine ‚schöne Landschaft’ ausgelöst durch die Energiewende sowie in den demografischen Entwicklungen im ländlichen Raum. So kommen die Forderungen nach einer grundlegenden Veränderung aus allen Richtungen – auch von Seiten der Landwirte. Als mögliche Lösungsansätze werden über die Diversifizierung hinaus vor allem die Multifunktionalität und Regionalisierung der Landwirtschaft propagiert. Die Landwirtschaft nimmt auch in Thüringen eine Schlüsselposition zur Bewältigung landesweiter und regionaler Herausforderungen ein. Sie soll nicht nur gesunde Lebensmittel produzieren, sondern auch für eine ökonomische, soziale und ökologische Stabilisierung sowie ästhetische Aufwertung der ländlichen Räume sorgen.

      Hintergrund IBA Thüringen
      Die IBA Thüringen macht das STADTLAND zu ihrem Thema. Sie konzentriert sich auf fünf IBA Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen.
      In den Städten werden Freiräume zur unverzichtbaren ‚grünen Infrastruktur’; im ganzen Land werden Landschaften zur ‚grünen Steckdose’. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften in ganz unterschiedlichen Größenordnungen: Produktive Landschaften werden zum Erlebnis, Erlebnislandschaften werden produktiv. 

      Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’
      Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.


      16. Juni 2017 
      „Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

      Im Rahmen des „Querdenker“-Projekts von Evangelischer Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Internationaler Bauausstellung (IBA) Thüringen wird ab Samstag, 24. Juni (17 Uhr), in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis) das Kunstwerk „organ“ des international renommierten Künstlers Carsten Nicolai zu sehen sein. Die Arbeit ist von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem 18. Jahrhundert inspiriert. Im Gegensatz zur klassischen Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen. Sie erzeugen Töne, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

      „Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden“, sagt der Künstler Carsten Nicolai. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

      Das Kunstwerk „organ“ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

      Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort geschrieben. Für zukünftige Aufführungen ist vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr besondere Instrument komponieren.

      „organ“ ist im Rahmen von „STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ entstanden, einem Kooperationsprojekt von EKM und IBA Thüringen. Ziel des Projektes ist, neue Nutzungsideen für Thüringer Kirchen zu finden. Gefördert wird es durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER. Das Kunstprojekt „organ“ wird in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira umgesetzt.

      Zu Vernissage am 24. Juni in der St.-Anna-Kapelle wird es um 15.30 Uhr ein Pressegespräch geben.

      Gesprächspartner werden sein:
      Carsten Nicolai, Künstler
      Elke Bergt, Leitung Baureferat EKM
      Marcus Schmidt, Baureferat EKM
      Ulrike Rothe, IBA Thüringen
      Martin Jacob, Bürgermeister der Gemeinde Weira
      Heike Henkel, Mitglied des Gemeindekirchenrats

      Das Kunstprojekt wird bis 10. September 2017 zu sehen sein. Geöffnet ist die St.-Anna-Kapelle jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.


      6. Juni 2017
      IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

      Unter dem Titel ‚1.500 ha Zukunft, (Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts’ veranstaltet die IBA Thüringen gemeinsam mit dem IBA Kandidaten Künstlerhaus Thüringen e.V. den diesjährigen IBA Campus in Kannawurf. Vier Campusleiter und zwölf Studierende setzen sich vom 6. bis 16. Juni 2017 mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander, begeben sich in sie hinein, spüren harte Fakten auf, erproben neue Denkmodelle und entwickeln Szenarien für die Zukunft. 

      Interessierte sind zu folgenden öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen des Campus 2017 ins Schloss Kannawurf eingeladen: 

      08.06.17, 09:15 Uhr
      Landschaften unverbrüchlich brüchig
      Szenischer Vortrag mit Andreas Peschka, Geopoet, Lüneburg

      08.06.17, 19:30 Uhr
      Klanglandschaften – Landschaftsklang
      Wandelkonzert des Ensembles für intuitive Musik Weimar, Leitung: Michael von Hintzenstern

      09.06.17, 20:00 Uhr
      Landschaftswandel verstehen - Landschaftswandel gestalten
      Vortrag von Prof. Antje Stokman, Hafencity Universität Hamburg

      10.06.17, 20:00 Uhr
      Renaturierung und Rekultivierung – ein möglicher Ansatz für Wandellandschaften
      Vortrag von Andrea Balestrini, Atelier L A N D Italia Srl in Mailand 

      13.06.17, 20:00 Uhr
      I would propose countryside
      Vortrag von Dr. Stephan Petermann, Think Tank AMO am Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam

      16.06.17, 10:00 Uhr
      Präsentation der Campus-Ergebnisse und Diskussion
      Vortragssprache: deutsch
      Ort: Schloss Kannawurf, Schlossplan 1, 06578 Kannawurf 

      Zwei Wochen nach dem Campus findet im Eiermannbau Apolda ein abschließendes Werkstattgespräch in Apolda statt:

      30.06.17, 10 bis 16 Uhr
      Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
      Rundtischgespräch mit Präsentation der Campus-Ergebnisse und Eröffnung der Fotoausstellung ‚Ich, in meinem Dorf‘ von Frederyke Sauerbrey und den Bewohnern von Kannawurf. Moderation: Caspar Dohmen.

      Die Fachzeitschrift Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Campus 2017. 

      Weitere Informationen unter www.iba-thueringen.de/ibacampus-2017

      Hintergrund IBA Campus
      Der IBA Campus ist ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das jedes Jahr IBA Themen oder einen IBA Standort in Thüringen bearbeitet. 2016 fand der erste IBA Campus als Zukunftswerkstatt zum Eiermannbau Apolda in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot Stiftung statt. Den IBA Campus leiten 2017 Dirk Wascher (Wageningen University Research for foodclusters), Prof. Jonas (Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig), Andreas Dittrich (Technische Universität München) und Katarina Bajc (Universität Stuttgart)

      Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’

      Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.

      Hintergrund IBA Thüringen

      Die IBA Thüringen macht bis 2023 das STADTLAND zu ihrem Thema. Die IBA Thüringen versteht sich als Reallabor für das praktische Erproben neuer Ideen und Vorgehensweisen. Die Arbeit konzentriert sich auf fünf sogenannte IBA-Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften. 


      31. Mai 2017
      Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland fragen: Wie nehmen wir leerstehende Kirchengebäude trotz einer zurückgehenden Zahl von Gemeindemitgliedern und Kirchgängern in die Zukunft mit? Eine exemplarische künstlerische Intervention setzt der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in den kommenden Monaten um: seine skulpturale Arbeit ‚organ’ hat er eigens für die aus dem zwölften Jahrhundert weitgehend ursprünglich erhaltene St.-Anna-Kapelle in Krobitz/Weira im Thüringer Saale-Orla-Kreis entworfen.

      Im weitesten Sinne ist diese Arbeit ein Musikinstrument, das von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem späten 18. Jahrhundert inspiriert ist. Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen, welche Töne erzeugen, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

      Carsten Nicolai erläutert: „Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

      Der Titel organ nimmt zum einen Bezug auf das englische Wort ‚organ’ (Orgel), zum anderen auf das symbiotische Miteinander von Organen, die einen lebendigen Körper bilden. Essentiell hierbei ist, dass an diesem Ort ein organisches Zusammenspiel entsteht: So sind beispielsweise die Flammen der Feuerorgel nicht nur Wärme- und Lichtspender, sondern auch Tonerzeuger.

      ‚organ’ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren geometrische Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

      Der Künstler Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort angefertigt. Notationsscheiben, die durch Gewichte angetrieben werden, spielen die Komposition in bestimmten Intervallen wiederholend ab. Die Kompositionsscheiben sind so gestaltet, dass auch andere Komponisten für dieses Instrument Stücke schreiben könnten. In zukünftigen Aufführungen ist es vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr spezielle Instrument komponieren.

      Neben dem Instrument hat die Kapelle zudem einfache architektonische Interventionen erfahren. Im Hauptraum wurde ein neuer Stampflehmboden mit einer umlaufenden Holzbank installiert, der die Kapelle in ihrer Patina erhält. Die Arbeit soll sowohl im Innen- als auch Außenraum eine Strahlkraft erzeugen, mit dem Ziel, eine eigene Identität und möglicherweise ein neues Wahrzeichen für die Region zu schaffen. Utopia triumphans: Zum Klang wird hier das Licht, zum Raum wird hier die Zeit.

      organ ist im Rahmen von ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ entstanden, einem Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira. Die baulichen Maßnahmen wurden durch das Büro nitschke + kollegen architekten begleitet und von den Firmen Tischlerei Herden sowie handwerk & design Hoppert umgesetzt. Das Instrument nach den Plänen von Carsten Nicolai realisierten die Firma yamaguchi – ufficio d’arte und WERKSTATT 4. Für die kuratorische Projektleitung des offenen Ideenaufrufes und die Gestaltung der Erfurter Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen’ im Rahmen des Gesamtvorhabens ist das Büro für Szenografie chezweitz verantwortlich.

      organ
      Kunstprojekt von Carsten Nicolai
      St.-Anna-Kapelle
      07806 Krobitz / Gemeinde Weira

      24. Juni bis 10. September 2017
      jeweils Samstag/Sonntag 14:00 bis 20:00 Uhr
      Öffentliche Vernissage: Samstag, 24. Juni, 17:00 Uhr
      Pressegespräch mit Carsten Nicolai: Samstag, 24. Juni 2017, 15:00 Uhr
      Eintritt frei

      16. Juli, 11:00 Uhr
      Entdeckertour (Treffpunkt 11.00 Uhr Kaufmannskirche Erfurt) mit den Stationen Erfurter Kaufmannskirche, Dreieinigkeitskirche in Zeulenroda und St.-Anna-Kapelle in Krobitz.
      Teilnahmegebühr: 40 Euro p.P.
      Anmeldung erforderlich über http://www.querdenker2017.de/info

      Weitere Informationen erhalten Sie auf www.iba-thueringen.de und www.querdenker2017.de.

      Hintergrundinformation zu Flammenorgeln

      In den Experimentierzirkeln und Laboratorien des ausgehenden 18. Jahrhunderts stieß man erstmals auf das Phänomen ‚singender Flammen’. Physiker, Astronomen und Erfinder mit Protagonisten wie u.a. Ernst Florens Friedrich Chladni förderten mit ihren Theorien und Versuchen die Entwicklung zum Entwurf und Bau eines neuartigen Musikinstrumentes, das unter Verwendung von brennendem Leuchtgas und Glasröhren Töne und zugleich Lichteffekte generiert: die Flammenorgel.

      Eine historisch-exemplarische Figur im Diskurs über das Phänomen ‚singender Flammen’ ist der französische Physiker Frédéric Kastner. Kastner begann 1875 mit der Konstruktion einer Feuer- bzw. Flammenorgel (‚Pyrophon’), um die Resultate der bisherigen Studien und Experimente  zu bestätigen. Bei diesem Musikapparat werden Flammen mithilfe elektrischer Leitungen direkt durch den Druck einer Klaviatur gezündet und reguliert. Idee und Konzept seines Prototypen hat Kastner in seiner Abhandlung ‚Les flammes chantantent’ verifiziert.

      Hintergrund zum Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’

      Im März 2016 haben die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ gestartet. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Ziel des Aufrufs war es vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums, 500 Ideen für neue Nutzungen und damit für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln.

      Die Ergebnisse des Ideenaufrufs sind bis 19. November 2017 in einer raumgreifenden Medieninstallation in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen ist Teil der Ausstellung. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt.

      Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. 

      Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz. 


      10. Mai 2017
      „500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

      Am kommenden Samstag, den 13. Mai wird in der Kaufmannskirche in Erfurt die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ eröffnet. Bis zum 19. November werden dann anhand von Kurz-Videos alle eingereichten Ideen aus dem Querdenker-Aufruf präsentiert. Im März 2016 hatten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf gestartet. Ehrgeiziges Ziel war es, vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums 500 Ideen für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln. 

      „Vor allem die Vielfalt der Ideen hat mich beeindruckt“, sagt Elke Bergt, Leiterin des Baureferats der EKM. „So gab es ganz konkrete Vorschläge, wie man z.B. Kirchen als Beherbergungsorte nutzen kann. Wirklich berührt hat mich, dass bei fast allen Ideen die Nutzung als Gebetsort, Ruheort oder eben einfach als Ort außerhalb des Alltäglichen erhalten bleiben soll. Wir hatten das nicht eingefordert, sondern die Idee zur Nutzung völlig frei gelassen. Toll finde ich auch, dass nicht nur Menschen, die der Kirche nahestehen, ihre Ideen eingereicht haben, sondern auch Leute, die Lust haben, sich mit dem Thema Kirche zu beschäftigen oder denen diese Orte sehr am Herzen liegen“, so Bergt.

      Im Rahmen des Gesamtvorhabens wurde auch das Kunstprojekt ‚Organ’ von Carsten Nicolai für die St.-Anna-Kapelle in Krobitz in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira gestaltet. „Spannend an diesem Projekt ist, wie ein international renommierter Künstler mit einer aus dem 12. Jahrhundert weitestgehend ursprünglich erhaltenen kleinen Kapelle zusammenkommt und damit eine Öffnung eines besonderen Ortes in Thüringen wieder möglich wird. Das ist ganz im Sinne des IBA Ansatzes LeerGut, mit dem die IBA ungenutzte Gebäude wieder aktiviert“, kommentiert Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen. 

      Für die Erfurter Ausstellung werden die Kirchenbänke in der Kaufmannskirche mit Bildschirmen ausgestattet. Dort können sich die Besucher dann eine bestimmte Anzahl von Ideen anschauen und per Kopfhörer anhören. Für die nächsten Videos müssen sie weiterrücken. Einige modellhafte Ideen werden gesondert präsentiert. Aus der Fülle der Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 baulich umgesetzt werden. Vor der Kirche wird ein sogenannter Ideengenerator aufgestellt, an dem sich alle Besucher mit ihren Ideen beteiligen können. 

      Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt, bestehend aus einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt. 

      Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.querdenker2017.de

      „STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die IBA Parkstad, IBA Heidelberg und IBA Basel. Die Baumaßnahme in der St.-Anna-Kapelle wird durch das EU-Programm LEADER gefördert.

      Die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ in der Kaufmannskirche, Am Anger 80, 99084 Erfurt, ist bis zum 19. November 2017 täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

      Bei Rückfragen: Elke Bergt, 0361-51800551, Ulrike Rothe, 03643-900 88 12


      27. März 2017
      IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

      Im Jahr 2017 arbeitet die IBA Thüringen weiterhin unter dem Leitthema ‚Stadtland’. 19 IBA Kandidaten sind derzeit nominiert. Nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen. Erste Projekte sind bereits in der konkreten Planung und Umsetzung.

      Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller betont die Bedeutung der IBA: „Thüringen steht vor großen demografischen Aufgaben, die innovative städtebauliche Lösungen erfordern. Die IBA Thüringen ist für uns Impulsgeberin für kreative baukulturelle Projekte in ganz Thüringen. Der Freistaat schafft den finanziellen Rahmen für die Planung und Umsetzung der IBA Projekte. Für das Vorhaben Geras Neue Mitte zur Entwicklung einer großen innerstädtischen Brache haben wir vor kurzem einen Bewilligungsbescheid ausgestellt.“

      Die IBA Thüringen wird weiter LeerGut erschließen, indem sie leere Gebäude und neue Nutzungsideen zusammenführt: in Apolda an den Brachenstandorten Eiermannbau, RST- und Norigelände, mit 500 Ideen für Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ und mit dem Schloss Schwarzburg, das zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ werden soll. 

      Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums setzt die IBA Thüringen einen Schwerpunkt auf die Umnutzung der zahlreichen Kirchen im Freistaat. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Anlass für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), gemeinsam mit der IBA Thüringen in einem Ideenaufruf 500 Ideen für neue Nutzungen zu sammeln. Die Vorschläge werden zwischen Mai und November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt; zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungsführungen, Gespräche und Entdeckungstouren über Land bieten Angebote für ein interessiertes Publikum.

      In der Region Schwarzatal gibt es einen breiten zivilgesellschaftlichen Diskurs, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden nun ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg wird mit Hilfe einer großzügigen Bundesförderung zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ ausgebaut. Gerade im ländlichen Raum spielt überdies die Aktivierung von LeerGut eine entscheidende Rolle. Im Schwarzatal soll die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden. Zum diesjährigen Tag der ‚Sommerfrische‘ am 27. August 2017 werden im Schwarzatal erstmals traditionsreiche Häuser der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein erstes Musterhaus soll 2017 entstehen. Als Tor ins Schwarzatal entsteht 2017/18 im Bahnhof Rottenbach ein genossenschaftlicher Regionalladen, nachdem bereits 2016 die Umfeldgestaltung des Bahnhofsplatzes begonnen wurde.

      In Apolda wird die IBA Thüringen erneut ihr Sommerquartier im Eiermannbau beziehen. Für die brach gefallenen Standorte rund um den Bahnhof haben vier renommierte Büros in einem Werkstattverfahren ihre Ideen und Gestaltungsvorschläge vorgelegt, die nun gemeinsam mit der Stadt Apolda und der LEG Thüringen in verbindliche städtebauliche Ziele umgesetzt werden.

      Auch anderswo ist ‚Land in Sicht‘. In Kannawurf entwickelt der IBA Kandidat neue Landschaftstypologien des 21. Jahrhunderts. Im Juni 2017 veranstaltet die IBA Thüringen hier ihren IBA Campus zusammen mit dem Künstlerhaus Thüringen e.V. Dabei sollen bestehende Landnutzungen neu gedacht und neue Landschaftstypologien erfunden und sichtbar gemacht werden.

      Geras Neue Mitte nimmt 2017 Fahrt auf. Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, ein Kurator und die Bürger aktivieren die 2,5 Hektar große Brache im Stadtzentrum mit dem Ziel, Umfang und Form der künftigen Freiräume und Bauten zu bestimmen sowie Nutzer und Investoren zu gewinnen. Gleichzeitig läuft das Verfahren zur Schaffung von Baurecht an.

      Anlage 1 gibt Einblicke in vier exemplarische IBA Projektprozesse.

      • In Apolda arbeitet die IBA Thüringen neben dem Eiermannbau als Open Factory an den Brachenstandorten NORI und RST rund um den Bahnhof.
      • 500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb STADTLAND:Kirche sind in einer Ausstellung vom 13. Mai 2017 bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen.
      • Im Schwarzatal möchten zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure das touristische Potenzial erschließen und Demokratie im ländlichen Raum stärken.
      • Auf dem Weg zu einer Kulturlandschaft der Zukunft ist Kannawurf Austragungsort des diesjährigen IBA Campus und der IBA Werkstatt sowie Modellraum für einen neuen Typus hybrider Landnutzung und neuer Landallianzen.

      Veranstaltungsauswahl 2017

      Rechte Räume oder Demokratie auf dem Land?
      Öffentliche Diskussionsveranstaltung
      5. April 2017, 18 Uhr, Haus Dacheröden in Erfurt
      Eintritt frei.

      Die demografische Schrumpfung ländlicher Räume hat politische Konsequenzen: Prinzipien von Eigenverantwortung und Selbstermächtigung erzeugen auch die Gefahr, anschlussfähig für rechtsgerichtete ‚identitäre’ Bewegungen zu sein. Am Beispiel von Thüringen diskutieren Minister Benjamin-Immanuel Hoff, der Soziologe Kenneth Anders, der Kulturwissenschaftler Burkhardt Kolbmüller und IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi mit der Journalistin Liane von Billerbeck über die Stärkung demokratischer Strukturen auf dem Land.

      500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017
      Ausstellung
      13. Mai bis 19. November 2017, Kaufmannskirche Erfurt
      Öffentliche Vernissage: 13. Mai 2017, 15 Uhr
      Pressegespräch: 10. Mai 2017, 13 Uhr
      Eintritt frei.

      Ausgestellt werden in einer raumgreifenden Medieninstallation 500 Nutzungsideen für Kirchen als Ergebnisse aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen wird Teil der Ausstellung sein. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und zwei internationalen Werkstätten.

      Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz.

      Eine erste künstlerische Inszenierung realisiert vom 24. Juni bis 10. September 2017 der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis).

       

      IBA Campus: 1.500 Hektar Zukunft
      (Er)Findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts
      6. bis 16. Juni 2017, Kannawurf (Kreis Sömmerda)
      Werkstattgespräch: 30. Juni 2017

      Die IBA Thüringen gründet jährlich ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das einen der Thüringer IBA Projektstandorte bearbeitet. Nach dem IBA Campus 2016 im Eiermannbau Apolda zum Thema ‚LeerGut‘ widmet sich der Campus 2017 im ländlich und agrargeprägten Kannawurf der ‚(Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts‘. Neue Vorstellungsräume für Landschaften sollen eröffnet, Stereotypen aufgebrochen und etablierte Landschaftsbegriffe und -bilder kritisch hinterfragt werden. Die Bürger werden aktiv angesprochen und für die Thematik sensibilisiert, weil ein solches Projekt nur mit ihnen gemeinsam gestaltet werden kann. Ziel des Campus ist auch, erste Szenarien zu entwickeln, die zeigen, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann.

       

      Anlagen

      Pressebilder finden Sie im Bilderpool der IBA Thüringen unter  https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

       

      Hintergrund IBA Thüringen und Meilensteine

      Internationale Bauausstellungen (IBA) gibt es seit über 100 Jahren. Sie experimentieren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Während die ersten IBAs mit ihrer gebauten Architektur Neuland betraten, haben sich IBAs in ihrer räumlichen Dimension und gesellschaftlichen Bedeutung seither stark verändert: Sie sind heute Baukultur-Ausstellungen, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend komplexe soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in ihre Arbeit einbeziehen. Derzeit finden fünf Internationale Bauausstellungen parallel statt, so viele wie nie zuvor: im Dreiländereck Basel, in Heidelberg und Wien, die IBA Parkstad in den Niederlanden sowie die IBA Thüringen.

      IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand. Bis 2023 wird Thüringen zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume.

      Der IBA Leitbegriff STADTLAND setzt die spezifische Siedlungsstruktur Thüringens, die zugleich Pate steht für viele vergleichbare Regionen Europas, in Relation zu den wichtigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Hier sucht die IBA Thüringen nach neuen stadtlandschaftlichen Lebensmodellen und Organisationsformen.
      Die IBA Thüringen begreift Leerstand als Ressource, für die mit guten Ideen, engagierten Akteuren und neuen Strategien eine Zukunftsperspektive entwickelt werden kann. LeerGut ist eine von fünf IBA Baustellen, in denen Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Derzeit sind 19 IBA Kandidaten nominiert, nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen.

      Die IBA Arbeit erfährt in den Meilensteinjahren ihre Höhepunkte, in denen sie programmatische Aussagen mit der Darstellung des Projektfortschritts ihrer Kandidaten bzw. Projekte verbindet. Im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bauhausjubiläums, findet eine IBA Werkschau (Zwischenpräsentation) statt.
      Zum IBA Finale 2023 führt die IBA ihre Projekte in einer Realausstellung zusammen. Dann stehen die Ergebnisse der IBA Thüringen und der Ausblick auf kommende Entwicklungen im Vordergrund. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Unternehmen einfließen und nachhaltige Veränderungen bewirken, die über das IBA Finale fortwirken. So will die IBA einen Mehrwert für Thüringen schaffen und internationale Aufmerksamkeit erzielen. 

       

      Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de

       


      23. Februar 2017
      Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden

      Das Preisgericht im Realisierungswettbewerb für ‚Das 100. Wohnhaus für Studierende am Horn in Weimar’ hat unter Vorsitz von Prof. Gerd Zimmermann zwei erste Preise und einen zweiten Preis vergeben.

      Jeweils einen ersten Preis erhalten Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf (Aachen) sowie Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB (München). Diese Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert. Der zweite Preis in Höhe von 6.000 Euro geht an Wiencke Architekten (Dresden). 

      Ein 1. Preis: Architektur Büro Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf, Max Wasserkampf, Aachen/Weimar
      Der Wettbewerb hat in seiner Aufgabe die Empfehlung zu Holz als Baustoff ausgesprochen. In diesem Fall wurde ein Holzhaus konzipiert, das nach außen seine materialspezifische Fügung zu einem gliedernden Prinzip ausformuliert. Trotz einer neuen Oberflächensprache fügt sich der Bau in die Gesellschaft der massiven Nachbargebäude ein. Im Inneren wird versucht, alle Verkehrsflächen zugunsten der Wohnbereiche zu eliminieren. So legt sich um den zentralen Treppenturm eine Abfolge aus Wohn- und Essbereichen samt den dazugehörigen Loggien. Die  Wandlungsmöglichkeit der Grundrisse vom Studierendenappartement bis zur Familienwohnung ist eine Stärke dieser Arbeit.

      Ein 1. Preis: Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB, München
      Mit einer klaren, massiven und fast geschlossenen Fassade gibt der Entwurf zum Carl-Alexander-Platz wenig von seinem Inneren preis. Umso mehr öffnet er sich nach Süden mit Terrassen und einem Laubengang, der alle Wohnungen erschließt. Die Wohnungen sind auf die gesamte Breite des Gebäudes durchgesteckt und entwickeln vom lichtdurchfluteten Gemeinschaftsbereich bis hin zu den Schlafräumen eine zunehmende Privatheit. In dieser Konsequenz und über eine lichte Etagenhöhe von 3,15 m werden Angebote für viele Wohnansprüche möglich. 

      2. Preis: Wiencke Architekten, Dipl.-Ing. T. Maisch, Dipl.-Ing. J. Wiencke, Dresden
      Hier zeigt sich ein Quader auf einem massiven Sockel mit einem allseitig prägenden, stählernen Konstruktionsraster. Der Entwurf gibt sich an den gläsernen Zimmerfronten gleichzeitig unnahbar und ist dabei fast gänzlich transparent. Mit diesem Wechselspiel rechnet das Haus, das im Inneren seine Wohnungen nach Ost und West zu eben diesen Glasfassaden ausrichtet. Die Idee eines zentralen Mittelgangs um ein abgeschlossenes Treppenhaus herum hat viele Vorschläge des Wettbewerbs geprägt. Für diese Zwischenfläche mit Anschluss an zwei Gemeinschaftsterrassen ist ein räumlicher Nutzen für alle Bewohner absehbar.

      Einer der drei Preise soll bis 2019 baulich umgesetzt sein. Das Vorhaben macht Wohnen zum Experimentierfeld. Damit nimmt der Neubau ganz unmittelbar Bezug auf das historische Bauhaus und das nahegelegene Haus am Horn. Wie würde das Bauhaus heute bauen? Die Auslober – Studierendenwerk Thüringen in Kooperation mit Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen – wollen es zu 100% durchdacht haben: vom digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess und optimierten Bauablauf über Klimaneutralität und Regionalität bis zur Ressource Holz. 

      An dem EU-weiten offenen Architekturwettbewerb hatten sich 60 Architekturbüros beteiligt. Nach dem Abschluss des Wettbewerbsverfahrens durch die Jurysitzung am 21. und 22. Februar 2017 tritt das Studierendenwerk Thüringen, begleitet durch die Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen, mit den Preisträgern in Verhandlung, um einen geeigneten Partner für die weiteren Planungsschritte zu finden. Die konkrete Bauplanung soll bereits 2017 beginnen. Im Jahr 2019, dem Jahr des hundertjährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses in Weimar und dem Zwischenpräsentationsjahr der IBA Thüringen, soll der Bau eröffnet werden. 

      Sachpreisrichter Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft erläutert: „Die drei Preisträger erfüllen den Anspruch der IBA Thüringen, modellhafte und innovative Projekte zur Architektur im Freistaat zu befördern. Mit dem Modellhaus fördern wir günstiges und nachhaltiges Wohnen für Studenten in Thüringen. Der Bau wird Weimar architektonisch bereichern und als Studienstandort noch attraktiver machen. In der Tradition der Bauhaus Architektur verbinden die Gewinnerentwürfe Kunst, Handwerk und soziale Funktion optimal miteinander.“

      Der Juryvorsitzende, Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen, ergänzt: „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass die aktuellen und möglichen zukünftigen Fragen des Wohnens über die gestellten Anforderungen eines Studierendenwohnhauses weit hinaus gehen. Die drei prämierten Arbeiten spiegeln diese Auseinandersetzung in sehr unterschiedlichen Spielformen wieder. Das Gebäude wird neben seiner inneren Verfassung immer auch als Baukörper in der Stadt von weitem gesehen werden. Das heißt, dass durch den Neubau im Ensemble um die ehemalige Streichhan-Kaserne ein baukulturelles Signal für Weimar gesetzt werden muss.“

      Die eingereichten Entwürfe sind bis 16. März 2016, jeweils Donnerstag bis Sonntag 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in der Neufert-Box in Gelmeroda ausgestellt. Der Eintritt ist frei. 
      Für das Wettbewerbsverfahren ‚Das 100‘ und die anschließende Ausstellung hat die Neufert-Stiftung die Neufert-Box – in direkter Nachbarschaft zum Versuchshaus Ernst Neuferts, das unter dem Einfluss der Lehre des Bauhauses 1929 entstanden war –, zur Verfügung gestellt. Die Neufert-Box ist ein Experimentalbau in Holzbauweise, gebaut 1999 anlässlich des 100. Geburtstages von Ernst Neufert.

      Weitere Informationen und Materialien zum Wettbewerb finden Sie unter: www.iba-thueringen.de/wettbewerb-das-100

      Pressebilder finden Sie unter: https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

      Ausstellungsdaten
      ‚Das 100’ – Wohnhaus für Studierende.
      Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse 

      23. Februar bis 16. März 2017
      Neufert-Box
      Rudolstädter Str. 7
      99428 Weimar-Gelmeroda
      Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 15.00 bis 18.00 Uhr
      Eintritt frei

      Hintergrund zum Standort und zur Aufgabenstellung
      Oberhalb der Stadt Weimar liegt ein ehemaliges Militärgelände, das um die Streichhan-Kaserne ein historisches Ensemble umfasst. Dazu zählt seit einem städtebaulichen Wettbewerb von 1997 ein Gelände, das unter anderem als ‚Neues Bauen am Horn’ zu einer Art Musterstadtteil gewachsen ist. Der Wettbewerb sah am Westende des Carl-Alexander-Platzes ein turmartiges Gebäude vor. Seine Bestimmung als Studierendenwohnhaus sollte Teil einer größeren Wohnanlage für Weimarer Studierende werden. Position und Kubatur des Gebäudes sind durch einen Bebauungsplan  seitdem festgelegt.

      Das Studierendenwerk Thüringen, die IBA Thüringen und die Thüringer Stiftung Baukultur haben im Jahr 2016 für dieses Vorhaben ein Konzept verfasst, das einem modellhaften Gebäude, einer mehrfach nutzbaren Funktion und dem städtebaulich prominenten Standort gerecht werden soll. Mit dem ehrgeizigen Vorsatz, einen Bau mit zu 100% erfüllten guten Eigenschaften zu bekommen, wurde der Projektname ‚Das 100’ geboren. Wohl wissend, dass jedes Bauprojekt in seinem Entstehungsprozess auch einen Kompromissweg beschreitet, ist dennoch angestrebt, im digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess, im optimierten Bauablauf, im Verfolgen von Klimaneutralität in Bau und Betrieb, in der Ausrichtung auf regionale Ressourcen und schließlich in der Berücksichtigung des Materials Holz einen möglichst hundertprozentigen Optimalwert zu erreichen.

      Dass gleichzeitig mit dem Wettbewerbsverfahren ein Forschungsantrag im Bundesprogramm ‚Variowohnungen’ zu diesem Projekt gestellt wurde, stattet das Projekt und vor allem auch die Themenstellung des Wettbewerbs mit einer zusätzlichen Finesse aus: Die geplanten Wohnungsangebote im Neubau sollen nicht nur studentisch nutzbar sein, sondern für eine eventuelle Weiternutzung als Generationenwohnhaus vorbereitet werden. Der Kubus ist somit hinsichtlich seiner Flexibilität, seiner Lernfähigkeit und wortwörtlich seiner nachhaltigen Tugenden ein Modellvorhaben. 

      Das elfköpfige Preisgericht setzte sich zwei volle Tage gründlich mit den Wettbewerbsarbeiten auseinander. Die als Preisträger ausgewählten Arbeiten sind neben der klugen Mischung der gestellten Ansprüche auch mit einer schnellen Umsetzung verbunden. Denn möglichst im Jubiläumsjahr des Bauhauses soll der Turm bereits gebaut sein, um dann zur Feier eine weitere 100 beizutragen, nämlich jene 100 Jahre, die seit der Gründung des ersten Weimarer Bauhauses vergangen sind. Die Widmung des Studierendenhauses als IBA Kandidat soll zusätzlichen Rückenwind geben, um ein Gebäude zu schaffen, das diesem Jubiläumsanlass an seinem exponierten Standort in Weimar würdig ist. 100% IBA. 

      Mitglieder des Preisgerichts
      Fachpreisrichter: 

      • Prof. Dipl.-Ing Verena von Beckerath, Architektin Berlin/Weimar
      • Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen
      • Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz-Schmitz, Bauhaus-Universität Weimar
      • Dipl.-Ing. ETH Yves Schihin, Architekt Zürich
      • Prof. Dipl.-Ing. Stefan Winter, TU München
      • Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Architekt Weimar, Stiftung Baukultur Thüringen

      Sachpreisrichter:

      • Dr. Dieter Gentsch, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft 
      • Dipl.-Ing. Ursel Grigutsch, Stadt Weimar
      • Dipl.-Ing. Beate Hauser, Studierendenwerk Thüringen
      • Dr. Klaus Sühl, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
      • Dipl.-Ing. Lars-Christian-Uhlig, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

      Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de 

    • 2016: Übersicht der Pressemitteilungen

      2016
      Übersicht der Pressemitteilungen

      8. Dezember 2016
      ​Open IBA: Plattform zu Internationalen Bauausstellungen gestartet

      6. Oktober 2016 
      ​Vier Kandidaten im IBA Projektaufruf Arrival STADTLAND nominiert

      29. Juni 2016
      Neuer IBA Kandidat: Studentisches Wohnen am Horn in Weimar 

      8. Juni 2016
      Internationaler und interdisziplinärer: Erneuerter IBA Fachbeirat nimmt seine Arbeit auf

      4. Mai 2016
      Projektaufruf ‚Arrival STADTLAND’: Modelle einer neuen Integrations- und Baukultur

      28. April 2016
      Jetzt anmelden zur IBA Konferenz 'LeerGut' im Eiermannbau Apolda

      21. März 2016 
      Erste IBA Projekte gehen in die Realisierung

      24. Februar 2016 
      IBA Thüringen stellt Weichen für die IBA Projektarbeit


      8. Dezember 2016
      Open IBA: Plattform zu Internationalen Bauausstellungen gestartet

      Basel, Heidelberg, Parkstad, Thüringen und Wien – derzeit fünf aktive und acht abgeschlossene Internationale Bauausstellungen (IBA) verdeutlichen die Attraktivität und die Internationalisierung des Baukulturformates IBA. Nun gibt es erstmals einen gemeinsamen Webauftritt, der Format und Geschichte aller Internationalen Bauausstellungen von 1901 bis heute vorstellt und zugleich eine Ausstellung „on demand“ anbietet. 

      Am Donnerstag, den 8. Dezember 2016 um 13.00 Uhr stellten Staatssekretär Gunther Adler und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen, das Projekt Open IBA der Öffentlichkeit vor. Gemeinsam eröffneten sie die erste Open IBA Ausstellung im bcc Berlin im Rahmen des Kongresses ‚Die Europäische Stadt und ihr Erbe’. Zeitgleich ging die Website www.open-iba.de online.

      Staatssekretär Gunther Adler vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gratulierte zu dem Anlass: "Open IBA wird das Format Bauausstellung noch stärker öffentlich und auch international bekannt machen und den Exzellenzanspruch an IBA und ihre Projekte vermitteln. Wenn wir uns Gedanken um das Erbe der Europäischen Stadt machen, denken wir in Deutschland auch an das wertvolle Erbe, das uns Internationale Bauausstellungen beispielsweise 1927 mit der Weißenhofsiedlung in Stuttgart oder 1957 mit dem Hansaviertel in Berlin beschert haben. Diese visionären beispielhaften Bauten namhafter Architekten strahlen bis heute weit über Deutschlands Grenzen hinaus. Doch die IBA hat sich über reine Bauthemen hinaus weiterentwickelt und Lösungsvorschläge erarbeitet mit innovativen Ansätzen zu städtebaulichen Herausforderungen und Fragen der Raumentwicklung."

      Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen, eröffnete als Initiatorin des Projektes die Ausstellung: „Eine übersichtliche Erläuterung des Ausnahmeformats IBA im Netz war bislang nicht vorhanden. Das Netzwerk IBA meets IBA hat die Initiative ergriffen und systematisch sowie transparent das Wissen über das Format Internationale Bauausstellungen aufbereitet. Mit dem wachsenden nationalen und internationalen Interesse am Instrument IBA entstehen neue Herausforderungen an die Qualitätssicherung der Marke. Ich hoffe, dass Ausstellung und Website dazu beitragen, das Format zu stärken.“

      Open IBA, das sind eine Website und eine reproduzierbare Ausstellung, die über Format und Geschichte Internationaler Bauausstellungen informieren und anhand ausgewählter Projekte deren Innovationskraft und Exzellenz darstellen. Das Ziel: den Erfahrungsschatz dieses traditionsreichen Baukulturformates aufzubereiten und der Öffentlichkeit als Informationsquelle zur Verfügung zu stellen. Die zweisprachige Seite zeichnet die Entwicklung der Internationalen Bauausstellungen von ihrem Anfang bis zur Gegenwart nach. Sie stellt die Veränderung des Formates über ihre hundertjährige Geschichte dar, präsentiert ausgewählte Projektbeispiele und erläutert die Herausforderungen und Qualitätsansprüche an Internationale Bauausstellungen.

      Verbunden mit der Website ist eine Ausstellung „on demand“: Interessierte Institutionen, Initiativen oder Einzelpersonen können diese modulare Selbstbau-Ausstellung in ihre Arbeit einbeziehen und damit zu Botschaftern des Baukulturformats IBA werden.

      Open IBA ist ein Projekt der IBA Thüringen in Zusammenarbeit mit der IBA Heidelberg sowie weiteren Partnern aus dem Netzwerk IBA meets IBA. Es wurde gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

      www.open-iba.de

      Internationale Bauausstellungen (IBA)
      Internationale Bauausstellungen (IBA) gibt es seit über 100 Jahren. Sie experimentieren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Während die ersten IBAs mit ihren Architekturensembles Neuland betraten, haben sich IBAs in ihrer räumlichen Dimension und gesellschaftlichen Bedeutung seither stark verändert: Sie sind heute Baukultur-Ausstellungen, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend komplexe soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in ihre Arbeit einbeziehen.


      6. Oktober 2016
      Vier Kandidaten im IBA Projektaufruf Arrival STADTLAND nominiert

      Im Rahmen des IBA Projektaufrufs Arrival STADTLAND hat die IBA Thüringen seit Mai diesen Jahres nach Menschen, Orten und Ideen gesucht, die Zuwanderung als Chance begreifen. Dabei bildeten die vielerorts leerstehenden Immobilien und Brachen eine wichtige Ressource. Vier Vorhaben, die insbesondere aus bürgerschaftlichem Engagement motiviert sind, hat die IBA Thüringen nun zu IBA Kandidaten nominiert. 

      „Ausgangspunkt des IBA Projektaufrufs Arrival STADTLAND war die Überzeugung, dass das Thema Zuwanderung für die zukünftige Entwicklung Thüringens von besonderer Bedeutung ist. In kleinen Städten und Dörfern bietet diese eine Chance, der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken und wichtige Infrastrukturen aufrechtzuerhalten. Es ist wichtig, gerade aus den neuen Bundesländern Zeichen der Weltoffenheit zu senden. Die IBA Thüringen entwickelt mit den nun nominierten IBA Kandidaten modellhafte Projekte einer nachhaltigen Integration,“ so Andreas Wolf, Mitglied im IBA Fachbeirat und ‚Projektpate’ für den Aufruf Arrival STADTLAND.

      In seiner Sitzung am 23./24. September 2016 hat der Fachbeirat über die Bewerbungen im Aufruf beraten und der IBA Thüringen empfohlen, vier neue IBA Kandidaten zu nominieren. Die neuen IBA Kandidaten sind:

      Kaufhalle Bischofferode
      Projektträger: Bürgerverein i.G.
      Zusammen mit über 40 ansässigen Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien, Irak, Albanien und Kurdistan entsteht ein Gemeinschaftszentrum als Ort vielfältiger sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Aktivitäten in einer ehemaligen Kaufhalle.

      Alte Kaserne Saalfeld
      Träger: Stadt Saalfeld u.a.
      In einem Quartier am Stadtrand von Saalfeld mit überdurchschnittlich hohem Migrationsanteil sollen durch die Stadt Saalfeld gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen erste Strukturen aufgebaut werden.

      Häselburg, Gera
      Träger: KIM Kultur in Mitteldeutschland gGmbH
      Die ehemalige Mädchenschule wird in ein internationales Kreativzentrum verwandelt. Der Gebäudekomplex befindet sich in unmittelbarer Nähe des IBA Kandidaten ’Neue Mitte Gera’.

      Wir Labor Erfurt
      Träger: Plattform e.V.
      Ein leerstehendes gewerbliches Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Container-Flüchtlingsunterkunft am Rande der Stadt Erfurt soll schrittweise in Nutzung genommen werden. Flüchtlinge und Migranten sollen dieses Projekt selbstbestimmt mitentwickeln.

      Die neuen Kandidaten werden als Projektfamilie in einen rund sechsmonatigen Qualifizierungsprozess eingebunden. Dank der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung ist es möglich, gemeinnützige Projekte mit sogenannten Leergutscheinen (Coachingmitteln) zu fördern. Zusätzlich wird die Projektfamilie als Pilotprojekt in ein dreijähriges Förderprogramm der Nationalen Stadtentwicklungspolitik (NSP) eingebunden. Durch die NSP-Förderung sollen Methoden und Instrumente zum Themenfeld ‚Integration und Stadtentwicklung’ entwickelt und für die kommunale Praxis zur Verfügung gestellt werden.

      Die IBA Kandidaten sind Teil der IBA Baustelle ‚LeerGut‘, in der die IBA Thüringen den Umgang mit Leerstand und dessen Aktivierung als zentrales Thema fokussiert.

      Des Weiteren hat der Fachbeirat nach einer Projektvorstellung vor Ort empfohlen, folgende Bewerbung als IBA Kandidat zu nominieren:

      ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts‘ in Kannawurf
      Träger: Künstlerhaus Thüringen e.V
      In einem kooperativen Prozess mit Landwirten, Gemeinde, Bürgern und Experten soll auf der Fläche der Gemarkung Kannawurf für die kommenden Jahrzehnte modellhaft eine neue Landschaftstypologie entwickelt werden.

      Dieser Kandidat wird in der IBA Baustelle ‚Land in Sicht‘ geführt, die neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften entwickelt. Als nächster Schritt steht in der Projektqualifizierung ein landschaftsarchitektonisch-agrarwirtschaftlicher Ideenwettbewerb an. Die IBA Thüringen macht Landschaft zu ihrem Jahresthema 2017.

      Bildmaterial zu den neuen IBA Kandidaten finden Sie in unserem Bildarchiv unter 2016 / IBA Kandidaten: http://192.168.51.117/photo/


      29. Juni 2016
      Neuer IBA Kandidat: Studentisches Wohnen am Horn in Weimar 

      Die IBA Thüringen hat den Neubau eines Gebäudes für ‚Das 100. Studentisches Wohnen am Horn’ in Weimar als IBA Kandidat nominiert. Das vom Studentenwerk Thüringen gemeinsam mit der Stiftung Baukultur Thüringen angeschobene Vorhaben will Wohnen zum baukulturellen Schwerpunkt und Experimentierfeld machen. 

      Hinter dem Projekttitel ‚Das 100’ verbirgt sich der Anspruch, heutige Anforderungen an das Zusammenleben, das Bauen und das Betreiben eines solchen Wohngebäudes zu 100%, d.h. konsequent, gerecht zu werden. Dies soll u.a. Aspekte der Grundrissgestaltung, der Materialverwendung, der rationalisierten Baustelle und der Energieeffizienz umfassen.

      Das Gebäude wird sich in das bestehende Hochschulzentrum am Horn städtebaulich einbinden und an jener Stelle stehen, an der seit 1996 der Masterplan des Tessiner Architekten Luigi Snozzi einen Turm vorsieht. Die gute Praxis im Baugebiet ‚Neues Bauen Am Horn’ setzt sich damit fort und schließt mit einem wirkungsvollen Akzent ab. Das Baugebiet ‚Neues Bauen Am Horn’ wurde als Projekt und Außenstandort der Expo 2000 geplant und experimentell entwickelt. 

      Dr. Marta Doehler-Behzadi zur Bedeutung des neuen IBA Kandidaten: „Durch die räumliche Nähe zum ‚Haus am Horn’ von Georg Muche, dem einzigen realisierten Bauhausgebäude von 1923, und die zeitliche Verknüpfung zum hundertjährigen Bauhausjubiläum im Jahr 2019 erhält dieses Vorhaben eine weit über die eigentliche Aufgabe hinausreichende baukulturelle Bedeutung. Zudem ist sein Standort für einen Modellprojektstandort prädestiniert.“

      Das Studentenwerk Thüringen setzt in der Zusammenarbeit mit der Stiftung Baukultur Thüringen auf eine zeitgleiche Begleitforschung. In einer Laborsituation sollen unter Beteiligung von Studierenden Entwurf und Bauprozess einem innovativen, partizipatorischen Anspruch ausgesetzt, ein hoch-innovativer technisch-technologisch-funktionaler Ansatz und ein konsequent klimaneutraler Weg beschritten werden. 

      Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen: „Mit dem Projekt ‚Das 100’ startet die Stiftung ihre Strategie der projektweisen Partnerschaften – in diesem Fall mit dem Studentenwerk Thüringen, dem Bauherren des ‚Studentischen Wohnens am Horn’. Über diesen Weg der konkreten Anlässe soll sich Baukultur in Thüringen direkt vermitteln lassen. Die IBA Thüringen als weiterer Partner schafft dabei die ideale Gelegenheit, ein innovatives Konzept mit modellhaftem Charakter umsetzen zu können.“

      Die Mitte Juni erfolgte Nominierung des Vorhabens ‚Studentisches Wohnen am Horn’ in Weimar zum IBA Kandidaten erwuchs aus der Kooperation des Studentenwerks Thüringen und der Stiftung Baukultur Thüringen. 

      In den nächsten Wochen und Monaten soll das inhaltliche Programm des Projekts in Workshops weiter geschärft werden und in eine Auslobung für ein ambitioniertes Wettbewerbsverfahren münden. Aktuelle Förderprogramme des Bundes können zur Umsetzung beitragen. Der Neubau soll zum Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 in Betrieb sein. 


      8. Juni 2016
      Internationaler und interdisziplinärer: Erneuerter IBA Fachbeirat nimmt seine Arbeit auf

      Der Fachbeirat der IBA Thüringen hat zum Juni 2016 seine Arbeit in neuer Besetzung aufgenommen. Die zehn Experten aus Wissenschaft und Praxis beraten die IBA Thüringen und begleiten die IBA Arbeit in den kommenden drei Jahren. Der neu konstituierte Fachbeirat ist interdisziplinär und international aufgestellt. 

      „Ich freue mich sehr, dass wir kompetente und erfahrene Mitglieder für den Beirat gewonnen haben, die ihre nationale und internationale Expertise in die IBA hier in Thüringen einbringen und unsere IBA Projekte in die Gesellschaft tragen. Während der bisherige Beirat in der Gründungsphase der IBA Thüringen die ersten strategischen Weichen gestellt hat, wird der neue Fachbeirat ganz konkret an der Umsetzung des IBA Programms mitwirken und eng an die Projektqualifikation angebunden sein. Ich wünsche mir auch, dass wir mit der großen Expertise der Beiräte verstärkt in die gesellschaftlichen Debatten Thüringens eingreifen, noch experimentellere IBA Projekte anstoßen können und unser Thema STADTLAND als nachhaltigen gesellschaftlichen Entwurf stärken“, so Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Geschäftsführerin. 

      Dem zehnköpfigen Beirat gehören an: 

      • Dr. Kenneth Anders, Büro für Landschaftskommunikation, Bad Freienwalde
      • Uli Hellweg, Hellweg Urban Concept GbR, Berlin
      • Andrea Hofmann, raumlaborberlin
      • Prof. Barbara Holzer, Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin, Peter Behrens School of Arts, Düsseldorf
      • Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen
      • Stephan Petermann, Office for Metropolitan Architecture, OMA/AMO, Rotterdam
      • Prof. Antje Stokman, Universität Stuttgart / Studio Urbane Landschaften, Hamburg
      • Dr. Julian Petrin, urbanista oHg, Hamburg
      • Prof. Andreas Wolf, pwbaukunst, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig 
      • Bernd Rudolf (Beratendes Mitglied), Bauhaus-Universität Weimar

      Der Beirat tagt mehrmals jährlich. Die Mitglieder des IBA Fachbeirats wurden auf Vorschlag der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat der IBA Thüringen GmbH bestätigt und für die Dauer von drei Jahren berufen. Die erste Dreijahresperiode des Gründungsfachbeirats war am 31.05.2016 zu Ende gegangen. Die Kontinuität im Beirat ist durch die Wiederberufung dreier Mitglieder aus dem bisherigen Fachbeirat gewährleistet.  

      Zusammensetzung des Fachbeirats 

      Kenneth Anders, geboren 1969 in Naumburg/Saale. Studium der Kulturwissenschaften, Soziologie und Philosophie in Leipzig und Berlin. Dissertationsschrift im Fach Kulturgeschichte. Anschließend Arbeit als freier Journalist, seit 2000 sozialwissenschaftliche Umweltforschung in verschiedenen Forschungsverbünden des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 2004 Gründung des Büro für Landschaftskommunikation mit Lars Fischer (Schwerpunkte: Landschaftsplanung, Umweltwissenschaft, landschaftsbezogene Kunst und landschaftspolitische Bildung), zeitgleich Entwicklung des Oderbruchpavillons als Landschaftswerkstatt für Regionalentwicklung mit Schnittmengen zu Kultur, Planung und Wissenschaft. 2011 Gründung des Aufland Verlages.

      Uli Hellweg, geboren 1948 in Dortmund. Studium der Architektur an der  RWTH Aachen. 1976-80 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU) in Berlin und Sachgebietsleiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Gelsenkirchen. 1980 bis 1987 Koordinator für Pilotprojekte bei der IBA Berlin, anschließend Gründung der IBA Nachfolgegesellschaft. 1992-1996 Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Kassel. Ab 1996 Geschäftsführertätigkeiten, u.a. bei der Wasserstadt GmbH (Berlin), der DSK (Wiesbaden) und der agora s.a.r.l. (Großherzogtum Luxemburg). 2006 bis 2013 Geschäftsführer der IBA Hamburg, anschließend Aufbau und Geschäftsführer der IBA Hamburg-Nachfolgegesellschaft. Seit 2015 Gesellschafter der HELLWEG URBAN CONCEPT GbR. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, des Deutschen Werkbundes und des Architekturforums Zürich.

      Andrea Hofmann, geboren 1969 in Hardenberg (bei Osnabrück). Studium der Architektur an den Fachhochschulen Holzminden und Münster, 1997 bis 1999 Ergänzungsstudiengang an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. 1997-2008 Projektleitung im Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky | Architektur und Städtebau, Berlin. 1998 Mitbegründerin vom Kollektiv raumlaborberlin: Entwicklung von Konzepten an der Schnittstelle von Kultur und Stadtplanung, Installationen, Ausstellungen und temporären Bauten zum Thema öffentlicher Raum und dessen Wahrnehmung. Bisher Projekte u.a. für Architekturbiennalen in Venedig, IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt, zahlreiche Museen, Galerien, Festivals, Theater, Architekturzentren sowie Städte und Kommunen. Seit 2015 im Associated Board des ZK/U, Zentrum für Kunst und Urbanistik.

      Barbara Holzer, geboren 1966 in Zürich. Studium an der ETH Zürich im Bereich Architektur. Von 2002 bis 2008 Zusammenarbeit mit dem Studio Daniel Libeskind als Projektleiterin. Seit 2004 als Geschäftsführerin der Holzer Kobler Architekturen in den Bereichen Architektur und Ausstellungen tätig. Seit 2009 Gastprofessur an der ETH Zürich. Seit 2010 Professorin an der Peter Behrens School of Arts, Düsseldorf. Ihr Büro errang zahlreiche Preise, u.a. 2008 Grand Prix Design der Schweizer Eidgenossenschaft, 2009 World Architecture Community Award, 2012 und 2014 AIT Awards. Ihre Arbeiten sind regelmäßig für renommierte Preise nominiert, z.B. 2013 für den Deutschen Fassadenpreis und 2015 für den Mies van der Rohe Award. Zuletzt gestaltete Holzer Kobler Architekturen die Wunderkammer für den Dänischen Pavillon auf der Architekturbiennale von Venedig 2016 sowie die 2016 eröffnete neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Buchenwald. Barbara Holzer ist bereits seit Mai 2013 Mitglied im IBA Fachbeirat.

      Lamia Messari-Becker, geboren 1973 und aufgewachsen in Marokko. Bis 2001 Studium des Bauingenieurwesens an der TU Darmstadt, 2006 Dissertation an der TU Darmstadt. 2001 bis 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Darmstadt. 2009 bis 2014 Aufbau und Leitung der Bereiche Nachhaltigkeit und Bauphysik bei einem internationalen tätigen Ingenieurbüro. 2009 bis 2014 Lehraufträge für Tragwerkslehre (TU Darmstadt), Bauphysik (FH Darmstadt) sowie Nachhaltigkeit (THM Gießen). Seit 2014 Leitung des Lehrstuhls Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen. Projekte, Forschung und Publikationen rund um Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Hoch- und Städtebau. Mitglied internationaler Gremien und Jurys, u.a. 2015 Gutachterin im Programm Reallabor Stadt des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 2016 Jury-Vorsitzende Europäischer Balthasar-Neumann Preis und 2016 Jury-Mitglied beim International Highrise Award. Lamia Messari-Becker wurde im April 2016 von der Bundesregierung in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen und vertritt dort die Bereiche Bauingenieurwesen und nachhaltige Stadtentwicklung.

      Stephan Petermann. Bis 2005 Studium der Architektur an der Technischen Universität Eindhoven sowie bis 2007 der Architekturgeschichte und Theorie des Denkmalpflege an der Universität Utrecht. Zunächst Assistent bei Rem Koolhaas im Office of Metropolitan Architecture (OMA), bevor er Associate im Think Tank AMO des Büros OMA wurde. Er unterstützte Rem Koolhaas in der EU-Beratungsgruppe ‚wise man council’ zur Zukunft der Europäischen Union. Für Rem Koolhaas koordinierte er auf der Architekturbiennale 2014 ‚Fundamentals' u.a. die Beiträge der 65 nationalen Pavillons. Aktuell arbeitet Stephan Petermann an zwei Forschungsprojekten, zum Metabolismus von Arbeitsbereichen und zur Erforschung der Zukunft des ländlichen Raumes. Stephan Petermann hat derzeit eine VELUX-Gastprofessur an der Arkitektskolen in Aarhus inne.

      Julian Petrin, geboren 1968 bei Düsseldorf. Studium Städtebau und Stadtplanung an der TU Hamburg-Harburg. Gründer des partizipativen Think Tanks Nexthamburg und des Stadtentwicklungsbüros urbanista. Beratung von Kommunen und Akteuren bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien und bei der Durchführung von partizipativen Prozessen. Seit 2011 Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, 2012 Berufung in den Konvent der Bundesstiftung Baukultur. 2013 bis 2015 Gastprofessur für Stadtmanagement an der Universität Kassel. Seit 2013 Mitglied im Expertenrat der Nationalen Plattform Zukunftsstadt. 2016 Dissertation an der HafenCity Universität Hamburg.

      Bernd Rudolf (beratendes Mitglied), geboren 1956 in Dessau. Studium der Architektur an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar und des Design an der Burg Giebichenstein in Halle, Stipendiat des IFG Ulm. Seit 1993 Professor für Bauformenlehre an der Bauhaus-Universität Weimar, 1997 Gastprofessur am Mount-Ida College Boston. Seit 2005 Dekan der Fakultät Architektur und Urbanistik in Weimar. Langjähriges Fakultätsratsmitglied sowie Mitglied des Akademischen Senats der Universität. 2011 Sprecher der IBA Impulsgruppe und des IBA Werkstattrates der Bauhaus-Universität Weimar. Neben seinen Forschungs- und Lehrtätigkeiten arbeitet er an nationalen und internationalen Projekten, wie zahlreiche Museumsgestaltungen, u. a. Goethe-Nationalmuseum, Stadtmuseum Weimar, Grassi Museum Leipzig. Bernd Rudolf ist bereits seit 2013 beratendes Mitglied im IBA Fachbeirat.

      Antje Stokman, geboren 1973 in Nordhorn/Niedersachsen. Studium der Landschaftsarchitektur an der Universität Hannover und dem Edinburgh College of Art. Von 2000 bis 2005 Projektleiterin im Büro Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten in München und Lehraufträge an Hochschulen in Hannover, Berlin, Hamburg, Peking und Shanghai. Von 2005 bis 2010 Juniorprofessorin an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2010 Leiterin des Instituts für Landschaftsplanung und Ökologie an der Universität Stuttgart. Auszeichnung mit dem Wissenschaftspreis des Landes Niedersachsen 2009 sowie dem Topos Landscape Award 2011. Seit 2005 Mitglied im Studio Urbane Landschaften, von 2010 -2014 Mitglied im Beirat für Raumentwicklung des Bundesministeriums für Verkehr Bau- und Stadtentwicklung und seit 2012 Mitglied im Beirat für Nachhaltige Entwicklung des Landes Baden-Württemberg.

      Andreas Wolf, geboren 1956 in Bensberg/Nordrhein-Westfalen. Studium der Stadt- und Regionalplanung in Köln und Aachen sowie Architektur an der UdK Berlin. Loeb-Fellow in Advanced Environmental Studies der Harvard Graduate School of Design und Gastdozent an der Rhode Island School of Design. Mitarbeit in der Internationalen Bauausstellung IBA Berlin. Akademischer Rat an der TU München am Lehrstuhl für Städtebau. Seit 1992 Professor für Städtebau und Entwerfen an der HTWK-Leipzig. Gastprofessuren am Polytechnikum Mailand und an der Universität Genua. Andreas Wolf ist Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau, der Sächsischen Akademie der Künste und im Deutschen Werkbund Sachsen. Andreas Wolf ist bereits seit 2013 Mitglied im IBA Fachbeirat.


      4. Mai 2016
      Projektaufruf ‚Arrival STADTLAND’: Modelle einer neuen Integrations- und Baukultur

      Mit dem Projektaufruf ‚Arrival STADTLAND’ sucht die IBA Thüringen leerstehende Gebäude, gute Ideen und aktive Menschen, um gemeinsam mit ihnen Modellprojekte einer gelungenen Integrations- und Baukultur zu entwickeln.

      Es geht um Orte des Ankommens und Bleibens für eine neue Generation von Einwohnern, die aus dem Zuzug vieler Menschen aus den Krisenregionen dieser Welt resultiert. Der Leerstand zahlreicher ortsbildprägender Gebäude in den Städten und Dörfern – von der IBA als LeerGut bezeichnet – bietet hierfür eine wertvolle Grundlage.

      „Die Integration von geflüchteten Menschen ist ein vielschichtiger, zeitaufwendiger, aber auch lohnender Prozess für alle Beteiligten. Mit dem Projekt ‚Arrival STADTLAND’ der IBA Thüringen wird ein neues Integrationsprojekt zur Förderung von Gegenseitigkeit, Verständnis füreinander und zur aktiven Gestaltung eines Miteinanders initiiert. Durch das Leben und Wohnen in gemeinsam gestalteten, ehemaligen Leerräumen soll den Zugewanderten in Thüringen ein Ankommen ermöglicht werden; sie finden ein neues Zuhause, sie wachsen in der Gesellschaft und Gemeinschaft und können sich eine Zukunft aufbauen“, so Mirjam Kruppa, Beauftragte des Freistaats Thüringen für Integration, Migration und Flüchtlinge.

      Ziele des Projektaufrufs: 

      • die qualitätsvolle Sanierung und Wiedernutzung leerstehender Immobilien in den Städten und Gemeinden Thüringens;
      • die Gestaltung von Heimat für Geflüchtete in Thüringen, insbesondere im ländlichen Raum;
        ​die Einbindung des Projekts in die Dorf- beziehungsweise Stadtentwicklung und die Integration der Geflüchteten in das Gemeinschaftsleben vor Ort

      Gesucht werden Orte, Menschen, Ideen

      • interessante und entwicklungsfähige Gebäude, die für Wohn-, Sozial-, Kultur- und Bildungsprojekte geeignet sind und von den Eigentümern zur Verfügung gestellt oder selbst entwickelt werden;
      • Institutionen wie Stiftungen und Hochschulen, bürgerschaftliche Initiativen, Netzwerke, Vereine, Architekten, Ingenieure, Unternehmen, Kommunen, Einzelpersonen mit Lust auf Zukunft, die im besten Fall nicht für sondern mit Geflüchteten gemeinsam Modellprojekte zur Integration in Thüringen realisieren möchten und an einem gemeinsamen Qualifizierungsprozess mit der IBA Thüringen interessiert sind;
      • Ideen und Ausgangspunkte für unkonventionelle Wohn-, Beherbergungs-, Bildungs- und Beschäftigungsprojekte sowie kulturelle Strategien, um leerstehende Gebäude zu aktiveren und zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner zu integrieren.

      Projektverfahren und Zeitschiene

      Bis zu fünf Modellvorhaben sollen als IBA Kandidaten in den Qualifizierungsprozess aufgenommen und bis zur Realisierung begleitet werden. Werden sie nach der Qualifizierungsphase auf Empfehlung des IBA Fachbeirats als IBA Projekte nominiert, können sie Teil der Internationalen Bauausstellung Thüringen werden, die ihre Ergebnisse im Jahr 2019 zur Zwischenpräsentation und im Jahr 2023 zur Schlusspräsentation einer breiten Öffentlichkeit vorstellt.

      4. Mai
      Öffentliche Bekanntmachung unter www.iba-thueringen.de/arrivalstadtland

      27. Mai 2016
      Informations-, Vernetzungs- und Arbeitstreffen für alle Interessierten in Weimar

      30. Juni/1. Juli 2016
      IBA Konferenz ‚LeerGut’. ‚Positionen zum Umdenken, Umprogrammieren und Umnutzen von Leerstand’ in Apolda

      8. Juli 2016
      Frist für die Einreichung für Rückfragen

      15. Juli 2016, 24 Uhr
      Einreichung der Projektskizzen per E-Mail: arrivalstadtland@iba-thueringen.de

      Ende Juli
      Vorauswahl von bis zu zehn Bewerbern

      Juli/August
      Vor-Ort-Besuche potenzieller IBA Kandidaten

      September 2016
      Vorstellung der Ergebnisse des Projektaufrufs im IBA Fachbeirat und Nominierung der IBA Kandidaten in einer öffentlichen Veranstaltung

      Ab Oktober 2016
      Beginn des Qualifizierungsprozesses mit den neuen IBA Kandidaten

      Weitere Informationen und den ausführlichen Projektaufruf finden Sie unter www.iba-thueringen.de/arrival-stadtland

      Hintergrund LeerGut

      ‚LeerGut’ bestimmt als einer von fünf thematischen Schwerpunkten das Profil der IBA Arbeit. Dabei geht es um das Zusammenführen von leeren Gebäuden und neuen Nutzungsideen. Mit den Flüchtlingen ist dieses Thema höchst aktuell und drängend geworden. Aus gegebenem Anlass stehen Standards, Normen und Verfahren auf dem Prüfstand. Die IBA fragt: Wie wenig ist genug? Wie schnell müssen wir handeln? Wie entsteht daraus Baukultur?

      Im Jahr 2016 widmet sich die IBA diesem Thema neben dem Projekt­aufruf ‚Arrival STADTLAND’ in zwei wichtigen Veranstaltungen:

      Die IBA Konferenz am 30. Juni und 1. Juli im Eiermannbau in Apolda stellt Positionen zum Umdenken, Umprogrammieren und Umnutzen von Leerstand vor.

      Im IBA Campus vom 15. bis 30. Juni entwickeln junge Architekten, Künstler und Designer Nutzungsideen für den seit 22 Jahren leerstehenden Eiermannbau.

      Darüber hinaus stellt der Ideenaufruf der EKM ‚STADTLAND: Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ noch bis 30. Juni 2016 die Frage der Umnutzung von Kirchengebäuden in Thüringen in einer breiten Öffentlichkeit.

       

      Hintergrund ‚Arrival STADTLAND’

      Die globale Flüchtlingskrise mit ihren unmittelbaren lokalen Auswirkungen ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Weltweit fliehen Millionen von Menschen vor Krieg und Gewalt und suchen eine Perspektive des Neuanfangs in stabileren Regionen. Die aktuelle Medienberichtserstattung ist sehr stark aus diesem Themenfeld geprägt.

      Der Freistaat Thüringen wird in seinen ländlich geprägten Räumen oft nur unter dem Aspekt von Einwohnerrückgang und Schrumpfung gesehen. Die IBA Thüringen möchte die Chancen des Ankommens einer neuen Generation von Einwohnern herausarbeiten und diesen Prozess mit besonderer Aufmerksamkeit gestalten und begleiten. Dieses Engagement mündet in den Projektaufruf ‚Arrival STADTLAND’.

      Der Name des Projektaufrufs setzt eine Gegenposition zu Doug Saunders Aussage eines urbanen, zentralisierenden Trends in seinem Buch ‚Arrival City‘. Darin beschreibt der Autor die Chancen, die sich aus den weltweiten Flüchtlingsbewegungen meist vom Land in Richtung Stadt ergeben. Die IBA Thüringen hingegen beschreibt mit STADTLAND den Freistaat Thüringen als ein dezentrales, leistungsfähiges Netzwerk, das sowohl aus dem Potential städtischer als auch ländlicher Qualitäten profitieren kann.


      28. April 2016
      Jetzt anmelden zur IBA Konferenz 'LeerGut' im Eiermannbau Apolda

      Am 30. Juni und 1. Juli 2016 veranstaltet die IBA Thüringen in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung ihre Jahreskonferenz. Sie ist einem der fünf Arbeitsschwerpunkte der IBA Thüringen gewidmet: LeerGut, d.h. Leerstand und dessen Zukunftsfähigkeit in kleinen und mittleren Gemeinden. Interessierte sind herzlich dazu in den Eiermannbau in Apolda eingeladen.

      Zum Konferenzauftakt laden die Veranstalter am Donnerstag, 30. Juni um 19 Uhr zu einem Vortrag und Podiumsgespräch. Der Architekt Alexander Hagner von gaupenraub +/- stellt in seinem Vortrag ‚Koexistenz’ u.a. das vielfach ausgezeichnete Projekt 'VinziRast – MiTTENDRIN‘ vor: ein Sozialprojekt, in dem Leerstandaktivierung im Zentrum Wiens aus einem Bündnis von Studierenden und Obdachlosen gelang. 
      Mit der IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und Philip Kurz, Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung, kommen anschließend unter anderem ins Gespräch: Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, Christian Holtzhauer, Künstlerischer Leiter des Kunstfest Weimar, Frank Rostek, Bürgermeister der Stadt Bleicherode. Ihr Thema: die Herausforderungen von strukturellem Leerstand sowie Ideen und Anlässe für die Wiedernutzung von Bestandgebäuden in Thüringen. 

      Am Freitag, 1. Juli ab 9.30 Uhr stellen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen gelungene Beispiele und unterschiedliche Positionen vor, wie leerstehende Standorte sinnvoll umgedacht, umgestaltet und umgenutzt werden können. Architekten, Stadtplaner, Künstler, Ökonomen und Kulturschaffende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Lettland kommen zu Wort. Die Künstlerin Susi Weber gibt Einblicke in das Augsburger ‚Grandhotel Cosmopolis‘, in dem Geflüchtete und Hotelgäste gemeinsam unterkommen und auch miteinander leben, beispielsweise indem sie das ehemalige leerstehende Altersheim mit Ateliers und Werkstätten kulturell beleben. Prof. Dr. Linda Hildebrand, TU Aachen, berichtet in ihrem Vortrag ‚Superlocal‘ über ein Projekt der niederländischen IBA Parkstad. Die Wohnungsbaugesellschaft Heem Wonen unternimmt dort den Versuch, ein Quartier rein aus den materiellen Ressourcen vor Ort umzubauen. 

      Im Vorfeld der Konferenz werden am Donnerstag, 30.06. bereits ab 17.00 Uhr Nutzungsideen für den seit 22 Jahren leerstehenden Eiermannbau vorgestellt. Dafür arbeitet ein interdisziplinäres und internationales Team aus Studierenden und Absolventen im Eiermannbau ab 15. Juni zusammen.

      Die Konferenz bietet für Projektakteure und fachlich Interessierte die Gelegenheit zur Information und Vernetzung. 
      Die Teilnahme ist kostenlos. 
      Anmeldungen sind ab sofort bis 23.06.2016 möglich unter www.iba-thueringen.de/konferenz-leergut.
      IBA Konferenz LeerGut. 
      ‚Positionen zum Umdenken, Umprogrammieren und Umnutzen von Leerstand.’
      Donnerstag, 30. Juni und Freitag, 1. Juli 2016
      Eiermannbau Apolda
      Auenstraße 9
      99510 Apolda
      Das ausführliche Programm der Konferenz finden Sie unter www.iba-thueringen.de/konferenz-leergut.

      Hintergrund Eiermannbau Apolda

      Das vom Apoldaer Architekten Hermann Schneider 1906/07 errichtete und 1938/39 nach Plänen des Architekten Egon Eiermann umfassend umgestaltete und erweiterte Feuerlöschgerätewerk der 'Total AG Foerstner & Co’ stellt heute ein herausragendes Denkmal der Architekturmoderne und Industriebaukultur dar. 1994 wurde die Produktion von Feuerlöschgeräten im Eiermannbau eingestellt. 

      Der Industriebau wurde seit Oktober 2010 durch den Eigentümer, die Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (GESA), in seinen Primärstrukturen unter Beachtung denkmalpflegerischer Anforderungen saniert. Trotz vielfältiger Bemühungen blieb der Eiermannbau seit 22 Jahren ungenutzt. 

      Die IBA Thüringen engagiert sich in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung beim IBA Campus Zukunftswerkstatt Eiermannbau sowie im Rahmen ihrer IBA Projektarbeit gemeinsam mit der GESA und der Stadt Apolda für eine nachhaltige Aktivierung und Nutzung des Eiermannbaus.

      Hintergrund IBA Kandidat ‚Apolda, Apolda – nächster Halt Zukunft!’

      Der Bahnhof Apolda ist Mittelpunkt eines Stadtquartiers, das von aufgegebenen Industriestandorten und sichtbaren Leerständen gekennzeichnet ist. Wie vielerorts in Thüringen hat die Deutsche Bahn AG auch in Apolda das nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude samt Grundstück aufgegeben. Stadt Apolda und Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen sanieren den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld nun in beispielhafter Weise. Die für überraschende und sensible Konzepte bekannten Berliner Architekten AFF wurden von der LEG Thüringen mit der Planung und Realisierung des Bahnhofsgebäudes beauftragt.

      Im Projekt werden mit einfachen Gestaltungsansätzen die im öffentlichen Bauen üblichen Sanierungsstandards hinterfragt und die Investitionskosten auf das wirklich notwendige Maß reduziert. Gerade daraus sollen eigene baukulturelle Qualitäten und der Modellwert des IBA Kandidaten Apolda entstehen. Umbauziel ist es, das Gebäude auf seine historische Raumstruktur zurückzubauen und damit große, nutzungsneutrale Räume zu schaffen. Damit wird ein nachhaltiger Standort entwickelt, der unterschiedliche Nutzungen aufnehmen kann.

      Im Juni 2016 beginnen die Baumaßnahmen am Bahnhofsgebäude. Mit Eröffnung der Landesgartenschau in Apolda am 29.04.2017 soll das Gebäude nutzungsbereit sein – als Eingangstor für die Besucherinnen und Besucher in die Stadt Apolda, aber ebenso als öffentliche Adresse der IBA Thüringen.


      21. März 2016 
      Erste IBA Projekte gehen in die Realisierung

      Die IBA Thüringen hat unter ihren Kandidaten die zwei ersten IBA Projekte nominiert: Den Bahnhof Apolda sowie das ‚Tor ins Schwarztal’. 

      Beide Vorhaben sind Modellfälle, die leerstehende Gebäude aktivieren und umgestalten; beide Vorhaben sind Teil einer größeren Gebietskulisse, die weiter qualifiziert wird. Voraussetzung für die Nominierung der bisherigen IBA Kandidaten zum IBA Projekt war ein detailliertes Projektdossier, das die Projektträger vorgelegt haben. Auf dieser Grundlage hat der Fachbeirat in seiner Sitzung am 17. März 2016 den Statuswechsel zum IBA Projekt empfohlen. In vorangegangen Sitzungen hatte der IBA Fachbeirat die Projektakteure vor Ort aufgesucht und sich ein genaues Bild von den Standorten gemacht. Die IBA Projekte gehören zur IBA Baustelle ‚LeerGut‘, in der die IBA den Umgang mit Leerstand und dessen Aktivierung als zentrales Thema fokussiert.
       

      IBA Projekt Bahnhof Apolda (Teil der Gesamtmaßnahme des IBA Kandidaten ‚Apolda, Apolda – Nächster Halt Zukunft!‘)
      Projektträger: Stadt Apolda und Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG)

      Der Bahnhof Apolda und das zugehörige Grundstück sind Mittelpunkt eines Stadtquartiers, das durch aufgegebene Industriestandorte und sichtbare Leerstände gekennzeichnet ist. Wie vielerorts in Thüringen hat die Deutsche Bahn AG auch in Apolda das nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude samt Grundstück aufgegeben.
      Der Bahnhof Apolda bildet den ersten Baustein in einem größeren städtebaulichen Umgriff. Umbauziel ist es, das Gebäude auf seine historische Raumstruktur zurückzubauen und so Räume zu schaffen, die sich flexibel nutzen lassen. Damit wird ein nachhaltiger Standort entwickelt, der im Lauf der Zeit unterschiedlichste Nutzungen aufnehmen kann. Das Gebäude ist ein wichtiger baukultureller Beitrag im weitgehend leergefallenen Bahnhofsquartier von Apolda und soll als Impuls für die Aktivierung des städtebaulichen Umfeldes wirken. Dieses soll durch ungewöhnliche Gestaltungs- und Funktionslösungen noch in diesem Jahr qualifiziert werden.
      Voraussichtlich im Juni 2016 beginnen die Baumaßnahmen am Bahnhofsgebäude in Apolda; für die Planung wurde das Berliner Architekturbüro AFF beauftragt. Mit Eröffnung der Landesgartenschau in Apolda am 29.04.2017 soll das Gebäude nutzungsbereit sein – als Eingangstor für die Besucherinnen und Besucher in die Stadt Apolda, aber ebenso als öffentliche Adresse der IBA Thüringen.
      Prof. Andreas Wolf, Mitglied Fachbeirat: „Richtungsweisend in diesem Projekt ist die Auseinandersetzung mit minimalistischen Gestaltungslösungen, die die Geschichte des Gebäudes nachzeichnen. Durch behutsame Ergänzungen, gestalterische und funktionale Reduktion auf das Notwendige entsteht ein multifunktional nutzbares Gebäude.“
       

      IBA Projekt ‚Ein Tor ins Schwarzatal - Bahnhof Rottenbach‘ (Teil der Gesamtmaßnahme des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal‘) 
      Projektträger: Stadt Königsee-Rottenbach, LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V.

      Im Rahmen des IBA Projektes soll das Bahnhofsgebäude qualitätvoll saniert und mit einer neuen Nutzung, dem BahnHofladen, reaktiviert werden. Die regionaltypische und moderne Umfeldgestaltung durch das atelier le balto, Landschaftsarchitekten aus Frankreich und Berlin, soll Zugänge zu Themen wie Kulturlandschaft und Baukultur vermitteln. Die Einrichtung eines genossenschaftlichen Dorfladens mit dem Schwerpunkt auf Vermarktung regionaler Produkte ist ein wichtiger Baustein für die Nahversorgung des Ortes sowie zur Steigerung regionaler Wertschöpfung. Die Genossenschaft BahnHofladen Rottenbach e.G. hat sich aus einem Initiativkreis von Bürgern gegründet, um die regionale Nahversorgung aufzubauen.
      Im Jahr 2016 wird das Baufeld I ‚Verkehrsverknüpfungspunkt‘ realisiert. Ab 2017 wird das Bahnhofsgebäude mit seinem direkten Umfeld umgestaltet, um den Betrieb als BahnHofladen aufzunehmen.
      Prof. Dr. Rolf Kuhn, Mitglied Fachbeirat: „Der BahnHofladen und der Verkehrsverknüpfungspunkt Bahnhof Rottenbach sind logistisch, inhaltlich und baukulturell für die Gesamtmaßnahme ‚Resilientes Schwarzatal‘ von zentraler Bedeutung. Sie sind als Ausgangspunkt der Schwarzatalbahn ein Tor in die Tourismus- und IBA Region Schwarzatal mit dem international bedeutenden Demokratie-Ort Schwarzburg.“
       

      IBA Kandidat ‚Timber Prototype IBA2GO’ 
      Projektträger: Jade-Hochschule Oldenburg, Universität Stuttgart

      Ein Prototyp in Holzbauweise, der ‚Timber Prototype - IBA2GO‘ ist zum IBA Kandidaten nominiert worden. Es handelt sich dabei um ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das traditionelle regionale Rohstoffe und innovative hochmoderne Fertigungs- und Fügungstechnologien vereint. Es soll ein mobiles, wandelbares und transportables Bauwerk aus Holz realisiert werden, das an unterschiedlichsten Standorten der IBA in Thüringen zum Einsatz kommen kann. Das Vorhaben bezieht sich unmittelbar auf die IBA Baustelle Baukultur Made in Thüringen und wird in den kommenden Monaten weiter qualifiziert. Projektträger sind Prof. Hans Drexler (Jade Hochschule) und Prof. AA Achim Menges (Universität Stuttgart). Der Bund unterstützt die Ausarbeitung dieses experimentellen Baukörpers durch Forschungsmittel.

      Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Vorsitzende des Aufsichtsrates der IBA Thüringen, Birgit Keller, verabschiedete am 16. März offiziell die Mitglieder des IBA Fachbeirats, der in seiner bisherigen Zusammensetzung ein letztes Mal tagte. In ihrem Dank verwies sie insbesondere darauf, dass der Fachbeirat die IBA Thüringen in ihrer Gründungsphase aktiv begleitet habe. Ab Juni 2016 wird das fachliche Beratergremium der IBA Thüringen in neuer Zusammensetzung tagen. Der IBA Fachbeirat wird jeweils für drei Jahre berufen.


      24. Februar 2016 
      IBA Thüringen stellt Weichen für die IBA Projektarbeit

      Die IBA Thüringen macht STADTLAND zu ihrem Thema und hat die Weichen für die Projektarbeit gestellt. Im Mittelpunkt stehen Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land. Fünf thematische Schwerpunkte bestimmen künftig als ‚IBA Baustellen’ das Profil der IBA Arbeit (siehe Anlage Programmpapier):

      • LeerGut: Umgang mit dem Gebauten und dem Leerstand
      • Selbstverantwortungsland: Neue stadtlandschaftliche Lebensmodelle
      • Land in Sicht: Zeitgenössische Thüringer Kulturlandschaft
      • Landstadt von Übermorgen: Zukunftsfähige Klein- und Mittelstädte
      • Baukultur Made in Thüringen: Gestaltung des Neuen – Markenzeichen für Thüringen

      In diesen Baustellen ist die IBA Thüringen aktiv und sucht auf verschiedenen Wegen nach weiteren Modellvorhaben.

      Einen Schwerpunkt im Jahr 2016 bildet die IBA Baustelle ‚LeerGut’, die sich dem Zusammenführen von leeren Gebäuden und neuen Nutzungsideen widmet. Mit den Flüchtlingen ist dieses Thema höchst aktuell und drängend geworden. Aus gegebenem Anlass stehen Standards, Normen und Verfahren auf dem Prüfstand. Die IBA fragt: Wie wenig ist genug? Wie schnell müssen wir handeln? Wie entsteht daraus Baukultur?
      Die IBA Thüringen beabsichtigt, bis zu fünf Modellvorhaben als IBA Kandidaten zu nominieren. Im Sommer 2016 erfolgt der Aufruf zur Teilnahme.

      Die bereits nominierten IBA Kandidaten sind in ihrer Qualifizierungsarbeit weit vorangekommen. In den kommenden Monaten werden die ersten IBA Kandidaten einen Projektstatus erreichen; an vielen Stellen beginnt die konkrete Umsetzung von IBA Ideen (siehe Anlage Einblick in fünf IBA Projektprozesse):

      • Am Bahnhof Apolda beginnen im Mai 2016 die Baumaßnahmen.
      • Für die neue Mitte Gera wurde der internationale Wettbewerb Europan abgeschlossen; die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse ruft in der Stadt enormes Interesse hervor.
      • Die KoWo (Kommunale Wohnungsgesellschaft) Erfurt hat einen Förderscheck aus Händen des Bundes entgegengenommen und wird in einem hochrangigen Projektteam Lösungen für das serielle Bauen und bezahlbare Wohnen entwickeln.
      • In Nordhausen, IBA Modellstadt für den energetischen Wandel, wird in einem breiten Bürgerbeteiligungsprozess die Stadt der Zukunft erfunden.
      • Der nächste Aufruf zur Mitwirkung im Prozess der IBA Thüringen geht von der EKM (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) aus und wird am 19. März 2016 veröffentlicht.

      Auch 2016 tritt die IBA Thüringen wieder durch vielfältige Veranstaltungen in einen Dialog mit der Öffentlichkeit. Neben den eingeführten Formaten IBA Salon und IBA Konferenz veranstaltet die IBA in diesem Sommer erstmals einen IBA Campus. Internationale Studierende, Absolventen und Experten aus unterschiedlichen Professionen kommen für 14 Tage zusammen und bearbeiten eine Thüringer Aufgabe vor Ort gemeinsam mit den lokalen Akteuren. Als Format einer mobilen Universität und Kreativwerkstatt auf Zeit findet der IBA Campus künftig jährlich an einem anderen Ort in Thüringen statt, um dort vor allem einen kreativen Anfangsimpuls zu setzen. Die entwickelten Ideen sollen anschließend aufgegriffen und professionell weiterverfolgt werden.

      Veranstaltungsauswahl 2016

      12. Mai 2016, 20 Uhr: IBA Salon in Weimar

      Der IBA Salon stellt die in Thüringen anstehenden Fragen zu neuen Wohnmodellen in den internationalen Kontext. Dabei geht es um neue Standards und alternative Wohnformen zum üblichen Einfamilienhaus. Diese werden bezüglich ihres Wohnwertes, ihrer Herstellungskosten und Nachhaltigkeitsaspekte hinterfragt. Der Vortrag findet als öffentliche Abendveranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar statt, das am 12. und 13. Mai zu einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz einlädt.

      30. Juni und 1. Juli 2016: IBA Konferenz ‚LeerGut - Re:Connect, Re:Programm, Re:Use’ im Eiermannbau Apolda

      Im Jahr 2016 lädt die IBA zur Konferenz an einen außergewöhnlichen LeerGut-Ort, den Eiermannbau in Apolda, ein. Das Gebäude steht Pate für eine Vielzahl von leerstehender Gebäudesubstanz in Thüringen. Experten unterschiedlicher Fachrichtungen beleuchten die Herausforderung Leerstand aus verschiedenen Perspektiven: als Ressource und volkswirtschaftliche Aufgabe, als Praktik und zivilgesellschaftliche Chance und zuletzt als Stil und gestalterische Haltung.
      Thema der Konferenz sind auch die Ergebnisse des IBA Projektaufrufes LeerGut und damit weitere IBA Standorte.

      15.06.-29.06.2016: 1. Internationaler IBA Campus ‚re:use Eiermann!’ im Eiermannbau Apolda

      Der erste IBA Campus sucht Nutzungsideen für dieses besondere Industriedenkmal der Moderne. Er möchte das seit 1994 leerstehende Gebäudeensemble in Apolda experimentell beleben und als zukünftigen Arbeits- und Wohnort erproben. Teilnehmer sind junge Berufstätige, Absolventen und Studierende der Fachrichtungen Architektur, Kunst und Design mit Lust auf ein praktisches Experimentieren im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung.

      Hintergrund IBA Thüringen und Meilensteine

      IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand. Bis 2023 wird Thüringen zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume.

      STADTLAND ist das Thema der IBA Thüringen und eine Beschreibung der kleinteiligen Siedlungsstruktur des Freistaats Thüringen. Der Begriff steht für veränderte Beziehungen zwischen Individuen und Natur, Siedlung und Landschaft sowie Gesellschaft und ihren Ressourcen. STADTLAND vollzieht eine Einbettung in natürliche, landschaftliche, stoffliche und Ressourcenzusammenhänge, wo einige Jahrhunderte lang Abkopplung im Vordergrund stand. Der IBA Thüringen geht es um einen veränderten gesellschaftlichen ‚Stoffwechsel’. Durch gleichberechtigte und innovative Stadt-Land-Beziehungen sollen Probleme (besser) gelöst werden; der Regionalbezug wird zur thematischen Klammer für Diskurse und Projekte der IBA Thüringen. Damit kann die IBA Thüringen zum Paten für zahlreiche Regionen Europas und der Welt mit ähnlichen Voraussetzungen und Herausforderungen werden.

      Die IBA Thüringen hat dazu ein Programmpapier vorgelegt.

      Die IBA Arbeit erfährt in den Meilensteinjahren ihre Höhepunkte, in denen sie programmatische Aussagen mit der Darstellung des Projektfortschritts ihrer Kandidaten bzw. Projekte verbindet. Nach dem STADTLAND Sommer 2015 und mit Blick auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 stellt ein kulturell-künstlerisches Projekt des IBA Kandidaten ‚Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen – Aufgabe, Abgabe, Wandel’ in Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum einen nächsten Schwerpunkt. Im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bauhausjubiläums, findet eine IBA Werkschau (Zwischenpräsentation) statt. Zum IBA Finale 2023 führt die IBA ihre Projekte in einer Realausstellung zusammen. Dann stehen die Ergebnisse der IBA und der Ausblick auf kommende Entwicklungen im Vordergrund.

      Die Ergebnisse und Erkenntnisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Unternehmen einfließen und Veränderungen bewirken, die über das IBA Finale fortwirken. So will die IBA einen Mehrwert für Thüringen schaffen und internationale Aufmerksamkeit erzielen.

      Social Media

      Auf unserer Webseite www.iba-thueringen.de finden Sie aktuelle Informationen zu den IBA Baustellen und können die dynamischen Qualifizierungsprozesse der IBA Kandidaten verfolgen. Über Anregungen und Hinweise freuen wir uns auch auf Facebook und Twitter (#stadtland).

      Den Ausblick auf das Jahr 2016 gab die IBA Thüringen am 24. Februar 2016 im Rahmen der Jahrespressekonferenz in der Kaufmannskirche Erfurt.

       

      Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de

    • 2015: Übersicht der Pressemitteilungen

      2015
      Übersicht der Pressemitteilungen

      16. September 2015
      Internationales IBA Forum STADTLAND am 1. und 2. Oktober

      31. Juli 2015 
      Programm des IBA STADTLAND Sommers steht fest

      24. Juli 2015
      Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Besuch bei der IBA Thüringen

      26. Juni 2015
      IBA STADTLAND Sommer vom 2. August bis 2. Oktober 2015

      22. April 2015
      Weimarer Viehauktionshalle abgebrannt

      24. Februar 2015
      IBA Ausstellung als Höhepunkt im Jahr 2015


      16. September 2015
      Internationales IBA Forum STADTLAND am 1. und 2. Oktober

      Anfang Oktober 2015 endet der erste IBA STADTLAND Sommer mit dem IBA Forum STADTLAND.

      Die IBA Thüringen lädt alle Interessierten ein, am Abend des 1. Oktober bei einem Coming Together den STADTLAND Sommer Revue passieren zu lassen. Die Ergebnisse und Berichte des STADTLAND Sommers sind in Form einer Pop-Up-Ausstellung nachzuvollziehen. Die mobile Architektur der Ausstellung ist in der Summer School zu Beginn des STADTLAND Sommers entstanden und begleitet derzeit die Sommerreise der IBA.

      Am 2. Oktober bildet eine internationale Konferenz den Abschluss des IBA STADTLAND Sommers. Interessierte können sich ab sofort anmelden unter www.iba-thueringen.de/forum-stadtland

      Welche Perspektiven eröffnet ein vernetztes Verständnis von Stadt und Dorf, Siedlung und Landschaft? Wie organisiert sich gesellschaftliches Zusammenleben in Zeiten des demografischen Wandels und der Energiewende zwischen Stadt und Land? Kann STADTLAND als Modell für gesellschaftlichen Fortschritt dienen?
      Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Herausforderungen und Potentiale eines räumlichen wie gesellschaftlichen Stadt-Land-Zusammenhangs. Vertreter aus Forschung, Verwaltung und Praxis aus dem In- und Ausland diskutieren anhand von Studien und Praxisprojekten Perspektiven, Phänomene, Methoden und Macher von STADTLAND. Referenten sind unter anderem Dr. Kenneth Anders (Kulturwissenschaftler, Soziologe und Philosoph, Büro für Landschaftskommunikation, Bad Freienwalde), Prof. Dr. Harald Welzer (Soziologe, FUTURZWEI Stiftung Zukunftsfähigkeit, Potsdam), Theo Deutinger (Architekt und Designer, TD, Flachau/Amsterdam).

      Konferenz und Ausstellung stehen allen Interessierten offen.
      Die Teilnahme ist kostenlos.
      Online-Anmeldung erbeten bis 25. September 2015 unter: www.iba-thueringen.de/forum-stadtland.

      Internationales IBA Forum STADTLAND
      Audimax der Bauhaus-Universität Weimar
      Steubenstraße 6/8, 99423 Weimar
      1. und 2. Oktober 2015
      Donnerstag, 1. Oktober 2015, 18:00 Uhr | Ausstellungseröffnung
      Freitag, 2. Oktober 2015, 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr | Konferenz

      #stadtlandsommer
      www.iba-thueringen.de/forum-stadtland

      Das IBA Forum STADTLAND ist eine Veranstaltung im Rahmen des Netzwerks ‚IBA meets IBA’ und wird unterstützt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

      Abbildung: René Zieger


      31. Juli 2015 
      Programm des IBA STADTLAND Sommers steht fest

      Das Programm des IBA STADTLAND Sommers mit allen Terminen und Orten steht fest und ist ab sofort über die Webseite der Internationalen Bauausstellung Thüringen abrufbar: www.iba-thueringen.de

      IBA STADTLAND Sommer
      2. August bis 2. Oktober 2015

      Im Sommer 2015 geht die IBA Thüringen auf Reisen. Mit einem breiten Veranstaltungsprogramm wird sie die IBA Ideen ins Land tragen und eine interessierte Öffentlichkeit in ganz Thüringen ansprechen. Der IBA STADTLAND Sommer beginnt mit einer zweiwöchigen Summer School am 2. August und endet mit einer internationalen Konferenz am 2. Oktober. In einer Reihe von STADTLAND Gesprächen besucht sie ihre Kandidaten und diskutiert mit Akteuren aus Politik, Gesellschaft und Praxis zu verschiedenen STADTLAND Themen. Ein IBA Salon, eine IBA STADTLAND Aktion, eigene Veranstaltungen der IBA Kandidaten sowie von IBA Partnern runden das zweimonatige Programm ab.

      Die Reise wird von einer Pop-Up-Ausstellung begleitet, die den STADTLAND Sommer dokumentiert.
      Alle Interessierte sind herzlich zu den Veranstaltungen eingeladen. 

      Mit dem STADTLAND Sommer greift die IBA Thüringen die Ideen aus dem Begleitprogramm ihrer STADTLAND Ausstellung auf. Diese war ursprünglich für die Viehauktionshalle geplant, musste nach dem Brand jedoch abgesagt werden.

      Aktuelle Informationen zur IBA Thüringen erhalten Sie auch auf Twitter (www.twitter.com/ibathueringen) und Facebook (www.facebook.com/ibathueringen).

      Abbildung: IBA STADTLAND Sommer. 2. August bis 2. Oktober 2015. Foto: René Zieger


      24. Juli 2015
      Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Besuch bei der IBA Thüringen

      Am 24. Juli 2015 besuchte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow die Geschäftsstelle der Internationalen Bauausstellung Thüringen.

      In einem Hintergrundgespräch mit der Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und ihrem Team erhielt er Einblicke in die Arbeit der IBA Thüringen und tauschte sich über ihre Kernthemen aus.

      Zunächst stellte Dr. Marta Doehler-Behzadi dem Ministerpräsidenten das vorläufige Programm zum IBA STADTLAND Sommer vor, mit dem die IBA Thüringen vom 2. August bis zum 2. Oktober im Freistaat unterwegs sein wird. Eine eigens gefertigte mobile Architektur gab einen ersten Vorgeschmack auf die Installationen vor Ort.

      In einem lebendigen Austausch diskutierten sie die wesentlichen Fragen, mit denen sich die IBA beschäftigt: Wie lässt sich der starke Bevölkerungsrückgang in Thüringen mit all seinen Konsequenzen für die Wirtschaft, aber auch die Siedlungs- und Verwaltungsstruktur positiv umgestalten, welche Chancen stecken im StadtLand Thüringen, wie lässt sich das touristische Potential und die Anziehung von ‚Hidden Champions’ der Wirtschaft stärker nutzen und wie gehen wir offensiv mit der Energiewende um?

      Der Ministerpräsident gab zahlreiche Anregungen und sagte der IBA Thüringen weiterhin seine Unterstützung zu:
      „Die IBA stellt die richtigen Fragen zur Zukunft Thüringens. Viele Menschen würden am liebsten alles so belassen, wie es ist. Wir brauchen aber Einrichtungen wie die IBA, um die Zukunftsfähigkeit des Landes zu gewährleisten. 2023 wollen wir mit der IBA zeigen, wie fortschrittlich Thüringen geworden ist.“

      Informationen zum IBA STADTLAND Sommer werden in Kürze auf unserer Website www.iba-thueringen.de bekannt gegeben.

      Hoch auflösendes Bildmaterial stellen wir Ihnen in unserem Bilderpool bereit. Dort finden Sie auch Bildunterschriften und Angaben zum Fotografen.


      26. Juni 2015
      IBA STADTLAND Sommer vom 2. August bis 2. Oktober 2015

      Vom 2. August bis 2. Oktober 2015 veranstaltet die IBA Thüringen den IBA STADTLAND Sommer. Unterschiedliche Veranstaltungen – von der Summer School über Gespräche bis hin zu einer internationalen Konferenz – richten sich an eine breite Öffentlichkeit überall in Thüringen. Ein Aktionstag zur Sommerfrische-Architektur und ein Sommerfest machen den STADTLAND Sommer lebendig und tragen die IBA Ideen ins Land. 

      „Nach dem Brand der Viehauktionshalle halten wir daran fest, das vorgesehene breite Veranstaltungsprogramm durchzuführen. Die IBA Thüringen wollte den Ausstellungszeitraum für intensive Gespräche und vielfältige Begegnungen nutzen. Damit ziehen wir nun durch Thüringen. Zwischen Summer School Anfang August und Konferenz Anfang Oktober treffen wir die IBA Kandidaten sowie Gesprächspartner aus Politik, Wirtschaft, Planung und Kultur“, erläutert IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi den Ansatz des STADTLAND Sommers. 

      Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute sind herzlich eingeladen. 

      Folgende Höhepunkte sind vorgesehen:

      IBA Summer School | Weimar | 2. bis 14. August 2015
      In Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar führt die IBA Thüringen eine Summer School durch. ‚Was wäre, wenn wir Zukunft gestalten dürften? Wir dürfen, also los!’ – unter diesem Titel denken 21 internationale Studierende von vier Kontinenten aus sieben Nationen über Thüringen nach und gestalten eine mobile Architektur für die IBA. Diese wird in einer Präsentation zum Abschluss der Summer School eingeweiht und geht anschließend mit der IBA Thüringen auf Reisen. 

      STADTLAND Gespräche | Apolda, Dornburg, Zeulenroda, Nordhausen, Schwarzatal, Bedheim, Jena | September, 1-2 Mal wöchentlich 
      Was heißt hier gutes Leben? Wie kommen wir aufs Land, warum bleiben wir da? Wie entsteht Baukunst auf dem Land? Wie gelangen wir zur klimaneutralen Stadt? In mehreren STADTLAND Gesprächen an verschiedenen Schauplätzen geht die IBA Thüringen Fragen nach, die von IBA Kandidaten aufgeworfen werden. Zu diesem Erfahrungsaustausch bringt die IBA ihre Kandidaten mit Projektakteuren außerhalb Thüringens, die ähnliche Ansätze und gute Ideen haben, zusammen. 

      IBA Salon ‚Landschaft erleben’ | Orangerie Belvedere, Weimar | 9. September 2015
      Zu IBA Salongesprächen lädt die IBA Thüringen mehrmals im Jahr ein. Weitgereister Gast im IBA Salon ‚Landschaft erleben’ ist der norwegische Künstler Knut Wold, Kurator der Norwegischen Landschaftsrouten. Aus dem Austausch mit ihm erwartet die IBA Impulse, um die Thüringer Landschaft durch Architektur, Ingenieurbauwerke und Kunst entlang von Routen zu bereichern. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Architektenkammer Thüringen und der Ingenieurkammer Thüringen. 

      STADTLAND Forum | Weimar | 1. und 2. Oktober 2015 
      Im Mittelpunkt der Konferenz stehen regional verankerte Prozesse und Projekte aus dem internationalen Kontext. Was ist eigentlich heute die Stadt, was das Land? Wie organisiert sich das gesellschaftliche Zusammenleben in Zeiten des demografischen Wandels und der Energiewende? Wer macht und verantwortet Stadt und Land? Welche Raum- und Standortqualitäten brauchen wir in Zukunft? Vertreter aus Forschung, Verwaltung und Praxis aus dem In- und Ausland stellen Studien und Praxisprojekte vor und diskutieren über Stadt und Land als ein miteinander vernetztes Gefüge. 
      Das STADTLAND Forum wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. 

      Das ausführliche Programm mit allen Terminen und Orten des IBA STADTLAND Sommers wird Ende Juli veröffentlicht. 

      Bitte besuchen Sie auch unsere neu gestaltete Webseite: www.iba-thueringen.de

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      Hintergrund IBA Thüringen
      IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand; ganz Thüringen wird zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume. Die ersten IBA Kandidaten aus dem 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’ wurden im September 2014 nominiert und haben ihre Qualifizierungsarbeit begonnen. 2023 wird die Abschlusspräsentation der IBA stattfinden. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Unternehmen einfließen und Veränderungen bewirken, die über das IBA Finale fortwirken. So will die IBA einen Mehrwert für Thüringen schaffen und internationale Aufmerksamkeit erzielen.


      22. April 2015
      Weimarer Viehauktionshalle abgebrannt

      In der Nacht vom 21. auf 22. April 2015 ist die Weimarer Viehauktionshalle bis auf die Fundamente abgebrannt.

      „Ich bin schockiert. Mit der Weimarer Viehauktionshalle verliert Weimar ein wichtiges Denkmal. Die Halle war ein hochkarätiges Ingenieurbauwerk, ein Gedenkort der Geschichte und ein eingeführter Kultur- und Kunstort, der weit über Weimar ausgestrahlt hat“, so die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi.

      Der Brand der Halle bedeutet für die IBA Thüringen auch den Verlust eines zentralen Veranstaltungsortes. Die für 28. Mai geplante Eröffnung der Ausstellung STADTLAND ist abgesagt. Das IBA Team wird Sie in den kommenden Tagen darüber informieren, wann und wo die IBA Ausstellung stattfinden wird.

      Aktuelle Informationen auf Twitter:
      http://twitter.com/ibathueringen


      24. Februar 2015
      IBA Ausstellung als Höhepunkt im Jahr 2015

      Vom 29. Mai bis 17. September 2015 wirft die Internationale Bauausstellung Thüringen einen ‚anderen Blick’ auf den Freistaat Thüringen.
      Die erste IBA Ausstellung STADTLAND zeigt eine andere Sichtweise auf Landschaft und Städtebau, Stadt und Dorf sowie deren lokale Entwicklungen und globale Abhängigkeiten.
      Die Ausstellung in der Weimarer Viehauktionshalle bietet reichhaltige Informationen und ein anregendes Schauerlebnis. Gleichzeitig ist sie als ein lebendiges Denklabor angelegt. Die Ideen und Ziele der IBA Thüringen werden in einem vielfältigen Begleitprogramm mit vielen Beteiligten für ein breites Publikum zur Diskussion gestellt. Dazu zählen beispielsweise IBA Salons, Diskussionsrunden, Workshops, Filmprogramme, die Durchführung einer International Summer School, Lesungen, Konzerte sowie diverse Veranstaltungskooperationen mit Dritten. Das IBA Team wird während der gesamten Ausstellungszeit vor Ort präsent und ansprechbar sein.

      „2015 wird die IBA ihre Türen öffnen. Mit der IBA Ausstellung nehmen wir Besucherinnen und Besucher auf eine besondere Entdeckungsreise durch Thüringen mit. Mit der ersten zentralen IBA Ausstellung wollen wir interessante Akteure und ihre Orte vorstellen, die mit ihren 'anderen' Projekten auf den Wandel in Thüringen reagieren. Wir verstehen die Ausstellung als eine Plattform, um das StadtLand Thüringen besser verstehen zu lernen und gewonnene Erkenntnisse in unsere Arbeit einfließen zu lassen. Deshalb laden wir alle ein, mit uns gemeinsam darüber zu diskutieren“, fasst die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi die Intention der Ausstellung zusammen.

      STADTLAND richtet sich an alle Thüringerinnen und Thüringer, jung wie alt, an Vertreter aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, an ein (inter-)nationales Fachpublikum sowie an Besucherinnen und Besucher aus anderen Bundesländern.

      Ausstellungsinhalte
      Was bedeutet die These vom Stadtland Thüringen für unser bisheriges Verständnis von Dorf, Stadt und Landschaft – und deren Ressourcen? Welche anderen Formen von Wohnen und Wirtschaften, Teilen und Aushandeln, von Kultur, Bildung, Arbeit, Mobilität und Versorgung sind in Thüringen bereits entstanden? Wer sind die ‚Hidden Champions’? Und welche neuen Bezüge, aber auch Grenzen zwischen Stadt und Land lassen sich daraus ablesen?

      Mit diesen und weiteren Fragen wirft die IBA einen anderen Blick auf Thüringen. Die Ausstellung stellt mit vielfältigen Medien eine neue Lesart von Thüringen, seinen Bewohnern und Besuchern zur Diskussion. Zugleich macht sie den spezifischen IBA Ansatz einem breiten Publikum zugänglich.

      Zentraler Bestandteil der Schau sind über 20 StadtLand-Geschichten, die jeweils in ihrem räumlich-thematischen Kontext mit zahlreichen Hintergrundinformationen vorgestellt werden. Die Bandbreite reicht von Projekten zum Thema „Anders Wohnen“ über „Anders Aneignen“, „Anders Versorgen“ bis hin zu „Anders Verbinden“ und „Anders Fördern“. Gleichzeitig werden anhand der Themen und Projekte zukünftige Entwicklungen in Stadt und Land gleichermaßen abgebildet und zwei zentrale Fragen aufgeworfen: Was bedeutet Stadtland? Wie können wir es gestalten?

      Diese Beispiele können die Bandbreite der vorgestellten Projekte veranschaulichen:

      Wohnen im Klassenzimmer: Das mit dem Thüringer Zukunftspreis 2014 ausgezeichnete Umbauprojekt ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen einem Wohnungsbauträger und einem Sozialträger. Das Büro Projektscheune Lönnecker & Diplomingenieure hat statt eines Neubaus Lösungen für altersgerechtes Wohnen in einer ehemaligen Erfurter Schule entwickelt.
      kombiBUS: Das Modellvorhaben wird ab 2015 als Testlauf die regionale Versorgung mit Waren und Lebensmitteln im Saale-Orla-Kreis unterstützen. Der von der KomBus GmbH betriebene Busverkehr möchte als mobile Versorgungsinfrastruktur so einen zusätzlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum leisten.
      Provinzkultur: Der Kulturverein Provinzkultur e.V. verbessert das kulturelle Zusammenleben in der Region Süd- und Mittelthüringen. Für Kulturveranstaltungen in zahlreichen Städten wie beispielsweise Suhl, Meinigen, Hildburghausen, Schmalkalden schließt der Verein Räume auf und hat ein breites Netz an Kooperationen etabliert.
       
      Gegenstand der Ausstellung sind darüber hinaus die 16 IBA Kandidaten aus dem ersten Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’. Sie alle zeigen: der Wandel in Thüringen ist gestaltbar.

      Begleitprogramm
      Die als lebendiges und offenes Diskussions- und Denklabor angelegte Ausstellung wird durch ein breites Begleitprogramm ergänzt. Verschiedene Veranstaltungen, auch Veranstaltungen Dritter, sind zentraler Bestandteil der Ausstellung vor Ort und erstrecken sich über den gesamten Ausstellungszeitraum.

      Folgende Beispiele an Veranstaltungen stellen StadtLand-Themen zur Diskussion:

      Das ‚international future lab’ im August 2015: Im Rahmen der Bauhaus Summer School entwickeln Studierende Zukunftsvisionen und setzten diese in Form von experimentell-szenografischen Interventionen um. Dieses ‚LiveLabor’ ergänzt die Ausstellung um eine internationale Perspektive.
      Diskussionsrunden: Vertreter aus Theorie und Praxis, von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft sowie Kunst tauschen sich zu Themen zwischen Stadt und Land aus.
      Ein Filmprogramm in Zusammenarbeit mit dem Lichthaus Kino: Filme zu Architektur, Architekten, Stadtplanung, Stadt und Dorf, Landschaft und Ressourcen,
      Kinder-Universität am 17. Juni 2015 unter dem Titel ‚Stadt Land Fluss’

      Veranstaltungsmöglichkeiten für Dritte
      Sie planen im Zeitraum der Ausstellungsdauer eine Veranstaltung, die sich mit städtischen oder ländlichen Entwicklungen oder mit dem Verhältnis von Stadt und Land beschäftigt? Dann können Sie für die Veranstaltung die Räumlichkeiten der Viehauktionshalle mit dem thematischen Rahmen der Ausstellung nutzen. Interessierte wenden sich bitte an den Bereich Kommunikation/Veranstaltungen der IBA Thüringen: beate.block@iba-thueringen.de.

      Ausstellungsgestaltung
      Raumlabor Berlin: Frauke Gerstenberg, Andrea Hofmann, Christof Mayer

      Eckdaten der Ausstellung
      Ausstellung der Internationalen Bauausstellung Thüringen
      29. Mai bis 17. September 2015
      Viehauktionshalle Weimar, Rießnerstraße 53, 99427 Weimar
      Eröffnung: 28. Mai 2015 durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow
      www.iba-thueringen.de/ausstellung
      Öffnungszeiten Di-So 12-18 Uhr
      Eintritt frei.

      Internationale Konferenz STADTLAND
      Eine eintägige internationale Konferenz eröffnet die Ausstellung am 29. Mai 2015. Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis werden Stadt und Land als ein miteinander vernetztes Gefüge diskutieren. Die Konferenz möchte einen Einblick in einzelne Aspekte einer zukünftigen StadtLand-Vision leisten. Dazu zeigt sie alternative Planungsinstrumente, politische Handlungsmöglichkeiten und konkrete Projektbeispiele vor Ort auf. Im Mittelpunkt der IBA Konferenz stehen zukünftige Formen, Standards und Qualitäten unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens im Kontext der StadtLand-Entwicklungsperspektive.

      Die Konferenz wird die IBA Arbeit konzeptionell anreichern und die These StadtLand der IBA Thüringen in den internationalen Diskurs einbringen.

      Die Ausstellung bleibt während der Konferenz geöffnet. Ein Ausstellungskatalog mit den Konferenzbeiträgen ist geplant.

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      Meilensteine der IBA Thüringen 2015 – 2019 – 2023
      Drei zentrale Ereignisse im vierjährigen Rhythmus 2015, 2019 und 2023 bilden die programmatischen Meilensteine der IBA Thüringen. 2015 stellt die erste IBA Ausstellung ihre Sichtweise zum StadtLand zur Diskussion. Im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bauhausjubiläums, findet die IBA Zwischenpräsentation statt. Im Abschlussjahr der IBA 2023 werden die Ergebnisse der IBA und der Ausblick auf kommende Entwicklungen im Vordergrund stehen. Internationale Konferenzen, Kataloge und Rahmenprogramme ergänzen die jeweiligen Ereignisse und bilden so die Höhepunkte des IBA Geschehens.

      IBA Magazin
      Mit dem IBA Magazin informiert die IBA Thüringen künftig jährlich über das, was im vergangenen Jahr geschah und über das, was im folgenden Jahr unternommen wird.

      Das erste IBA Magazin 2015 widmet sich hauptsächlich dem ersten IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’. Neben Steckbriefen aller 16 IBA Kandidaten stellen wir Ihnen fünf IBA Kandidaten ausführlich darin vor. Die beteiligten Akteure kommen zu Wort, die Orte des Wandels werden ins Bild gesetzt.

      Den Ausblick auf das Jahr 2015 gab die IBA Thüringen am 24. Februar 2015 im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Zum Thema ist der Ort der Pressekonferenz symbolisch gewählt: ein Gewächshaus, zugleich ein Haus in der Landschaft und eine Landschaft im Haus.

    • 2014: Übersicht der Pressemitteilungen

      2014
      Übersicht der Pressemitteilungen

      30. September 2014
      16 + 3: Entscheidung für IBA Kandidaten

      16. Juli 2014
      Überwältigende Beteiligung am 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’

      09. Juli 2014
      Partner-Netzwerk der IBA Thüringen startet mit erstem Netzwerk-Frühstück

      08. Juli 2014
      Lust auf Zukunft - Projekteinreichungen im 1. IBA Projektaufruf noch bis 15. Juli 2014 möglich

      26. Mai 2014
      Die IBA Thüringen als europäische Idee

      06. Mai 2014
      1. IBA Projektaufruf 'Zukunft StadtLand!'- Außergewöhnliche Ideen gesucht

      28. April 2014
      Presse-Einladung zum IBA Forum am 6. Mai 2014

      20. Februar 2014
      Presse-Einladung zur Jahrespressekonferenz 2014

      20. Februar 2014
      Projektarbeit der IBA Thüringen startet 2014. Wegweisende Ideen zur Zukunft in Stadt und Land


      30. September 2014
      16 + 3: Entscheidung für IBA Kandidaten

      Von ‚StadtLand Dornburg: Dornröschen erwache’ über ‚Bauen mit Weitblick’ und ‚Thüringer Landstrom’ bis hin zu ‚Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen’: Dies sind nur vier von 16 Ideen, die es zum Status eines IBA Kandidaten geschafft haben. Außerdem hat die IBA Thüringen drei ‚Erwartungsräume’ festgelegt, in denen sie in den kommenden Monaten Anregungen aus dem Projektaufruf aufgreifen wird: den Projektraum Mittleres Thüringen, den Kooperationsraum Stadt sowie den Gestaltungsraum Erlebbare Landschaft.

      „Ich freue mich über die große Beteiligung aus ganz Thüringen. Der erste Projektaufruf hat sehr deutlich gezeigt, dass die Themen, die sich die IBA Thüringen vorgenommen hat, für die Menschen im gesamten Land relevant sind. Viele verschiedene Akteure werden das Zukunftslabor IBA Thüringen in den kommenden Jahren mitgestalten und so dazu beitragen, Städte und den ländlichen Raum noch stärker zu vernetzen“, so Christian Carius, Thüringer Minister für Umwelt, Landesentwicklung und Verkehr sowie Aufsichtsratsvorsitzender der IBA Thüringen GmbH.

      Die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi bei der Vorstellung der Kandidaten auf dem IBA Forum in Jena: „Mit den ersten Kandidaten hat die IBA Thüringen ihre Gründungsphase definitiv abgeschlossen und nimmt konkrete Gestalt an. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich in diese erste Phase eingebracht haben. Nun geht es für 16 Kandidaten und drei ‚Erwartungsräume’ in eine gemeinsame Qualifizierungsphase, in der die Akteure gemeinsam mit dem Team der IBA Thüringen daran arbeiten, die Ideen weiterzuentwickeln und zur Projektreife zu führen. Ich freue mich sehr auf diesen Dialog, der heute beginnt.“

      „248 Ideen aus ganz Thüringen zu sichten, war in den letzten Wochen ein großes Stück Arbeit, aber auch eine wunderbare Inspiration für die IBA Thüringen. Der IBA Fachbeirat hat versucht, die Ideen zu identifizieren, die das größte Potenzial in sich tragen, um Zukunft zu gestalten und beispielhaft wie anschaulich in Szene zu setzen. Wir haben der IBA Thüringen ebenfalls empfohlen, offensiv bestimmte Räume und Themen zu bearbeiten, die uns vielversprechend und notwendig erscheinen, etwa die Frage der Stadtentwicklung in den mittelgroßen Thüringer Städten“, fasst Prof. Andreas Wolf, Mitglied des IBA Fachbeirates und Professor für Städtebau und Entwerfen an der HTWK Leipzig, seine Eindrücke zusammen.

      Der Fachbeirat hatte Ende September 2014 aus insgesamt 248 eingereichten Projektideen 16 als IBA Kandidaten empfohlen. Alle 16 IBA Kandidaten verbindet, dass sie sich beispielhaft mit den Leitthemen der IBA Thüringen auseinandersetzen. Die Kandidaten haben richtungsweisende Projektideen entwickelt, die Pilotcharakter haben und den Kriterien der IBA Stand halten. Die IBA Kandidaten beziehen sich auf verschiedene räumliche Ebenen, von der Landschaft und dem Dorf über das Quartier und die Gesamtstadt bis hin zur Region und zum überregionalen Netzwerk. Auch Initiativen zur regionalen Kooperation und methodische Ansätze ohne konkrete Verortung sind dabei. Inhaltlich decken sie ein breites Spektrum an Themen ab, wie beispielsweise Energie, Wohnen, Landwirtschaft, Bildung, Tourismus. Getragen werden die Kandidaten sowohl von der öffentlichen Hand als auch von privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren.

      Außerdem hat die IBA Thüringen drei ‚Erwartungsräume’ definiert. In diesen begegnen sich vielfältige und unterschiedliche Projektideen, die noch einer weiteren Präzisierung oder auch Vernetzung bedürfen. In allen drei Themenfeldern möchte die IBA Thüringen in den kommenden Monaten aktiv werden:

      Die Region Mittleres Thüringen, die landkreisübergreifend als bedeutende Kulturlandschaft Europas erschlossen und erlebbar gemacht werden soll. Hier ist die Idee vom Regionalpark Saale-Ilm eine vielversprechende Klammer.
      Im Kooperationsraum Stadt sollen Fragen der Stadterneuerung aufgegriffen werden. Hier wird die IBA Thüringen auf das Netzwerk PRINZIBA für Interkommunale Zusammenarbeit zugehen.
      Der Gestaltungsraum Erlebbare Landschaft bezieht sich zunächst auf ganz Thüringen und hat das Ziel, Natur- und Kulturrouten mit IBA Qualitätssiegel zu gestalten.
      Alle ausgewählten Kandidaten können Sie der Übersicht unter ‚Materialien - Projektaufruf 2014’ entnehmen.

      Wie geht es für die Kandidaten weiter?

      Mit der Nominierung treten die IBA Kandidaten in eine Phase der Qualifizierung. Dabei arbeiten sie eng mit dem Team der IBA Thüringen und ggf. externen Beteiligten zusammen, um die Projektidee weiterzuentwickeln und zu schärfen. Ergebnis des gemeinsamen Qualifizierungsprozesses ist ein Projektdossier, das Voraussetzung für die Aufnahme als IBA Projekt ist. Der IBA Fachbeirat wird den Fortschritt der Ideen bewerten und seine Empfehlungen zur Nominierung der ersten IBA Projekte aussprechen. Erste Projekte werden im Jahr 2015 erwartet.

      Der ‚Fahrplan vom IBA Kandidaten zum IBA Projekt’ soll den frisch gekürten IBA Kandidaten eine erste Information und Orientierung bieten (siehe ‚Materialien').

      Hintergrundinformation 1. IBA Projektaufruf ‚StadtLand!’

      Mit dem 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!' hat die IBA Thüringen vom 6. Mai bis zum 15. Juli 2014 nach außergewöhnlichen Ideen und aktiven Menschen gesucht. Kommunen, Vereine, Unternehmen, Initiativen und Hochschulen haben ihre Ansätze für lebenswerte Quartiere und zukunftsfähige Dörfer, für produktive und erlebbare Landschaften eingereicht. Das IBA Team hat in den vergangenen Monaten diese Projektideen ausgewertet und intensiv mit dem Fachbeirat diskutiert. Dieser hat im August und September getagt und am 27. September seine Empfehlungen für IBA Kandidaten formuliert. Der IBA Aufsichtsrat wurde über diese in einer Sondersitzung am 29. September informiert. Die Vorstellung der ersten IBA Kandidaten erfolgte im Rahmen des IBA Forum II, zu dem am 30. September 2014 rund 400 Gäste im Volksbad Jena zusammenkamen.


      16. Juli 2014
      Überwältigende Beteiligung am 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’

      Über 250 Projektideen zur Zukunft von Thüringer Städten, Dörfern und Landschaften sind eingereicht worden.

      „Wir freuen uns über das Riesenengagement der Thüringer für ihre IBA“, so die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi. „Ich möchte allen, die sich in unseren ersten Projektaufruf eingebracht haben, ausdrücklich für ihre Mitwirkung danken.“

      Mit dem 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand' hat die IBA Thüringen vom 6. Mai bis zum 15. Juli 2014 nach außergewöhnlichen Ideen und aktiven Menschen gesucht.

      In den kommenden Wochen wird das IBA Team jede eingereichte Projektidee auswerten und mit dem Fachbeirat diskutieren. Dieser wird im August und September beraten und seine Empfehlungen formulieren. Am 30. September 2014 wird die Nominierung der ersten IBA Kandidaten im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung erfolgen.


      09. Juli 2014
      Partner-Netzwerk der IBA Thüringen startet mit erstem Netzwerk-Frühstück

      Damit die IBA Thüringen erfolgreich Antworten auf zentrale Zukunftsfragen des Landes entwickeln kann, braucht sie engagierte Partner. Daher vernetzt sie sich innerhalb des Freistaats Thüringen mit zahlreichen Akteuren aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

      Grundlage der Zusammenarbeit ist eine schriftliche Vereinbarung, genannt IBA Konvention ‚Netzwerk der IBA Partner’. Diese Konvention haben bislang 34 Partner – Institutionen, private und öffentliche Unternehmen, Kammern und Vereinigungen – unterzeichnet (siehe Mitgliederliste unten).

      „Das IBA Partner-Netzwerk trägt dazu bei, die IBA Thüringen auf eine breite Basis zu stellen und im ganzen Freistaat Thüringen zu verankern. Die Partner sind thüringenweit wichtige Multiplikatoren und Botschafter für die Themen und Ziele der IBA“, so Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr sowie Aufsichtsratsvorsitzender der IBA Thüringen GmbH.

      Die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi erläutert zum Auftakt des Netzwerkes: „Wir starten das IBA Partner-Netzwerk heute mit einem Netzwerk-Frühstück und wollen künftig mehrmals jährlich in solchen Treffen zusammenkommen. Dabei richtet jeweils ein anderer Partner an wechselnden Orten das Frühstück aus. Wir möchten uns gegenseitig kennenlernen und uns über Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Veranstaltungen, Projektarbeit und Kommunikation austauschen“. Eine Erweiterung des Netzwerkes ist vorgesehen.

      Das erste Netzwerk-Frühstück fand am 9. Juli 2014 in der Erfurter Gaststätte Hopfenberg statt und wurde ausgerichtet vom Netzwerk-Partner Deutschen Kreditbank AG (DKB). Die DKB bietet für Kommunen und Unternehmen ausgewählter Branchen mit nachhaltigen Wachstumspotenzialen - wie z.B. Energieerzeugung und -verteilung, Wohnungswirtschaft, Landwirtschaft sowie Daseinsvorsorge - bedarfsgerechte Anlageprodukte, Kontenmodelle und individuelle Finanzierungslösungen. Mit einem Impulsvortrag referierte Jens Sturm über die neuen Wege, die die DKB bei der Projektfinanzierung beschreitet.

      Aktueller Überblick der Partner und Netzwerk-Konvention


      08. Juli 2014
      Lust auf Zukunft - Projekteinreichungen im 1. IBA Projektaufruf noch bis 15. Juli 2014 möglich

      Der 1. IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!‘ richtet sich an engagierte Menschen mit Ideen für die Zukunft von Thüringer Städten, Dörfern und Landschaften. Noch bis 15. Juli 2014 werden Ideen, Akteure und Orte für die Umsetzung zukunftsweisender Modellprojekte in Thüringen gesucht.

      Als zehnjähriges Zukunftslabor nimmt die IBA Thüringen in ihrem ersten Projektaufruf vier Handlungsräume in den Blick: lebenswerte Quartiere, zukunftsfähige Dörfer, produktive und erlebbare Landschaften.

      Teilnahmeberechtigt sind Kommunen, Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Hochschulen und Privatpersonen, die Lust auf Zukunft haben, ein Projekt in Thüringen realisieren möchten und an einem gemeinsamen Qualifizierungsprozess mit der IBA Thüringen interessiert sind.

      Am 30. September 2014 wird die Nominierung der ersten IBA Kandidaten im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung erfolgen.

      Projektaufruf siehe ‚Materialien'.


      26. Mai 2014
      Die IBA Thüringen als europäische Idee

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen vernetzt sich: Nicht nur innerhalb des Freistaats Thüringen mit zahlreichen Partnern aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, sondern auch im nationalen und internationalen Rahmen. Die IBA will Anregungen von außen aufnehmen, Anschluss an internationale Debatten und Entwicklungen herstellen und Impulse aussenden. Dank der IBA Parkstad Limburg in den Niederlanden und der IBA Basel im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz hat das Format der Internationalen Bauausstellungen längst eine europäische Dimension erhalten.

      Derzeit knüpft die IBA Kontakte zu Partnerregionen Europas und weltweit. Zahlreiche europäische Regionen stehen vor vergleichbaren Aufgaben wie Thüringen. Von einem Erfahrungsaustausch – etwa zum demografischen Wandel und zu den Herausforderungen von Klimawandel und Energiewende – können alle profitieren. Das kann von einer Zusammenarbeit in länderübergreifenden Arbeitsgruppen über Exkursionen bis zu internationalen Konferenzen und Ausstellungen gehen.

      „Es hat sich in der Geschichte der IBAs gezeigt, wie stark internationale Netzwerke zum Gelingen der eigenen Ideen und Projekte beitragen können. Sie sind es, die Begegnungen und Austausch ermöglichen, Gemeinsamkeiten erkennen lassen und Erfahrungen zum gegenseitigen Nutzen erschließen. Insofern liegt auch der IBA Thüringen die europäische Idee ‚In Vielfalt geeint’ sehr nahe“, so die Geschäftsführerin der IBA Thüringen Dr. Marta Doehler-Behzadi am Tag nach den Wahlen zum Europäischen Parlament.

      Konkret befindet sich eine Kooperationsvereinbarung der IBA mit der thüringischen Partnerregion Picardie in Frankreich in der Abstimmung. Die Suche nach potenziellen Partnern in Italien, Polen und Norwegen hat begonnen. Bis zum IBA Finale 2023 wird eine facettenreiche Landkarte entstehen, die zahlreiche Partnerregionen in Europa und darüber hinaus in einem lebendigen Netzwerk zusammenführt.


      06. Mai 2014
      1. IBA Projektaufruf 'Zukunft StadtLand!'- Außergewöhnliche Ideen gesucht

      Die Internationale Bauausstellung Thüringen wird konkret: Mit dem 1. IBA Projektaufruf werden engagierte Menschen aufgerufen, Ideen für die Zukunft von Thüringer Städten, Dörfern und Landschaften vorzuschlagen.

      Gesucht werden Vorschläge, Akteure und Orte für die Umsetzung zukunftsweisender Modellprojekte in Thüringen. Das können bauliche, landschaftliche und organisatorische Vorhaben sein, die die Zukunft von ‚StadtLand’ gestalten. Beispielhaft stehen diese und ähnliche Fragen im Vordergrund:

      Lebenswerte Quartiere
      Welche neuen Lösungen für das Einsparen, Erzeugen, Speichern, Verteilen und Nutzen von Energie gibt es auf Quartiersebene?
      Wie sehen lebenswerte Stadtquartiere mit weniger Bewohnern aus?
      Wie funktioniert Mobilität im Quartier ohne eigene Fortbewegungsmittel?

      Zukunftsfähige Dörfer
      Wie sieht die ländliche Lebensweise der Zukunft aus?
      Wie kann Daseinsvorsorge in kleinteiligen Siedlungsstrukturen mit deutlich weniger Menschen künftig organisiert werden?
      Wie sieht ein zeitgemäßer Umgang mit regionalen Baukulturen aus?

      Produktive Landschaften
      Wie sehen Energielandschaften aus, die die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung stärken?
      Wie setzt die Landwirtschaft Prinzipien einer nachhaltigen Lebensweise um?
      Wie kann im Bereich von Lebensmittelversorgung, Erholung und Energieproduktion ein neues Verhältnis von Stadt und Land entstehen?

      Erlebbare Landschaften
      Was bedeuten die Veränderungsprozesse der kleinteiligen Thüringer Landschaften für die Identität der Menschen?
      Wie entstehen Orte der Entschleunigung, Ruhe und Regeneration?
      Wie kann Gastkultur qualifiziert werden?

      Eckdaten des Projektaufrufs ‚Zukunft StadtLand!’

      Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbung
      Teilnahmeberechtigt sind alle juristischen und natürlichen Personen, wie z.B. Kommunen, Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Hochschulen und Privatpersonen, die Lust auf Zukunft haben, ein Projekt in Thüringen realisieren möchten und an einem gemeinsamen Qualifizierungsprozess mit der IBA Thüringen interessiert sind.

      Die Bewerbung erfolgt über ein Online-Formular auf der Webseite der IBA Thüringen: www.iba-thueringen.de mit Angaben zu Projektidee, Projektbeteiligten, Projektort(en) in insgesamt max. 10.000 Zeichen. Zusätzlich ist ein Plakat im Format DIN A1 in Papierform einzureichen, das die Projektidee veranschaulicht.

      Projektverfahren und Termine
      Der erste Projektaufruf wird im Rahmen des IBA Forums am Dienstag, den 6. Mai 2014 in Erfurt vorgestellt. Die Veranstaltung ist eine Gelegenheit, um über die Zukunft von ‚StadtLand‘ ins Gespräch zu kommen. Außerdem geben Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen Inspirationen. Parallel wird der Projektaufruf unter www.iba-thueringen.de veröffentlicht.
      Anschließend können bis zum 15. Juli 2014 Projektideen eingereicht werden. Nach der Vorprüfung durch die IBA Thüringen und der Beratung im IBA Fachbeirat erfolgt im Herbst 2014 die Nominierung der ersten IBA Kandidaten.
      Festgelegte Projektkriterien und ein zweistufiges Projektverfahren stellen sicher, dass die Vorhaben von besonderer Relevanz sind und besonderen Qualitätsansprüchen genügen.
      Das Verfahren sieht eine Folge von Evaluierungen und Weiterentwicklungen der eingereichten Projektideen vor. Aus einer ersten Ideenskizze kann so zunächst ein IBA Kandidat und dann ein IBA Projekt werden. Nach der Realisierung wird schließlich das IBA Label vergeben.

      Mehrwert durch eine Teilnahme an der IBA Thüringen
      Die IBA bietet inhaltliche Impulse und kommunikative Unterstützung bei der Ausarbeitung der Konzepte und der nachhaltigen Umsetzung der Projekte sowie die Vernetzung mit anderen Projekten an. Die IBA Thüringen leistet Unterstützung bei der Akquise von Fördergeldern. Für Projekte, die sich im IBA Projektverfahren qualifiziert haben, besteht die Möglichkeit einer (Mit-)Finanzierung über das IBA Exzellenz-Programm ‚Zukunft : Kommune’. Darüber hinaus gewährleistet die Teilnahme an der Internationalen Bauausstellung ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit. Die IBA Thüringen präsentiert die Projekte u.a. im Rahmen der IBA Werkschau 2019 und der Abschlussausstellung zum IBA Finale 2023.

      Weitere Projektaufrufe werden in den nächsten Jahren folgen.

      Hintergrundinformation IBA Thüringen
      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen ist ein zehnjähriges Labor des Planens und Bauens, ein Freiraum und Experimentierfeld, ein Lern- und Handlungsraum – immer mit Blick auf die Zukunft Thüringens. Die IBA Thüringen will mit neuen Ideen und exemplarischen Projekten die Energiewende kultivieren und die Auswirkungen des demographischen Wandels gestalten.

      Projektaufruf 'Zukunft StadtLand!': siehe ‚Materialien'

      IBA Forum zur Vorstellung des Projektaufrufs
      Der Projetkaufruf ‚Zukunft StadtLand’ wurde am 6. Mai 2014 im Rahmen des IBA Forums im Stadtgarten Erfurt vorgestellt. Best-Pratice-Beispiele von engagierten Machern aus anderen Regionen inspirierten dabei zu Visionen für Thüringen. Das IBA Forum war eine klimafreundliche Veranstaltung. Die IBA Thüringen kompensiert die CO2-Emission mit der Klimaschutzorganisation atmosfair.

      Landesentwicklungsminister Christian Carius:
      „Mit dem ersten Projektaufruf beginnt eine neue IBA Phase mit konkreten Vorhaben und Prozessen. Mit dem Aufruf ‚Zukunft StadtLand!‘ starten wir die Mitwirkung der Öffentlichkeit am Zukunftslabor IBA. Wir suchen hierfür nach außergewöhnlichen Ideen und Menschen, die sich aktiv für ihre Visionen und Modellprojekte engagieren. Zukunft gestalten müssen die Thüringer selbst – die IBA Thüringen kann hierfür wichtige Brücken bauen und Hilfestellung geben. Mit dem Schwerpunkt ‚Zukunft StadtLand‘ wollen wir Städte und ländlichen Raum miteinander noch stärker vernetzen, um sie gemeinsam weiter zu entwickeln“, sagte der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, zum heute veröffentlichten Projektaufruf der IBA in Erfurt.

      IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi:
      „Die IBA Thüringen ist ein Zeitfenster und Freiraum, ein Labor und eine Werkstatt. Hier geht es nicht um die Frage, was wäre wenn. Die IBA ist ein Format zum Experimentieren und Probieren. Sie möchte kein Handeln auf Verdacht oder für die Schublade, sondern die Umsetzung 1:1 in der Realität. Das ist die IBA, die wir meinen“, fasste Dr. Marta Doehler-Behzadi im Rahmen des IBA Forums den experimentellen Ansatz der IBA Thüringen zusammen.


      28. April 2014
      Presse-Einladung zum IBA Forum am 6. Mai 2014

      ‚Zukunft StadtLand!‘: Außergewöhnliche Ideen gesucht
      Forum der IBA Thüringen mit Projektaufruf und Pressegespräch am 6. Mai 2014
      Mit dem ersten IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand!’ sucht die IBA Thüringen nach außergewöhnlichen Ideen, aktiven Menschen und interessanten Orten. Beim IBA Forum am 6. Mai im Stadtgarten Erfurt stellt sie den Projektaufruf vor und will mit guten Beispielen von engagierten Machern aus anderen Regionen zu konkreten Visionen für den Freistaat Thüringen inspirieren.

      Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zu einem Pressegespräch im Rahmen des IBA Forums am selben Ort eingeladen.

      Dienstag, 6. Mai 2014
      Stadtgarten Erfurt, Dalbergsweg 2a, 99084 Erfurt

      14:30 – 15:00 Uhr Pressegespräch mit:

      1. Christian Carius (Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr)
      2. Dr. Marta Doehler-Behzadi (Geschäftsführerin der IBA Thüringen GmbH)

      10:00 – 17:00 Uhr IBA Forum:

      1. Vorstellung des Projektaufrufs ‚Zukunft StadtLand!’ durch Dr. Marta Doehler-Behzadi und Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup (IBA Geschäftsführung)
      2. Grußwort von Christian Carius (Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr)
      3. Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen lebenswerte Quartiere, zukunftsfähige Dörfer, produktive Landschaften sowie erlebbare Landschaften
      4. Debatten zu StadtLand
      5. Mittagsimbiss
      6. IBA Infopunkte für Rückfragen

      20. Februar 2014
      Presse-Einladung zur Jahrespressekonferenz 2014

      Jahrespressekonferenz am 20.02.2014, 10.00 Uhr - Einladung zur Vorstellung der Schwerpunkte und Themen 2014
      Nach dem Auftaktjahr 2013, in dem die IBA Thüringen in verschiedenen Veranstaltungen – IBA Salon, IBA on tour, IBA Konferenz, IBA Werkstattgespräche – einen Dialog mit der Öffentlichkeit begonnen hat, steht das Jahr 2014 im Zeichen der beginnenden Projektarbeit.

      Intensiv hat das Team der IBA Thüringen in den vergangenen Monaten intern sowie mit den IBA Gremien Kuratorium, Fachbeirat und Aufsichtsrat wesentliche Eckpunkte diskutiert. Entwickelt wurden Projektkriterien und ein zweistufiges Projektverfahren. Außerdem wurden Projektfamilien definiert, in deren Rahmen sich die Projektarbeit künftig bewegt. 2014 wird die IBA Thüringen in verschiedenen Themenfeldern in die Projektarbeit starten und erste Projektaufrufe lancieren, u.a. zur Kulturlandschaft.

      Medienvertreterinnen und -vertreter laden wir zu einem Pressegespräch ein, in dem die konkreten Planungen 2014, die allgemeinen IBA Projektkriterien und das Qualifizierungsverfahren vorgestellt werden:

      am Donnerstag, 20.02.2014, 10.00 Uhr
      in die Glashütte Petersberg, Petersberg 11, 99084 Erfurt

      Ihre Gesprächspartner:
      Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer IBA Thüringen
      Ulrike Rothe, Projektleiterin IBA Thüringen

      Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Anmeldung unter:
      presse@iba-thueringen.de


      20. Februar 2014
      Projektarbeit der IBA Thüringen startet 2014. Wegweisende Ideen zur Zukunft in Stadt und Land

      In diesem Jahr beginnt die IBA Thüringen mit der Arbeit an einzelnen Projekten. Zunächst werden die Themen Landschaft sowie Quartier bzw. Dorf im Vordergrund stehen, für die ab Mai richtungsweisende Projektideen gesucht werden. Festgelegte Projektkriterien und ein zweistufiges Projektverfahren stellen sicher, dass die Vorhaben von besonderer Relevanz sind und den IBA Qualitätsansprüchen genügen.

      Mit den IBA Projekten soll ein Beitrag zur Gestaltung der Zukunft Thüringens im Kontext des demografischen und energetischen Wandels geleistet werden. Die IBA will diese Veränderungsprozesse kultivieren, qualifizieren und vernetzen.

      Der IBA Geschäftsführer, Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, fasst die IBA Strategie in fünf Punkten wie folgt zusammen:

      "Regionale Ressourcen entdecken und stärken.
      Initiative Menschen ermutigen und unterstützen.
      Neue Bezüge zwischen Stadt und Land herstellen.
      Richtungsweisende Ideen aufspüren und vernetzen.
      Beispielhafte Projekte fördern und bauen.“

      Im Prozess der Projektentwicklung kann die IBA Thüringen vor allem folgende Unterstützung leisten:

      Suche nach innovativen Projektansätzen, mutigen Akteuren und geeigneten Standorten
      Mitarbeit bei der Qualifizierung der Projekte und gezielte Suche und Förderung von Innovationen
      Unterstützung bei der Realisierung von Projekten durch ihr Netzwerk und durch das Aufzeigen von Fördermöglichkeiten
      Umfangreiche Kommunikation zu den IBA Projekten, insbesondere Aufnahme in die IBA Werkschau 2019 und die IBA Abschlusspräsentation 2023
      Vernetzung der IBA Projekte mit anderen Akteuren in der Region, aber auch national und international
      Nach dem Auftaktjahr 2013 steht dieses Jahr unter dem Motto ‚Zukunft in Stadt und Land’.

      Projektaufrufe
      Den Anfang macht ein Projektaufruf zur Zukunft in Stadt und Land. Weitere werden folgen.
      Dieser erste Projektaufruf wird am 6. Mai 2014 erfolgen. Er sucht nach interessanten Ideen, mutigen Akteuren und geeigneten Orten, um innovative und zukunftsfähige Lösungsansätze für die anstehenden Herausforderungen aus dem demografischen, energetischen und soziokulturellen Wandel unter dem Vorzeichen geringer werdender finanzieller Spielräume in der Landschaft zu finden.
      Innovationsfelder des Projektaufrufs sind ‚Landschaft der Zukunft’, ‚Dorf der Zukunft’ und ‚Quartier der Zukunft’.

      Förderprogramm: Zukunft:Kommune (2014-2022)

      IBA Projekte können zukünftig – neben den Regelförderungsprogrammen des Freistaats Thüringen – ggf. im Rahmen des Programms ‚Zukunft:Kommune’ Förderung beantragen.

      Das Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr stellt mit dem IBA Programm ‚Zukunft:Kommune’ bis zum Jahr 2022 ein Finanzvolumen von insgesamt 30 Millionen Euro für besonders qualitätsvolle und innovative Infrastrukturprojekte in den Kommunen bereit. Förderfähig sind Projekte der sozialen und technischen sowie der freiraumbezogenen Infrastruktur. Antragsberechtigt sind Kommunen, Landkreise, kommunale Unternehmen und sonstige Träger kommunaler Infrastruktur. Voraussetzung für eine Förderung ist das Erreichen des Status ‚IBA Projekt’, den die IBA Thüringen verleiht.

      Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung war vom IBA Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 10. Februar gebilligt worden.

      Zweistufig: Projektverfahren

      Erste Stufe: IBA Kandidat
      Projektinteressierte können Kommunen, Unternehmen, Stiftungen wie auch private Initiativen und Gruppen sein. Sie reichen zunächst eine Projektskizze ein, die von der IBA Thüringen vorgeprüft wird. Auf Grundlage einer Empfehlung des IBA Fachbeirats entscheidet schließlich die IBA Thüringen, ob die Idee den Status eines ‚IBA Kandidaten’ erhält oder ob sie im Rahmen der IBA nicht weiter verfolgt wird. Damit wird das Projekt in die weitere IBA Qualifizierung und Begleitung aufgenommen.

      Zweite Stufe: IBA Projekt
      Aufgrund der Evaluierung und der von der IBA Thüringen gegebenen Qualifikationshinweise arbeiten die Projekte in Verbindung mit der IBA Thüringen an der Qualifizierung ihrer Projektideen. Nach Abschluss der Qualifizierungsphase erstellen die Projektträger ein Projektdossier. Das Dossier muss eine konkrete Projektbeschreibung mit detaillierter Reflexion der IBA Projektkriterien und präzisen Angaben zur Nachhaltigkeit und Realisierbarkeit enthalten.

      Die IBA Thüringen prüft dieses Dossier und entscheidet unter Berücksichtigung der Empfehlung des Fachbeirats über den Abschluss einer Qualitätsvereinbarung mit dem Projektträger und damit über die Vergabe der Bezeichnung ‚IBA Projekt’.

      Nach Umsetzung des Projektes vergibt die IBA Thüringen das ‚IBA Label’.

      Eine grafische Darstellung des Projektverfahrens finden Sie unter 'Materialien'.

      Für den ersten Projektaufruf ergibt sich folgender Zeitplan:
      6. Mai 2014: Projektaufruf
      Mitte Juli: Frist für Einreichung von Projektideen
      Oktober 2014: Öffentliche Präsentation der IBA Kandidaten aus dem Projektausruf
      Ab 2015: Öffentliche Präsentation erster IBA Projekte

      Anspruchsvoll: Projektkriterien
      Damit ein Vorhaben ein offizielles IBA Projekt werden kann, muss es sich im Rahmen des beschriebenen Verfahrens an Projektkriterien messen lassen. Sie umreißen, wofür ein IBA Projekt stehen soll – in den folgenden Bereichen:
      Programmatischer Fokus (richtungsweisende Projekte; die Zukunft Thüringens im Kontext des demografischen und/oder energetischen Wandels gestalten)

      Internationale Relevanz (Anregungen von außen aufnehmen und Bereitschaft zur Vernetzung mit internationalen Partnern)
      Regionale Besonderheiten stärken (Unterstützung regionaler Kreisläufe; Nutzung regionaler Ressourcen; Ermöglichen regionaler Wertschöpfung)
      Besondere Ambitionen zeigen (ambitionierte, mutige Strategien sowie innovative und zukunftsfähige Lösungen entwickeln)
      Exemplarisch Zukunft bauen (beispielhaft für gutes Planen und Bauen; neue Formen der Kooperation und Beteiligung)
      Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit (absehbare Realisierungschance und ökonomisch tragfähig)
      Verantwortungsvoll arbeiten (dem Gemeinwohl verpflichtet; auf Dauerhaftigkeit und Flexibilität angelegt; nachhaltige Flächenbilanz; vorbildliche Berücksichtigung der Bedarfe kommender Generationen)
      Die Projektkriterien im Detail finden Sie hier.

      Kommunikativ: Dialog mit der Öffentlichkeit
      Der Dialog mit der Öffentlichkeit wird auch im begonnenen Jahr mit den bereits eingeführten Veranstaltungsreihen IBA Salon, IBA on tour, IBA Konferenz und den IBA Werkstattgesprächen fortgeführt.
      Im nächsten IBA Salon am 26.2. widmen sich Muck Petzet und Dr. Martha Doehler-Behzadi dem Thema ‚UmBaukultur’.
      Die kommende IBA on tour führt am 25.2. in den Landkreis Hildburghausen.
      Im Herbst 2014 wird eine Konferenz den Dialog mit der Fachöffentlichkeit fortführen.

      Netzwerk
      Partnertreffen Thüringen

      Die IBA Thüringen hat mit dem Aufbau eines Partnernetzwerkes begonnen, das die IBA Thüringen auf eine breite Basis stellt. Mit einer Reihe von Partnern aus Verbänden, Hochschulen und der Wirtschaft wurden bereits Vorgespräche geführt. Die Unterzeichnung einer IBA Konvention im April 2014 wird der offizielle Start für das Partnernetzwerk sein.

      Netzwerk IBA meets IBA

      Gemeinsam mit den anderen aktuellen IBAs – derzeit IBA Heidelberg, IBA Basel, IBA Parkstad – veranstaltet die IBA Thüringen regelmäßig Werkstattgespräche zum Erfahrungsaustausch. Im Herbst wird dazu eine internationale Veranstaltung in Thüringen stattfinden.

      International: Partnerregionen

      Dem internationalen Charakter einer IBA Rechnung tragend wird die angebahnte Zusammenarbeit der IBA Thüringen mit der Partnerregion Picardie in Frankreich um weitere Kooperationen ergänzt. Hierbei liegt der Fokus besonders auf Regionen mit Strukturen und Herausforderungen, die mit denen in Thüringen vergleichbar sind. Die Partnersuche konzentriert sich auf die Länder Italien, Großbritannien, Polen, Japan, Dänemark und die USA.

      Den Ausblick auf das Jahr 2014 gibt die IBA Thüringen am 20. Februar im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Der Veranstaltungsort der Pressekonferenz ist mit Bedacht gewählt – auf dem Erfurter Petersberg im Glashaus auf der Aussichtsbastion am Rande des zentralen Plateaus. Denn von hier aus bietet sich ein Panorama-Blick über die Stadt Erfurt und in die Kulturlandschaft Thüringens. Und genau die Zukunft in Stadt und Land ist Thema des ersten Projektaufrufs. 

    • 2013: Übersicht der Pressemitteilungen

      2013: Übersicht der Pressemitteilungen

      05. Dezember 2013
      Presse-Einladung zum IBA Salon ‚Energie im Überfluss'

      26. November 2013
      IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

      21. November 2013
      IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

      28. Oktober 2013 
      IBA on tour startet

      22. Oktober 2013 
      Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

      06. September 2013 
      Presse-Einladung zum IBA Auftakt

      06. September 2013
      IBA Thüringen Auftakt 2013

      10. Juli 2013 
      IBA Botschafter berufen

      07. Juli 2013 
      IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

      26. Juni 2013
      Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

      06. Juni 2013
      IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien


      05. Dezember 2013
      Presse-Einladung zum IBA Salon Energie im Überfluss'

      ‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit!' - IBA Salon mit Prof. Dr. Leibundgut, ETH Zürich
      Zu Gast beim zweiten IBA Salon ist Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut, Professor für Gebäudetechnik am Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich und Mitglied des ETH-Kompetenzzentrums Energy Science Center (ESC).

      Ist permanente Energieeinsparung der richtige Weg? Muss der Wärmebedarf von Gebäuden zwingend reduziert werden? Prof. Dr. Leibundgut greift in seinem Impulsvortrag ‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit’ u.a. diese Fragen auf. Anhand des von ihm entwickelten System ‚ZE-2sol’ wird er alternative Energiespeicher- bzw. Energiegewinnungsmethoden vorstellen und das Publikum zum Nachdenken über Klimawandel, Erneuerbare Energieträger, CO2-Reduzierung und Suffizienz auffordern.

      Im Anschluss suchen Prof. Dr. Lütke Daldrup (Geschäftsführer der IBA Thüringen) und Prof. Dr. Sell (Leiter der Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur) gemeinsam mit Prof. Dr. Leibundgut das Gespräch mit den Salon-Gästen.

      Passender Ort des zweiten IBA Salons ist das ehemaligen Umspannwerk in Jena, heute Imaginata e.V. Als Umspannwerk ursprünglich für die Umverteilung verschiedener energetischer Spannungsebenen errichtet, ist das Gelände heute als Experimentarium den Energien der Zukunft gewidmet: Lernort, Labor, Denkmal, Science-Center und Galerie zugleich.

      Der zweite IBA Salon findet gemeinsam mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) statt. Er beginnt mit einer geführten Tour durch das Experimentarium.

      Donnerstag, 5.12.2013, 19 Uhr
      ehem. Umspannwerk/Imaginata e.V.
      Löbstedter Straße 67
      07749 Jena

      Medienvertreterinnen und -vertreter laden wir im Vorfeld des IBA Salons zu einem Hintergrundgespräch am selben Ort ein:

      Donnerstag, 5.12.2013, 18 Uhr

      mit:
      - Prof. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen
      - Prof. Hansjürg Leibundgut, ETH Zürich
      - Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der ThEGA


      26. November 2013
      IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

      Vertreter der französischen Region Picardie empfingen am 25. November 2013 den Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup. Im Mittelpunkt dieses Besuches stand ein Arbeitstreffen zur regionalen Entwicklung der beiden Partnerregionen.

      Nach der Vorstellung der IBA Thüringen durch den IBA Geschäftsführer legten die Vizepräsidentin des Regionalrates der Picardie, Anne Ferreira und Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen das Regionalkonzept der Picardie mit seinen fünf Grand Projets dar.

      Vereinbart wurde in einem intensiven Gedankenaustausch, die Zusammenarbeit zwischen der IBA Thüringen und der Region Picardie zu vertiefen. Beispielsweise soll künftig auf einer programmatischen Ebene in Form von Konferenzen, Workshops und im universitären Diskurs kooperiert werden. Auf der Projektebene ist ein gegenseitiger Austausch bei thematisch ähnlich gelagerten Projekten und Projektansätzen geplant.

      Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup zur angestrebte Zusammenarbeit: „Ich freue mich, dass die Picardie 2014 die erste Referenzregion der IBA Thüringen wird. Weitere in anderen europäischen Ländern, in Nordamerika sowie Japan werden folgen. Wir möchten uns in den kommenden Jahren mit internationalen Partnern und Referenzregionen vernetzen, um damit den internationalen Austausch zu den Leitthemen der IBA Thüringen zu unterstützen. Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung.“

      Im kommenden Jahr wird eine Expertendelegation aus der Picardie einen Gegenbesuch bei der IBA Thüringen machen. Ebenfalls 2014 soll eine Absichtserklärung zwischen beiden Partnern unterzeichnet werden.

      Eckdaten der beiden Regionen:

      Freistaat Thüringen:
      16.200 km2 Fläche
      2,16 Mio. Einwohner
      134 Einwohner / km2
      Erfurt: 206.000 Einwohner

      Provinz Picardie:
      19.400 km2 Fläche
      1,91 Mio. Einwohner
      98,7 Einwohner / km2
      Amiens: 133.000 Einwohner


      21. November 2013
      IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

      Eine Region als Rohstoff
      Die Thüringer Ressourcen als Grundlage für Neues stehen im Mittelpunkt der ersten Fachkonferenz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Die IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘ findet am Donnerstag, den 21. November in Erfurt statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

      Was wird als Ressource wahrgenommen? Und welche Ressourcen werden für die Zukunft Thüringens benötigt? Die IBA Konferenz geht diesen Fragen nach.

      Mögliche Antworten sind z.B. die Vielfalt der Thüringer Kulturlandschaften und die stadtlandschaftlichen Netze, die baukulturellen Kompetenzen und die natürlichen Schätze,  die Initiative der Akteure und die Offenheit für neue Impulse. Auch die Dezentralität der Strukturen und das Bewusstsein für Regionalität wie auch die Vernetzung mit der globalen Welt zählen zum Spektrum der möglichen Antworten.

      Wirtschaftsminister Matthias Machnig (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie) wird zum Konferenzauftakt über ökologische Wirtschaftspolitik sprechen.

      Ausgewiesene Experten aus den Bereichen Energiepolitik, demografischer Wandel, Klimawandel, Stadt- und Raumplanung sowie Regionalentwicklung beteiligen sich als Referenten an der Konferenz.

      Zum Kreis der überregionalen Referenten und Diskussionsteilnehmer gehören z.B. Prof. Peter Droege (Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein und Präsident von Eurosolar), Prof. Dr. Manfred Hegger (Fachbereich Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt und ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.), Prof. Dr. Ulf Hahne (Fachgebiet Ökonomie der Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Kassel).

      Auch Experten von Stiftungen und Instituten wie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, vom Denkwerk Zukunft – Stiftung für kulturelle Erneuerung oder dem Franz Faber Projektbüro für Raumentwicklung, Politikberatung und Kommunikation bereichern das Konferenzprogramm.

      Thüringer Fachleute sind u.a. aus den Thüringer Ministerien sowie von der Bauhaus-Universität Weimar, der FH Erfurt und FH Nordhausen eingebunden.

      Das vollständige Programm finden Sie im Kalender.

      Ausgangslage Thüringen

      Thüringen ist weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und dezentrales Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche Landschaftsräume. Erfurt und Jena ragen mit Einwohnerzahlen über 100.000 Einwohnern aus dem Thüringer Siedlungsnetz heraus und bilden zusammen mit Weimar den Kern der Thüringer Städtekette. Nur 33 Städte haben mehr als 10.000 Einwohner, 65% der Gemeinden weisen weniger als 1.000 Einwohner auf, rund 50% der Thüringer leben in Gemeinden unter 1.000 Einwohnern.

      Die IBA Thüringen versteht das gesamte Land als ihren Handlungsraum und bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Gefragt ist ein langfristig tragfähiges Beziehungssystem von Stadt und Land.

      Aber nicht nur die Siedlungsräume werden sich verändern, ebenso entstehen neue Produktionslandschaften für erneuerbare Energien und auch neue Wertschöpfungsmöglichkeiten insbesondere durch eine dezentral aufgebaute und lokal verankerte Energieerzeugung.

      In den Thüringer Siedlungsräumen steht der Umgang mit dem Gebäudebestand im Vordergrund – rund 78% des heutigen Gebäudebestands ist vor 1990 entstanden.

      Thüringen steht vor großen Veränderungsprozessen: punktuelles Bevölkerungswachstum und übergeordnetes Schrumpfen, Alterung der Bevölkerung und veränderte Lebensstile sind die bekannten Stichworte. Gab es im Jahr 2012 noch 2,2 Millionen Thüringer, werden es im Jahr 2030 nur noch 1,8 Millionen sein. Bei einer kleinräumigeren Betrachtungsweise zeigt sich in Thüringen ein dichtes Nebeneinander von vielen schrumpfenden, einigen stabilen und sehr wenigen wachsenden Regionen.

      Hintergrund IBA Thüringen

      Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen will in den kommenden zehn Jahren innovative Antworten auf zentrale Zukunftsfragen in Thüringen entwickeln. Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen der Energiewende und des demografischen Wandels sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulich-räumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. In diesem inhaltlichen Kontext will die IBA Thüringen Werte, Normen und Standards hinterfragen und modellhafte Lösungsansätze entwickeln und Projekte umsetzen, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. 2013 ist das Auftaktjahr der IBA Thüringen.

      Eckdaten IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘
      Donnerstag, 21. November 2013
      10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
      Audimax der Fachhochschule Erfurt
      Altonaer Straße 25
      99085 Erfurt

      Anmeldung erbeten unter: http://www.iba-thueringen.de


      28. Oktober 2013 
      IBA on tour startet

      Erste Stationen in den Landkreisen Eichsfeld und Saalfeld-Rudolstadt

      Zu Beginn des IBA Prozesses wird die IBA Thüringen die unterschiedlichen Regionen Thüringens besuchen: 17 Landkreise und sechs kreisfreie Städte werden bereist. Mit diesen Besuchen möchte das IBA Team zum einen den Menschen vor Ort die Schwerpunkte und den IBA Prozess vorstellen. Zum anderen will die IBA aber auch gezielt die Regionen kennen lernen, um Potenziale und Zukunftsfragen für die IBA Thüringen aufzuspüren und schließlich ein Netzwerk aufzubauen.

      Bei den ganztägigen Besuchen finden Hintergrundgespräche mit wichtigen Entscheidern vor Ort wie z.B. Landräten, Beigeordneten und Bürgermeistern statt. Außerdem besucht die IBA Thüringen besondere Orte und Initiativen.
      Eine öffentliche Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort rundet den Tag jeweils ab. Ziel dieser Foren ist es, mit den Thüringerinnen und Thüringern ins Gespräch kommen.

      Erste Stationen von ‚IBA on tour’ sind am 29. Oktober der Landkreis Eichsfeld und am 30. Oktober der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

      Eckdaten ‚IBA on tour’ Eichsfeld

      Am 29. Oktober 2013 reist die IBA Thüringen ins Eichsfeld. In Kooperation mit dem Verein Eichsfeld Aktiv stellt sie sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Baukultur im Eichsfeld’ vor und lädt zur Diskussion ein:
      29. 10. 2013, 14:30 Uhr - 17:00 Uhr Naturparkzentrum Fürstenhagen, Dorfstraße 40, 37318 Fürstenhagen

      Eckdaten ‚IBA on tour’ Saalfeld-Rudolstadt

      Am 30. Oktober 2013 stellt sich die IBA Thüringen in Saalfeld-Rudolstadt vor und lädt zur Diskussion ein:
      30.10. 2013, 19:00 Uhr – ca. 21.00 Uhr
      Schillerhaus Rudolstadt, Schillerstraße 25, 07407 Rudolstadt

      Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu diesen öffentlichen Gesprächen herzlich eingeladen.

      Hintergrund
      Die IBA Thüringen wird ausgehend von ihren Leitthemen - demographischer Wandel, energetischer Wandel, sozioökonomische sowie finanzielle Veränderungsprozesse – in den Jahren 2013-2023 einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen. Dabei setzt sie auf die Thüringer Ressourcen: die Initiative der Menschen, die Vernetzung von Stadt und Land sowie die Qualitäten von Kultur und Landschaft. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Konkrete Projektfelder, denen sich die IBA widmen wird, sind Aspekte des zukünftigen Wohnens, der Kulturlandschaft Thüringens, der Energiewende sowie die Schnittstellen zwischen Stadt und Land. Meilensteine der IBA Thüringen werden ihre Präsentationsjahre 2019 und 2023 sein.

      Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 


      22. Oktober 2013 
      Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

      „Ein Thüringer Modell schaffen“ - Erfolgreicher Start des IBA Salons mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

      150 Gäste kamen am Abend des gestrigen Mittwochs, 23. Oktober 2013, im Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg zum ersten IBA Salon. Gemeinsam mit der Stiftung Schloss Ettersburg hatte die IBA Thüringen Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und einen der führenden Experten in Nachhaltigkeitsfragen, zum Vortrag „Regionalität als Chance?“ eingeladen.

      „Der Impulsvortrag von Prof. Dr. Töpfer hat viele Fragestellungen aufgegriffen, die uns bei der IBA Thüringen bewegen. Beispielsweise wie wir die Energiewende demokratisieren, und wie wir sie so gestalten, dass man die Kulturlandschaft bereichert und nicht verschandelt. Oder aber was die Schnittstellen zwischen Stadt und ländlichen Regionen angeht“, resümiert Prof. Dr. Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen den Abend.

      Prof. Töpfer nahm in seinem Vortrag vielfach Bezug auf die Thüringer Situation. Er wünsche sich für Thüringen, dass mit der IBA die Verzagtheit überwunden werde. Die IBA sei ein tolles Experimentierfeld und habe den Mut, Etabliertes zu hinterfragen. Anhand vieler Beispiele aus eigener Erfahrung appellierte Prof. Töpfer, Veränderungen als Chance zu begreifen. Auch mahnte er in diesem Zusammenhang, die eindeutigen Fakten des Bevölkerungsrückgangs ernst zu nehmen.

      Wie können Städte zu Impulsgebern für den ländlichen Raum werden? Wie können wir überdimensionierte Infrastruktur verändern, damit sie dezentrale Lösungen ermöglichen? Wie kann das Gemeinwesen gestärkt, die kommunale Selbstverantwortung gestützt werden? Wie können Bürger Vielfalt gestalten? Und: Wie geben wir Raum für neue Ideen und Experimente? Welche Indikatoren für Wohlstand sind heute noch zeitgemäß?

      Dies sind nur einige der Fragen, die Prof. Dr. Töpfer in seiner inspirierenden Tour d’Horizon und im anschließenden Gespräch mit dem Publikum aufgriff. Anhand der aktuellen Studie des Institute for Advanced Sustainability Studies „Vielfalt statt Gleichwertigkeit“ stellte Prof. Töpfer anschaulich dar, wie Vorbelastungen aus Investitionen im Abwassersektor oder Wohnungsbau Entwicklungen verhinderten. Chancen für eine Wertschöpfung in der Region sehe er in Veränderungen der großen Energiestrukturen hin zu dezentralen, kleinen Energiesystemen. Im Bereich von Schule und sozialen Infrastrukturen nahm er Bezug auf die positive Entwicklung von Genossenschafts-Organisationen und auf die Zukunft von Schulen im ländlichen Raum. „Wir brauchen soziale Innovationen! Es wäre hervorragend, wenn wir hier ein Thüringer Modell bekommen könnten“, so Prof. Töpfer. „Leute wie Professor Lütke Daldrup und Herr Drosse sprühen vor Ideen. Die IBA Thüringen eröffnet neue Chancen für Thüringen“, so Prof. Töpfer. Zum Abschluss des ersten IBA Salons gab Prof. Töpfer der IBA Thüringen viel Erfolg und Glück für die kommenden zehn Jahre mit auf den Weg.


      06. September 2013 
      Presse-Einladung zum IBA Auftakt

      Der festliche Auftakt der Internationalen Bauausstellung Thüringen findet am Freitag, den 6. September 2013 im ehemaligen Heizwerk in Erfurt statt. 500 Gäs- te aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland haben sich angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

      Die IBA Thüringen wird sich einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und beginnen, ihre Geschichte zu erzählen, sie wird ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität präsentieren und sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen einordnen.

      Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Sie wird dabei an den Thüringer Ressourcen ansetzen: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird ex- perimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wett- bewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

      Vertreterinnen und Vertreter der Medien haben bereits unmittelbar vor Beginn der Auftaktveranstaltung Gelegenheit, sich über die IBA zu informieren und mit den Hauptakteuren dieses Nachmittags zu sprechen. Sie sind eingeladen zum Pressegespräch am selben Ort.

      Freitag, 6. September 2013
      Ehemaliges Heizwerk Erfurt, Maximilian-Welsch-Straße 6
      14:00 Uhr – 14:45 Uhr Pressegespräch mit:
      Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
      Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thü- ringen GmbH
      Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek, Festredner der Auftaktveranstaltung (Universität Stuttgart und Illinois Institute of Technology Chicago)

      15:00 Uhr – 17:00 Uhr IBA Auftakt:
      Tanztheater Vaivén: „Tanz und Thüringer Luft“
      Minister Christian Carius: „Thüringer Zukunftsaufgaben“
      Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup: „IBA Thüringen Auftakt“- Ziele, Programm und Projekte
      Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek: „Internationale Perspektiven“
      Film-Trailer „Lust auf Zukunft“
      anschließend Thüringer Brotzeit


      06. September 2013
      IBA Thüringen Auftakt 2013

      Festliche Veranstaltung am 6. September im ehemaligen Heizwerk in Erfurt

      Die IBA Thüringen stellt sich einer breiten Öffentlichkeit vor. Sie präsentiert ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität und ordnet sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen ein.

      Zur Auftaktveranstaltung haben sich 500 Gäste aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

      Die IBA Thüringen

      Als Veranstaltungsort des IBA Auftaktes wurde bewusst das ehemalige Heizwerk in Erfurt gewählt. Es ist ein Bauwerk, das für Energie steht, aber auch noch auf eine neue Nutzung wartet. Es kann damit auch ein Symbol für die neue Ausrichtung und Umnutzung von Räumen sein.

      Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Die Thüringer Ressourcen sind dabei der Ausgangspunkt: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird experimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

      Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt- landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.

      Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 

      Der IBA Auftakt

      Zum festlichen Auftakt beleuchtet der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, die Zukunftsfragen des Landes: Dazu gehören die Innovationsfähigkeit des Landes, die Gewinnung von Fachkräften und ausreichend Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Die Grundlage für zukunftsgerichtetes Handeln sieht er in einer soliden Haushaltspolitik. Zentrale Herausforderung sind für ihn auch die Gestaltung des demografischen Wandels in all seinen Facetten und die Energiewende. Gerade für diese Bereiche erwartet er praktische Impulse von der IBA.

      „Die IBA ist ein Zukunftslabor, das innovative Konzepte für Land und Leute entwickeln wird. Sie wird Thüringen voranbringen und unser Land in Deutschland und der Welt hervorragend präsentieren“, stellt Minister Carius zusammenfassend dar.

      Der Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, legt erste programmatische Ansätze und Positionsbestimmungen, das Projektauswahlverfahren und grundlegende Qualitätskriterien sowie erste Ideen zu Projekten dar.

      Zu den wichtigen Themen gehören ökologische Effizienz und Baukultur, neue Infrastruktursysteme und Mobilität, sozialer Zusammenhalt und Zuwanderung sowie das Verhältnis von Stadt und Land zueinander. Wie sehen energieeffiziente Quartiere der Zukunft aus, die funktionierende Nachbarschaften und städtebauliche Qualitäten zugleich berücksichtigen? Wie können Schulen im ländlichen Raum trotz demografischen Wandels erhalten und zu kleinen lokalen Zentren weiter entwickelt werden? Wie können Stadt und Land ihren Austausch in einem produktiven Kreislauf gestalten? Wie kann die Kulturlandschaft Thüringens unter den Bedingungen der Energiewende und den Veränderungen der Landwirtschaft eine Wohlfühllandschaft bleiben und mit baukulturellen Mitteln in Szene gesetzt werden? Diese und andere Leitfragen wird die IBA Thüringen beantworten.

      „Uns kommt es darauf an, die Menschen vor Ort zu begeistern, am IBA Netzwerk mitzuwirken. Ich bin überzeugt, dass die IBA Thüringen die vorhandenen Kräfte bündeln und weiter entwickeln wird. Sie hinterfragt in einem kreativen Projektentwicklungsprozess Vorhandenes, wagt Neues und ermöglicht Experimente. Dabei haben alle Akteure stets im Blick, dass das Markenzeichen IBA eine Selbstverpflichtung zur Qualität bedeutet“, so der IBA Geschäftsführer. Auch konkrete Planungs- und Kommunikationswerkzeuge wie die IBA Konferenz, Vor-Ort-Veranstaltungen und IBA Salons stellt er in der Auftaktveranstaltung vor.

      Festredner ist Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek. Der international tätige Bauingenieur und Architekt gilt als einer der einflussreichsten seiner Zunft. Er ist u.a. Professor an der Universität Stuttgart und am Illinois Institute of Technology Chicago. Er stellt die Themen und Aufgaben Thüringens und der IBA in einen internationalen Kontext. 

      Besonderes Augenmerk legt der Experte dabei auf ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen sowie auf die vollständige Wiederverwertbarkeit von Gebäuden, ihrer Bauteile und Materialien.
      Er versteht Planen und Bauen als verantwortungsvolle Gestaltung der gebauten Welt, die zugleich – moralisch begründet – Fürsorge für den Menschen und seine Umwelt bedeutet.

      „Einen Olivenbaum pflanzt man nicht für sich selbst, sondern für die nächsten Generationen. Ähnlich ist es mit dem nachhaltigen Bauen“, erläutert Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek.

      Den Rahmen der Auftaktveranstaltung bildet ein künstlerisches Festprogramm. Den Anfang macht eine Lufttanzperformance des Tanztheaters Vaivén. Begleitet wird die Performance durch musikalische Improvisationen von Andreas Kuch, Student der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Dieses Programm ist zugleich der Auftakt für weitere Kooperationen der IBA Thüringen mit Thüringer Hochschulen. Am Ende der Veranstaltung macht ein Film-Trailer Lust auf die Zukunft und neugierig auf die IBA Thüringen.

      Gemeinsam klingt dann der Tag bei regionaler Küche mit internationalen Zutaten und guter Musik aus.
      Durch die Veranstaltung führt die Moderatorin und Buchautorin Angela Elis. 


      10. Juli 2013 
      IBA Botschafter berufen

      Kuratorium der IBA Thüringen hat sich konstituiert

      Das neunköpfige, prominent besetzte Kuratorium der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen ist heute zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammen gekommen. Das Gremium unter Vorsitz von Eckart Drosse, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg, wird die IBA Thüringen programmatisch beraten und gleichzeitig auf nationaler wie internationaler Ebene Botschafter für die IBA Thüringen sein.

      „Wir haben renommierte Persönlichkeiten gewinnen können, die uns bei der Entwicklung der IBA Thüringen zur Seite stehen und in ihren nationalen und internationalen Netzwerken die Botschaften der IBA Thüringen verbreiten“, stellt IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup heraus.

      Bauminister Christian Carius begrüßte das Kuratorium in seiner konstituierenden Sitzung. Im Anschluss diskutierte das Gremium über die aktuelle Positionsbestimmung der IBA Thüringen und beriet über Kriterien und Qualifizierungsverfahren für IBA Projekte.

      „Die Persönlichkeiten des IBA Kuratoriums haben in ihrem beruflichen Verantwortungsbereich relevante Prozesse in den Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gestaltet. Mit diesem Know-how werden sie die Aktivitäten der IBA Thüringen beraten und dabei insbesondere die Perspektive des Nutzers vertreten“, betonte der Kuratoriums-Vorsitzende Eckart Drosse am Rande der Tagung. Dem Kuratorium gehören folgende Persönlichkeiten an:

      RA Eckart Drosse (Vorsitzender des IBA Kuratoriums), geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg und zuvor Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V.,
      Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags,
      Prof. Dr.-Ing. Hans Wilhelm Alfen, Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen an der Bauhaus-Universität Weimar,
      Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW),
      Michael Halstenberg, Ministerialdirektor a.D., HFK Rechtsanwälte LLP,
      Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung,
      Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und Chair of I/ERG,
      Thomas Morszeck, Institutsleiter am Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB,
      Michael Rommel, Architekt BDA, Hestermann Rommel Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG 


      07. Juli 2013 
      IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

      Geballte Kompetenz

      Der elfköpfige international besetzte Fachbeirat der IBA Thüringen ist Freitag und Sonnabend zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammengekommen. Das wissenschaftliche Gremium unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke, Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, soll den Prozess der IBA Thüringen begleiten und sie in programmatischen, projektbezogen und kommunikativen Fragen beraten. Dazu wird der mit unterschiedlichen Fachdisziplinen besetzte IBA Fachbeirat mehrmals jährlich Arbeitsklausuren in Thüringen durchführen und die aktuellen Entwicklungen der IBA mit dem IBA Team diskutieren. Die Mitglieder des Fachbeirats wurden am 30. Mai 2013 vom Aufsichtsrat der IBA Thüringen offiziell berufen. Ihre erste Sitzung war dem Austausch über die aktuelle Positionen und der Vorbereitung der Fachkonferenz der IBA Thüringen im Herbst 2013 gewidmet.

      "Ich bin überzeugt, dass wir mit der Konstituierung und ersten Klausur dieses hochkarätigen Beratergremiums einen wichtigen Schritt in der Annäherung an das Programm des ambitionierten Zukunftslabors IBA Thüringen geschafft haben. Ich freue mich auf die kontinuierliche Zusammenarbeit und die weitere fachliche Unterstützung", so der Geschäftsführer der IBA Thüringen GmbH, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup.

      Der Fachbeirat ist mit Experten besetzt, die über langjährige Berufspraxis und wissenschaftliche Expertise in den Themen Energiewende und demografischer Wandels verfügen und die strategische Erfahrungen im Gestalten regionaler Entwicklungsprozesse haben. Der IBA Fachbeirat berät die IBA Thüringen GmbH bei der Programmentwicklung und der Projektarbeit. Der Fachbeirat soll gemeinsam mit der Geschäftsführung die IBA Projekte evaluieren und Empfehlungen für die Vergabe des IBA Labels abgeben. Er übernimmt auch eine wichtige Reflexions- und Vermittlungsfunktion. "Wir haben bewusst weltweit vernetzte Persönlichkeiten für den IBA Fachbeirat gesucht", betonte Prof. Dr. Karl Beucke am Rande der Klausur. "Es gilt, die IBA Themenschwerpunkte international einzuordnen, aber auch Aufmerksamkeit für den Prozess und die Erkenntnisse der IBA Thüringen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu gewinnen und damit den Standort Thüringen zu stärken."

      Profilierte und erfahrene Mitglieder

      So wurde für den Fachbeirat Dr. Reimar Molitor gewonnen. Er war der Geschäftsführer der ‚Regionale 2010’ (Köln/Bonn). Die Regionalen in Nordrhein- Westfalen gelten als ‚kleine IBAs’ und sind als Strukturprogramme speziell regionalen Entwicklungsprozessen gewidmet. Mit Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (ETH Zürich) und Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt) ist es gelungen, zwei ausgewiesene Energieexperten in den Fachbeirat zu berufen, die für einen ganzheitlichen, energetischen Ansatz stehen – von der Region über das Quartier bis zum Gebäude. Sie sehen in Thüringen große Potenziale für Modellprojekte der Energiewende. Unterstützung für die Präsentation und Kommunikation des IBA Prozesses ist mit Prof. Barbara Holzer gefunden worden. Ihr Büro ‚Holzer Kobler Architekturen‘ hat u.a. in den letzten Jahren wegweisende Ausstellungen kuratiert. Mit Prof. Dr. Rolf Kuhn, ehemaliger Geschäftsführer der IBA Fürst- Pückler-Land in Brandenburg, den Professoren Andreas Wolf, HTWK Leipzig, und Stefan Rettich, Universität Bremen, sowie Andrea Gebhard, München, Vorsitzende des BDLA, wurden renommierte Architekten und eine Landschaftsarchitektin gewonnen, die für baukulturelle Qualität, innovative Verfahren und kreative Planung im IBA Fachbeirat stehen. Als beratende Mitglieder wurden mit Prof. Bernd Rudolf und Prof. Dr.-Ing. Dieter Genske zwei Vertreter der IBA Werkstattstandorte – die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Nordhausen - in den Fachbeirat berufen. "Sie übernehmen den Transfer zwischen den Arbeitsschwerpunkten der IBA und den Thüringer Hochschulen und sind für uns wichtige Botschafter in die Thüringer Wissenschaftslandschaft", so IBA Geschäftsführer Lütke Daldrup.

      Ausnahmslos bestätigten die Mitglieder des Fachbeirats die Chancen und Potenziale des IBA Prozesses. Thüringen ist zudem als Referenzstandort für eine Vielzahl polyzentraler, kleinteiliger Regionen mittlerer Dichte in Europa, Nordamerika und Japan interessant. "Die IBA Thüringen hat die außergewöhnliche Chance ein Bundesland durch Modellprojekte und eine öffentliche Debatte nachhaltig auf zukünftige Rahmenbedingungen vorzubereiten", erklärte Fachbeiratsmitglied Prof. Dr. Rolf Kuhn. Dabei soll das Zukunftslabor IBA Thüringen auch neue Sichtweisen ermöglichen, Diskussionen über die Angemessenheit von Erwartungen und Projekten anstoßen, neue Allianzen und Verfahrenswege aufzeigen sowie Thüringer Identitäten und Traditionen zukunftsfähig machen.

      "Die konstruktiven und spannenden Diskussionen in der ersten Arbeitssitzung des IBA Fachbeirats haben gezeigt, dass wir eine gute Mischung von Generalisten und Spezialisten für unsere IBA in Thüringen gefunden haben" fasste IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup die zwei intensiven Klausurtage zusammen. "Nun gilt es, die Impulse in unseren Programmdiskurs einzubetten und in die IBA Fachkonferenz am 21. und 22. November 2013 einzubringen."


      26. Juni 2013
      Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

      Partner für Internationale Bauausstellung von elementarer Bedeutung 

      50 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind am gestrigen Dienstag auf Schloss Ettersburg zum ersten Partner- Treffen der IBA Thüringen zusammengekommen. IBA Geschäftsführer Prof. Engelbert Lütke Daldrup stellte dabei zentrale Positionen der IBA Thüringen und die geplanten Aktivitäten im IBA-Auftaktjahr vor. Die Teilnehmer tauschten sich über den Aufbau eines Partner-Netzwerks aus, das den IBA-Prozess in den kommenden zehn Jahren unterstützen und in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen verankern soll.

      „Eine Internationale Bauausstellung muss von vielen Akteuren getragen werden“, betonte der Thüringer Bauminister Christian Carius im Vorfeld der Veranstaltung.“ Für die Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gilt es, im Rahmen der IBA kluge Lösungsperspektiven zu entwickeln, um die verschiedenen Veränderungsprozesse gemeinsam zu gestalten."

      IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup stellte den Anwesenden zentrale Positionen der IBA Thüringen vor. „Die IBA will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen“, betonte er. „Thüringen steht dabei Pate für viele Regionen mittlerer Dichte, die weder metropolitane noch periphere Strukturen haben und mit ganz ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.“ Er verwies auf den geplanten Veranstaltungsreigen, mit dem die IBA Thüringen in ihrem Auftaktjahr in den Dialog mit den interessierten Akteuren treten möchte. In ihren Aktivitäten wird die IBA Thüringen von zwei Gremien beraten, dem IBA Fachbeirat und dem IBA-Kuratorium. Deren Vorsitzende Eckart Drosse und Prof. Dr. Karl Beucke gaben den Anwesenden einen Einblick in die Arbeit der Gremien.

      Die Veranstaltung war ein erster Schritt zum Aufbau eines Partner-Netzwerks der IBA Thüringen. „Eine IBA kann nur erfolgreich sein, wenn sie von vielen getragen wird,“ stellte Prof. Lütke Daldrup fest. „Deshalb wollen wir uns mit denjenigen vernetzen, die die Ziele der IBA Thüringen befürworten und sich auch vorstellen können, unsere Arbeit tatkräftig zu unterstützen.“ Aufbauen kann die IBA Thüringen dabei auf die Erfahrungen der Internationalen Bauausstellung in Hamburg, die sich bereits in ihrem Abschlussjahr befindet. Gerti Theis von der IBA Hamburg GmbH hob die Bedeutung eines Partner-Netzwerks für das Gelingen der dortigen IBA hervor. Mit einer sogenannten IBA Konvention hatten sich die Partner auf eine organisatorische, kommunikative oder auch finanzielle Kooperation mit der IBA Hamburg verständigt.

      Das Thüringer Netzwerk der IBA Freunde und IVA Partner wird nun Stück für Stück aufgebaut. Am 6. September 2013 lädt die IBA Thüringen zu einer festlichen Auftaktveranstaltung in das Heizwerk Erfurt ein. 


      06. Juni 2013
      IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

      IBA Thüringen stellt sich vor: Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

      Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Zum Beginn des Auftaktjahres stellt die IBA Thüringen ihre Positionen, die Aktivitäten im Jahr 2013 und die Struktur der Gremien vor.

      Die Thüringer Situation

      Das im deutschland- und europaweiten Vergleich eher überschaubare Land Thüringen steht vor großen Herausforderungen. Demografischer Wandel, knapper werdende fossile Energieressourcen und sinkende Einnahmen bei wachsenden öffentlichen Ausgaben beschränken die Handlungsspielräume von Planung und Politik in Thüringen erheblich.

      Seit der politischen Wende im Jahr 1989 hat Thüringen mehr als 400.000 Einwohner verloren. Hinzu kommt die Alterung der Gesellschaft. Schon 2030 wird nicht nur jeder fünfte, sondern jeder dritte Einwohner im Rentenalter sein. Auch werden weit weniger Neugeborene als Sterbefälle gezählt. Damit verringert sich die Zahl der Thüringer Jahr für Jahr um etwa 20.000, d. h. jährlich verliert der Freistaat sinnbildlich gesehen eine seiner die Thüringer Kulturlandschaft prägenden Klein- und Mittelstädte in der Größenordnung von Bad Langensalza oder Schmalkalden.

      Dieser Trend der natürlichen und wanderungsbedingten Bevölkerungsentwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Während heute 2,2 Millionen Menschen im Freistaat leben, wird das Land 2030 nur noch etwa 1,8 Millionen Einwohner zählen. Diese Entwicklung verläuft nicht homogen über das Land verteilt. Neben Zonen mit relativ konstanten bzw. leicht steigenden Bevölkerungszahlen wie Erfurt, Weimar oder Jena gibt es Städte und Kreise wie Suhl oder das Altenburger Land, die einen massiven weiteren Rückgang der Bevölkerungszahlen zu verkraften haben.

      Damit verbunden sind dringende Fragen der Daseinsvorsorge, der Auslastung und der Funktionsfähigkeit technischer und sozialer Infrastrukturen, der Tragfähigkeit sozialer Netze und der Angemessenheit von Versorgungsstandards. Sichtbar werden die Umwälzungen an leerstehenden Gebäuden und brachfallenden Flächen, aber auch an der neuen Knappheit von Wohnungen in den wenigen Wachstumsräumen.

      Weltweit müssen die Energiesysteme umgestellt werden, zumal die Ressourcen knapper und der Klimawandel gravierender wird. Deutschland hat in diesem Kontext mit der Energiewende eine Vorreiterrolle eingenommen. Die lokale und regionale Umsetzung der Energiewende ist eine große strategische Zukunftsaufgabe auch in Thüringen. Denn nur mit mehr Energieeffizienz und mit dem Einsatz erneuerbarer Energien kann der Abschied vom Zeitalter fossiler Energien gemeistert werden. Und nur so wird ein wirkungsvoller Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel mit seinen zunehmenden Extremwetterereignissen geleistet. Gelingen kann die Energiewende jedoch nur, wenn sie nicht als isolierte Aufgabe betrachtet, sondern in integrierende Strategien der Stadt- und Raumentwicklung eingebettet wird. Dies erfordert außerordentliche ökonomische, soziale, ökologische und baukulturelle Sensibilität.

      Die Nutzung regenerativer Energien verändert in Thüringen nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die Gebäude sowie die Stadt-, Orts- und Landschaftsbilder. Die Gestaltung dieses Wandels führt in ihrer gewaltigen Dimension zu völlig neuen Aufgaben bei der Sanierung und dem Neubau von Gebäuden und Quartieren sowie in der Stadt-, Verkehrs und Landschaftsentwicklung.

      Eine Positionsbestimmung

      Ausgehend von dieser Situation hat die IBA Thüringen in 10 Punkten eine erste Positionsbestimmung vorgenommen:

      Zukunft mutig gestalten

      [IBA.Instrument]

      Mit dem Beschluss zur Durchführung einer Internationalen Bauausstellung stellt sich der Freistaat Thüringen in eine über 100-jährige Tradition von Bauausstellungen in Deutschland. Die IBA ist deshalb kein weiteres normales Förderinstrument der Landesentwicklung. Vielmehr ist sie ein außergewöhnliches, international anerkanntes Instrument der Bau- und Planungskultur, das seine Wirksamkeit aus seinem Exzellenzanspruch mit einer Kultur des grundsätzlichen Hinterfragens und modellhaften Experimentierens bezieht. Dieser sogenannte ‚Ausnahmezustand auf Zeit‘ bietet die Chance, komplexe gesellschaftliche Wandlungsprozesse in ihrer baulich-räumlichen Dimension in Stadt und Landschaft durch die Entwicklung von zukünftigen Handlungsoptionen abseits der etablierten Werte, Normen und Standards zu gestalten. Die IBA Thüringen lebt von ihrem Anspruch an Reform, Innovation und Qualität, ermöglicht durch eine besondere Konzentration von Ideen, Energien und Mitteln auf einen begrenzten Zeitraum.

      Die IBA Thüringen ist ein zieloffenes, zeitlich begrenztes Zukunftslabor. Dieser Innovationsprozess, der sich durch das Erforschen von räumlichen und thematischen Zukunftsfeldern des Freistaates auszeichnet, wird anhand von konkreten Projekten nachvollziehbar. Diese punktuellen Interventionen sollen in der Folge weitere Entwicklungen auslösen. Die IBA ist dabei Garant dafür, dass die Prozesse und Projekte auf hohem baukulturellen Niveau stattfinden.

      Thüringer Identitäten stärken

      [IBA.Anlass]

      Die IBA Thüringen betrachtet den gesamten Freistaat als Handlungsraum. Dies bedeutet keine proportionale oder flächendeckende Aktivität der IBA im Land. Vielmehr arbeitet die IBA Thüringen mit exemplarischen Interventionen, die das Programm der IBA verdeutlichen. Dabei verhandelt sie kontinuierlich zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist liebenswerte ‚Mitte’, geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und polyzentrisches Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche, gewachsene Kulturlandschaften.

      Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen des energetischen Wandels, der demografischen Entwicklung sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulichräumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. Sie sind nicht neu, integrale Lösungsansätze stellen allerdings nach wie vor die Ausnahme dar. Heute erfolgt der Diskurs in der Regel getrennt voneinander und überdies noch in verschiedenen fachlichen und politischen Kreisen. Sie müssen zusammengeführt werden.

      Thüringen als überschaubares Flächenland muss auf diese Herausforderungen mit eigenen, zukunftsfähigen Strategien reagieren, die sich kaum aus den auf Metropolen konzentrierten Fachdiskursen ableiten lassen. Damit steht Thüringen Pate für viele Regionen mittlerer Dichte in Europa, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Auch im globalen Maßstab ist die spezifische Entwicklungslogik dieser Regionen abseits metropolitaner und peripherer Strukturen relevant. Anspruch wirksam umsetzen

      [IBA.Internationalität]

      Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung. Die IBA Thüringen entwickelt ihre Haltung aus dem Spannungsfeld von internationaler Strahlkraft und regionaler Einbettung. Die Voraussetzung für die Einordnung in einen übergeordneten Kontext entsteht durch die internationale Relevanz ihrer Themen.

      Die IBA Thüringen öffnet sich systematisch den Anregungen von außen und bezieht internationale Diskussionen und Lösungsmodelle in ihre Arbeit ein. Sie wertet internationale Erfahrungen aus, bindet internationale Expertise auf der Programm- wie Projektebene ein, sie vergleicht sich mit internationalen Referenzregionen und lobt Qualifizierungs- und Wettbewerbsverfahren international aus.

      Optionen offen halten

      [IBA.Zeit]

      Komplexe Entwicklungs- und Veränderungsprozesse benötigen Zeit. Zugleich entwickelt ein experimenteller Prozess nur durch seine zeitliche Begrenzung die beabsichtigte Dynamik. Im Verlauf der Thüringer IBA Dekade werden sich die Arbeitsschwerpunkte zwischen den Arbeitsfeldern Programm, Projekte und Kommunikation verschieben.

      Der Zeitraum bis 2023 ermöglicht das Offenhalten von Optionen, das Anpassen des Prozesses und das Übertragen von Lerneffekten auf vergleichbare Projekte in und außerhalb von Thüringen. Die Präsentationsjahre 2019 und 2023 sind wichtige öffentliche Bilanzierungs- und Reflektionspunkte der Thüringer IBA. Die Synchronisierung mit den Jubiläen der Gründung des Bauhauses in Weimar 1919 und der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 ermöglichen internationale Bezüge. Dabei soll sich die IBA aber als eigenständiges Format profilieren.

      Bewusst Alternativen suchen

      [IBA.Haltung]

      Jede IBA muss in ihrem spezifischen Kontext eine eigene Haltung entwickeln, sie muss für ihren Prozess und ihr Ergebnis als Kurator Sorge tragen. Die IBA Thüringen rückt ein stadt-landschaftliches Lebensmodell in den Mittelpunkt der Internationalen Bauausstellung und setzt auf die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität dieses Modells.

      Angesichts der Gleichzeitigkeit eines demografischen Schrumpfens und Alterns aber auch punktuellen Wachsens im Land sucht die IBA Thüringen nach den für die unterschiedlichen Regionen angemessenen Entwicklungsmodellen und fragt nach Alternativen zu quantitativ definierten Wachstumsvorstellungen für Stadt und Land. Sie agiert in der Polarität von globalen Zusammenhängen und regionalen Kreisläufen und vermutet ihre Handlungsräume in der Stärkung der Regionalität.

      Gemeinsam weiter gehen

      [IBA.Arbeitsverständnis]

      Die IBA Thüringen hat ein integrierendes und interdisziplinäres Arbeitsverständnis. Die anspruchsvolle Suche nach zukunftsfähigen Bau und Planungskulturen kann heute nur noch gemeinschaftlich gelingen. Die IBA Thüringen lädt die gesellschaftlichen Gruppen von Politik und Verwaltung, über Wissenschaft und Wirtschaft bis zu Kultur und Zivilgesellschaft ein, ihre Teilhabe am Prozess zu entdecken und ihr Wissen einzubringen.

      Die IBA Thüringen GmbH steuert, moderiert und kommuniziert die gemeinsame Arbeit, sie setzt Wegmarken, vermittelt existierende Erkenntnisse und organisiert Austauschformate. Den Qualitätsanspruch der IBA definiert sie im Dialog und wacht über seine Einhaltung. Reflexion und Evaluierung sind notwendiger Bestandteil des IBA Prozesses.

      Wieder Experimente wagen

      [IBA.Hochschulen]

      Die IBA Thüringen beabsichtigt eine besondere Kooperation mit den Hochschulen des Landes; dies ist ein wichtiger Impuls für die IBA Thüringen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit setzt dabei ein hohes Engagement, auch von Seiten der Hochschulen, voraus. Eine integrale, experimentelle Arbeitskultur und gesellschaftliche Verantwortung sind zentrale Grundlage dieser gemeinsamen Arbeit.

      Die Einbindung der inhaltlichen Schwerpunkte der IBA Thüringen in die Lehr- und Forschungstätigkeiten der Hochschulen entwickelt einen erheblichen Mehrwert. Zugleich wird das Innovationspotential der Hochschulen und ihre Wissensplattformen kontinuierlich in die Arbeit der IBA Thüringen eingebettet. IBA Werkstätten sind dabei ein Instrument, um diese besondere Kooperation zu organisieren.

      Heute Morgen denken

      [IBA.Programm]

      IBA Thüringen handelt vorausschauend und zukunftsweisend. Im Sinne einer Präventionskultur ist das weitsichtige Agieren und nicht das Reagieren auf spezifische Probleme wesentliches Prinzip. Nicht die Suche nach schnellen Antworten und fertigen Lösungen, sondern die Formulierung der richtigen Fragen und die Entwicklung innovationsauslösender Aufgabenstellungen definieren die grundsätzliche Arbeitsweise der IBA Thüringen.

      Die integrale und transparente Entwicklung des IBA Programms ist eine zentrale Methode. Das Programm der IBA Thüringen ist der entscheidende Prozesskorridor. Es bündelt, verdichtet und qualifiziert die wesentlichen Ansätze der IBA. Formate der Programmarbeit sind IBA Fachkonferenzen (IBA Konferenz), Dialogprozesse (IBA Salon, etc.) und regionale sowie lokale Erkundungen (IBA on Tour). Das Programm der IBA Thüringen liefert die Grundlage für die nachfolgende Auswahl der Projekte.

      Exemplarisch Zukunft bauen

      [IBA.Projekte]

      Innovative Prozesse und exzellente Projekte sind zentrale Gegenstände einer Bauausstellung. Die IBA Projekte sind sichtbare, erlebbare Zeichen des erarbeiteten Programms. Grundprinzipien der Projektauswahl sind der Wettbewerb um die besten Ideen. Die Prozesse sind offen angelegt und schließen auch unkonventionelle Verfahren und Lösungen ein. Die IBA übernimmt in ihrer kuratorischen Verantwortung die Projektauswahl. Sie initiiert, sammelt, qualifiziert, entwickelt und koordiniert die Projekte.

      IBA Projekte müssen in ihrer prototypischen Eigenschaft einen mehrdimensionalen Qualitätsanspruch erfüllen, sie müssen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern das Neue als Neues herausarbeiten, also ein deutliches Mehr gegenüber dem Üblichen zeigen. Klarer programmatischer Fokus, Kreativität und Innovationsgrad, Prozessqualität, baukultureller Anspruch, internationale Relevanz, Realisierbarkeit, Kommunizierbarkeit und Ausstellbarkeit des Projekts und seines Prozesses sind relevante Kriterien. Diese Qualitätskriterien beschreiben die komplexen Anforderungen an IBA Prozesse und IBA Projekte. Abgesichert wird diese Qualität durch fachlich qualifizierte Projektauswahlverfahren unter Mitwirkung des IBA Fachbeirats und abschließend durch IBA Qualitätsvereinbarungen mit den jeweiligen Projektträgern.

      Überraschend öffentlich handeln

      [IBA.Kommunikation]

      Die IBA Thüringen versteht den Aspekt der Ausstellung als kontinuierliches Kommunizieren und Vermitteln ihres Programms, ihrer Projekte und Prozesse. Die transparente Kultur der IBA Thüringen richtet sich an alle Interessierten in Thüringen und darüber hinaus.

      Eine IBA, die mit exemplarischen Interventionen in einem ganzen Land agiert, muss ihre Sichtbarkeit durch interessante Kommunikationsformate unterstützen. Diese prägen neben den gebauten Projekten den Wiedererkennungswert der IBA Thüringen. Die Entwicklung einer spannenden Dramaturgie der IBA ist wichtig, damit das nötige Interesse und die anhaltende Faszination über den langen Umsetzungszeitraum der IBA erhalten bleiben. Die abschließende Aufbereitung, Vermittlung und Dokumentation des Thüringer IBA Prozesses bildet einen bleibenden Mehrwert und dient als erprobter Zukunftsbaukasten für nachfolgende Entwicklungsprozesse im Land

      Auftaktjahr 2013

      Erstmals ist Thüringen Ort einer Internationalen Bauausstellung. Zur Durchführung der Internationalen Bauausstellung Thüringen wurde im vergangenen Jahr die IBA Thüringen GmbH gegründet und aufgebaut. Mit der Berufung des neuen Geschäftsführers Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup wurde die programmatische Arbeit der IBA intensiviert und das Jahr 2013 wird zum Auftaktjahr der Internationalen Bauausstellung Thüringen.

      In den kommenden Monaten wird die Idee der Internationalen Bauausstellung in die Regionen getragen und gemeinsam mit den Partnern das Programm weiterentwickelt; die Arbeit an konkreten Projekten wird im Jahr 2014 beginnen. Sämtliche gesellschaftliche Gruppen sind eingeladen, ihr Wissen und ihre Ideen einzubringen.

      Der festliche Auftakt der IBA Thüringen findet am 6. September 2013 in der Landeshauptstadt Erfurt statt. Dort wird sich die neu aufgestellte IBA Thüringen erstmals der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

      Zur Weiterentwicklung des IBA Programms werden die „IBA Salons“ beitragen, zu denen ab Herbst 2013 mehrmals im Jahr eingeladen wird. Die öffentliche Veranstaltungsreihe soll den gesamten IBA Prozess begleiten. Vorträge, Streitgespräche, Film- und Leseabende oder auch künstlerische Aktionen werden Anregungen bringen, die in den IBA Prozess einfließen und die späteren IBA Projekte bereichern werden. Dazu sollen u.a. interessante Persönlichkeiten eingeladen werden, die eine eigene Haltung zu den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren unmittelbaren Auswirkungen auf die baukulturellen Realitäten verkörpern – gesamtgesellschaftlich wie fachspezifisch, raumbeobachtend bis räumlich gestaltend.

      Parallel dazu geht ab September die „IBA on tour“ und besucht die unterschiedlichen Regionen des Freistaates, um die IBA Thüringen und ihre Ideen ins Land zu tragen, Potentiale aufzuspüren und Netzwerke aufzubauen. Gesprächspartner werden neben Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verwaltung insbesondere aktive Akteure vor Ort sein.

      Für den Winter ist außerdem eine Auftaktkonferenz zum Thema ‚Ressource Thüringen“ geplant. Damit beginnt die IBA Thüringen die nationale und internationale Fachdebatte zur Präzisierung des IBA Programms und zu den Schwerpunkten der Projektarbeit

      IBA Gremien

      Die 2012 gegründete IBA Thüringen GmbH hat, neben dem Aufsichtsrat und dem bereits 2012 berufenen IBA Kuratorium, seit dem Frühjahr eine neue Geschäftsführung und seit Ende Mai auch einen IBA Fachbeirat. Mit Unterstützung der Beratungsgremien übernehmen die Organe der IBA Thüringen GmbH die Verantwortung für den Gesamtprozess der Internationalen Bauausstellung Thüringen 2023.

      Der IBA Aufsichtsrat, unter Vorsitz des Thüringer Ministers für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, berät und überwacht die Arbeit der IBA Thüringen GmbH.

      Im Herbst 2012 berief der Aufsichtsrat das IBA Kuratorium als Berater und Botschafter der IBA mit namhaften Vertretern wie Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags, Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW), Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und RA Eckart Drosse, ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e. V..

      Begleitet wird der thüringische IBA Prozess von einem IBA Fachbeirat. Dieser besteht aus Experten, die Erfahrungen mit IBA Prozessen haben und zu den Themen energetischer, demografischer und sozialer Wandel, Regionalentwicklung, Architektur und Landschaftsgestaltung, aber auch Kommunikation und Ausstellungsvermittlung international gearbeitet haben. Am 30. Mai 2013 wurden in den IBA Fachbeirat berufen:

      • Prof. Dr. Karl Beucke (Vorsitzender IBA Fachbeirat, Rektor Bauhaus-Universität Weimar),
      • Andrea Gebhardt (Präsidentin Bund Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA),
      • Prof. Manfred Hegger (Professur für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen, TU Darmstadt),
      • Prof. Barbara Holzer (Gastprofessur ETH Zürich/SIA).
      • Prof. Dr. Rolf Kuhn (ehemaliger Geschäftsführer IBA Fürst-Pückler-Land);
      • Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (Professur für Gebäudetechnik ETH Zürich);
      • Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführender Vorstand Region Köln/Bonn e. V.);
      • Prof. Stefan Rettich (Professur für Theorie und Entwerfen, School of Architecture Bremen);
      • Prof. Andreas Wolf (Professur für Städtebau und Entwerfen, HTWK Leipzig);

      Als beratende Mitglieder wurden zwei Thüringer Hochschullehrer berufen:

      • Prof. Bernd Rudolf (Dekan Fakultät Architektur, Bauhaus-Universität Weimar) und
      • Prof. Dr. Dieter Genske (Professur Flächenrecycling & Landschaftstechnologie, Fachhochschule Nordhausen).
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      Das IBA Magazin erscheint einmal jährlich. Sie können es direkt bei der Geschäftsstelle bestellen.

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      In 18 Interviews sprechen IBA Projektpartner:innen über ihr StadtLand, warum sie sich hier engagieren und mit welchen Projekten sie das tun. Das IBA Magazin #8 ist das letzte dieser Reihe.
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      Impressum

      Internationale Bauausstellung Thüringen GmbH
      Auenstraße 11
      99510 Apolda

      Telefon +49 3644 518 320
      Fax +49 3644 518 32 29

      info@iba-thueringen.de
      www.iba-thueringen.de

      Geschäftsführung:
      Dr. Martina Doehler-Behzadi

      Vorsitzender des Aufsichtsrats:
      Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff

      Sitz Apolda
      Amtsgericht Jena, HRB 507526

      Steuernummer 162/111/05651

      Website:
      Panatom Corporate Communication

      Fotografien (sofern nicht anders gekennzeichnet):
      Thomas Müller, Weimar

      Grafiken (sofern nicht anders gekennzeichnet):
      Maria Gottweiss, Weimar

      Englische Übersetzung (ab Mitte 2015):
      Julian Reisenberger, Weimar

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