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Ab etwa 1880 bis zum ersten Weltkrieg reisten jährlich etwa 13.000 bis 18.000 Besucher:innen in das Schwarzatal. Prominentester Sommergast war Friedrich Ebert, der 1919 als damaliger Reichspräsident in Schwarzburg die Weimarer Verfassung unterzeichnete.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Dr. Kolbmüller ist der Vorsitzende der Zukunftswerkstatt Schwarzatal und eine der Köpfe hinter der Entwicklung einer resistenten Region.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Ines Kinsky ist freie Stadtplanerin und Regionalmanagerin der LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt. Und damit eine wichtige Partnerin für die Projektentwicklungen im Schwarzatal.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Die Landschaft des Schwarzatals bietet aktuell gefragte Momente der Entschleunigung und Nichterrreichbarkeit.
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Das Bearbeitungsteam und Beteiligte vom Projektes Schwarzatal.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
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Resiliente Region Schwarzatal

⸺ Ein Tal blüht auf

Das Schwarzatal ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands und gehörte insbesondere in der DDR zu den beliebtesten Urlaubszielen. Doch nach der politischen Wende stagnierte die Wirtschaft und viele Menschen wanderten ab. Der Tourismus kam weitgehend zum Erliegen. Dabei ist diese Kulturlandschaft reich an Architekturen, geprägt von der einstigen Sommerfrische. Sie ist reich an Naturerlebnissen und Geschichte. Wie kann sich dieser Schatz wieder zu einer beliebten Urlaubsregion, zu einer für die Bevölkerung lebenswerten Heimat entwickeln und dabei dem auch dieses Tal gefährdenden Klimawandel begegnen?
 
Im Jahr 2011 gründete sich die Initiative Zukunftswerkstatt Schwarzatal als Netzwerk aus engagierten Bürger:innen, um nach Jahren des Niedergangs wieder positive Signale in der Region zu setzen. Seit 2017 ist die Zukunftswerkstatt ein Verein.
 
Auf den Projektaufruf ›Zukunft StadtLand!‹ der IBA Thüringen hin bewarb sich die Initiative 2014 mit der Projektidee ›Resilientes Schwarzatal‹, lange bevor der Begriff der Resilienz in aller Munde war.
 
Aus dem IBA Kandidaten ›Resilientes Schwarzatal‹ sind mehrere IBA Projekte erwachsen. Sie stärken die zivilgesellschaftlichen Kräfte der Region und bringen neue Akteur:innen ins Tal. Damit erhoffen sich die Projektbeteiligten auch eine Stärkung der Demokratie und des sozialen Zusammenhaltes. Außerdem bedarf es im Sinne nachhaltiger Infrastruktur und Bauweisen eines grundsätzlichen Umdenkens bei der Entwicklung des Tals. Die vorhandenen Ressourcen sollen geschont und weitergenutzt werden, insbesondere die vielen leeren Häuser der Region.
 
Die IBA Projekte im Tal konzentrieren sich auf ein gemeindeübergreifendes, zukunftsfähiges Landschaftsbild mit den Pilotprojekten Wasserfrische, auf das Schloss Schwarzburg — dem historischen Herzstück der Region als Denkort der Demokratie —, auf die Sommerfrische Architekturen mit Haus Bräutigam und Haus Döschnitz und auf den Bahnhof des Ortsteils Rottenbach in Königsee als Tor ins Schwarzatal. Mit dem jährlichen Tag der Sommerfrische und der Regionalkonferenz ›Schwarzburger Gespräche‹ werden diese Impulse öffentlichkeitswirksam präsentiert und diskutiert.

Meilensteine

25.10.2014

Nominierung zum IBA Kandidat und erstes Schwarzburger Gespräch

02.09.2015

StadtLand Gespräch ›Vielfältige Landschaften gestalten! Was wäre, wenn sich eine Region neu entwickelt?‹ in Bechstedt

31.08.2016

Schwarzburger Gespräche zu Kulturgut, Lebensraum und Zukunftskapital

01.09.2017

Resilientes Schwarzatal Teil des Bundesprogramms MORO: Als eine von sechs Modellregionen wurde das Schwarzatal 2017 als ›Modellvorhaben der Raumordnung‹ (MORO Regionale Landschaftsgestaltung) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) ausgewählt. Das Bundesinstitut für  Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut die Modellvorhaben. 

28.05.2018

Kooperatives Werkstattverfahren ›Zukunftsfähiges Landschaftsbild Schwarzatal‹ gestartet

24.08.2018

Schwarzburger Gespräche zum ›Zukunftsfähigen Landschaftsbild Schwarzatal‹

20.01.2020

Beteiligungsverfahren zur ›Waldfrische‹: Es fanden in insgesamt 16 Gemeinden im Schwarzatal im Rahmen des Entwurfsschwerpunkts ›Waldfrische‹, der aus dem kooperativen Werkstattverfahren ›Zukunftsfähiges Landschaftsbild Schwarzatal‹ hervorgegangenen war, verschiedene erste Beteiligungsveranstaltungen in der Region statt.ß

13.08.2020

Schwarzburger Gespräche ›Sozialen Zusammenhalt gestalten!‹

14.09.2020

Pilotprojekt ›Wasserfrische‹: Mögliche Projektträger:innen an insgesamt fünf Standorten hatten ihr Interesse an dem Pilotprojekt signalisiert. Ausgewählt wurden schließlich die Standorte Obstfelderschmiede und Schwarzmühle. Projektträger:innen an beiden Standorten sind die Stadt Schwarzatal in Kooperation mit der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn, den Gastronomen vor Ort sowie der Zukunftswerksatt Schwarzatal.

04.11.2020

Thüringer Verdienstorden für Dr. Burkhardt Kolbmüller, Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V.

14.08.2021

Thüringer Verdienstorden für Dr. Burkhardt Kolbmüller, Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V.

14.08.2021

Schwarzburger Gespräche zu klimaneutralem regionalen Bauen

13.08.2022

Schwarzburger Gespräche zu Klimakrise und Energieverknappung

23.02.2023

Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation

11.08.2023

Teilnahme am Festival der local Heroes