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Im Jahr 2018 wurde das Fachwerkgebäude für eine Saison in Teilen zum Probewohnen geöffnet und in diesem Rahmen zum IBA Projekt ernannt. In der Folge dieser Zwischennutzung gründete sich 2020 der Verein Haus Döschnitz e. V., welcher seither das Denkmal in der Sommerfrische zu einem Zukunftsort abseits der Metropolen entwickelt.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Das um 1700 erbaute Haus Döschnitz liegt in einem Seitental der Schwarza. Zuerst war es das Wohnhaus der Bauernfamilie Böttner, im Laufe der Zeit diente es auch als Zufluchtsort für Geflüchtete und Vertriebene, als Sitz der Kurverwaltung oder als Bürgermeiserbüro mit Heimatmuseum.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Vor dem Wirken des Vereins Haus Döschnitz e. V. wurde das Sommerfrische Haus ein Jahr online als Unterkunft vermietet.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Dörthe Hagenguth
Mit einem regionalen Denk- und Handlungsansatz verbindet der Verein das ökologische und ressourcenschonende Weiterbauen des denkmalgeschützten Gebäudes mit neuen Formen des kooperativen Zusammenlebens. 
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Der Verein ›Haus Döschnitz‹ entwickelt das ehemalige Wohnhaus der Brauereifamilie Böttner nach und nach zu einem gemeinwohlorientierten Lern- und Produktionsort zwischen Stadt und Land.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Während der Finalen IBA-Tour überreichte die IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi den Projektträger:innen des IBA Projekts Sommerfrische Haus Döschnitz die Urkunde zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Die Material- und Produktdesignerin Kira Käthe Becker zeigt durch textile Wandbehänge, wie traditionelle Lehmgefache aufgebaut sind.

© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Während des >Tag der Sommerfrische< 2023 konnten Besuchende im Haus Döschwitz Das IBA Projekt erkunden und die Geschichte des Hauses sowie der Region kennenlernen. 
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Die Medienkünstlerinnen Caroline Böttcher und Julia Ohlendorf haben aus Objekten des Heimatmuseums eine akustische und fotographische Ausstellung vorbereitet.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller

Sommerfrische Haus Döschnitz Schwarzatal

⸺ Zukunft abseits der Metropolen

https://hausdoeschnitz.cargo.site
Teile des ländlichen Raums in Thüringen sind stark von einem Bevölkerungsrückgang geprägt. Und dennoch suchen Menschen, insbesondere aus den Großstädten, genau hier nach neuen Rückzugsräumen zum temporären Leben und Arbeiten. Das Schwarzatal mit seinen historischen Architekturen und charakteristischen Landschaften bietet hierfür durchaus viel Potenzial.
 
In einem Seitental der Schwarza steht das um 1700 erbaute Haus Döschnitz: Einst das Wohnhaus der Brauereifamilie Böttner, diente es später der Zuflucht von Geflüchteten und Vertriebenen, als Sitz der örtlichen Kurverwaltung oder zuletzt als Bürgermeisterbüro und Heimatmuseum. Website Haus Döschnitz e.V.
 
Im Jahr 2018 wurde das Fachwerkgebäude für eine Saison in Teilen zum Probewohnen geöffnet und in diesem Rahmen zum IBA Projekt ernannt. Die hierfür verfolgte behutsame und kostengünstige Sanierung einer Ferienwohnung im Obergeschoss unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz ist beispielgebend für den Umgang mit dem Bestand und Leerstand in der Region.
 
In der Folge dieser Zwischennutzung gründete sich 2020 der Verein Haus Döschnitz e. V., welcher seither das Denkmal in der Sommerfrische zu einem Zukunftsort abseits der Metropolen entwickelt: einen über die Region hinaus ausstrahlenden Gemeinschaftsort für Gruppen zum temporären Wohnen und Arbeiten zwischen Stadt und Land. Darüber hinaus ein Raum, der sich der örtlichen Gemeinde öffnet und durch wiederkehrende programmatische Impulse das gesellschaftliche und demokratische Zusammenleben vor Ort befördert. Die Vereinsarbeit knüpft damit gezielt an die Aktivitäten und Zielsetzungen der unter anderem auch durch die IBA Thüringen unterstützten Initiative »Resiliente Region Schwarzatal« an.
 
Mit einem regionalen Denk- und Handlungsansatz verbindet der Verein das ökologische und ressourcenschonende Weiterbauen des denkmalgeschützten Gebäudes mit neuen Formen des kooperativen Zusammenlebens. Gemeinschaftliche Werte, räumliche Qualitäten als auch die Vielfalt eigener Ressourcen können so unmittelbar aus der Region heraus neu entdeckt und miteinander in Verbindung gesetzt werden. Hieraus ergaben sich im Laufe der vergangenen zwei Jahre bereits eine Reihe von Nutzungs- und Bauformaten, die beispielsweise 2022 gemeinsam mit dem Natural Building Lab der Technischen Universität Berlin sowie dem Fachgebiet Denkmalpflege der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg das Erkunden, Experimentieren und Bauen mit nachhaltigen Materialien und regionalen Ressourcen im Rahmen von universitären Sommerschulprogrammen und Workshops möglich machten. Im engen Zusammenspiel zwischen Eigen- und Fremdleistungen entsteht so eine neue Gemeinschaftsküche mit Essraum, sanitäre Anlagen sowie ein nachhaltiges Heizkonzept. Das Konzept und die Gestaltung für die erste Umbauphase (2021-2023) wurde von MATA Architekten aus Berlin entwickelt. Architekturstudierende der Technischen Universität Berlin erarbeiteten zudem erste Entwürfe für ein ›Shelter‹: Eine einfache Unterkunft für Gäste, die als Prototyp eines kreislaufgerechten Neubaus auf dem Gelände realisiert werden soll.

Haus Döschnitz, ebenso wie Haus Bräutigam in Schwarzburg, ist 2020 in das Sondervermögen StadtLand Thüringen übergegangen. Das historische Gebäude verbleibt hierdurch im Erbbaurecht beim Verein, das Grundstück steht im Eigentum der Stiftung trias und wird für zunächst 99 Jahre dem Immobilienmarkt entzogen. Der gemeinnützige Verein Haus Döschnitz ist interdisziplinär in den Bereichen Architektur, Denkmalpflege, Urbanistik sowie Kunst- und Kulturwissenschaften aufgestellt mit insgesamt 25 Mitgliedern aus Berlin, Leipzig und Weimar. Gemeinsam mit der örtlichen Gemeinde, insbesondere dem Kirmes- und Dorfverein, konnten im Laufe der vergangenen Jahre bereits zahlreiche Veranstaltungen wie der Tag der Sommerfrische und ein temporäres Freiluftkino organisiert werden, die den alltäglichen Austausch und das Gemeinwohl in der Gemeinde und Region fördern.

Meilensteine

17.11.2014

Nominierung zum IBA Kandidat

02.02.2018

Nominierung zum IBA Projekt

06.06.2019

Architekturpreis der Thüringer Architektenkammer

04.09.2020

Verein Haus Döschnitz e.V. übernimmt Trägerschaft

11.12.2020

Haus Döschnitz wird im Erbbaupachtrecht über Sondervermögen StadtLand Thüringen gesichert

23.02.2023

Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation

11.08.2023

Teilnahme am Festival der Local Heroes