Weimar, StadtLandSchule
Neuer Lernort: Schüler, Eltern, Lehrer programmieren und bauen ihre Schule um
»Mit der Qualität der Schulen entscheiden sich die Chancen künftiger Generationen. Beim Umbau der StadtLand Schule in Weimar wurde ein beispielhafter partizipativer Weg beschritten, auf dem Schule, Kommune und Planer gemeinsam Anforderungen und Lösungen für ein zukunftsweisendes Bildungszentrum entwickeln. Das als Open-Source-Planungsbaukasten gebündelte Wissen trägt dem Ziel einer IBA, replizierbare Modelle zu relevanten Zukunftsfragen zu schaffen, in besonderer Weise Rechnung.«
Dr. Julian Petrin, Fachbeirat IBA Thüringen
Schüler, Eltern und Lehrer einer Schule in Weimar denken gemeinsam mit der Stadt darüber nach, was ein gutes Schulgebäude in Zukunft können muss und wie es aussehen sollte. Ihre Schule befindet sich am Stadtrand in einem unsanierten Plattenbau. In einem intensiven, fachlich begleiteten Beteiligungsprozess (Phase 0) wurde formuliert, was eine ganztägige Gemeinschaftsschule mit modernen pädagogischen Ansätzen von einem Schulgebäude verlangt.

In einer festlichen Abschlussveranstaltung feierten am 15. September 2017 über 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Schulgemeinschaft, Stadtverwaltung, Bauhaus-Universität Weimar, Ortsteilrat Oberweimar, Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, IBA Thüringen und Montag Stiftung in der Turnhalle der Schule den Abschluss der Phase Null.
Erfahrene Schulbauplaner entwickeln jetzt auf Basis der Erkenntnisse einen neuen Schultyp, der als Modellvorhaben realisiert werden soll. Das Know-how wird in einem Planungsbaukasten gebündelt und den Ländern, Kommunen und Planern als Open Source frei zur Verfügung gestellt. Die auf dieses Themenfeld spezialisierte Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft unterstützt das Projekt maßgeblich durch ihr fachliches und finanzielles Engagement.

v.l. Ilka Drewke, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Am Hartwege, Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen
Die im September 2019 abgeschlossene Entwurfsplanung wurde am 2. Dezember 2019 der Schulgemeinschaft vorgestellt und von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft offiziell an die Stadt Weimar übergeben. An dem Entwurf für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule in Oberweimar hat ein interdisziplinäres Team erfahrener Schulbau-Expertinnen und -Experten ein Jahr lang gearbeitet. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die sich seit vielen Jahren für guten Schulbau engagiert, hat die Entwicklung dieses Modellvorhabens inhaltlich und finanziell mit erheblichem Engagement unterstützt. Der IBA Fachbeirat würdigt den hohen Durcharbeitungs- und Innovationsgrad des Vorhabens und empfahl, den Status ›IBA Projekt‹ zu verleihen. Dies ist auch eine wichtige Grundlage für eine zusätzliche Unterstützung seitens des Landes bei der Finanzierung.
Außenraumvisualisierung aus der Entwurfsplanung für die StadtLandSchule Weimar
Bauantrag und Antrag Schulbauförderung eingereicht
Nach einem mehrmonatigen, EU-weiten Vergabeverfahren wurde für die anstehenden Leistungsphasen 4 bis 9 ein neues Planungsteam beauftragt, sodass jetzt die weiteren Planungsschritte umgesetzt werden können. Einen Monat nach der Beauftragung hat das Planungsteam im März 2020 die Antragsunterlagen für den Bauantrag finalisiert und die Stadt Weimar fristgerecht den Förderantrag zur Schulbauförderung eingereicht.
Staatliche Gemeinschaftsschule erhält Status eines IBA Projekts
Startschuss für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar als Schule der Zukunft: Die im September abgeschlossene Entwurfsplanung wurde am 2. Dezember 2019 der Schulgemeinschaft im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar vorgestellt und von Barbara Pampe, Projektbereichsleiterin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, offiziell an die Stadt Weimar übergeben. Die Gemeinschaftsschule ist ein erstes Pilotprojekt für den Planungsbaukasten Schulbau Open Source, den die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft in den nächsten Jahren als Qualitätsrahmen und Planungswerkzeug für guten Schulbau entwickeln wird. Darüber hinaus ist die Schule auch ein Modellvorhaben der IBA Thüringen. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen, übergab die Urkunde für das IBA Projekt im Rahmen der Veranstaltung an Oberbürgermeister Peter Kleine. Hiermit ist ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zum gebauten Modellvorhaben erreicht.
Als Vertreter des Entwurfsteams präsentierte Prof. Gernot Schulz den aktuellen Entwurfsstand des Projektes der Schulgemeinschaft.
An dem Entwurf für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule in Oberweimar hat ein interdisziplinäres Team erfahrener Schulbau-Expertinnen und -Experten ein Jahr lang gearbeitet. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die sich seit vielen Jahren für guten Schulbau engagiert, hat die Entwicklung dieses Modellvorhabens inhaltlich und finanziell mit erheblichem Engagement unterstützt. Präsentiert wurde der aktuelle Entwicklungsstand des Vorhabens am 6. September 2019 durch das Planungsteam gegenüber dem IBA Fachbeirat. Dieser würdigte den hohen Durcharbeitungs- und Innovationsgrad und empfahl, den Status ›IBA Projekt‹ zu verleihen. Dies ist auch eine wichtige Grundlage für eine zusätzliche Unterstützung seitens des Landes bei der Finanzierung.
Der Entwicklungsprozess, der mit der Bewerbung der Gemeinschaftsschule als IBA Kandidatin im Jahr 2014 begonnen hatte, wurde in der Anfangsphase durch die Bauhaus-Universität sowie die Kulturagenten Thüringen begleitet. Als Ergebnis folgte die erfolgreiche Bewerbung bei dem Wettbewerb ›Inklusive Schulen Planen und Bauen‹ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Als eine von bundesweit fünf Schulen erhielt die Schulgemeinschaft zusammen mit der Stadt die Möglichkeit, unter Anleitung erfahrener Schulbauberaterinnen, -berater und der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die spezifischen Anforderungen an ihre neue Schule in einem einjährigen Prozess zu entwickeln. Dieser als Phase Null bezeichnete Entwicklungsprozess wurde im Jahr 2018 beendet. Da ein gutes räumlich-pädagogisches Konzept allein noch keinen guten Schulbau ausmacht, entstand zwischen der Stiftung, IBA Thüringen und der Stadt Weimar die Idee, auch die weiteren Entwicklungsschritte gemeinsam zu gehen. Das Zwischenergebnis wurde heute vorgestellt.

Innenraumvisualisierung aus der Entwurfsplanung für die StadtLandSchule Weimar. ©Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, PONNIE Images

Außenraumvisualisierung aus der Entwurfsplanung für die StadtLandSchule Weimar. ©Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, PONNIE Images
Entwurfsbeschreibung
Herzstück des neuen Schul-Campus bilden die sogenannten Lernlofts. Das sind ca. 400m² große Geschossebenen, die als ein großzügiger Raum konzipiert sind. Durch ein vielschichtiges Flächenangebot und flexible Möblierung wird eine Bildungslandschaft geschaffen, die unterschiedliche Orte für individuelles Lernen oder in unterschiedlichen Gruppengrößen bietet. Das Ganze wirkt eher wie eine Werkstatt, also ein Ort, in dem aktiv Lernerfahrungen gesammelt werden und nicht nur passiv Wissen konsumiert wird. Je 75 Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule teilen sich eine Etage und können diese individuell nach ihren pädagogischen Bedürfnissen anpassen. Die Fläche wird ergänzt um einen Funktionskern, der die Sanitäranlagen und Nebenräume beinhaltet.
Je drei dieser ›Lernlofts‹ bilden ein Gebäude. Daraus entsteht ein Gemeinschaftshaus, das auch Quartiersfunktionen übernehmen kann sowie zwei Lernhäuser. Diese drei Gebäudevolumen positionieren sich frei auf dem Grundstück, so dass das großzügige, ca. 20.000m² umfassende Grundstück seinen parkartigen Charakter beibehält. Die vorhandene Sporthalle fügt sich in das Ensemble ein und wird modernisiert.
380 Schülerinnen und Schüler können hier zum IBA Präsentationsjahr 2023 ihren neuen Schul-Campus in Besitz nehmen.
Nicht nur das Gebäude selbst steckt voller innovativer Ideen, sondern auch der Prozess. So sollen die Planungsergebnisse als Open-Source-Lizenz ähnlich wie z.B. das Betriebssystem Linux frei zugänglich gemacht werden. So können andere Kommunen, Planerinnen und Planer direkt auf dem erreichten Wissensstand aufbauen.
Aussagen zentraler Akteure
Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Carl Richard Montag Förderstiftung
»Für die Montag Stiftung ist dieses außergewöhnliche Engagement Neuland, entsprechend hoch ist unsere Erwartung an das fertige Projekt.«
Barbara Pampe, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
»Unser jahrelanges Engagement bei der Entwicklung zukunftsfähiger Schulen kann jetzt in einem konkreten Vorhaben sichtbar werden.«
Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
»Schulen sind eine besonders anspruchsvolle Bauaufgabe und Bildung ist ein Schlüsselthema, auch im StadtLand Thüringen. Kooperatives Arbeiten wurde in diesem Fall zum Prinzip gemacht. Das IBA Projekt StadtLand Schule bietet insbesondere durch seinen Open Source Ansatz eine wertvolle Grundlage für Folgeprojekte im Freistaat.«
Peter Kleine, Oberbürgermeister Stadt Weimar
»Das IBA Modellvorhaben ist für die Stadt Weimar eine große Herausforderung. Dank der Unterstützung durch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und die IBA Thüringen sind wir gut vorangekommen und freuen uns, die neue Schule jetzt in die Tat umzusetzen.«
Ilka Drewke, Staatliche Gemeinschaftsschule Weimar
»Die Staatliche Gemeinschaftsschule Weimar wartet seit langem geduldig auf Ihr neues Schulgebäude am Hartweg. Wir sind stolz, den Entwicklungsprozess intensiv begleitet zu haben und können die Umsetzung des Projekts kaum erwarten.«
Planungsbeteiligte
- Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
- IBA Thüringen
- Stadtverwaltung Weimar
- Schulgemeinschaft der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar
- gernot schulz : architektur, Köln
- Hausmann Architekten, Aachen
- Walter Heilmann Schulbauberatung, Köln
- Studio Urbane Landschaften, Hamburg
- IB Hausladen, München
- Ingenieurbüro Fruth, Grässner & Partner
- IBC Ingenieurbau-Consult GmbH
- Ingenieurbüro Matthias Münz, Weimar
- Hoock & Partner Sachverständige PartG mbB
- Eckmann & Rowley, Bonn
Auftakt der Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule 'Am Hartwege'
Am 29. August 2018 unterzeichneten Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen in Anwesenheit der Schulleiterin Ilka Drewke die Kooperationsvereinbarung für ein gemeinsames Projekt:
Anhand eines konkreten Referenzprojekts – der Planung der Staatlichen Gemeinschaftsschule – wird die erste Version eines Planungsbaukastens 'Schulbau Open Source' für Planerinnen, Planer und Schulträger entwickelt, der im Verlauf durch weitere Neu- und Umbauprojekte fortgeschrieben werden soll. Ziel ist es, integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau zu bündeln und allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen.
Im Rahmen des Pilotprojekts 'Inklusive Schulen planen und bauen' hatte die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die Stadt Weimar im Schulbauprojekt der Gemeinschaftsschule am Standort 'Am Hartwege' bereits inhaltlich und finanziell bei der Durchführung der 'Phase Null' unterstützt (siehe nachfolgende Artikel). In einem breiten Beteiligungsprozess mit Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung wurde ein gemeinsames Raumprogramm entwickelt. Das Bauvorhaben wird nun im Übergang von der Phase Null über die Planung zum Bauprozess der Schule begleitet. Auch in den weiteren Planungsphasen soll die Schule maßgeblich beteiligt werden.
Als IBA-Kandidat 'Weimar, StadtLand-Schule' soll das Schulmodell der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar zudem ein zukunftsweisendes Referenzprojekt für den Freistaat und vergleichbare Regionen liefern.

v.l. Ilka Drewke, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Am Hartwege, Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen
Mehr zum Planungsbaukasten 'Schulbau Open Source'
Schulbau ist aktuell eine der großen Herausforderungen für Kommunen in Deutschland. Neue pädagogische und organisatorische Anforderungen verlangen andere bauliche Lösungen als in der Vergangenheit. Gleichzeitig sind gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen.
Das neu konzipierte Projekt der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 'Schulbau Open Source' bündelt integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau anhand einer Musterplanung eines möglichst idealen Referenzgebäudes und stellt dieses allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung – mit dem Ziel, den komplexen Planungsanforderungen im Schulbau mit hoher Qualität gerecht zu werden. Das Produkt wird nicht als starre Kopiervorlage verstanden, sondern ist offen und flexibel in seiner Weiterentwicklung. Die anhand der Neubauplanung für die Gemeinschaftsschule entwickelte erste Version des Planungsbaukastens wird in den nächsten Jahren an weiteren Schulumbau- und Neubauprojekten fortgeschrieben.
Stadtland Schule feiert Abschluss der Phase Null
Der zukunftsorientierte Umbau einer bestehenden Schule ist kein kleines Vorhaben. Zahlreiche, auch widerstrebende Vorstellungen, Ideen und Möglichkeiten treffen hier zusammen. Die Jenaplan Gemeinschaftsschule An der Hart in Weimar hat nun die Möglichkeit gehabt, in einem breiten Beteiligungsprozess alle Betroffenen mit einzubeziehen und aus ihren gesammelten Vorstellungen ein gemeinsames Raumprogramm zu entwickeln. Über ein Jahr planten Schüler und Lehrer, Eltern und Verwaltung in zahlreichen Workshops, Arbeitstreffen und Exkursionen. Entstanden ist eine Programmstudie, die den Bedarf für das komplexe, inklusive Schulprofil feststellt. Der Prozess, die sogenannte Phase Null, wurde von Experten der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft professionell begleitet. Die Schule an der Hart hatte zuvor eine Förderung der Montag Stiftung als Pilotprojekt im Programm ‚Inklusive Schulen planen und bauen’ gewonnen.
In einer festlichen Abschlussveranstaltung feierten am 15. September 2017 über 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Schulgemeinschaft, Stadtverwaltung, Bauhaus-Universität Weimar, Ortsteilrat Oberweimar, Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, IBA Thüringen und Montag-Stiftung in der Turnhalle der Schule den Abschluss der Phase Null.
Der Abschlussbericht bildet nun die Grundlage für eine Machbarkeitsstudie. Anschließend folgt ein Wettbewerbsverfahren. Spätestens 2023 soll das ambitionierte Projekt abgeschlossen sein.

Barbara Pampe, Projektleiterin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, präsentiert den Abschlussbericht der Phase Null.

Peter Kleine, Bürgermeister der Stadt Weimar.

Über 300 Gäste aus der Schulgemeinschaft, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, Bauhaus-Universität, Ortsteilrat Oberweimar, Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, IBA Thüringen und Montag Stiftung nehmen an der Feier teil.

Schulleiterin Ilka Drewke freut sich über den erfolgreichen Abschluss der Phase Null.
Startschuss für Pilotprojekt ‚Inklusive Schulen planen und bauen’
Am 20. Juni 2016 wurde die Jenaplanschule Weimar mit einem Festakt offiziell in das Pilotprojekt 'Inklusive Schulen planen und bauen' der Montag Stiftung aufgenommen. Durch die Auszeichnung erhält die Stadt Weimar als Schulträger geldwerte Leistungen von bis zu 100.000 Euro für einen vorgeschalteten Planungsprozess - die sogenannte 'Phase Null'.
Über 200 Schülerinnen und Schüler und Projektbeteiligte kamen zusammen, um die Übergabe der Urkunde am Schulstandort An der Hart in Oberweimar zu feiern.
Zum Festakt sprachen - musikalisch umrahmt von der schuleigenen Elephant Band - Schulleiterin Ilka Drewke, Barbara Pampe, Programmbereichsleiterin der Montag Stiftung, Bürgermeister Peter Kleine, IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und Schulamtsleiter Ralph Leipold.
Nach dem feierlichen Auftakt ging es gleich an die Arbeit. Die Planungsgruppe aus Mitgliedern der Stadt, Schulleitung, Schulgemeinschaft, Bauhaus-Universität und der IBA Thüringen führten ihr erstes Arbeitstreffen durch. Nach einem gemeinsamen Rundgang über Schulgelände und -gebäude reflektierten sie gemeinsam mit der Montag Stiftung und den beiden Schulbauberatern Walter Heilmann und Prof. Hausmann die bisherige Entwicklung und nahmen einen Ausblick auf den bevorstehenden Prozess vor. Ziel ist es, innerhalb etwa eines Jahres ein klares Konzept zu entwickeln, das die Planungs- und Realisierungsschritte zu einer Schule der Zukunft ausführt.

Übergabe der Urkunde von Barbara Pampe an Bürgermeister Peter Kleine.

Die schuleigene Elephant Band sorgt für den musikalischen Rahmen.

Mitmach-Konzert vor dem Pavillon auf dem Schulhof, einem von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar mit Schülern der Jenaplanschule gemeinsam geplanten Bau, in dem der weitere Schulumbauprozess diskutiert und geplant wird.

Rundgang der Planungsgruppe über das Schulgelände.

Planungsgruppe in einem Klassenzimmer.
Das Umbauvorhaben ist seit 2014 als StadtLandSchule Kandidat der Internationalen Bauausstellung Thüringen. Die Förderung durch die Montag Stiftung trägt dazu bei, das Vorhaben zur Projektreife zu führen und bis 2019 auch baulich in die Wege zu leiten.
IBA Kandidat 'StadtLandSchule' ausgezeichnet
Der IBA Kandidat 'StadtLand-Schule' in Weimar war Preisträger im Bundeswettbewerb 'Pilotprojekte Inklusive Schulen planen und bauen'. Mit der erfolgreichen Teilnahme an dem Wettbewerb der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft erhielt der IBA Kandidat als einer von fünf Preisträgern bundesweit fachliche und personelle Unterstützung für die erste Vorplanungs- bzw. Projektentwicklungsphase. Ziel dieser 'Phase Null' war ein tragfähiges inhaltliches und räumliches Konzept, das die Effizienz, Bedarfsgerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit des Bauvorhabens sicherstellt. Zentral ist dabei die enge Einbeziehung von Schülern, Lehrern und Eltern an die konzeptionellen, pädagogischen und organisatorischen Entscheidungen.
Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Jurymitglied und Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft: „Der Um- und Neubau von Schulen gehört aktuell zu den wichtigsten öffentlichen Bauaufgaben, die großen Einfluss auf die Qualität unseres Bildungssystems hat. Denn gute Schulbauten spielen als Lernumgebung eine wichtige Rolle für die Qualität von Bildung. Inklusion und der rhythmisierte Ganztag stellen dabei viele neue Anforderungen an Schule und Unterricht. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft macht sich für Schulbauten stark, die die Anforderungen, die Inklusion an die Bildungseinrichtungen stellt, architektonisch-räumlich optimal unterstützen. Sie setzt sich für ein Verfahren bei der Planung von Schulgebäuden ein, das es ermöglicht, solche leistungsfähigen Schulbauten zu entwickeln.“
Schlüsselübergabe für das StadtLandSchullabor auf dem Campus der Jenaplanschule
Am 9. Juli 2015 ist das StadtLandSchullabor feierlich eröffnet worden. Auf dem Gelände der Jenaplanschule am Standort Oberweimar haben Studierende im Rahmen ihrer Jahresschau summaery symbolisch einen Schlüssel an die Schulleitung übergeben.
Ilka Drewke, Schulleiterin der Jenaplanschule Weimar, nimmt den Schlüssel entgegen: „Ich bin begeistert, wie engagiert alle Beteiligten in den letzten Wochen und Monaten auf diesen Tag hingearbeitet haben. Ich freue mich sehr, dass das Schulumbauprojekt nun auch ein sichtbares Zeichen erhält.“
Das StadtLandSchulLabor dient künftig als Symbol- und Arbeitsort für den Qualifizierungsprozess vom IBA Kandidaten zum IBA Projekt. Im Rahmen der IBA Kandidatur ‚StadtLandSchule - Umbau einer Typenschule in eine Schule der Zukunft’ entstehen in den nächsten Monaten an diesem Ort Ideen für ein zukunftsweisendes Schulumbauprojekt in einem engen Austausch zwischen Eltern, Lehrerschaft, Schülern und zusätzlichen Experten.
Urbanistik- und Architekturstudierende der Bauhaus-Universität Weimar hatten die Mikroarchitektur im Sommersemester 2015 gebaut, nachdem bereits im Wintersemester zuvor Studierende und Schulgemeinschaft gemeinsam Entwürfe dafür entwickelt hatten.

Projektbeteiligte nach der Schlüsselübergabe des StadtLandSchullabors. Foto: Michael Romstöck

Foto: Michael Romstöck

Foto: Michael Romstöck
Die StadtLandSchule ist auch Thema im Journal der Bauhaus-Universität Weimar (S. 80 bis 83): Zum Bauhaus.Journal
Studierende der Bauhaus-Universität realisieren Pavillon auf dem Campus der Jenaplanschule
20 Studierende der Bauhaus Universität Weimar haben den Hörsaal gegen den Schulhof der Jenaplanschule in Oberweimar getauscht, um die Theorie in Praxis umzusetzen. Unter der Federführung der Professur Entwerfen und Tragwerkskonstruktion (Prof. Rainer Gumpp) entstand ein sogenanntes StadtLandSchulLabor - eine Mikroarchitektur, die als Arbeitsort für den Qualifizierungsprozess vom IBA Kandidaten zum IBA Projekt dienen soll.
Weitere Infos unter: schulbauhaus.de
Momentan keine Termine
- Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn
- Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft: Schulinvestitionsprogramm
- Hausmann Architekten, Aachen
- gernot schulz : architektur, Köln
- Walter Heilmann Schulbauberatung, Köln
- Ingenieurbüro Hausladen, München
- Rabe Landschaften, Hamburg
- Ingenieurbüro Matthias Münz, Weimar
- Eckmann & Rowley, Bonn
- Ingenieurbüro Fruth, Grässner & Partner, Erfurt
- IBC Ingenieurbau-Consult GmbH, Mainz
- Ernst2 Architekten AG, Hannover
- STF Energy GmbH, Erfurt
- Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Erfurt
- IEB, Ingenieurbüro Endter und Butler, Erfurt
- Station C23, Weimar
Tobias Haag
Projektleiter
Telefon +49 3644 51832-12
tobias.haag@iba-thueringen.de
- ›Schule planen und bauen‹ Blog der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft