Thüringer Meer, Seesport- und Erlebnispädagogisches Zentrum
Moderne Erlebnispädagogik: Wasser, Landschaft und Sport im baukulturellen Dreiklang
Der Landessportbund Thüringen plant einen Um- und Neubau für das Seesport- und erlebnispädagogische Zentrum (SEZ Kloster) in Saalburg-Ebersdorf am Thüringer Meer. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend seit vielen Jahren zahlreiche erfolgreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt. Von März bis Juli 2020 wurde ein internationaler Architekturwettbewerb durchgeführt, um bei der Umsetzung des Projekts hervorragende architektonische Ideen für die wertvolle pädagogische Arbeit zu erhalten. Mit dem regionalen Baustoff Holz sollen dabei neue Bauformen, Bauweisen und Baustandards in der ausdrucksvollen Landschaft an der Bleilochtalsperre zeigen, was ›Baukultur made in Thüringen‹ ausmacht.

Ausgangspunkt der Entwicklung des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums in Kloster wird das alte Bootshaus sein.
Nachdem die Wettbewerbsjury am 16. Juli 2020 unter Vorsitz von Hermann Kaufmann, Professor für Entwerfen und Holzbau an der TU München, die Wettbewerbseingänge auswertete, wurden die Sieger am 24. Juli 2020 im Eiermannbau Apolda feierlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow gekürt: »Dieser Architekturwettbewerb ist ein wichtiger Impuls für die großartigen Entwicklungen am Thüringer Meer. Hier kommen zwei Schwerpunktthemen des Landes zusammen: erstens eine vorbildliche Jugend- und Bildungsarbeit und zweitens das fortschrittliche regionale Bauen mit Holz. Der erste Preis löst unsere Erwartungen dazu voll und ganz ein. Ich wünsche dem Projekt des Landessportbundes, dass es ein weiteres Aushängeschild für Thüringen wird.«
Der Entwurf des 1. Preisträgers versteht das ehemalige Bootshaus des SEZ Kloster als Herz der geplanten neuen Anlage. Der Vorschlag von den beiden Büros Ludloff Ludloff Architekten GmbH und Schönherr Landschaftsarchitekten PartGmbB sieht einen Umbau in filigraner Holzbauweise vor. Zwei neue, lange Flügelbauten mit einem asymmetrisch gefalteten Dach ergänzen das Bootshaus und bieten moderne Übernachtungsmöglichkeiten.

Visualisierung des 1. Preisträgers Ludloff Ludloff Architekten & Schönherr Landschaftsarchitekten Berlin
Das IBA Projekt steht exemplarisch für eine zirkuläre Bauweise mit Holz aus Thüringen, dank der Hilfe des Kooperationspartners ThüringenForst. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich wurde am 21. März 2022 der Um- und Neubau des SEZ in Kloster begonnen.
Spatenstich und ›Bau(m)Start‹ für Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums Kloster
Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat am 21. März 2022 der Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) in Kloster begonnen. Bis zum kommenden Jahr entsteht eine attraktive Einrichtung des Thüringer Sports für Kinder, Jugendliche und Sportvereine. Die geplante Holzbauarchitektur ist ein Vorzeigeprojekt für eine regionale, nachhaltige Holzbauweise. Das SEZ Kloster ist eine Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend im Landessportbund und verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung an der Bleichlochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf.
„Wir freuen uns sehr, dass der Bau endlich startet“, blickt der Vorsitzende der Thüringer Sportjugend Robert Fischer auf einen über dreijährigen Planungszeitraum zurück. „Mit dem Neubau können wir weiterhin pädagogische Angebote in einer landschaftlich einzigartigen Region am sogenannten Thüringer Meer anbieten, um Sport und Bewegung in Einklang mit der Natur erlebbar zu machen.“ Das SEZ Kloster war in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebucht.
Anlässlich des Spatenstichs wurde ein Eichensetzling vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow an Volker Gebhardt, Vorsitzender ThüringenForst, übergeben, um die Nutzung des natürlich nachwachsenden Rohstoffs Holz zu verdeutlichen. Erst eine Förderung des Freistaats Thüringen in Höhe von 4,05 Millionen Euro ermöglicht die Realisierung. Die Gesamtkosten betragen rund 5,5 Millionen Euro. „Wir sind glücklich mit dem Freistaat einen so wichtigen Partner, nicht nur in Bezug auf die finanzielle Förderung, an unserer Seite zu haben.“ Zudem dankte Robert Fischer auch den Kooperationspartnern der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen und dem ThüringenForst sowie dem Landratsamt Saale-Orla-Kreis und der Stadtverwaltung Saalburg-Ebersdorf für die Unterstützung.

Zu sehen sind bei der symbolischen Baumpflanzung eines Eichensetzlings (v.l.n.r.): Ministerpräsident Bodo Ramelow, THSJ-Vorsitzender Robert Fischer, Volker Gebhardt (Vorsitzender ThüringenForst) und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen.
Nach der Fertigstellung steht eine Kapazität von rund 20.000 Übernachtungen zur Verfügung, um die hohe Nachfrage abzudecken. Damit ist das SEZ Kloster ein wichtiger Baustein im Rahmen der touristischen Aktivierung der Region. Zuvor verbrachten rund 12.000 Kinder und Jugendliche sowie Vereinsgruppen hier jährlich ihre Klassenfahrten, Ferien- sowie Trainingslager. Der Umbau versteht das ehemalige Bootshaus als Herz der neuen Anlage. Das Bootshaus des SEZ wurde bereits im Jahr 1954 errichtet und diente bis zur Wende 1989 als maritimes Bezirksausbildungszentrum der Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Seit 1998 hat der LSB Thüringen das gesamte Objekt gepachtet.
Zwei lange Flügelbauten mit einem asymmetrisch gefalteten Dach ergänzen künftig das Bootshaus. Eine Besonderheit ist die filigrane Holzbauweise, welche ökologische und gestalterische Aspekte vereint. Der Entwurf kommt vom Architekturbüro Ludloff Ludloff Architekten aus Berlin, dem ersten Preisträger des 2020 mit der IBA Thüringen durchgeführten, internationalen Architekturwettbewerbs. „Dieses IBA Projekt zeigt, dass modernes Bauen mit Holz aus und in Thüringen auf einem guten Weg ist. Wenn die öffentliche Hand, innovationsbereite Träger wie der Landessportbund und starke Partner wie ThüringenForst gemeinsam regionale Kreisläufe stärken, kann eine neue, regionale und nachhaltige Holzbaukultur zu einem Markenzeichen werden. Das ist ein zentrales Anliegen der IBA Thüringen. Wir freuen uns sehr darauf, das SEZ Kloster in unserem Finaljahr 2023 präsentieren zu dürfen.“, so Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen. Die Eröffnung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2023. Für den Zeitraum der Baumaßnahmen steht ein Ausweichobjekt zur Verfügung, in dem das SEZ die gebuchten Klassenfahrten, Ferienlager und Bildungsmaßnahmen durchführt.
Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für Seesport- und Erlebnispädagogisches Zentrum Kloster
IBA Kandidat wird, wer gute Ideen und Konzepte für das StadtLand vorweisen kann. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess mit Workshops, Studien, Wettbewerben und ersten Planungen reifen diese Ideen zu Projekten, an die ein hoher Maßstab angelegt wird. IBA Projekte sollen für die Entwicklung Thüringens und darüber hinaus Referenz und Vorbild sein.
Direkt am Ufer der Bleilochtalsperre und zugleich am Thüringer Wald baut der Landessportbund das ehemalige Seesport- und erlebnispädagogische Zentrum Kloster vollständig um. Ziel ist eine landschafts- und funktionsgerechte Architektur in ressourcenschonender Bauweise mit Holz aus der Region. Mit einem größtmöglichen Gestaltungspielraum forderte ein EU-weiter Planungswettbewerb kreative und innovative Lösungen sowie neue, einfache Baustandards explizit heraus. Aus einem Teilnehmerfeld von 19 Planungsteams errangen Ludloff und Ludloff Architekten und Schönherr Landschaftsarchitekten den 1. Preis. Der Landessportbund geht nun unmittelbar an die Umsetzung des neuen IBA Projekts.
Der IBA Fachbeirat hat am 4. September für das Seesport- und erlebnispädagogisches Zentrum Kloster den IBA Projektstatus empfohlen.
Ministerpräsident Bodo Ramelow kürt das Team des 1. Preisträgers Ludloff Ludloff Architekten & Schönherr Landschaftsarchitekten, die mit Entwurf einer filigranen Holzarchitektur für das SEZ überzeugen
Der Landessportbund Thüringen e.V. lobte im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen im März 2020 einen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für Architekten zusammen mit Landschaftsarchitekten aus. Gesucht wurden Entwürfe und ein geeignetes Planungsteam für den Um- und Neubau des Seesport- und Erlebnispädagogische Zentrums (SEZ) in Kloster bei Saalburg-Ebersdorf. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend seit vielen Jahren zahlreiche erfolgreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt.
Alle 19 Wettbewerbseingänge setzten sich auf hohem Niveau mit der Aufgabe auseinander. Die wichtigste Zielsetzung des Landessportbunds und der IBA Thüringen war nachhaltiges Planen und Bauen. Mit dem Baustoff Holz sollten neue Bauformen, Bauweisen und Baustandards an der Bleilochtalsperre zeigen, was ›Baukultur made in Thüringen‹ ausmachen kann. Das pädagogische Profil und nicht zuletzt die einzigartige Landschaft des Thüringer Meers boten zusätzlich einen anspruchsvollen Wettbewerbsrahmen.
Nachdem die Jury am 16. Juli 2020 unter Vorsitz von Hermann Kaufmann, Professor für Entwerfen und Holzbau an der TU München, die Wettbewerbseingänge auswertete, wurden die Sieger am 24. Juli 2020 im Eiermannbau Apolda feierlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow gekürt: »Dieser Architekturwettbewerb ist ein wichtiger Impuls für die großartigen Entwicklungen am Thüringer Meer. Hier kommen zwei Schwerpunktthemen des Landes zusammen: erstens eine vorbildliche Jugend- und Bildungsarbeit und zweitens das fortschrittliche regionale Bauen mit Holz. Der erste Preis löst unsere Erwartungen dazu voll und ganz ein. Ich wünsche dem Projekt des Landessportbundes, dass es ein weiteres Aushängeschild für Thüringen wird.«
Der Entwurf des 1. Preisträgers versteht das ehemalige Bootshaus des SEZ Kloster als Herz der geplanten neuen Anlage. Der Vorschlag von den beiden Büros Ludloff Ludloff Architekten GmbH und Schönherr Landschaftsarchitekten PartGmbB sieht einen Umbau in filigraner Holzbauweise vor. Zwei neue, lange Flügelbauten mit einem asymmetrisch gefalteten Dach ergänzen das Bootshaus und bieten moderne Übernachtungsmöglichkeiten.

Visualisierung des 1. Preisträgers Ludloff Ludloff Architekten & Schönherr Landschaftsarchitekten Berlin

Lageplan des 1. Preisträgers Ludloff Ludloff Architekten & Schönherr Landschaftsarchitekten Berlin

2. Preisträger: Das Kopenhagener Büro Vandkunsten Architects entwarf eine spielerische Lösung aus einfachen einzelnen Gebäuden, die in geschickter Weise den Freiraum einbinden.

Grundriss des Erdgeschosses aus dem 2. Preisträgerentwurf

3. Preisträger: Grundriss des Erdgeschosses aus dem 3. Preisträgerentwurf von HKS Architekten PartGmbB und michellerundschalk GmbH
Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbunds Thüringen: »Dieser Entwurf drückt unseren Anspruch, zeitgemäße Jugendbildung und Sportpädagogik auch räumlich zu verankern und durch die spezifischen Eigenheiten des SEZ Kloster im Naturraum am Thüringer Meer zu verstärken, ideal aus. Dank der großen Unterstützung des Landes wird eine Investition in die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geleistet.«
Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Holz ist der Baustoff der Zukunft und in Thüringen haben wir viel davon. Solche Wettbewerbe zeigen, wie viel architektonisches Potenzial der Rohstoff hat. Das IBA Projekt am Thüringer Meer kann ein Leuchtturm für eine stabile Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bau werden.«
Die Jury hat empfohlen, den Entwurf des 1. Preisträgers zu realisieren. Dahingehend werden jetzt Gespräche aufgenommen, sodass zügig die weitere Planung und Realisierung erfolgen kann.
Wettbewerb ausgelobt
Als Kandidat der IBA Thüringen suchte der Landessportbund Thüringen e.V. nach einem beispielgebenden Entwurf für das Seesport- und Erlebnispädagogische Zentrum (SEZ) in Kloster bei Saalburg-Ebersdorf in Thüringen. Die geplante Holzbauweise, das pädagogische Profil des Sportbunds und die einzigartige Landschaft des Thüringer Meers bieten einen anspruchsvollen Wettbewerbsrahmen. Bewerbungsschluss für das vorgeschaltete Bewerbungsverfahren war der 5. März 2020.
Ausgelobt wurde ein nichtoffener, hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb für Architekten zusammen mit Landschaftsarchitekten mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren. Der am Ufer eines Stausees in Thüringen befindliche Gebäudekomplex des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) und die dazu gehörenden Freiflächen sollen umgebaut und erweitert werden.
Der Auslober Landessportbund Thüringen e.V. betreibt seit vielen Jahren erfolgreich das SEZ. Das Grundstück ist reizvoll in die Landschaft des sogenannten Thüringer Meers eingebettet. Die vorhandene Gebäudesubstanz entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Standards und Erwartungen, sodass eine vollständige, zukunftsweisende Neuentwicklung des Standorts geplant ist. Ziel des Wettbewerbs war unter anderem die Ermittlung eines Gesamtplaners, der die Objektplanung, Freiraumplanung und die Ausführung der Fachplanungen für Brandschutz, TGA, Holzbau und Tragwerk übernimmt.
Erfolgreiche Bewerbung als IBA Kandidat
Der Landessportbund Thüringen betreibt seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich das ›Seesport - und Erlebnispädagogische Zentrum Kloster‹. Der Standort Kloster befindet sich unmittelbar am Ufer der Bleilochtalsperre, wenige Kilometer vor der Stadt Saalburg-Ebersdorf und ist damit Teil der Tourismusregion ›Thüringer Meer‹.
Die vorhandene Bausubstanz und Gebäudetechnik des Zentrums ist in die Jahr gekommen und erfordert umfängliche Investitionen. Diese Ausgangssituation soll genutzt werden, um innovative und zukunftsweisende Konzepte für das sportpädagogische Zentrum zu entwickeln und mit Hilfe hervorragender Architektur sichtbar werden zu lassen. Daher bewarb sich der Landessportbund bei der IBA Thüringen erfolgreich als Kandidat. Eine Machbarkeitsstudie gab den Rahmen für die geplanten Kapazitäten sowie die Finanzierung.
Eine nachhaltige Entwicklung des Standorts soll in einer experimentellen Bau- und Landschaftsgestaltung Ausdruck finden. Mit Hilfe eines internationalen Wettbewerbs für Architekten- und Landschaftsplaner sollen zukunftsweisende Lösungen für den Umbau sowie die Erweiterung des Jugendsportzentrums gefunden werden.
Das Vorhaben wird Teil der IBA Initiative ›HolzBauKultur‹ und dem Programmfeld ›Architektourismus‹. Hochqualitative Holz-Architektur ist im ländlichen Raum Thüringens im Vergleich zu Regionen wie dem Vorarlberg oder der Schweiz nur äußerst selten ein Charakteristikum. Im Kontext des äußerst ländlich geprägten Raums der oberen Saalekaskade soll das Potential dieses Ansatzes gezeigt werden.
Tobias Haag
Projektleiter
Telefon +49 3644 51832-12
tobias.haag@iba-thueringen.de