SEZ Kloster Thüringer Meer
⸺ Bauen mit regionalem Holz
Der Bausektor hat mit circa 40 Prozent einen erheblichen Anteil an den klimaschädlichen Emissionen weltweit und trägt so zur Klimakrise bei. Die Umsetzung des politischen Ziels, Kohlendioxid einzusparen, ist zwingend notwendig. Umweltgerechtes Bauen sollte daher nicht nur eine Option, sondern eine gesellschaftliche Verpfichtung werden, insbesondere bei Vorhaben der öffentlichen Hand. Das Bauen mit regionalen, nachwachsenden Baustoffen, insbesondere mit Holz, bietet hier einen robusten Lösungsansatz. Durch seine Fähigkeit, das Umweltgift Kohlendioxid über einen langen Zeitraum zu speichern, im Gegensatz beispielsweise zum Beton, und somit geringere CO2-Emissionen im Bau zu verursachen, existiert bereits ein höchst effektiver Lösungsweg, um die Klimabilanz des Bausektors deutlich zu verbessern. Das Bundesland Vorarlberg in Österreich ist ein Beispiel für eine regional stark verankerte Holzbaukultur und kann ein Vorbild für Thüringen werden.
Der Landessportbund Thüringen und die Thüringer Sportjugend sind sich ihrer Verantwortung in Zeiten des Klimawandels sehr bewusst, zumal der Sportbereich immer eng mit Umwelt- und Gesundheitsthemen verknüpft ist — angefangen von den Sportstätten selbst bis hin zum Sporttreiben in der Natur. Auch im Rahmen des Bildungsauftrags geht es darum, die Themen Nachhaltigkeit und regionale Kreisläufe an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Aufgrund dieses Leitbildes hat sich der Landessportbund entschieden, den Umbau und die Erweiterung seines Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) im Ortsteil Kloster in Saalburg-Ebersdorf gemeinsam mit der IBA Thüringen als Modellvorhaben für ein regionales und umweltgerechtes Bauen zu entwickeln. Eine dringende Bauaufgabe lieferte den perfekten Anlass: Das erfolgreich betriebene und beliebte, aber in die Jahre gekommene SEZ am malerischen Thüringer Meer brauchte dringend eine Modernisierung, um dem Bedarf der überwiegend jugendlichen Gäste der Jugendbildungsstätte der Thüringer Sportjugend gerecht zu werden. Aufbauend auf einer bereits vorliegenden Machbarkeitsstudie wurde dazu 2020 ein internationaler Wettbewerb für Architekt:innen und Landschaftsplaner:innen ausgelobt, der eine regionale Holzbauweise forderte und gleichzeitig große Freiheiten bei der gestalterischen Umsetzung des geplanten Funktionsprogramms ließ. Der Entwurf des renommierten Architekturbüros Ludloff Ludloff Architekten aus Berlin wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet und das Büro mit der weiteren Planung beauftragt.
Als zentrale Kooperationspartner:innen konnten der Landesbetrieb ThüringenForst und der Industriepartner Rettenmeier Holzindustrie GmbH mit seinem Standort in Hirschberg, nur wenige Kilometer von der Baustelle entfernt, gewonnen werden. Ihr Know-how sowie außergewöhnliche finanzielle und fachliche Unterstützung waren von Beginn an entscheidend für den kooperativen Projektprozess und die Absteckung der Projektziele.
Im Ergebnis entsteht ein einzigartiges Bauwerk, welches das bestehende Bootshaus aus den 1950er-Jahren für die gemeinschaftlichen und sportlichen Aktivitäten nutzt. Dieses Herzstück des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums wird auf der Ost- und Westseite durch zwei langgestreckte Flügelbauten in Holzbauweise ergänzt, in denen sich die Gästezimmer und Seminarräume befinden werden. Die neuen Gebäudeteile werden ähnlich einem Brückentragwerk aufgeständert, so dass die Landschaft unter den zwei Flügeln ›hindurchfließt‹. Insgesamt 64 unbehandelte Lärchenholzstämme aus dem Thüringer Wald bilden die Stützen für die großzügigen Gebäudeflügel. Die anspruchsvolle Konstruktion minimiert den Einsatz grauer Energie, zur Verwendung kommt ausschließlich Konstruktionsvollholz, Brett- und Stammware. Auf die Ausführung von Leimholz und Kompositstoffen wird komplett verzichtet. Ein offener, balkonartiger Laubengang erschließt die Gästezimmer und Seminarräume. Die Gästezimmer werden innenseitig vollständig mit Holz ausgekleidet. Auf eine konventionelle Trockenbaukonstruktion wird weitgehend verzichtet. Im bestehenden Bootshaus befinden sich der Empfang und der Essensbereich sowie Bereiche für sportliche Aktivitäten. Ein besonderes Merkmal ist eine zwölf Meter hohe Kletterwand, die durch den Essensbereich ›emporwächst‹ und das inhaltliche Profil des Vorhabens für die Gäste direkt sichtbar macht. Im sogenannten Seegeschoss neben und unterhalb der Gebäudeflügel werden zusätzliche Sanitärräume für Campinggäste wie auch die Boote und Fahrräder untergebracht. Das Gebäude wird, basierend auf erneuerbaren Energien, über Luftwärmepumpen in Verbindung mit einer großzügigen Photovoltaikanlage mit Strom versorgt werden.
Der Landessportbund Thüringen und die Thüringer Sportjugend sind sich ihrer Verantwortung in Zeiten des Klimawandels sehr bewusst, zumal der Sportbereich immer eng mit Umwelt- und Gesundheitsthemen verknüpft ist — angefangen von den Sportstätten selbst bis hin zum Sporttreiben in der Natur. Auch im Rahmen des Bildungsauftrags geht es darum, die Themen Nachhaltigkeit und regionale Kreisläufe an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Aufgrund dieses Leitbildes hat sich der Landessportbund entschieden, den Umbau und die Erweiterung seines Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) im Ortsteil Kloster in Saalburg-Ebersdorf gemeinsam mit der IBA Thüringen als Modellvorhaben für ein regionales und umweltgerechtes Bauen zu entwickeln. Eine dringende Bauaufgabe lieferte den perfekten Anlass: Das erfolgreich betriebene und beliebte, aber in die Jahre gekommene SEZ am malerischen Thüringer Meer brauchte dringend eine Modernisierung, um dem Bedarf der überwiegend jugendlichen Gäste der Jugendbildungsstätte der Thüringer Sportjugend gerecht zu werden. Aufbauend auf einer bereits vorliegenden Machbarkeitsstudie wurde dazu 2020 ein internationaler Wettbewerb für Architekt:innen und Landschaftsplaner:innen ausgelobt, der eine regionale Holzbauweise forderte und gleichzeitig große Freiheiten bei der gestalterischen Umsetzung des geplanten Funktionsprogramms ließ. Der Entwurf des renommierten Architekturbüros Ludloff Ludloff Architekten aus Berlin wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet und das Büro mit der weiteren Planung beauftragt.
Als zentrale Kooperationspartner:innen konnten der Landesbetrieb ThüringenForst und der Industriepartner Rettenmeier Holzindustrie GmbH mit seinem Standort in Hirschberg, nur wenige Kilometer von der Baustelle entfernt, gewonnen werden. Ihr Know-how sowie außergewöhnliche finanzielle und fachliche Unterstützung waren von Beginn an entscheidend für den kooperativen Projektprozess und die Absteckung der Projektziele.
Im Ergebnis entsteht ein einzigartiges Bauwerk, welches das bestehende Bootshaus aus den 1950er-Jahren für die gemeinschaftlichen und sportlichen Aktivitäten nutzt. Dieses Herzstück des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums wird auf der Ost- und Westseite durch zwei langgestreckte Flügelbauten in Holzbauweise ergänzt, in denen sich die Gästezimmer und Seminarräume befinden werden. Die neuen Gebäudeteile werden ähnlich einem Brückentragwerk aufgeständert, so dass die Landschaft unter den zwei Flügeln ›hindurchfließt‹. Insgesamt 64 unbehandelte Lärchenholzstämme aus dem Thüringer Wald bilden die Stützen für die großzügigen Gebäudeflügel. Die anspruchsvolle Konstruktion minimiert den Einsatz grauer Energie, zur Verwendung kommt ausschließlich Konstruktionsvollholz, Brett- und Stammware. Auf die Ausführung von Leimholz und Kompositstoffen wird komplett verzichtet. Ein offener, balkonartiger Laubengang erschließt die Gästezimmer und Seminarräume. Die Gästezimmer werden innenseitig vollständig mit Holz ausgekleidet. Auf eine konventionelle Trockenbaukonstruktion wird weitgehend verzichtet. Im bestehenden Bootshaus befinden sich der Empfang und der Essensbereich sowie Bereiche für sportliche Aktivitäten. Ein besonderes Merkmal ist eine zwölf Meter hohe Kletterwand, die durch den Essensbereich ›emporwächst‹ und das inhaltliche Profil des Vorhabens für die Gäste direkt sichtbar macht. Im sogenannten Seegeschoss neben und unterhalb der Gebäudeflügel werden zusätzliche Sanitärräume für Campinggäste wie auch die Boote und Fahrräder untergebracht. Das Gebäude wird, basierend auf erneuerbaren Energien, über Luftwärmepumpen in Verbindung mit einer großzügigen Photovoltaikanlage mit Strom versorgt werden.
Dank der Kooperation mit ThüringenForst und Rettenmeier Holzindustrie ist eine regionale Wertschöpfung garantiert, die Holzbaukonstruktion wird ausschließlich aus Hölzern des regionalen Waldes hergestellt.
Seit dem Herbst 2022 laufen die Baumaßnahmen, deren Abschluss für Ende 2023 erwartet wird. Das öffentliche Modellvorhaben ist schon heute hinsichtlich der gewonnenen Projekterfahrungen bezüglich seines Anspruchs, regional und nachhaltig zu bauen, von unschätzbarem Wert. Das gesammelte Wissen kann Folgeprojekten zur Verfügung stehen. Das ambitionierte Projekt unterstreicht zugleich den hohen Stellenwert der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit für den Förderer Freistaat Thüringen und setzt einen wichtigen Impuls für die Region des Thüringer Meers und darüber hinaus.
Das SEZ Kloster ist eine Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend im Landessportbund und verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung an der Bleilochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf.
Das SEZ Kloster ist eine Bildungs- und Freizeitstätte der Thüringer Sportjugend im Landessportbund und verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung an der Bleilochtalsperre in Saalburg-Ebersdorf.
Ort
SEZ Kloster
Kloster 1
07929 Saalburg-Ebersdorf
Projektträger:inner
- Landessportbund Thüringen e.V.
- Thüringer Sportjugend im Landessportbund Thüringen
Kooperationspartner:in
- ThüringenForst
- Rettenmeier Holzindustrie GmbH, Werk Hirschberg
Förderung
- Architektur/Generalplanung: Ludloff Ludloff Architekten, Berlin
- Haustechnikplanung: Fuchs Ingenieurgesellschaft, Bergisch Gladbach (LP 1−5), Krämer und Partner, Zwickau (LP 6−8)
- Tragwerksplanung: Andreas Külich Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Berlin
- Prüfstatik: Ingenieurbüro Trabert + Partner, Geisa
- Brandschutzplanung: Sachverständigenbüro für Brandschutz Arnhold, Weimar
- Küchenplanung: Ingenieurbüro B. Prokoph, Ahrensfelde
- SiGeKo: Dr.-Ing. Bernd Schumann
- Juristische Beratung: MSC Metzner Kilian, Erfurt