Mit seinen Kirchen besitzt Thüringen einen wahren Schatz. Bauhistorisch und kulturell bilden die Kirchen ein landesweites einzigartiges Geflecht historischer Zeugnisse. 99% der etwa 2.000 evangelischen Kirchen in Thüringen stehen unter Denkmalschutz. Sie sind identitätsbildend, ortsbildprägend und sinnstiftend in einer religiös zunehmend pluralen Gesellschaft. Aber: Kirchen, Pfarrhäuser und kirchliche Grundstücke werden zunehmend zu einem Bestand, dessen Pflege und Bewahrung aufgrund der demografischen Entwicklung, wegbrechender Infrastrukturen der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und abnehmender kirchlicher Mitgliedszahlen die Grenzen der Belastbarkeit erreicht hat. Es ist somit an der Zeit, über einen zukunftsfähigen Umgang mit dem kirchlichen Gebäudebestand und seinen Funktionen nachzudenken. Es braucht Mut zu kreativen, provokanten Ideen und innovative Nutzungsperspektiven. Damit beschäftigt sich das Vorhaben „Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen – Aufgabe, Abgabe, Wandel“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Im Rahmen des 1. IBA Projektaufrufs „Zukunft StadtLand!“ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen wurde es 2014 als IBA Kandidat nominiert. Zu einer ersten Qualifizierung der Projektidee trafen sich in einem zweitägigen Workshop am 26. und 27. März 2015 im Kloster Volkenroda betroffene Kirchengemeinden mit Vertreterinnen und Vertretern aus Denkmalpflege und Kunstgeschichte, Theologie und sozialer Gemeindearbeit, Architektur und Stadtentwicklung sowie der IBA Thüringen und erörterten Aspekte kirchlichen Bauens und Planens.
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Veröffentlichungsjahr:
2015
Herausgeber:innen:
IBA Thüringen
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