IBA in Kürze
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Bis 2023 entwickelte die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen mit ihren Partnern ressourcenbewusste Projekte mit gemeinwohlorientierten Werten in und für Thüringen: innovativ, experimentell, zum Nachahmen. StadtLand war ihr Thema, es beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur im Freistaat.
Die IBA Thüringen aktivierte Leerstände im Land – LeerGut umbauen. Sie unterstützt Raumunternehmer und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – SelbstLand aufbauen. Und sie realisierte experimentelle Neubauten und machte Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen – ProvinzModerne neubauen.
Die IBA Thüringen hat ihre Projektträger stets vernetzt, berät und motiviert. Sie unterstützte kooperative Prozesse und förderte exzellente Gestaltung. Ihr Ziel war es, Thüringen als Ort des Fortschritts und experimentierfreudiges Zukunftslabor neu zu denken.
Themenfelder
ProvinzModerne neubauen
Die IBA Thüringen möchte mit allen Projekten einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Unter anderem wird dabei mit Holzbau eine Bauweise vorangetrieben, die CO2 im Baumaterial bindet und einen in Thüringen weit verbreiteten, das heißt regionalen Rohstoff verarbeitet. Unter intensiver Beteiligung der Thüringer Projektakteurinnen und akteure werden so nachhaltige Projekte und zudem ein zukunftsfähiger Wirtschaftskreislauf für das StadtLand entwickelt. Die Projekte und Kandidaten der ProvinzModerne entwickeln neue Ansätze für das Planen und Bauen der Zukunft und streben eine ›Baukultur made in Thüringen‹ als Markenzeichen von Thüringen an.
SelbstLand aufbauen
Neue Bauherrenschaften, Auftraggeberinnen und -geber, eine engagierte Zivilgesellschaft und alternative Organisations- und Finanzierungsmodelle sind Ausdruck einer emanzipierten Gesellschaft, die sich einbringt in die baulichräumlichen Entwicklungen und dabei die Ziele und Qualitäten gemeinschaftlich mitbestimmt. Die Projekte und Kandidaten mit dem Schwerpunkt SelbstLand werden in besonderer Weise von dem Engagement lokaler Akteurinnen und Akteure getragen. Die IBA Thüringen unterstützt sie dabei, hilft, nachhaltige Strukturen und neue Allianzen aufzubauen, und fördert demokratische und solidarische Gemeinschaften.
LeerGut umbauen
Leerstand prägt viele Ortsbilder in Thüringen. Das Aktivieren und Weiternutzen dieses Bestandes sichert nicht nur die Außen- und Innenwirkung von Ortschaften, sondern ist ein notwendiger und klimabewusster Weg im Umgang mit verbauter Energie, kollektiven Identitäten und räumlichen Ressourcen. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern entwickelt die IBA Thüringen unterschiedliche Leerstände mit Potenzial im StadtLand. Die Projekte und Kandidaten mit dem Schwerpunkt LeerGut kombinieren dafür neue Nutzungs- und Betreibermodelle mit ressourcenbewussten Baustandards.
Ablauf
01.10.2009
Die Thüringer Landesregierung hielt in ihrer Koalitionsvereinbarung fest, die Möglichkeiten einer Internationalen Bauausstellung (IBA) als Teil einer von der Architektenkammer Thüringen angeregten ›Qualitätsoffensive Bauen‹ zu prüfen. Auf Basis der Koalitionsvereinbarung ›Starkes Thüringen – innovativ, nachhaltig, sozial und weltoffen‹ waren die Koalitionspartner CDU und SPD übereingekommen, die Potenziale des Formats einer IBA nutzen zu wollen. Das Thüringer Kabinett erteilte daraufhin dem Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie für eine IBA in Thüringen zu erstellen.
01.05.2011
Die Machbarkeitsstudie der IBA Thüringen wurde 2010 bis 2011 von einer Projektgruppe im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr erstellt. Die Aufgabe bestand darin, mögliche Themen zu identifizieren, die Mitwirkungsbereitschaft potenzieller Partner auszuloten und geeignete Organisationsstrukturen für eine IBA Thüringen zu ermitteln. Die Ausrichtung der Studie wurde in Gesprächen mit der Bauhaus-Universität Weimar und weiteren Thüringer Hochschulen, einem engeren Beraterkreis aus den Ettersburger Gesprächen sowie mit Vertreter:innen gesellschaftlicher Gruppen und Institutionen diskutiert. Die Machbarkeitsstudie gliedert sich in drei Dokumente:
1. IBA Kontext
2. Initiative Thüringen
3. Konzept Thüringen
1. IBA Kontext
2. Initiative Thüringen
3. Konzept Thüringen
01.01.2012
Die Internationale Bauausstellung Thüringen GmbH wird gegründet. Unter der Geschäftsführung von Prof. Dr. Marion Eich-Born und Frank Krätzschmar begann die strukturelle und inhaltliche Aufbauphase.
01.01.2013
Die erste IBA Konferenz ›Ressource: Thüringen‹ fand statt. Unter der Geschäftsführung von Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup wurden die Strukturen der IBA Thüringen GmbH weiter aufgebaut. Die ersten IBA Salons und Expertengespräche sowie IBA Touren in alle Landkreise wurden durchgeführt.
14.04.2014
Dr. Marta Doehler-Behzadi übernimmt die Geschäfte der IBA Thüringen. Mit einem Projektaufruf wurde die Gründungsphase der IBA Thüringen abgeschlossen und die Projektarbeit mit 16 nominierten Kandidaten aufgenommen. Auf den ersten IBA Projektaufruf ›Zukunft StadtLand!‹ zwischen Mai und September gingen fast 250 Ideen aus ganz Thüringen ein. Auf Empfehlung des IBA Fachbeirats wurden 16 IBA Kandidaten nominiert und drei Erwartungsräume benannt.
22.04.2015
Die IBA wollte 2015 ihre erste zentrale Ausstellung mit einer Vielzahl von Veranstaltungen unter dem Titel STADTLAND durchführen. Aufgrund von Brandstiftung wurde der Ausstellungsort jedoch einen Monat vor Eröffnung bis auf die Grundmauern zerstört. Auf die Schnelle fand die IBA keinen neuen geeigneten Standort und sagte daraufhin die Ausstellung ab. Gleichzeitig entschied sie, die während der Ausstellung geplante Dialogreihe ›StadtLand Gespräche‹ statt zentral, dezentral als ›StadtLand Sommer‹ durchzuführen. Der StadtLand Sommer beinhaltete verschiedene Veranstaltungsformate, die sich über den gesamten Thüringer Raum erstreckten, sich an eine breite Öffentlichkeit richteten und die IBA These StadtLand unter verschiedenen Aspekten diskutierte.
24.05.2019
Die IBA Zwischenpräsentation fand zeitgleich zum hundertjährigen Bauhaus-Jubiläum vom 24. Mai bis 29. September im Eiermannbau Apolda statt.
05.05.2023
Die IBA Abschlusspräsentation beginnt. Vom 5. Mai bis 29. Oktober kommen 10.000 Menschen in den Eiermannbau Apolda zur Abschlusspräsentation der IBA Thüringen. Des Weiteren werden weitere Veranstaltungen und Ausstellungen im ganzen Land geboten und das Debattenformat ›StadtLand Forum‹ durchgeführt.