Vom 23. Mai bis zum 29. September 2019 präsentierte die IBA Thüringen ihre zu diesem Zeitpunkt rund 30 im Freistaat Thüringen verteilten StadtLand Vorhaben in einer zusammenfassenden Ausstellung im Eiermannbau Apolda. Die Zwischenpräsentation war nicht nur eine zentrale Schau eines dezentralen, experimentellen Projektprozesses, sondern auch ein weiteres Aktivierungsmoment für eine lange Zeit leer stehende Ikone der Moderne — den Eiermannbau in Apolda. Mit Constructlab hatte die IBA Thüringen einen idealen Partner für die Szenografie an ihrer Seite. Die kuratorische Leitung hatten die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und die Architektin und Programmleiterin der IBA Thüringen, Katja Fischer.

Mit der Ausstellung ›StadtLand‹ gelang es, ein fortschrittliches Thüringen im Eiermannbau zu präsentieren. Den Besucher:innen wurden innovative Ideen, interessante Macher:innen, besondere Orte und eine Baukultur made in Thüringen vorgestellt und ein vielseitiges Ausstellungserlebnis geboten. Die Ausstellung bestand aus vier Bereichen, angefangen mit einem temporären StadtLand Kino, in dem ein 15-minütiger Film Thüringen und seine Zukunftsaufgaben, aber auch das Format IBA vorstellte. Bei 16 Interviews mit IBA Akteur:innen lernten die Besucher:innen im zweiten Ausstellungsraum die ganz persönlichen Sichtweisen und Ziele der Zukunftsmacher:innen kennen. Im dritten Raum wurden alle IBA Vorhaben als StadtLand Szenen präsentiert, fast, als wäre man vor Ort. Eine Szene bestand aus einer großen Kulisse mit Standortbild, einer Projektsilhouette und dem Projektlogbuch, teilweise ergänzt um Prozessfilme. Zwei der IBA Vorhaben konnten am Ausstellungsort direkt und 1 : 1 erlebt werden: das IBA Büro im zweiten Obergeschoss des Eiermannbaus und das Anfang 2019 fertiggestellte IBA Timber Prototype House auf dem Grundstück davor. Zum Abschluss des Ausstellungsrundgangs ermöglicht das StadtLand Studio mit Greenscreen den Besucher:innen einen spielerischen Zugang zum Ausstellungsthema. Mit dem Ausstellungsbesuch erlebt man außerdem alle Geschosse und Bauzeiten des besonderen Ausstellungsortes Eiermannbau. Die Besucher wandelten sozusagen durch seine reiche Geschichte bis ins Heute der IBA Projektentwicklung als Open Factory und erlebten einen IBA Prozess hautnah.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Anne Katrin Bohle eröffneten gemeinsam mit IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi feierlich die Ausstellung. Zahlreiche Ausstellungsführungen wurden vom Team der IBA angeboten. Mit dem Kunstprojekt ›Hotel Egon‹ bot sich den Gästen über mehrere Wochen die einmalige Gelegenheit, im Architekturdenkmal Eiermannbau zu übernachten. Die Zimmer waren vielfältig und ungewöhnlich, vom Himmelbett bis CoSleeping in den ehemaligen Umkleiden, vom Zelten auf dem Freigelände bis zum Bett in der Ausstellung ›StadtLand‹. Die Gäste wurden von vier interdisziplinären Kollektiven betreut: Teleinternetcafe, Berlin, Studio ONOFF, Berlin/London, Kollektiv Raumstation, Weimar/Wien/ Berlin und Stadt.Raum.Wandel, Halle/Hamburg. Das Kunstprojekt Hotel Egon wurde gefördert von der Thüringer Staatskanzlei. Der Eiermannbau war im Bauhausjubiläumsjahr außerdem Teil der nationalen und thüringenweiten Grand Tour der Moderne. Die Grand Tour hat bedeutende Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 erbaut wurden, zu einem Streifzug durch 100 Jahre Architekturgeschichte verbunden. 

Die Projektarbeit lief natürlich weiter, so konnten Projekte wie das Werkhaus an der Beulwitzer Straße Saalfeld/Saale, der Bahnhof Rottenbach und Schloss Schwarzburg im Zwischenpräsentationsjahr Highlights feiern.