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Die Konferenz ›LeerGut‹ fand Ende Juni im Eiermannbau in Apolda statt. Rund 20 Redner:innen präsentierten aktuelle Thesen und gute, internationale Praxisbeispiele zum Umgang mit Leerstand.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller
Achtung LeerGut! Der Eiermannbau in Apolda ist seit 2014 ein Modellstandort der IBA Thüringen.
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Eröffnung der Konferenz durch die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und Philip Kurz, Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung.
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Podiumsgespräch zum Thema »Leer und Gut in Thüringen« mit Philip Kurz, Prof. Olaf Langlotz, Christian Holtzhauer, Reiner Nagel, Frank Rostek und Dr. Marta Doehler-Behzadi (v.l.n.r.).
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Der Eiermannbau als Open Factory? Andrea Hofmann, Mitglied des IBA Fachbeirats, fasst die Ergebnisse des internationalen, zweiwöchigen IBA Campus 2016 – Zukunftswerkstatt Eiermannbau zusammen.
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Ein Blick zurück: Dietram Franke berichtete vom großem Engagement des Vereins der Freunde des Eiermannbaus Apolda seit 1999, durch das das Gebäude gesichert und in Teilen saniert werden konnte.
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Daniel Fuhrhop präsentiert sein Buch »Verbietet das Bauen!« mit »fünfzig Werkzeuge. die Neubau überflüssig machen.«.
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Über 20 Redner:innen präsentierten aktuelle Thesen und gute, internationale Praxisbeispiele zum Umgang mit leerstehender Gebäudesubstanz und brachgefallenen Standorten. Anne-Julchen Bernhart zeigt das Prinzip ihres Projektes »Grundbau und Siedler«.
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Am Abend gab eis einen offenen Empfang auf der Dachterasse.
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Zahlen und Fakten zum Leerstand in Thüringen, gute internationale Umbaupraxis und neue Perspektiven auf Thüringer Leerstände. Die IBA Ausstellung ,45 aus 45.000’ informierte über den Anlass und die Potentiale des IBA Schwerpunktes LeerGut.
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Der Eiermannbau Apolda als Leerstandsgalerie.
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Das Ergebnis der IBA Campus-Werkstatt: eine Broschüre mit dem erarbeiteten Aktivierungskonzept und einem Manifest zur Vermeidung von Leerstand und Reaktivierung von Gebäuden.
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Der Ping-Pong-Club im EG, entstand während der IBA-Campus-Werkstatt und zeigt wie einfach die Öffnung des Gebäudes gelingen könnte.
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Die Teilnehmenden der Campus-Werkstattt trieben die Sichbarwerdung aktiv voran, in dem sie kleine Kunnstintallationen als Zeichen der Anwesenheit vornahmen. Eins davon ist die weiße Flagge, als Hinweis auf die Möglichkeiten, die dieser Ort als freue mit dem Neuen zu füllende Projektionsfläche zu bieten hat.
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Für die zweite Installation wurde das Wort »Feuer« am stillgelegten Neon-Schriftzug »Feuerlöschgerätewerk« auf dem Flugdach mit einer roten Lichterkette zum leuchten gebracht.
© Stiftung Baukultur Thüringen/IBA Thüringen, Foto Thomas Müller

IBA Konferenz 2016

⸺ LeerGut

Nach über zwanzig Jahren Leerstand und Ungenutztseins konnte Ende Juni 2016 der Eiermannbau in Apolda für einige Tage wieder geöffnet werden. Die IBA Konferenz ›LeerGut‹, die in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung organisiert wurde zog an den zwei Tagen mehr als 220 Besucher:innen in die Auenstraße in Apolda. 
 
Über 20 Redner:innen präsentierten aktuelle Thesen und gute, internationale Praxisbeispiele zum Umgang mit leerstehender Gebäudesubstanz und brachgefallenen Standorten. Neben den Vorträgen und der Podiumsdiskussion gab das IBA-Team einen Überblick über die IBA-Prozesse zum Thema LeerGut und dem Modellprojekt ›Eiermannbau‹.  Eine temporäre Ausstellung zeigte Thüringer LeerGut-Beispiele, Fakten zum Thüringer Leerstand und internationale Referenzprojekte zur Aktivierung von leerstehenden Standorten abseits der Metropolen. In den zwei Wochen vor der Konferenz belebte bereits die IBA-Campus-Werkstatt den Eiermannbau, die dabei entstandene Broschüre über das erarbeitete Aktivierungskonzept wurde auch ausgestellt. Zudem zeigten die Teilnehmenden zwei Kunstinstallationen, die auf das Projekt im Eiermannbau aufmerksam machen sollten.
 
 
Die Konferenz war einem der fünf Arbeitsschwerpunkte der IBA Thüringen gewidmet: LeerGut, d.h. leerstehenden Gebäuden und ihrer Zukunftsfähigkeit in kleinen und mittleren Gemeinden. Die Konferenz bot innovative und überraschende Beispiele für die Finanzierung, den Betrieb, die Gestaltung, aber auch Nutzung leerstehender Gebäude und brachgefallener Standorte in nicht wachsenden Regionen. Das Nebeneinander von Schrumpfen und Wachsen in ländlich geprägten Regionen erzeugt dabei jedoch ein Paradox von Zuviel und Zuwenig in unmittelbarer Nachbarschaft. Dennoch betrachtet die IBA den Leerstand in Thüringen als Ressource im weitesten Sinne: als LeerGut. Mut und Durchhaltevermögen als wesentliche Voraussetzung, zivilgesellschaftliches Engagement und Zieloffenheit, neue Betreiberkonstellationen und alternative Baustandards wurden bei der Konferenz diskutiert. Aber auch Vorschläge zur Weiterverwendung von Baumaterial, wenn langfristig keine Nachfrage mehr zu erwarten ist. Der Umgang mit dem Bestand ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Anstelle stetig neu zu wachsen und immer neue Flächen und Materialien zu verbrauchen, vertritt die IBA eine Position, in der das Weiter- und Wiederverwenden, das Umnutzen und Umbauen von Standorten und Gebäuden Vorrang vor dem Neubau erhält. Erforderlich ist mehr Raum zum Experimentieren, für Innovation und für Kreativität, um daraus neue Chancen und Optionen für dieses besondere Beispiel guter Baukultur zu erhalten. Aber die Mobilisierung von LeerGut braucht nicht nur gute Ideen, sondern vor allem auch neue Instrumente. Oft genug wäre der Bestand in funktionaler Hinsicht leicht umnutzbar, würden sich Nutzer der Mühe unterziehen, ihre Ansprüche mit dem Angebot an Gebautem abzugleichen, bevor man vorschnell und aus praktischen Gründen an das Neubauen geht. Praktisch stehen dem jedoch viele Hindernisse im Weg. Daher muss die Arbeit im Bestand erleichtert werden. Denn LeerGut lässt sich selten nach einfachen Regeln erschließen, LeerGut fordert Nutzer und Techniker, Behörden und Finanziers heraus. Ein lohnendes Feld für den Innovationsanspruch einer IBA! 
 
Die zweitägige IBA Konferenz LeerGut war selbst ein erster Schritt für eine Wiedernutzung des leerstehenden Eiermanngebäudes. Eine Art öffentlicher und gemeinsamer Selbstversuch, der im Ergebnis sehr erfolgreich war und eine zeitnahe Innutzungsnahme des Eiermannbaus in Aussicht stellt. In der Dokumentation sind weitere ausführliche Informationen und die Präsentationen der Redner:innen nachzulesen.

Orte

Apolda

Auenstraße 11
99510

Kontakt

Termin

30.06.2016 - 01.07.2016

Partner:Innen

Redner:Innen

  • Prof. Anne-Julchen Bernhardt, BeL Sozietät für Architektur, Köln 
  • Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen 
  • Rüdiger Eisenbrand, Bürgermeister der Stadt Apolda 
  • Katja Fischer, IBA Thüringen
  • Daniel Fuhrhop, Autor 
  • Roland Gruber, nonconform ideenwerkstatt (AT)
  • Alexander Hagner, Architekt, Mitinhaber Architekturbüro gaupenraub+/- und Gastprofessor TU Wien (AT)
  • Dr. René Hartmann, Architektur- und Technikhistoriker 
  • Florian Heilmeyer, Architekturjournalist und Kurator 
  • Jun.-Prof. Dr. Linda Hildebrand, RWTH Aachen 
  • Andrea Hofmann, raumlaborberlin
  • Christian Holtzhauer, Künstlerischer Leiter Kunstfest Weimar 
  • Philip Kurz, Geschäftsführer Wüstenrot Stiftung 
  • Dr. Stefan Krämer, Wüstenrot Stiftung 
  • Andreas Krüger, Vorstandsvorsitzender Belius Stiftung 
  • Prof. Olaf Langlotz, Abteilungsleiter Städte- und Wohnungsbau, Staatlicher Hochbau im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
  • Mario Lerch, Abteilung Städte- und Wohnungsbau, Staatlicher Hochbau im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft 
  • Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur 
  • Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer Stiftung trias 
  • Prof. Ton Matton, Kunst-Universität Linz (AT) 
  • Christof Mayer, raumlabor Berlin
  • Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Bauhaus-Universität Weimar 
  • Tabea Michaelis, denkstatt sàrl (CH) 
  • Jana Reichenbach-Behnisch, rb Architekten 
  • Frank Rostek, Bürgermeister der Stadt Bleicherode 
  • Mãrcis Rubenis, Mitgründer Free Riga (LV) 
  • Daniel Schnier, AAA – Autonomes Architektur Atelier 
  • Prof. Dr. Guido Spars, Bergische Universität Wuppertal