Eine IBA ist immer auch eine Ausstellung. Die Exponate der IBA Thüringen sind die 41 Projekte in ganz Thüringen, viele als fertige Objekte, andere noch im Bau, einige stellen sich als Konzepte oder Netzwerke dar.  Um sie alle zu bereisen, braucht man mindestens sechs volle Tage. Daher entschied sich die IBA Thüringen, eine zentrale Ausstellung in der Open Factory im Eiermannbau Apolda zu präsentieren. Sie stand unter dem Motto ›StadtLand – von Thüringen lernen‹. Den roten Faden bildeten Erkenntnisse, Erfahrungen und Forderungen der IBA, die IBA Vorhaben waren dafür die Referenzen. Ein großes Panorama von Thüringen setzte das StadtLand anschaulich in Szene, Hintergrundinformationen ergänzten den IBA Ansatz, zu neuen, innovativen Vorgehens- und Gestaltungsweisen im Stadt-Land-Zusammenhang zu kommen. Nach einer feierlichen Eröffnung in Anwesenheit von Bundesbauministerin Klara Geywitz, dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sowie den Festrednern Remy Sietchiping von UN Habitat und Philipp Misselwitz, Bauhaus Erde gGmbH, war die Ausstellung von Mai bis Ende Oktober 2023 geöffnet. Die Open Factory im Eiermannbau Apolda wurde mit ihrem dichten Veranstaltungsprogramm zu einer Art IBA Hauptstadt auf Zeit. Zu den IBA Projekten im ganzen Land wurden thematische Exkursionen angeboten, an vielen Standorten gab es über den gesamten Sommer Mikroausstellungen, Führungen, kulturelle Projekte und andere Veranstaltungsanlässe, so dass sich der Besuch lohnte. Insgesamt waren rund 12.000 Besucher:innen beim IBA Finale dabei.

Im Zuge des Klimawandels beschäftigen sich die Projektpartner:innen der IBA Thüringen mit dem Ressourcenschutz und dem Umbau der Energiesysteme in Stadt und Landkreis Nordhausen. Ziel ist eine klimaangepasste und nachhaltige Stadtentwicklung. In Nordhausen-Nord, einem Wohnquartier in typischer Plattenbauweise, wird der Weg zu einer klimagerechten Quartiersentwicklung anhand mehrerer IBA Projekte der Gebäudesanierung und Freiraumgestaltung aufgezeigt: Ein möglichst geringer Rohstoff- und Energieverbrauch auf erneuerbaren Grundlagen steht im Zentrum des Handelns. Die Open-Air-Ausstellung in Nordhausen-Nord führte in die Strategien der IBA Vorhaben vor Ort ein und kann nach dem Finaljahr weiter besucht werden.

In einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit entsteht in der Dorfregion Seltenrain ein gemeinsames Gesundheits-,Pflege- und Versorgungsnetzwerk. Damit ist ein Kernthema des ländlichen Raums angesprochen, nämlich wie man Versorgungssicherheit gewährleistet und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt kooperativ organisiert. Die Ausstellung im und am Landzentrum Sundhausen stellte den Gestaltungsprozess der Gesundheitskioske und des Landzentrums vor.

2017 wurde an 500 Jahre Reformation erinnert – ein Anlass zum Feiern, aber auch Anlass des Neu- und Umdenkens. Wie nehmen wir unsere Kirchen in die Zukunft mit? Nach dem Ideenaufruf ›STADTLAND:Kirche‹ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen wurden aus der Fülle der Ideen einige IBA Kandidaten nominiert, sechs Kirchen wurden schließlich im Finaljahr präsentiert: Die Feuerorgel Kapelle Krobitz, die MA Martinskirche Apolda und vier Her(r)bergskirchen im Thüringer Wald. Das Büro chezweitz aus Berlin, das schon die Ausstellung 500 Kirchen – 500 Ideen im Jahr 2017 gestaltete, entwickelte eine Wanderausstellung, die im Landeskirchenamt Erfurt, der Michaeliskirche in Neustadt am Rennsteig, in Tambach-Dietharz und weiteren Gemeinden ausgestellt wurde.