Weimar, Das 100
Neues Wohnen: 100 Prozent flexibel, bezahlbar, ressourcenschonend
›Mit innovativem Grundriss, der zum lebendigen Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner anregt, hebt sich das Projekt hervor. Jungen Menschen wird ein außergewöhnlicher Ort als Gelegenheit geboten, den Weg in die studentische Freiheit zu erkunden.‹
Prof. Barbara Holzer, Fachbeirätin IBA Thüringen
In unmittelbarer Nähe von Georg Muches ›Haus am Horn‹ aus dem Jahr 1923 befindet sich das städtebauliche Entwicklungsgebiet ›Neues Bauen am Horn‹. Das Studierendenwerk Thüringen besitzt das letzte freie Baufeld auf dem Gelände und entwickelt hier gemeinsam mit der Stiftung Baukultur und der IBA Thüringen ein neuartiges Wohnhaus für Studierende. 2017 ging aus einem hierfür initiierten internationalen Architekturwettbewerb das favorisierte Wohnkonzept des Architekturbüros Almannai und Fischer aus München hervor. Dieses nimmt Abstand vom anonymen Nebeneinander kleiner Appartements, stattdessen soll neues Wohnen durch großzügige Wohngemeinschaften mit individuellen Rückzugsbereichen ermöglicht werden.

Eine Luftaufnahme des städtebaulichen Entwicklungsgebiets ›Neues Bauen am Horn‹, wo ›Das 100‹ entstehen soll.

Die Jury des Architekturwettbewerbs zu dem IBA Projekt ›Das 100. Wohnhaus für Studierende in Weimar‹ hatte unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Gerd Zimmermann zwei erste und einen zweiten Preis vergeben. Jeweils einen ersten Preis erhielten Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf mit Max Wasserkampf (Aachen/Weimar) sowie Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB (München). An dem Wettbewerb beteiligten sich 60 Architekturbüros. Alle eingereichten Arbeiten konnten im Frühjahr 2017 in der Neufert-Box in Gelmeroda zu besichtigt werden.

Die besondere Grundrissfigur des geplanten Studierendenwohnhauses mit seinen schlanken und hohen Räumen wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Zahnklinik in Erfurt 2017 im Maßstab 1:1 umgesetzt vor Ort diskutiert.

Im Oktober 2019 veranstaltete das Studierendenwerk Thüringen in Kooperation mit der IBA Thüringen einen Workshop, um den aktuellen Entwurf zu evaluieren und seine Modellhaftigkeit zu prüfen. Dazu wurde der geplante Grundriss im Maßstab 1:2 im Eiermannbau Apolda szenografisch umgesetzt und mithilfe potenzieller Bewohnerinnen und Bewohner spielerisch analysiert. Die daraus resultierenden Erfahrungen fließen in die weitere Gestaltung des Vorhabens ein.
›Das 100‹ steht nun an der Schwelle zur Umsetzung. Das Vorhaben besticht durch seine soziale Idee, in dem es differenzierte Grundrisslösungen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse der Nutzer anbietet. Das Spektrum reicht von der Groß-WG bis zum Mikro-Appartement. Das Gebäude mit insgesamt sieben Geschossen soll in Massivholzbauweise realisiert werden und ist damit eines der ersten Holzbauprojekte Thüringens in dieser Gebäudeklasse.
Mit dem Projekt des Studierendenwerks Thüringen wird das Ensemble anspruchsvoller Wohnheime für Studierende am Standort ›Neues Bauen am Horn‹ vervollständigt. Mit dem Architekturbüro Almannai Fischer konnte ein mehrfach ausgezeichnetes Planungsteam (u.a. Deutscher Holzbaupreis) beauftragt werden. Ihr Entwurf besticht durch seine konstruktive Umsetzung als urbaner Holzbau und eine präzise baukünstlerische Aussage.
Der Fachbeirat der IBA Thüringen würdigte die Innovation und Exzellenz des Vorhabens und empfahl Anfang März 2021 den Projektstatus für den bisherigen IBA Kandidaten.
Nach der Beauftragung des aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangenen Siegers Almannai und Fischer und einem intensiven Planungsprozess wird nun eine weitestgehende Umsetzung als innovativer Holzmassivbau anberaumt. Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen.
IBA Fachbeirat empfiehlt Projektstatus für ›Das 100‹
IBA Kandidat wird, wer gute Ideen und Konzepte für das StadtLand vorweisen kann. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess mit Workshops, Studien, Wettbewerben und ersten Planungen reifen diese Ideen zu Projekten, an die ein hoher Maßstab angelegt wird. IBA Projekte sollen für die Entwicklung Thüringens und darüber hinaus Referenz und Vorbild sein.
Der IBA Fachbeirat hat am 5. März für ›Das 100‹ den IBA Projektstatus empfohlen.
Planungsworkshop
Bei dem IBA Kandidaten ›Das 100‹ ist nach einem intensiven Entwicklungsprozess mit der vorliegenden genehmigungsfähigen Planung ein wichtiger Meilenstein erreicht worden. Zur finalen Klärung von Fragen der Wirtschaftlichkeit und Finanzierung, für die finale Abstimmung programmatischer Schwerpunkte im Sinne des IBA Modellvorhabens und für die Einbindung von Interessen aus Nutzerperspektive (Partizipation) wurde ein ganztägiger Workshop mit Projektakteuren und Entscheidungsträgern im Eiermannbau durchgeführt. Ziel war es, die nächsten Prozessschritte abzustimmen.
In einem Gastbeitrag per Videokonferenz berichtete Hans Drexler, anerkannter Experte für kostengünstigen Wohnungsbau und nachhaltigen Holzbau, außerdem über seine Erfahrungen mit einem vergleichbaren Wohn-Modellvorhaben im Kontext der IBA Heidelberg. Schwerpunkt des Projekts ist die Partizipation, flexible Grundrissstrukturen und eine innovative serielle Holzbauweise.
Im Anschluss wurde der vorliegende Planstand (LP4) ausführlich diskutiert. Eine Zeitschiene zeigte die grundsätzliche Realisierbarkeit bis zum Jahr 2023 unter der Vorrausetzung der Einreichung des Bauantrags bis Ende 2020.
Teilnehmende des Workshops:
- Dr. Ralf Schmidt-Röh, Studierendenwerk Thüringen
- Beate Hauser, Studierendenwerk Thüringen
- Susanne Albrecht, Studierendenwerk Thüringen
- Prof. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen
- Dr. Stephan Jung, Stiftung Baukultur Thüringen
- Reem Almannai, Almannai Fischer Architekten
- Florian Fischer, Almannai Fischer Architekten
- Tobias Haag, IBA Thüringen
- Karlotta Könnecke, Studierende, Bauhaus-Universität Weimar
- Sebastian Jäger, Studierender, Bauhaus-Universität Weimar
- Prof. Langlotz, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
- Dr. Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Entwicklungsimpulse und Verdichtung der Programmatik
Im Oktober 2019 veranstaltete das Studierendenwerk Thüringen in Kooperation mit der IBA Thüringen einen Workshop, um den aktuellen Entwurf für ›Das 100‹ zu evaluieren und seine Modellhaftigkeit zu prüfen. Dazu wurde der geplante Grundriss von den Entwurfverfassern Almannai Fischer im Maßstab 1:2 im Eiermannbau Apolda szenografisch umgesetzt und mithilfe potenzieller Bewohnerinnen und Bewohner spielerisch analysiert. Die daraus resultierenden Erfahrungen fließen in die weitere Gestaltung des Vorhabens ein. Im folgenden Projektverlauf soll zusätzlich ein übergreifendes Regelwerk mit Bewertungsparametern und ›Hausregeln‹ für das Miteinander in solch gemeinschaftlichen Experimentalbauten entstehen.

Realisierung eins Mock-Ups im Maßstab 1:1

Die besondere Grundrissfigur des geplanten Studierendenwohnhauses mit seinen schlanken und hohen Räumen wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Zahnklinik in Erfurt 2017 im Maßstab 1:1 umgesetzt vor Ort diskutiert.

Die ehemaligen Zahnklink verfügt exakt über die gleiche Raumhöhe, so dass eine gute Vergleichbarkeit existiert. Die anwesenden Projektakteure und Architekten waren im Ergebnis von der Raumqualität überaus überzeugt.
Architekturwettbewerb zu ›Das 100‹ - Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden
Im Architekturwettbewerb zu dem IBA Kandidaten ›Das 100. Wohnhaus für Studierende in Weimar‹ hatte die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Gerd Zimmermann zwei erste und einen zweiten Preis vergeben. Jeweils einen ersten Preis erhielten Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf mit Max Wasserkampf (Aachen/Weimar) sowie Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB (München). Diese Preise waren mit je 10.000 Euro dotiert. Der zweite Preis in Höhe von 6.000 Euro ging an Wiencke Architekten (Dresden).
An dem Wettbewerb beteiligten sich 60 Architekturbüros. Alle eingereichten Arbeiten waren bis zum 16. März 2017 in der Neufert-Box in Gelmeroda zu besichtigen.
Ausführliche Informationen zum Wettbewerb und den Preisträgern erhalten Sie hier.

1. Preis Architektur Büro Thomas Wasserkampf, Aachen / Max Wasserkampf, Weimar: Perspektive Carl-Alexander-Platz.

1. Preis Architektur Büro Thomas Wasserkampf, Aachen / Max Wasserkampf, Weimar.

1. Preis Almannai Fischer, München: Perspektive Carl-Alexander-Platz.

1. Preis Almannai Fischer, München.

2. Preis Wiencke Architekten, Dresden: Perspektive Carl-Alexander-Platz.

2. Preis Wiencke Architekten, Dresden.
IBA Kandidat ›Das 100‹ stellt Antrag bei Bundesprogramm VarioWohnen
Zur Mitfinanzierung des Vorhabens haben sich die Projektakteure des Kandidaten ›Das 100‹ bei dem ambitionierten Förderprogramm ›VarioWohnen‹ des Bundes beworben. Hierfür wurde eine umfangreiche Machbarkeitsstudie erstellt, die ausführlich auf die anspruchsvollen Anforderungen des Programms eingeht. Im Anschluss an diesen Entwicklungsschritt sollte auf Basis der Machbarkeitsstudie ein offener EU-weiter Wettbewerb ausgelobt werden.
Momentan keine Termine
- air-consult GbR Jena
- Almannai Fischer Architekten, München
- Bauart Konstruktion GmbH
- BBS Ingenieurbüro, Weimar
- Ingenieurbüro Matthias Münz, Weimar
- Ingenieurbüro Tobias Böhm, Weimar
- MGM Management GbR (Projektsteuerer LP 1-4, Verfahrensbegleiter Wettbewerb)
Tobias Haag
Projektleiter
Telefon +49 3644 51832-12
tobias.haag@iba-thueringen.de