‚IBA on tour’ besucht spannende Initiativen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

‚IBA on tour’ besucht spannende Initiativen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

„Wir haben sehr interessante Einblicke in die ‚Kulturlandschaft‘ von Saalfeld-Rudolstadt erhalten. Auf unserer Tour haben wir von vielen spannenden Ideen erfahren und sind neuen Partnern für potenzielle IBA Projekte begegnet. Der Landkreis ist sehr offen auf uns zugegangen“, so die positive Bilanz vom IBA Geschäftsführer Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup nach der Tour im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist eine Region, die durch ein ausgesprochen bewegtes Landschaftsbild mit Wasserflächen – Flusstälern wie Stauseen –,  Höhen sowie starker Industrie bzw. Industriedenkmälern geprägt ist. Außerhalb des Städtedreiecks Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg ist der Bevölkerungsrückgang zum Teil massiv.

Auf der Rundreise haben die Gastgeber am Stausee Hohenwarte die ‚Tore zum Thüringer Meer‘ vorgestellt, die eine touristische Wertschöpfung in naturverträglicher Weise zum Ziel haben. Im Haus des Volkes, einem Bauhaus-Gebäude aus den 1920er-Jahren neben dem ehemaligen innerdeutschen Grenzbahnhof Probstzella, wurde das Thema Freiraumgestaltung und Umgestaltung eines ehemaligen Bahnhofsareals präsentiert. Beeindruckend war auch der Besuch auf Schloss Schwarzburg, wo künftig die eigene wechselhafte Geschichte nachvollziehbar gemacht werden soll. Einst fürstliche Residenz, später Ort an dem die erste demokratische Verfassung Deutschlands unterzeichnet wurde, wurde das Schloss von den Nationalsozialisten massiv baulich verändert.
Perspektiven für den Wohnungsbau wurden in Saalfeld sowie in Rudolstadt aufgezeigt. Während in Saalfeld lokale Akteure in Zusammenarbeit mit Experten der Bauhaus-Universität Weimar das bereits existierende Projekt ‚Grüne Mitte‘ hinterfragen und im Hinblick auf Parkieren, Finanzen und Bautechnologien neue Lösungen schaffen wollen, handelt es sich beim Rudolstädter Vorhaben ‚Schlossaufgang ZwoPlus‘ um die Entwicklung eines komplexen städtisches Wohn- und Lebenskonzeptes.
Wie sich ein Dorf auf erneuerbare Energien umstellen kann, zeigt Bechstedt. In dem 165-Einwohner-Dorf wurde 2012 ein genossenschaftlich organisiertes Biomasse-Heizkraftwerk errichtet, das aktuell 2/3 des Energiebedarfes vor Ort deckt. Für viele Thüringer Dörfer könnte das Projekt Pate stehen. Es wurde deutlich: bürgerschaftliches Engagement ist eine wesentliche Voraussetzung, um Vorhaben wie diese erfolgreich durchzuführen.