Konzepte zu Energie, Wohnen und Mobilität im Landkreis Gotha

Am 20. März 2014 hat die Internationale Bauausstellung Thüringen im Rahmen ihrer nunmehr siebten IBA on tour den Landkreis Gotha besucht. Ziel der Rundreise war es, die IBA Themen vorzustellen und vor Ort besondere Initiativen kennen zu lernen, Mitstreiter zu gewinnen, Potenziale aufzuspüren und die Zukunftsfragen der Regionen aufzunehmen. Zentrale Ausgangsfrage im IBA Prozess ist dabei, wie sich die kleinteilige Struktur Thüringens global bewähren kann.

Der Landkreis Gotha ist mit 135.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis Thüringens und ist vergleichsweise schwach vom demografischen Rückgang betroffen. Er verfügt über eine starke mittelständische Unternehmerstruktur, über eine gute Investitionsquote und liegt touristisch auf Rang vier in Thüringen, mit alleine einer Million Übernachtungen pro Jahr im Kurort Friedrichroda. Besonders engagiert sich der Landkreis bei der Energiewende. So hat er thüringenweit als erster Landkreis ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und einen Klimaschutzmanager eingestellt, der die Gemeinden bei der Umsetzung einbindet.

Ausgangspunkt der Rundreise war die Stadt Gotha, wo ein städtischer IBA Expertenarbeitskreis verschiedene Projekte zu demografischen, energetischen und mobilitätsrelevanten Fragen erarbeitet hatte. Beispielsweise wurde die Qualifizierung des Mobilitätskonzeptes mit der Stärkung der „Thüringerwaldbahn“ als regionalem Rückgrat vorgeschlagen. Die Stadt engagiert sich zudem auch in einem Netzwerk mittelgroßer Städte zum Austausch über Themen der IBA. Die entsprechende Projektgruppe zur interkommunale Zusammenarbeit IBA Thüringen (PRINZIBA) hatte sich im Februar 2014 gegründet. Neben den innerstädtischen Vorhaben wurde eine Initiative zur Nachnutzung der Deponie Gotha-Ost vorgestellt. Auf dem Gelände der ehemaligen Deponie soll ein Themenpark zur Nachhaltigkeit entstehen, der sich autark mit Energie versorgt.

Neue energetische Konzepte möchten auch die Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Nessetal mit Unterstützung der Agrargenossenschaft Goldbach umsetzen. Geplant ist die Errichtung eines Regionalzentrums insbesondere für die medizinische Versorgung, welches seine Energie von der Biogasanlage der nahegelegenen Agrargenossenschaft beziehen soll.