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Projekte
Apolda, MA Martinskirche

Apolda, MA Martinskirche

Apolda, MA Martinskirche

Soziokultureller Treffpunkt: Gemeinde, Stadt und Diakonie öffnen Kirchenraum für vielfältige Nutzungen

Zu den 2017 ausgewählten Modellprojekten des offenen Ideenaufrufs STADTLAND:Kirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der IBA Thüringen gehört auch das Soziokulturelle Zentrum in der Martinskirche, eine von zwei Stadtkirchen in Verantwortung der Kirchgemeinde Apolda. Sie steht am Rande des grünen Kantplatzes mit Anschluss an die belebte Fußgängerzone der Stadt. In den letzten Jahrzehnten war hier das Kunstgutdepot der Landeskirche untergebracht. Mit dessen Wegzug entstand ein Freiraum für neue Ideen. In Kooperation mit der benachbarten Diakonie soll ein Markt der Möglichkeiten mit Angeboten für kulturelle und soziale Angebote geschaffen werden.

Der imposante Raum des Langschiffs der Martinskirche fungiert momentan als Lager und Archiv, der vordere Teil wird liturgisch genutzt. 2020 suchten die Kirchgemeinde Apolda, die EKM und die IBA nach Entwürfen für den Umbau des Kirchenschiffs aus dem Jahr 1119. Das Leipziger Architekturbüro Atelier ST ist mit seinem Entwurf eines zweigeschossigen Neubaus auf Betonstützen als Favorit hervorgegangen.  

Die Pläne für den Umbau der Martinskirche zum soziokulturellen Zentrum wurde zum ›Tag des offenen Denkmals 2021‹ durch ein Modell von Atelier ST vor Ort in Apolda präsentiert. Foto: Atelier ST

Mit einem neuen Rautengewölbe aus weiß lasiertem Brettschichtholz soll ein Haus im Haus errichtet werden, das dem alten Gemäuer neues Leben einhaucht. Foto: Atelier ST

Die Innovationskraft liegt in der Einfachheit der architektonisch-räumlichen Idee, die das Verhältnis von Leerraum umkehrt. Der Bestand wird nur minimal tangiert. Die offene Struktur sorgt für natürliches Licht in den neuen Räumen sowie für eine einzigartige Korrespondenz zwischen Bestand und Neubau. Foto: Atelier ST

Der IBA Fachbeirat hat am 5. März 2021 für die Martinskirche in Apolda den IBA Projektstatus empfohlen.

Mehr zum Projekt 
Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne
28. Januar 2022

Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne

Konzert in der Martinskirche
18. November 2021

Auftakt für die Projektentwicklung zum Soziokulturelle Zentrum

Martinskirche zum ›Tag des offenen Denkmals 2021‹ geöffnet
12. September 2021

Martinskirche zum ›Tag des offenen Denkmals 2021‹ geöffnet

Buchtipp: Ein neuer Typus Kirche
07. Mai 2021

Buchtipp: Ein neuer Typus Kirche

Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für Martinskirche Apolda
05. März 2021

Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für Martinskirche Apolda

Favorisierter Entwurf für Umbau und Sanierung der Martinskirche Apolda
05. Oktober 2020

Favorisierter Entwurf für Umbau und Sanierung der Martinskirche Apolda

Der favorisierte Entwurf des Ateliers ST für die Martinskirche Apolda. Visualisierung: Atelier ST

Im Erdgeschoss ensteht ein offener, für zahlreiche Aktivitäten, Inszenierungen, Ausstellungen frei verfügbarer Raum, der wie eine innenräumliche Piazza funktioniert, der offen ist zum Garten, aber prinzipiell auch offen sein kann zum sonstigen umliegenden Stadtraum, von dem her Aktivitäten aufgenommen, ja in der Kirche konzentriert werden können. Diese Multivalenz und Offenheit ist einem soziokulturellen Zentrum sehr gemäß. Der Raum kann temperiert werden, je nach den Erfordernissen des jeweiligen Gebrauchs.

Der in und über diesem Raum „schwebende“ Körper wiederum nimmt eine Reihe von Funktionen der Gemeinde auf, ist kompakt, ganzjährig und permanent nutzbar, weil vollständig beheizbar. Die gewählte Figur des Implantats folgt streng, ja minimalistisch, den funktionalen und statischen Erfordernissen und bezieht auch daraus eine unikale und zeichenhafte Qualität. Der Körper stützt sich einerseits ab auf die Erschließungselemente der Treppe und des Aufzugs, wodurch die Gemeinderäume barrierefrei erreichbar sind. Er stützt sich andererseits ab auf eine massive, asymmetrisch im Raum stehende Stütze wie ein „Fuß“, die den Boden aber nur minimal berührt, und einen „Arm“ als Erschließungs- und Fluchtweg von und zu der außen liegenden Treppe der Kirche. Der freischwebende Betonkörper gerät derart in eine nahezu archaisch schöne Wechselbeziehung zum umgebenden alten Mauerwerk der Kirche. 

Die Jury ist nach intensiver Diskussion zu der einstimmig getroffenen Entscheidung gelangt, dem Bauherrn die Arbeit des Atelier ST Leipzig zur Realisierung zu empfehlen und das Architekturbüro mit der Planung zu beauftragen.

Insgesamt würdigt das Berater- und Sachverständigengremium die herausragende räumliche, atmosphärische und symbolische Qualität des Entwurfs. Die Belange des soziokulturellen Zentrums seien in diesem Projekt ebenso abgebildet, wie die Erfordernisse der Kirchgemeinde. Zudem schaffe die Figur der Lösung ein nahezu einzigartiges Bild, das verspricht, die Martinskirche weithin zu einer Ikone der modernen Kirchenumnutzung werden zu lassen.

Thüringer Wald, HER(R)BERGSKIRCHEN

Thüringer Wald, HER(R)BERGSKIRCHEN

Thüringer Wald, HER(R)BERGSKIRCHEN

Andacht und Tourismus: Kirche als HER(R)BERGE

»Das Angebot, in einer Kirche übernachten zu können, zieht Menschen aus nah und fern an und die Kirche gewinnt so als gesellschaftlicher Mittelpunkt der Gemeinde an neuer Attraktivität. Die HER(R)BERGSKIRCHE ist dabei ein gelungenes Beispiel für nachhaltigen Tourismus.«
Prof. Barbara Holzer, Fachbeirätin der IBA Thüringen  

Wie schläft es sich in einer Kirche? In Neustadt am Rennsteig haben regionale Akteur:innen und externe Ideengeber, angestoßen vom offenen Ideenaufruf 2017 der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und der IBA Thüringen, ein neues Nutzungskonzept für ihren Kirchenraum in der Michaeliskirche gesucht. Entstanden ist die Idee für die erste HER(R)BERGSKIRCHE im Thüringer Wald.

2017 gab es zunächst eine provisorische Lösung, 2018 konnte dauerhaft eine Schlafnische im hinteren Bereich der neuromanischen Chorturmkirche eingerichtet werden. Das Modellvorhaben in Neustadt ermöglicht nun Übernachtungen im Gotteshaus: Bis zu zwei Personen finden hier bequem Platz, 2018 übernachteten hier bereits 93 Gäste, 2019 stieg die Zahl der Besucher:innen schon auf 155. Und die Kirchgemeinde in Neustadt am Rennsteig hat weitere Nutzungsmöglichkeiten angeregt: Yogakurse, eine Bibliothek und ein gemeinsamer Koch- und Essensraum sollen Elemente dieser modernen Begegnungsstätte werden. 2019 erhielt das IBA Projekt außerdem den zweiten Preis ›Goldener Kirchturm 2019‹ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. 2020/21 wurde neben der Schlafnische im hinteren Bereich mithilfe einer LEADER-Förderung Gästebad und Küche in der Kirche eingerichtet.

Ausgehend vom erfolgreichen IBA Pilot-Projekt in der Michaeliskirche in Neustadt am Rennsteig wollen weitere Kirchen ihre Gebäude als Unterkünfte für Wanderer öffnen: 2020 haben die HER(R)BERGSKIRCHEN mit der Lutherkirche in Tambach-Dietharz Zuwachs erhalten. 2021 folgte die Matthäuskirche in Spechtsbrunn, die im Sommer 2022 erstmals als HER(R)BERGSKIRCHE angeboten wird. Außerdem beginnt 2022 der Projektprozess für die Kirche St. Katharina in Hirschberg an der Saale.

Wie auch in Neustadt am Rennsteig werden die historischen Kirchenschiffe durch Mikroarchitekturen ergänzt, die Räume für einfache Schlafgelegenheiten bilden ebenso wie für Begegnungen und Gespräche. Mit ortsspezifischen Lösungen gelingt es so, die Kirchen als öffentliche Gemeinschaftsorte für die Dörfer und Besucher wieder stärker nutzbar und erlebbar zu machen.

Um jedes Projekt ist ein vielfältiges lokales Netzwerk unterschiedlicher Akteur:innen entstanden. Die Dachmarke HER(R)BERGSKIRCHEN verbindet die Standorte und sorgt für die Weiterentwicklung der Ideen sowie die Vermarktung ihres touristischen Potenzials. Das ›R‹ in der Klammer der HER(R)BERGSKIRCHEN nimmt Bezug auf die Signalisierung des Rennsteigs im Thüringer Wald.

Mit den hinzukommenden HER(R)BERGSKIRCHEN sollen bis 2023 insgesamt vier Kirchen am Rennsteig im Sinne einer Mehrfachnutzung zu HER(R)BERGSKIRCHEN transformiert werden. Schon heute zeigt die Erfahrung aus Neustadt, dass die neue Projektfamilie ›HER(R)BERGSKIRCHEN Thüringer Wald‹ ein Erfolg werden kann.

Die HER(R)BERGSKIRCHE St. Michaelis in Neustadt am Rennsteig ist ein Modellprojekt für weitere HER(R)BERGSKRICHEN entlang des Rennsteigs im Thüringer Wald und seit März 2019 IBA Projekt. 2020 haben die HER(R)BERGSKIRCHEN mit der Lutherkirche in Tambach-Dietharz Zuwachs erhalten. 2021 folgte die Matthäuskirche in Spechtsbrunn, die im Sommer 2022 erstmals als HER(R)BERGSKIRCHE angeboten wird. Außerdem beginnt 2022 der Projektprozess für die Kirche St. Katharina in Hirschberg an der Saale.

Blick in das neu eingerichtete Turmzimmer der HER(R)BERGSKIRCHE Tambach-Dietharz. In den Sommermonaten 2021 wurde hier, zusätzlich zu Neustadt am Rennsteig, der Probebetrieb für die ersten Schlafgäste gestartet.

Die Idee für die HER(R)BERGSKIRCHEN ging hervor aus dem Ideenwettbewerb ›STADTLAND:Kirche 2017‹ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der IBA Thüringen. Das IBA Vorhaben ist eins von insgesamt sieben Modellprojekten, die aus dem Ideenaufruf hervorgegangen sind.

Mehr zum Projekt 
Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne
28. Januar 2022

Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne

Übernachtungssaison 2021
27. Dezember 2021

Übernachtungssaison 2021

Bauliche Erweiterung der HER(R)BERGSKIRCHE in Neustadt am Rennsteig
12. Juni 2021

Bauliche Erweiterung der HER(R)BERGSKIRCHE in Neustadt am Rennsteig

Neue Website der HER(R)BERGSKIRCHEN Thüringer Wald
12. Juni 2021

Neue Website der HER(R)BERGSKIRCHEN Thüringer Wald

Buchtipp: Ein neuer Typus Kirche
07. Mai 2021

Buchtipp: Ein neuer Typus Kirche

Übernachtungssaison 2020
30. September 2020

Übernachtungssaison 2020

Neue HER(R)BERGSKIRCHE in Tambach-Dietharz erprobt
11. September 2020

Neue HER(R)BERGSKIRCHE in Tambach-Dietharz erprobt

IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für HER(R)BERGSKIRCHEN
04. September 2020

IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für HER(R)BERGSKIRCHEN

HER(R)BERGSKIRCHE erhält Förderung
26. Mai 2020

HER(R)BERGSKIRCHE erhält Förderung

Übernachtungssaison 2019
05. Dezember 2019

Übernachtungssaison 2019

HER(R)BERGSKIRCHE neues IBA Projekt
24. März 2019

HER(R)BERGSKIRCHE neues IBA Projekt

Übernachtungssaison 2018
30. November 2018

Übernachtungssaison 2018

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹
16. Mai 2017

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹

Hunderte Ideen wurden 2016 zum Ideenaufruf eingereicht, viele davon als Video. Foto: Thomas Müller

Vor der Kirche steht ein gelbes Haus, an dem die Besucher kreativ werden und neue Nutzungsvorschläge für Kirchengebäude entwickeln können: Der Ideengenerator. Foto: Thomas Müller

Mehr Bilder auf gibt es hier.

 

Erste Ideenwerkstatt in der Michaeliskirche
06. August 2017

Erste Ideenwerkstatt in der Michaeliskirche

Kalender 

Momentan keine Termine

Ort 
Thüringer Wald
Deutschland
Träger
Ansprechpartnerin

Ulrike Rothe
Projektleiterin
Telefon +49 3644 51832-13
ulrike.rothe@iba-thueringen.de

Gera, Neue Mitte

Gera, Neue Mitte

Gera, Neue Mitte

Reallabor Innenstadt: Bürger und Kommune entwickeln 2,5 Hektar Innenstadt

»Das Projekt ist ein Musterbeispiel für das Engagement und die Professionalität von Akteuren und Organisationen der Stadtgesellschaft. Hoffentlich kommt es bald in die Umsetzung, damit die Mühen belohnt werden.«

Uli Hellweg, ehemaliges Fachbeiratsmitglied der IBA Thüringen

Mitten in Gera stehen vor dem Kultur- und Kongresszentrum 2,5 Hektar Brachfläche zur Verfügung. Für diesen einst belebten Teil des Zentrums sucht die Stadt einen neuen Maßstab und Rhythmus von Gebäuden und Freiraum, konnte jedoch in den vergangenen Jahren keine Investoren anlocken. Geraer Bürger:innen und Unternehmer:innen haben die Entwicklung schließlich selbst in die Hand genommen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Gera.

Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Gera und dem Verein ›Ja – für Gera‹ wurde zum Ausgangspunkt der IBA Kandidatur 2014. Im folgenden Jahr wurden im Rahmen des europäischen Nachwuchswettbewerbs ›Europan‹ Ideen zur Entwicklung der Neuen Mitte gesucht. 24 Projektvorschläge – so viele Ideen gingen beim Europan-Wettbewerb für den IBA Kandidaten ›Vernetzte Stadt - Starke Mitte‹ 2015 ein. Die Ausstellung der Entwürfe des Wettbewerbs im Kultur- und Kongresszentrum Gera zog 2016 rund 3.500 Besucher:innen an.

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Ausstellung ›KuK an 3!‹
02. Juni 2020

Geras Neue Mitte schafft neuen Freiraum


Ausstellung ›Konzeptverfahren und Baukultur‹

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) präsentierte elf vorbildhafte Projekte aus deutschen Städten. Bei der Konzeptvergabe werden Grundstücke nicht zum höchsten Preis, sondern nach inhaltlichen und strategischen Kriterien an herausragende Projekte vergeben. Die gezeigten Beispiele waren als Anregung für Geras Neue Mitte zu sehen.

Städtebauliches Modell des Rahmenplans Geras Neue Mitte

Die räumliche Dimension der künftig möglichen Entwicklung ließ sich am aktualisierten Modell im Maßstab 1:200 gut erfassen und diskutieren.

Rahmenplan

Mit den Ergebnissen der Ausstellung ›KuK an 2!‹ wurde der Rahmenplan 2018 nochmals überarbeitet und am 23. August 2018 vom Stadtrat beschlossen. ›Kuk an 3!‹ zeigte die Änderungen seit 2018 und den aktuellen Stand.

Bebauungspläne

Am 11. April 2019 hat der Stadtrat die Entwürfe der Bebauungspläne B 120/17 und B 121/17 für Geras Neue Mitte beschlossen. Der endgültige Satzungsbeschluss steht noch aus.

Campus Rutheneum

Nächstes Jahr eröffnet der neue Schulcampus des Goethe-Gymnasiums an der Johannisstraße. ›KuK an 3!‹ zeigte die aktuellen Pläne.

Geranien

Im Sommer 2019 hielt das Freiraumaktivierungsmodul Framo in Geras Neuer Mitte Einzug. Sechs Wochen lang gab es vielfältige Veranstaltungen, Gespräche, Konzerte, Spiel- und Sport. Das Kollektiv Raumstation und der Kurator Max Schreiner zeigten einen Rückblick.

Realisierungs- und Ideenwettbewerb
03. Januar 2020

Realisierungs- und Ideenwettbewerb

Die IBA Thüringen und ihre Projektpartner:innen in Gera freuen sich, einen offenen Realisierungs- und Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Freiraums Mitte anzukündigen.

Geras Neue Mitte ist das Stadtentwicklungsprojekt für die große innerstädtische Brache vor dem Kultur-
und Kongresszentrum (KuK). Als Impulsprojekt zur Revitalisierung der Innenstadt des Oberzentrums Gera in Ostthüringen wird der neue Freiraum Mitte weit in Stadt und Region ausstrahlen. Einst als repräsentatives, sozialistisches Zentrum für damals 135.000 Einwohner:innen angelegt, sind auf der 2,5 Hektar großen Fläche nun ein zeitgenössischer Maßstab und ein neues Nutzungsprofil für heute 95.000 Einwohner:innen gefragt. Ein öffentlicher, demokratischer Raum für die Stadtgesellschaft soll entstehen.

Kernelemente des geplanten Innenstadtquartiers sind ein Grünzug und die Plätze vor dem KuK und am Stadtmuseum. Als Projekt der IBA Thüringen sucht die Stadt Gera nach einer unverwechselbaren Gestaltung, die eine hohe Aufenthaltsqualität in ihre zentralen öffentlichen Räume bringt. Der Freiraum Mitte an der Kreuzung der Hauptfußgängerachse mit dem neuen Grünzug wird die künftige Identität und Attraktivität der Innenstadt entscheidend mitprägen. 

Der offene Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten. Die Arbeiten sind bis 17. März 2020 einzureichen. Es steht eine Preissumme von insgesamt 65.000 Euro netto zur Verfügung.

Die IBA Thüringen freut sich auf eine rege Beteiligung an dieser spannenden Aufgabe und wünscht einen guten Start ins neue Jahr.

Freiraumaktion ›GERANIEN‹
03. August 2019

Demokratischer Raum der Selbstermächtigung, der Offenheit und des gemeinsamen Gestaltens

GERANIEN war das Freiraumfestival, mit dem das Kollektiv Raumstation die Neue Mitte 2019 mit Leben füllte.

Mut zur Stadt
25. Februar 2019

Mut zur Stadt

Rahmenplan plus beschlossen
24. August 2018

Rahmenplan plus beschlossen

Geras Neue Mitte nimmt Form an!
21. Februar 2018

Geras Neue Mitte nimmt Form an!

Geras Oberbürgermeisterin und die Projektpartner:innen am Modell von yellow z. Foto: Thomas Müller

Initiative Bürgerpark von Heinz Klotz. Foto: Thomas Müller

Erinnerungen an die Zitronenpresse vom Kollektiv Raumstation. Foto: Thomas Müller

Geras Neue Mitte ist das größte Stadtentwicklungsprojekt seit der BUGA Gera-Ronneburg 2007, insbesondere wenn man Häselburg, Campus Rutheneum und KuK-Sanierung mit einbezieht. Die Entwicklung wird sich entsprechend der Investitionskraft schrittweise und langfristig vollziehen. Solange möchten viele Bürger:innen nicht mehr warten. Die AG Zwischennutzung des Initiativkreises plant für 2018 erste Pflanzungen und weitere Aktionen zur Aneignung und Belebung von Geras Neuer Mitte, darunter das Aufstellen und Flechten der Gera-Bänke, der Ausbau des Lesegartens und ein Info-Punkt. Auch die Initiative Bürgerpark will sich einbringen.

Mit dem Beschluss des Rahmenplans und den ersten Realisierungsvorhaben kann Geras Neue Mitte vom IBA Kandidat zum IBA Projekt werden. Die Internationale Bauausstellung Thüringen 2023 hat das Motto ›StadtLand‹. Zugleich weltoffen und mit regionalem Bezug sucht sie neue Verbindungen zwischen Ortskern und Landschaft, Architektur und Freiraum. Für Geras Neue Mitte heißt das ein starkes Zentrum in Ostthüringen mit regionaler Wertschöpfung und gestalterische Innovationen bei der Integration von Grün in der Stadt und in Gebäuden.

Weitere Infos über Geras Neue Mitte unter: www.gera.de/gnm und https://www.facebook.com/GerasNeueMitte.

Erste Aktionswoche in Geras Neuer Mitte
25. Juni 2017

Erste Aktionswoche in Geras Neuer Mitte

Rahmenplan plus für Geras Neue Mitte
22. März 2017

Rahmenplan plus für Geras Neue Mitte

Das Team für den Rahmenplan von Geras Neuer Mitte.

Entwicklungsrahmen für Geras Neue Mitte
21. Oktober 2016

Entwicklungsrahmen für Geras Neue Mitte

Ausstellung der Europan Entwürfe für Gera zieht 3.500 Besucher:innen an
29. Februar 2016

Ausstellung der Europan Entwürfe für Gera zieht 3.500 Besucher:innen an

Internationaler Workshop mit Europan-Preisträgern
12. Februar 2016

Internationaler Workshop mit Europan-Preisträger:innen:
Entwürfe für Geras Neue Mitte

Neue Ideen für die Freifläche in Gera: Europan Wettbewerb prämiert vier Entwürfe
04. Dezember 2015

Neue Ideen für die Freifläche in Gera: Europan Wettbewerb prämiert vier Entwürfe

Ein Preis mit 12.000 Euro ging an Marc Torras Montfort und Annelie Seemann (Berlin) für ihren Entwurf einer ›Kolonisierung der Stadtmitte‹. Die Preisträger schlagen ein städtebauliches Gerüst aus öffentlichen Plätzen, Wegen sowie Parzellen unterschiedlicher Nutzung vor. Drei gezielt platzierte dauerhafte Gebäude spannen den Raum für temporäre Nutzungen, aber auch eine künftige bauliche Verdichtung auf. Dabei gehen die Verfasser:innen differenziert auf den Maßstab der Stadt und die Beteiligungspotenziale der Bürgerschaft ein.

Ankauf (6.000 Euro): Connected_Urbis, Gautier Duthoit (Gresswiller, Frankreich): Der Entwurf sieht eine dichte urbane Baustruktur vor, die räumlich gut auf die heterogene Umgebung reagiert. Der partizipative Entwicklungsprozess findet sowohl online als auch in einem sogenannten Viertelhaus statt. Vorschläge für temporäre Nutzungen und Gestaltungen enthält dieses Konzept nicht.

Anerkennungen: Eine Goldene Mitte für Gera, Franziska Schieferdecker, Friedemann Rentsch, Wolfgang Hilgers, Filip Staszkiewicz (Dresden). Das Areal erhält auf pragmatische Weise durch Zwischennutzungen eine stadt­räumliche Fassung. Hierzu schlagen die Verfasser:innen konkrete Beteiligungsstrukturen vor. Die langfristigen Bebauungsoptionen sind nur vage formuliert.

Anerkennung: Das ist Gera, Timothy Vanagt (Antwerpen, Belgien). Mit einem großen öffentlichen Freiraum, gerahmt von einem multifunktionalen Arkaden-Bauwerk, liefert die Arbeit ein starkes Bild für Geras neue Mitte. Die Umsetzung dieses konzeptionellen Ansatzes bleibt hingegen offen.

Ausführliche Präsentation der Entwürfe auf europan.de

Internationaler Workshop: Innerstädtische Brachfläche sucht neue Nutzer
27. November 2015

Internationaler Workshop: Innerstädtische Brachfläche sucht neue Nutzer

Thorsten Mehnert aus Leipzig, Unternehmensberater und engagierter Bürger, erklärte ganz konkret, wie Bürger und Stadtverwaltung in Leipzig auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben, um die große Brache des Güterbahnhofes Leipzig-Plagwitz nachzunutzen. Er erläuterte die Organisation und den Betrieb dieser Koproduktion.

Am Samstag morgen diskutierten die Teilnehmer in drei Gruppen mit den Referenten des Vortages intensiv über Zwischennutzungen, Städtebau und Arbeitsstrukturen. Im Ergebnis zeichneten sich ein Drehbuch, Aufgaben und Aktionen zur Entwicklung der Brache an der Breitscheidstraße ab. Viele Teilnehmer sagten spontan ihre Mitarbeit für die weiteren Schritte zu.

Veranstalter:innen waren die IBA Thüringen, Ja - für Gera e.V. und die Stadt Gera. Die Moderation übernahm die Bürogemeinschaft Stadtstrategen aus Weimar. Die Räume stellten die Sparkasse Gera-Greiz und die Stadt Gera zur Verfügung. 

Qualifizierungsvereinbarung für IBA Kandidaten ›Vernetzte Stadt - Starke Mitte‹ unterzeichnet
19. August 2015

Qualifizierungsvereinbarung für IBA Kandidaten ›Vernetzte Stadt - Starke Mitte‹ unterzeichnet

›Vernetzte Stadt – Starke Mitte‹ begrüßte Europan-Architekten in Gera
30. April 2015

›Vernetzte Stadt – Starke Mitte‹ begrüßte Europan-Architekten in Gera

Kalender 

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Ort 
Breitscheidstraße
07545 Gera
Deutschland
Krobitz, Feuerorgel Kapelle

Krobitz, Feuerorgel Kapelle

Krobitz, Feuerorgel Kapelle

LeerGut im Kleinformat: Kirchenraum füllt sich mit Musik

»Alt und Neu, Tradition und Innovation verbinden sich hier auf ideale Weise. Der innovative Esprit, der behutsame Umgang mit dem Ort und seiner Tradition und die Partizipation und Interaktion von und mit Menschen zeichnen die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz eindeutig als IBA Projekt aus.« 
Prof. Barbara Holzer, Fachbeirätin der IBA Thüringen

Nur noch einmal im Jahr, zu Himmelfahrt, diente die kleine St. Annen-Kapelle in den letzten Jahren als Begegnungsort. In der Dorfgemeinde Krobitz im Saale-Orla-Kreis trafen sich die Menschen zum Gebet unter freiem Himmel, der sanierungsbedürftige Innenraum blieb ungenutzt.

Mit dem offenen Ideenaufruf ›STADTLAND:Kirche 2017‹, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen kam die Wende: Der renommierte internationale Künstler Carsten Nicolai gab der romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert ein musikalisches Herz. Eigens für die St. Annen-Kapelle aus entwickelte er eine skulpturale Arbeit: ›organ‹ ist im weitesten Sinne ein Musikinstrument, das von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem späten 18. Jahrhundert inspiriert ist.

Im Rahmen einer baulichen Grundsicherung wurde die Kapelle mit einfachen Mitteln denkmalgerecht saniert. Neben der Instandsetzung mit neuem Stampflehmboden wurde auch eine umlaufende Eichenholzbank installiert. Die von Carsten Nicolai konzipierte Flammenorgel fungiert im neuen Kirchenraum als räumlicher Mittelpunkt und künstlerischer Beitrag.

Die Feuerorgel hat zweireihig angeordnete Gasflammen. Produziert wurde sie von Frank Fietzek und Rob Feigel. Zeichnungsurheber: Frank Fietzek

Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel erzeugen hier Flammen die Töne, indem sie die Luft in den Glaszylindern zum Schwingen bringen.

IBA Projektleiterin Ulrike Rothe im Gespräch mit dem Künstler Carsten Nicolai.

Das Kunstprojekt schafft einen starken Ort und verleiht der romanischen Kapelle, die einen Fixpunkt in der sanft anmutenden Landschaft im Saale-Orla-Kreis bildet, neue Strahlkraft. Die Feuerorgel Kapelle Krobitz ist das erste realisierte Projekt im Rahmen des offenen Ideenaufrufs 2017 ›STADTLAND:Kirche‹ und zeigt vorbildlich, wie eine kreative Co-Nutzung von Kirchenräumen das Gemeindeleben inspirieren und beflügeln kann: Mit dem Einbau hat die Kapelle eine zusätzliche Nutzung als Kunstraum erhalten und konnte seit ihrer Wiedereröffnung bereits eine große Besucherzahl in der von der Gemeinde und Kirchgemeinde betreuten Kapelle begrüßen.

Öffnungszeiten:

Auf Anfrage an anfragen@feuerorgel-kapelle-krobitz.de wird die Kirche für Gruppen geöffnet.

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250 Besucher:innen beim Tag des offenen Denkmals in der Kunstkapelle St. Anna in Krobitz
11. September 2022

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Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne
28. Januar 2022

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Neue Website der St. Annen-Kapelle in Krobitz
05. Januar 2022

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Feuerorgel lockt Dresdner Musiker:innen für Improvisationskonzert nach Krobitz
12. September 2021

Feuerorgel lockt Dresdner Musiker:innen für Improvisationskonzert nach Krobitz

Ministerpräsident auf Thüringen-Tour macht Halt in Krobitz
30. Juli 2020

Ministerpräsident auf Thüringen-Tour macht Halt in Krobitz

Bei der Besichtigung der ›Kunstkapelle‹, wie der aus dem 11. Jahrhundert stammenden, romanischem Bau auch bezeichnet wird, zeigte sich der Ministerpräsident tief beeindruckt von der Feuerorgel mit den zweireihig angeordneten Gasflammen.

Im Anschluss an die Besichtigung der Kirche bot sich die Möglichkeit des Austausches zwischen Ministerpräsident und den Projektbeteiligten, darunter Jan David (Freundeskreis Krobitz), Marcus Schmidt (EKM), Vertretern der IBA Thüringen sowie Christoph Backhaus (Pfarrer Kirchengemeinde Weira).

Unter dem Motto ›Land & Leute‹ ging Ministerpräsident Ramelow vom 20. bis zum 30. Juli 2020 auf Reisen quer durch ganz Thüringen, wo er rund 30 Ziele in allen Landkreisen des Freistaats besuchte. „Mit viel Kreativität, Fleiß und Erfolg treiben die Menschen im ländlichen Raum Thüringens ihre Projekte voran und zeigen an vielen Stellen, wie lebenswert das Land auch abseits der städtischen Zentren ist“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow in Hinblick auf das Programm der Thüringen-Tour.

Rückblick auf die 3. Saison 2019 in Krobitz
27. November 2019

Rückblick auf die 3. Saison 2019 in Krobitz

Rückblick auf die 2. Saison 2018 in Krobitz
28. Dezember 2018

Musikalische Intervention in Krobitz

Sie reagierte mit Quarz-Glas-Schalen und der Dresdner Künstler Jan Heinke mit einem Stahlcello, Oberton-Gesang und verschiedenen Blashörnern auf die 12-minütige Komposition von Carsten Nicolai, die auf der gasbetriebenen Orgel mit 25 Glaspfeifen zu hören ist. Es entwickelte sich eine faszinierende Klang – und Raumkomposition in der alten romanischen Kapelle. Foto: Henry Sowinski

Insgesamt besuchten 2018 700 Gäste die St. Annen-Kapelle in Krobitz. Viele kamen aus den umliegenden Dörfern sowie aus den angrenzenden Städten wie Saalfeld und Jena. Aber auch aus Leipzig und Berlin und sogar aus Norwegen und Mexiko kamen Interessierte. Die Tore der St. Annen-Kapelle geöffnet, die gasbetriebene Orgel gewartet und über das IBA Projekt informiert haben die Mitglieder des Freundeskreises der kleinen Kirche, der sich 2017 gebildet hat. Foto: Henry Sowinski

Interview mit Carsten Nicolai
21. März 2018

Von einem erstaunlichen Resonanzraum
Interview mit Carsten Nicolai

Kirchen sind akustisch vielleicht die kompliziertesten Orte. Sie haben einen derartig hohen Nachhall, eine so starke Resonanz auf bestimmten Frequenzen, dass man schnell versteht, dass ein Kirchenraum eben immer auch ein riesiger Resonanzraum ist. 

Und was ist dann so neu an einer „Orgel“ in einer Kirche?

Dass die Orgel endlich mal da steht, wo man sie auch sehen kann. Die Orgel der Vergangenheit, diese wahnsinnig prunkvolle Orgel ist so eingebaut worden, dass man sie eigentlich nur beim Herausgehen sieht. Und vor allem ist sie immer mehr zu einem Einrichtungsgegenstand geworden oder vielmehr zu einem Dekorationselement. Bis heute. Der Zuhörer sieht nur noch die Pfeifen, weiß aber gar nicht, wo der Sound herkommt. Hier sitzt die Gemeinde jetzt drum herum, was auch ein bisschen die normale Unterteilung auflöst. Hier findet eine gewisse Demokratisierung statt. Alle treffen sich auf derselben Ebene, in ein- und demselben Raum. Quasi auch ein spätantiker Rückgriff, als man sich beim Bau der ersten Kirchen auf das Vorbild römischer Basiliken bezog, den Versammlungsort schlechthin. Die Kanzel ist zwar noch da, aber wenn man die Mitte mit diesem Instrument besetzt, hat man zugleich einen Zuschauerraum und einen Performanceraum, ein Theater.

Vor allem aber auch einen Akustikraum?

Kirchen sind akustisch vielleicht die kompliziertesten Orte. Sie haben einen derartig hohen Nachhall, eine so starke Resonanz auf bestimmten Frequenzen, dass man schnell versteht, dass ein Kirchenraum eben immer auch ein riesiger Resonanzraum ist. Er sollte ja schwingen bei den Menschen, als ein Verstärker letztendlich des Wortes und der Musik. Der religiöse Glaube der Menschen sollte insgesamt verstärkt werden. Der Kirchenraum ist mehr als ein klassisches Instrument, er ist eben ein Resonanzkörper.

organ weist ein weiteres klassisches Element der Kapelle auf: die Flamme, das ewige Licht.

Flammen haben jenseits der christlichen Symbolik eine ganz eigene Archaik. Die Urelemente Feuer, Wasser, Luft und Erde – im Grunde hat man dort alles vor Ort. organ spielt auf diese Grundelemente an. Wenn die Flamme beginnt zu resonieren, dann sieht man die Luft aufsteigen und die Flamme verändert ihre Farbe. Die spielende Flamme wird blau, die nicht spielende Flamme bleibt gelb. Der Besucher wird das Feuer mit dem Ton verbinden, man hat im Prinzip eine Visualisierung des Sounds, das ist das Schöne an diesem synästhetischen Aspekt. Die Flamme ist Lichtquelle und Feuerquelle zugleich. Im Winter wird organ die Kirche eben auch heizen. Zudem entziehen die Flammen der Umgebung Sauerstoff, es tritt also rudimentärer Sauerstoffmangel ein. Das wird aber bei der Kirche in Krobitz nicht so ganz passieren, weil sie altersbedingt zu porös ist.

Das klingt im besten Sinne archaisch, zeitlos und irgendwie auch meditativ.

Ja, es ist das, was man am Anfang am wenigsten dachte. Eigentlich ist es eine Zurückführung auf die ursprüngliche Nutzung solcher Räume. Das ist das Schöne.

Downloads 
Improvisationskonzert mit Matthias von Hintzenstern zur Kunstinstallation ›organ‹
24. August 2017

Improvisationskonzert mit Matthias von Hintzenstern zur Kunstinstallation ›organ‹

Foto: Gernot Lindemann

Foto: Gernot Lindemann

Foto: Gernot Lindemann

Foto: Gernot Lindemann

Kunstprojekt ›organ‹ zieht rund 200 Besucher in lange verschlossene Kapelle
28. Juni 2017

Kunstprojekt ›organ‹ zieht rund 200 Besucher in lange verschlossene Kapelle

Rund 200 Besucher kamen zum Eröffnungswochenende der skulpturalen Arbeit ‚organ’ nach Krobitz. Foto: Thomas Müller

Die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz ist im Rahmen der IBA Kandidatur der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland entstanden.

Die St.-Anna-Kapelle in Weira stammt aus dem 11. Jahrhundert. Foto: Gernot Lindemann

Lange Jahre war die St.-Anna-Kapelle ungenutzt und für die Öffentlichkeit unzugänglich. Foto: Thomas Müller

IBA Projektleiterin Ulrike Rothe im Gespräch mit dem Künstler Carsten Nicolai.

Das von Carsten Nicolai geschriebene Stück dauert etwa zwölf Minuten. Foto: Thomas Müller

Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel erzeugen hier Flammen die Töne, indem sie die Luft in den Glaszylindern zum Schwingen bringen.

Foto: Thomas Müller

Foto: Gernot Lindemann

Elke Bergt von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland dankte am Ende des Gespräches allen, die am Vorhaben mitgewirkt und dieses unterstützt sowie gefördert haben. Dazu zählen der Künstler Carsten Nicolai mit seinem Team von yamaguchi-ufficio d’arte und WERKSTATT 4, die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Weira / Krobitz mit dem amtierenden Superintendent und Pfarrer, die politische Gemeinde Weira, die Kulturstiftung des Bundes, das Regionalmanagment LEADER des Saale-Oral-Kreises mit dem Amt für Landesentwicklung und Flurneuordnung Gera, das Architekturbüro nitschke+kollegen, die Tischlerei Herden und der Stampflehmbauer Hoppert Handwerk & Design sowie der Restorator Olaf Lindner, das Büro für Szenografie chezweitz und das Team der IBA Thüringen sowie der EKM.

Bei frischen Sauerteigbrot und Altenburger Ziegenkäse mit Lauchzwiebeln sowie Roséwein und Apfelsaft aus der Region klang der Sommerabend zum Johannisfest beim Feuer aus. Erfüllt von dem Kunstwerk ‚organ’ und der St.-Anna-Kapelle fuhren die Gäste beeindruckt, angeregt und beflügelt nach Hause, um wieder zu kommen!

OTZ: Feuer, Licht und Klänge in der St.-Annen-Kapelle in Krobitz

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹
16. Mai 2017

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹

Hunderte Ideen wurden 2016 zum Ideenaufruf eingereicht, viele davon als Video. Foto: Thomas Müller

Vor der Kirche steht ein gelbes Haus, an dem die Besucher kreativ werden und neue Nutzungsvorschläge für Kirchengebäude entwickeln können: Der Ideengenerator. Foto: Thomas Müller

Mehr Bilder auf gibt es hier.

 

Kalender 
09. April 2023 - 14:00 bis 17:00
07. Mai 2023 - 14:00 bis 17:00
18. Mai 2023 - 14:00 bis 17:00
04. Juni 2023 - 14:00 bis 17:00
24. Juni 2023 bis 25. Juni 2023
02. Juli 2023 - 14:00 bis 17:00
06. August 2023 - 14:00 bis 17:00
03. September 2023 - 14:00 bis 17:00
10. September 2023 - 14:00 bis 17:00
Ort 
St. Annen-Kapelle Krobitz 07806 Krobitz
Deutschland
Saalfeld, Beulwitzer Straße

Saalfeld, Beulwitzer Straße

Saalfeld, Beulwitzer Straße

Zwischenraum zum Ankommen: Anwohner und Geflüchtete bauen Werk- und Freiräume

»Der gemeinsame Bau des sogenannten Werkhauses als Nachbarschaftstreff und Werkstattort zeigte das Potential, welches Bewohner an der persönlichen Weiterentwicklung ihres Quartiers und der Stadt haben können. In der Beulwitzer Straße in Saalfeld passiert das vorbildlich und mit einem großen Mehrwert für das gesamte Stadtquartier. Und so sind die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bewohner mit ihren vielfältigen Hintergründen Ausgangspunkt für eine nachhaltige und integrative Entwicklung eines Quartiers in Randlage.«
Andrea Hofmann, Fachbeirätin IBA Thüringen

Auf dem Gelände der alten Kaserne an der Beulwitzer Straße in Saalfeld baut die Stadt ein Werkhaus im ›Zwischenraum zum Ankommen‹ als neue soziale Infrastruktur im jüngsten und kulturell vielfältigsten Quartier im Landkreis. Ziel ist es, im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe eine voraus­setzungslose, wohnortnahe Vorstufe für Ausbildung, Gründung oder Beschäftigung zu schaffen. Dabei wird bereits der Planungs- und Bauprozess mit vielen Werkstätten und Bauaktionen zum Beteiligungsprojekt und Lernfeld.

Mit dem ›Zwischenraum zum Ankommen‹ ist sowohl die Lage des Quartiers zwischen Stadt und Land als auch die Lage des Grundstücks zwischen der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und den Wohngebäuden gemeint. Er bezeichnet auch die Orientierungsphase zwischen Herkunft und Zukunft, sowie den Übergang zwischen Ausbildung und Beruf, Familie und Gesellschaft. Angestrebt wird eine lebendige Nachbarschaft mit Möglichkeitsräumen und Unterstützungsangeboten, das allen persönliche Entwicklungsperspektiven und gesellschaftliche Teilhabe eröffnet. 

Seit 2015 hat die Stadt Saalfeld gemeinsam mit dem Bildungszentrum Saalfeld die Idee des Werkhauses konsequent vorangetrieben, das 2016 über den Aufruf ›Arrival StadtLand‹ zur IBA Thüringen kam. In der Ideenstudie von Urban Catalyst, die 2017/18 gemeinsam mit den Bewohner:innen entwickelt wurde, entstand die Vision eines multifunktionalen, modularen Gebäudes mit Werkräumen u.a. zum Bauen, Reparieren, Kochen, Nähen, sowie Flächen für kleinteiligen Handel, Café, Begegnung und Bildung und ver­schie­denartige Freibereiche für Garten, Sport und Spiel. Ein Aktionsraumkonzept von nonconform im Jahr 2020 präzisierte und aktualisierte das Baufeld und die Funktionszuordnungen.

Perspektivisch wird das Werkhaus ein kontinuierlicher Entwicklungs- und Beteiligungsprozess. Als Gemeinschaftswerk entsteht es aus einer breiten Mitwirkung im Rahmen der Bauplanung und der Baustelle, sowie auch durch Unterstützung in Form von Geld-, und Materialspenden. So soll das Gebäude anhand der Raumbedürfnisse und der Beiträge von Nutzer:innen und Unterstützer:innen modular wachsen und sich wandeln.

Nach der Sicherung des Baugrundstücks sowie der Städtebauförderung von Bund und Land hat der Fachbeirat der IBA Thüringen 2020 den Status eines IBA Projektes empfohlen. Den Bauprozess im Quartier begleitet Dirk Böhme aus Saalfeld als Werkhausmanager. Das städtebauliche Konzept mit dem langen Laubengang als Begegnungs- und Erschließungszone wurde von der Arge Ifau, Jesko Fezer und Projektbüro Hamburg entwickelt. Die Ausführungsplanung der Holzbau-Architektur hat Sigmaplan Weimar übernommen. Die Freianlagen werden von IHLE Landschaftsarchitekten Weimar geplant. Der Baustart ist für 2022 geplant.

Mehr zum Projekt 
Spatenstich für Werkhaus
30. September 2022

Modularer Holzbau entsteht unter fachlicher Begleitung mit Anwohner:innen und Geflüchteten

Bewohner des Quartiers, Dr. Bertram Schiffers, Projektleiter IBA Thüringen, Hanka Giller, Leiterin Amt Jugendarbeit/Sport/Soziales Stadt Saalfeld/Saale, Dr. Steffen Kania, Bürgermeister Stadt Saalfeld/Saale, Dipl.-Ing. Jan Weyh, Architekturbüro SIGMA PLAN WEIMAR, Christoph Majewski, Geschäftsführer Bildungszentrum Saalfeld, Laura Köppen, Mitarbeiterin Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (v.l.) beim Spatenstich des Werkhauses an der Beulwitzer Straße in Saalfeld/Saale. Foto: Thomas Müller

Das Werkhaus wird insgesamt 566 Quadratmeter Nutzfläche bieten, als multifunktionale Innenräume sowie als überdachte Außenräume. Nutzer:innen sind Quartiersmanagement, Bildungs- und Sozialträger, Vereine und Initiativen aus dem Quartier. Im Sinne des IBA Mottos ›Wie wenig ist genug‹ sind Baustruktur und Ausstattung auf ein Minimum reduziert. So ist der Flur als Laubengang und Begegnungszone angelegt. Überdachte Freiräume und Außenbereiche werden in die Raumnutzung einbezogen. Die Bauabschnitte gliedern sich in ein bau- und haustechnisches Grundgerüst, erstellt durch Fachfirmen, sowie Ausbauten, die Helfer:innen und Anwohner:innen mit fachlicher Unterstützung des Werkhausmanagers leisten. In nicht tragenden Teilen wird Recyclingmaterial verbaut. Für den Ausbau, die Ausstattung und die Baumpflanzungen werden noch weitere Unterstützer:innen und Materialspenden gesucht!

Das Werkhaus ist seit September 2020 ein Projekt der IBA Thüringen. Es vereint mehrere innovative Zugänge: den Planungsprozess mit den Anwohner:innen, das flexible Raumprogramm, die Verknüpfung mit dem Freiraum, die modulare Bauweise sowie die Selbstbauphasen mit fachlicher Begleitung.

Architekten des Werkhauses sind SIGMA PLAN Weimar. Das städtebauliche Konzept und die Grundidee gehen auf einen Vorentwurf der ARGE ifau Berlin mit Jesko Fezer und Projektbüro Hamburg zurück. Die Freiraumplanung liegt bei IHLE Landschaftsarchitekten, Weimar.

Das Werkhaus-Projekt ist eingebettet in ein vielfältiges Netzwerk von Saalfelder Trägern der Sozial- und Jugendarbeit. Angeschlossen sind auch der Landkreis und das Jobcenter. Beschlüsse des Stadtrates liegen vor. Die Beulwitzer Straße ist Fördergebiet Soziale Stadt. Die Konzeptentwicklung wurde von der IBA Thüringen und aus Mitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik unterstützt. Die Baukosten belaufen sich auf 1,15 Mio. Euro. Planung und Bau sowie das Werkhausmanagement werden aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Freistaat finanziert. Das Infrastrukturministerium und das Landesverwaltungsamt tragen den innovativen Planungs- und Bauprozess aktiv mit.

Der Entwicklungsprozess begann 2015 im Zuge des Bundeswettbewerbs Zukunftsstadt. Beim Projektaufruf Arrival StadtLand 2016 wurde die Idee für ein Werkhaus im Zwischenraum zum Ankommen dann Kandidat der IBA Thüringen. Seither haben die Stadt Saalfeld/Saale und ihre Partner:innen die Quartiersentwicklung mit Unterstützung der IBA Thüringen konsequent weiterverfolgt, unter anderem mit Sommerwerkstätten, experimentellen Raummodulen, Ideenstudie und Aktionsraumkonzept. Mit Hilfe des Werkhausmanagers entstanden bereits die Bauhütte im ehemaligen Pförtnerhäuschen, ein Lager für Recyclingmaterial, die Quartierswerkstatt und eine mobile Outdoor-Küche.

Zukünftiges Werkhaus in Modellbauworkshop visualisiert
04. April 2022

Zukünftiges Werkhaus in Modellbauworkshop visualisiert

Mit dem Modell wird das Bauvolumen und die Holzbauweise des eingeschossigen Werkhauses unmittelbar sichtbar. Foto: Christian Uthe

Anwohner:innen und Besucher:innen können sich nun einen plastischen Eindruck von der Planung verschaffen. Foto: Christian Uthe

Das Modell unterstützt die weiteren Planungsschritte und motiviert die Mitwirkenden im Prozess. Foto: Claudia Schaar

Foto: Christian Uthe

Ebenfalls anhand eines Arbeitsmodell wurde die Quartierswerkstatt entworfen, die im Sommer durch den Umbau und Ausbau eines Seecontainers auf dem Hof des Werkhauses entsteht. Weiterhin wurde die Küche des Werkhauses mit einem Modell im Maßstab 1:25 nachgebaut, um Funktionen, Arbeitswege, Nassstrecke und Anschlüsse festzulegen. 

IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für Beulwitzer Straße
04. September 2020

IBA Fachbeirat empfiehlt IBA Projektstatus für Beulwitzer Straße

Arrival StadtLand Kongress
13. Mai 2019

Arrival StadtLand Kongress

Sommerwerkstatt Zwischenraum zum Ankommen 2017
09. August 2017

Sommerwerkstatt Zwischenraum zum Ankommen 2017

Foto: Bertram Schiffers

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Foto: Thomas Müller

Die Sommerwerkstatt wurde gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung und dem BMELV, 500Landinitiativen. Die Projektpartner Stadt Saalfeld und Bildungszentrum Saalfeld streben an, 2018 eine temporäre Baustruktur für die Aktivitäten der Anwohner zu schaffen, als Zwischenschritt hin zu einer dauerhafte Bebauung.

Weitere Informationen: facebook.de/beulwitzdoit

Presse: 
OTZ: Hämmern am nachhaltigen Neubau
OTZ: Großes Sommerfest in Beulwitz
OTZ: Beulwitz feiert seine Zukunft

Studierende zur Sommerwerkstatt eingeladen
09. Juni 2017

Studierende zur Sommerwerkstatt eingeladen

 

 

1. Ideenwerkstatt für den Zwischenraum zum Ankommen
22. März 2017

1. Ideenwerkstatt für den Zwischenraum zum Ankommen

1. Ideenwerkstatt zur Alten Kaserne in Saalfeld. Foto: Josefine Stisser / IBA Thüringen

Foto: Josefine Stisser / IBA Thüringen

Foto: Josefine Stisser / IBA Thüringen

Foto: Josefine Stisser / IBA Thüringen

Foto: Josefine Stisser / IBA Thüringen

Schwarzatal, Schloss Schwarzburg

Schwarzatal, Schloss Schwarzburg

Schwarzatal, Schloss Schwarzburg

Schloss als Denkort: Demokratie bekommt Adresse

»Brüche prägen diesen eindrücklichen Ort zwischen schützenswerter Enklave und potenziellem Entwicklungsraum, authentischem Schauplatz deutscher Demokratiegeschichte und nationalsozialistischer Großmannssucht, nachbildender Denkmalpflege und kritischer Spurensuche: Dramatisches Identitätsfeld Thüringen.«
Prof. Andreas Wolf, ehemaliges Fachbeiratsmitglied der IBA Thüringen

Thüringen ist reich an Schlössern und Burgen, mehr als 500 gibt es im Freistaat. Das Schloss Schwarzburg, Stammhaus der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, blickt auf eine spannungsgeladene Geschichte. Im Jahr 1919 unterzeichnete Friedrich Ebert in Schwarzburg die Weimarer Verfassung; rund 20 Jahre später, im Dritten Reich, wurde das Hauptgebäude der barocken Anlage bis zur Unkenntlichkeit verwüstet, weil es zu einem Reichsgästehaus umgebaut werden sollte. Nach 1945 stand das Schlossensemble lange leer und verfiel.

In Bauherrschaft der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wird auf Schloss Schwarzburg nun ein einzigartiger Ort der Demokratie geschaffen, an dem man sich zukünftig über demokratische Werte, Selbstverantwortung, Toleranz und Weltoffenheit in unserer Gesellschaft austauschen kann.

Schloss Schwarzburg ist ein barockes Ensemble, bestehend aus mehreren Gebäuden, unter anderem dem Torhaus, Zeughof, Kaisersaal und der Schloss- kirche. Im IBA Projekt ›Schloss Schwarzburg‹ wird ausschließlich das Hauptgebäude des Schlosses bearbeitet.

Das Architekturbüro TeCTUM aus Weimar ist bereits im Jahr 2012 als erster Preisträger aus einem Ideenwettbewerb zum Nutzungskonzept und der baulich-räumlichen Disposition des Schlossensembles hervorgegangen. 2016 erarbeitete TeCTUM im Rahmen der IBA Projektqualifizierung die Machbarkeitsstudie ›Schloss Schwarzburg – Nutzungsbezogener Teilausbau einer Raumeinheit‹ zum teilweisen Umbau und Ausbau des Schlosses Schwarzburg als Denkort der Demokratie. ©TeCTUM Hille — Kobelt Architekten PartGmbB.

Der Umbau durch das Architekturbüro TeCTUM basiert auf minimalen baulichen Eingriffen, dem Erhalt der historischen Substanz und der Nutzungsspuren.

Im Jahr 2017 wurde das Drehbuch ›Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie‹ von der Weimarer Agentur musealis in Abstimmung mit zahlreichen Projektakteur:innen erarbeitet. Anlass dafür war das hundertjährige Jubiläum der Weimarer Verfassung im Jahr 2019. Es bildete auch die Grundlage für den erfolgreichen Audiowalk für Besucher:innen, der 2019 und 2020 angeboten wurde.

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Neues Vermittlungsformat ›Digitales Gästebuch‹ auf Schloss Schwarzburg
19. Mai 2022

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3. Saison des Audiowalks auf Schoss Schwarzburg
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14. Oktober 2021

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Agentur-Pitch ›Digitales Gästebuch Schloss Schwarzburg - Denkort der Demokratie‹
28. September 2021

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›Denkort der Demokratie‹ auf Schloss Schwarzburg feierlich eröffnet
15. Juli 2021

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Der nun wieder nutzbare Ahnensaal auf Schloss Schwarzburg.

Wie im Ahnensaal wurden auch im Emporensaal die Spuren der Zeit bewusst erhalten.

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: „Schloss Schwarzburg als ›Denkort der Demokratie‹ ist seit 2018 IBA Projekt und ein Vorhaben im Bundesprogramm der Nationalen Projekte des Städtebaus. Wir freuen uns, dass wir den Ahnen- und Emporensaal nun gemeinsam mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und unserem Kooperationspartner Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V. eröffnen. Dabei begreifen wir Schloss Schwarzburg mit seiner wechselvollen Geschichte als einen Ort für den Austausch über Demokratie, Selbstverantwortung, Toleranz und Weltoffenheit unserer Gesellschaft. Die nun fertiggestellten Räume haben dafür eine sehr aussagestarke Gestaltung gefunden.“

Als Denk- und Geschichtsort ist Schloss Schwarzburg ein echtes Schwergewicht. Die Anlage hat ihre Ursprünge im Mittelalter als Stammsitz der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt. Im Zusammenhang mit der Erhebung der Dynastie in den Reichsfürstenstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die frühere Burg zum repräsentativen Barockschloss mit Hauptgebäude, Schlosskirche, Kaisersaalgebäude und Zeughaus mit Schauwaffensammlung ausge- baut. In den 1940er Jahren begannen die Nationalsozialisten mit dem Umbau zu einem Reichsgästehaus. Als der Plan 1942 aufgegeben wurde, blieb die Anlage als Bauruine mit schwersten Schäden und Verlusten zurück.Das Kaisersaalgebäude wurde bereits in den 1950er bis 1970er Jahren saniert. 2009 konnte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, seit 1994 Eigentümerin und zunächst vor allem mit den gefährdeten Stützmauern beschäftigt, mit der Sicherung und Sanierung des Zeughauses beginnen. Ab 2010 wurden auch am Hauptgebäude nutzungsneutrale Sicherungen möglich. Im Mittelpunkt standen abschnittweise das Dach und die Statik des Mauerwerks, auch der Sandsteinportikus musste aufwendig gesichert werden. Der zerstörte nördliche Gebäudeabschluss wurde wieder ergänzt und mit einem Treppenhaus versehen. Zuletzt konnte auch der zwischenzeitlich verlustgefährdete Rest des Schlossturms gesichert werden. Dank einer stählernen Brücke zum Hauptgebäude dient seine Innentreppe nun als zweiter Fluchtweg.

Die Förderung im Rahmen der IBA ermöglichte es, parallel zu den Sicherungsarbeiten ab 2018 in einen ersten Abschnitt des Ausbaus von Innenräumen einzusteigen. Im nördlichen Bereich des Schloss-Hauptgebäudes wurden Decken erneuert und Mauerwerk saniert. Der Emporensaal verdankt seinen Namen einer in diesem Zusammenhang eingezogenen Empore, die eine verlorengegangene historische Decke ersetzt und auch aus statischen Gründennotwendig war.
Fenster wurden eingebaut, Elektroleitungen und Fußböden verlegt. Den krönenden Abschluss bildete die Konservierung der geschundenen Wände und Decken. In den beiden dabei entstandenen Veranstaltungsräumen ist die wechselvolle Schlossgeschichte mit vielen Brüchen ablesbar.

Das Raumerlebnis soll künftig ergänzt werden durch ein digitales Vermittlungsmedium, ein Digitales Gästebuch. Es soll mit eigens gestalteten Modulen im Raum nutzbar sein, aber auch die Interaktion von außen ermöglichen. Ein Ideenwettbewerb hat bereits stattgefunden, die Umsetzung beginnt in den nächsten Monaten. Die IBA Thüringen stellt dafür 70.000 Euro bereit.

Dazu Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen: „Aktuell entwickeln wir gemeinsam mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und unserem Kooperationspartner Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demo-kratie e.V. ein ›Digitales Gästebuch‹ im Sinne der Spuren- und Zeitenlese. Das ›Digitale Gästebuch‹ kommuniziert dabei die Geschichte des Ortes in Bezug auf die historisch markanten und gesellschaftlichen Wendepunkte sowie die internationalen Entwicklungen in Bezug auf die Demokratie. Das verwendete Medium soll vor allem zu einem lebendigen Austausch über Fragen der Demokratie im ländlichen Raum einladen. Außerdem wird es eine Auswahl von Einschreibungen durch unerlaubte Besucher an den Wänden der Schlossruine, ebenso wie fundierte Wortmeldungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zukünftig relevanter Veranstaltungsformate beinhalten.“

Die Kosten für das im Rahmen der IBA realisierte Projekt ›Denkort der Demokratie‹ belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Insgesamt hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bislang 7 Millionen Euro in das Schloss- Hauptgebäude investiert.

Thüringer Verdienstorden für Kristine Glatzel des Fördervereins Schloss Schwarzburg - Denkort der Demokratie e.V.
04. November 2020

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2. Saison des Audiowalks durch die Schlossbaustelle 2020
13. September 2020

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Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff besucht auf Sommertour 2020 IBA Projekt ›Schloss Schwarzburg‹
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Audiowalk auf Schloss Schwarzburg gestartet
05. Juli 2019

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Das ›Schwarzburg-Projekt‹ – Demokratie selber machen!
12. April 2017

Das ›Schwarzburg-Projekt‹ – Demokratie selber machen!

Andreas Feddersen und Eva Göbel, Projektleiter des Schwarzburg-Projektes. Foto: Helena Reingen

Das Projekt ist ergebnisoffen angelegt. Alle Interessierten sind eingeladen, eigene Ideen zur Ausgestaltung des Schwarzburg-Projektes beizutragen. Gemeinsam können neue Formen der Beteiligung ausprobiert und neue Wege des gesellschaftlichen Zusammenlebens beschritten werden. Demokratie heißt dabei, nicht auf das Handeln oder gar die Zuarbeit anderer zu warten, sondern die Dinge selbstbewusst in die Hand zu nehmen: Gestaltungswille statt Leistungsanspruch.

Das Projekt wird gemeinsam vom Förderverein ›Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie‹, dem Bildungszentrum Saalfeld, den Partnerschaften für Demokratie in Rudolstadt, der Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., der LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der IBA Thüringen getragen. Die Projektleitenden Andreas Feddersen und Eva Göbel von der Weimarer Agentur musealis arbeiten im Auftrag der IBA Thüringen.

Schloss Schwarzburg für Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus empfohlen
10. März 2017

Schloss Schwarzburg für Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus empfohlen

Übergabe der Urkunde als Nationales Projekt des Städtebaus durch Ministerin Barbara Hendricks am 28. Juni 2017 in Berlin. Von links: Ministerin Barbara Hendricks, Josefine van den Oever (IBA Thüringen), Silvia Wagner (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten), Heike Printz (Bürgermeisterin Schwarzburg), Michael Baum (Förderverein Schloss Schwarzburg), Florian Pronold (Parlamentarischer Staatssekretär des BMUB). Foto: Sascha Hilgers © BMUB.

Robert Bosch Stiftung besucht IBA Projektfamilie ›Resilientes Schwarzatal‹
01. Juni 2016

Förderverein Schloss Schwarzburg e.V. in zweiter Bewerbungsrunde mit Projekteinreichung ›Denkort der Demokratie – Schloss Schwarzburg‹ im Programm ›Neulandgewinner. Zukunft erfinden vor Ort‹.

Thüringen, 2.000 Kirchen

Thüringen, 2.000 Kirchen

Thüringen, 2.000 Kirchen

Sakrale Architekturen weitergedacht: Mobilisierung für neue Nutzungen

Sie sind identitätsstiftend und fast immer ortsbildprägend: 99 % der etwa 2.000 evangelischen Kirchen in Thüringen stehen unter Denkmalschutz, sie sind ein bauhistorischer und kultureller Schatz. Doch die Pflege und Wahrung von Grundstücken, Pfarrhäusern und Kirchen wird angesichts des demografischen Wandels und abnehmender Kirchenmitglieder immer belastender. In Kooperation mit der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) sucht die IBA Thüringen gemeinsam mit Partnern nach Strategien, leere, oder wenig genutzte Kirchen wieder mit Leben zu füllen. 

2016 riefen die EKM und die IBA Thüringen auf, Ideen für zukunftsfähige Nutzungen von rund 2.000 Kirchen zu finden.

500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen kamen zusammen. Die Ergebnisse des offenen Ideenwettbewerbs ›StadtLand:Kirche‹ wurden in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt.

Bei der Vernissage am 13. Mai 2017 konnten die Besucher selbst hunderte Ideen für den Umgang mit Kirchengebäuden lüften. Auf den Monitoren wurden die eingereichten Ideenvideos aus dem Aufruf abgespielt.

Sieben Modellprojekte sind aus dem Aufruf hervorgegangen: Die soziokulturelle Zentrumskirche in der Martinskirche Apolda wird gesellschaftlicher Treffpunkt, die HER(R)BERGSKIRCHE St. Michaelis in Neustadt am Rennsteig wird über die Plattform Airbnb erfolgreich vermietet und um weitere HER(R)BERGSKIRCHEN entlang des Rennsteigs ergänzt. Die St. Annen-Kapelle in Krobitz wurde mit einer gasbetriebenen Flammenorgel zur Kunstkapelle. Die Bienen-Garten-Kirche St. Peter und Paul in Roldisleben, ein meditativer Spielplatz in der Kirche St. Nicolai in Niedergebra und die Netzwerkkirche St. Johannis (digital und sozial) in Ellrich sind ebenfalls im Qualifizierungsprozess.

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Der Entwurf von Beutin und Duquesnoy ist orientiert an Psalm 61,5 ›Lass mich wohnen in deinem Zelte ewiglich und Zuflucht haben unter deinen Fittichen‹

Im nächsten Semester soll eine Bearbeitung in Hinblick auf Umsetzbarkeit, Öffentlichkeitswirksamkeit und Nachhaltigkeit durch die Studierenden erfolgen. Anschließend soll über eine Realisierung entschieden werden.

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05. Oktober 2020

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Der favorisierte Entwurf des Ateliers ST für die Martinskirche Apolda. Visualisierung: Atelier ST

Im Erdgeschoss ensteht ein offener, für zahlreiche Aktivitäten, Inszenierungen, Ausstellungen frei verfügbarer Raum, der wie eine innenräumliche Piazza funktioniert, der offen ist zum Garten, aber prinzipiell auch offen sein kann zum sonstigen umliegenden Stadtraum, von dem her Aktivitäten aufgenommen, ja in der Kirche konzentriert werden können. Diese Multivalenz und Offenheit ist einem soziokulturellen Zentrum sehr gemäß. Der Raum kann temperiert werden, je nach den Erfordernissen des jeweiligen Gebrauchs.

Der in und über diesem Raum „schwebende“ Körper wiederum nimmt eine Reihe von Funktionen der Gemeinde auf, ist kompakt, ganzjährig und permanent nutzbar, weil vollständig beheizbar. Die gewählte Figur des Implantats folgt streng, ja minimalistisch, den funktionalen und statischen Erfordernissen und bezieht auch daraus eine unikale und zeichenhafte Qualität. Der Körper stützt sich einerseits ab auf die Erschließungselemente der Treppe und des Aufzugs, wodurch die Gemeinderäume barrierefrei erreichbar sind. Er stützt sich andererseits ab auf eine massive, asymmetrisch im Raum stehende Stütze wie ein „Fuß“, die den Boden aber nur minimal berührt, und einen „Arm“ als Erschließungs- und Fluchtweg von und zu der außen liegenden Treppe der Kirche. Der freischwebende Betonkörper gerät derart in eine nahezu archaisch schöne Wechselbeziehung zum umgebenden alten Mauerwerk der Kirche. 

Die Jury ist nach intensiver Diskussion zu der einstimmig getroffenen Entscheidung gelangt, dem Bauherrn die Arbeit des Atelier ST Leipzig zur Realisierung zu empfehlen und das Architekturbüro mit der Planung zu beauftragen.

Insgesamt würdigt das Berater- und Sachverständigengremium die herausragende räumliche, atmosphärische und symbolische Qualität des Entwurfs. Die Belange des soziokulturellen Zentrums seien in diesem Projekt ebenso abgebildet, wie die Erfordernisse der Kirchgemeinde. Zudem schaffe die Figur der Lösung ein nahezu einzigartiges Bild, das verspricht, die Martinskirche weithin zu einer Ikone der modernen Kirchenumnutzung werden zu lassen.

Bereisung der Modellprojekte im Sommer 2020
27. August 2020

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Rückblick auf den 29. Evangelischen Kirchbautag 2019
22. September 2019

Rückblick auf den 29. Evangelischen Kirchbautag 2019

In der Lutherkirche in Erfurt wurden zum Auftakt des 29. Kirchbautags verschiedene Projekte zum Thema ›Kirche als öffentlicher Raum in bewegten Zeiten‹ vorgestellt.

Anders als in den letzten Jahren wurde der diesjährigen Tagung ein deutlich verstärkter internationaler Aspekt verliehen. So wurden unter anderem die verschiedenen Projekte der EKM-Gemeinden jeweils mit einem internationalen Beispiel gespiegelt, vorgestellt und anschließend diskutiert. Mit dem Abschlussgottesdienst am Sonntag in der Augustinerkirche ging eine erfolgreiche Tagung zu Ende, bei der neue Impulse für den Umgang mit Kirchen gegeben wurden, die für die kommenden Jahre richtungsweisend sein können.

Rückblick auf die 2. Saison 2018 in Krobitz
28. Dezember 2018

Musikalische Intervention in Krobitz

Sie reagierte mit Quarz-Glas-Schalen und der Dresdner Künstler Jan Heinke mit einem Stahlcello, Oberton-Gesang und verschiedenen Blashörnern auf die 12-minütige Komposition von Carsten Nicolai, die auf der gasbetriebenen Orgel mit 25 Glaspfeifen zu hören ist. Es entwickelte sich eine faszinierende Klang – und Raumkomposition in der alten romanischen Kapelle. Foto: Henry Sowinski

Insgesamt besuchten 2018 700 Gäste die St. Annen-Kapelle in Krobitz. Viele kamen aus den umliegenden Dörfern sowie aus den angrenzenden Städten wie Saalfeld und Jena. Aber auch aus Leipzig und Berlin und sogar aus Norwegen und Mexiko kamen Interessierte. Die Tore der St. Annen-Kapelle geöffnet, die gasbetriebene Orgel gewartet und über das IBA Projekt informiert haben die Mitglieder des Freundeskreises der kleinen Kirche, der sich 2017 gebildet hat. Foto: Henry Sowinski

Pavillon für Bienen-Garten-Kirche Roldisleben
23. Oktober 2018

Pavillon für Bienen-Garten-Kirche Roldisleben

Im Juli 2018 würdigte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft das innovative und integrierte Konzept des IBA Kandidaten, das von zahlreichen Bürger:innen mitgetragen wird, mit 20.000 Euro.

Die erste Ausstellung wird im April 2019 von Künstlerin Jeanette Zippel präsentiert - ›Kunst mit und über Bienen‹. 2019 wird außerdem ein Sinnesgarten mit biblischen Kräutern im Kirchgarten angelegt.

500 Kirchen 500 Ideen. Neue Perspektiven für Kirchen
13. Dezember 2017

500 Kirchen 500 Ideen. Neue Perspektiven für Kirchen

Die Publikation ›500 Kirchen, 500 Ideen. Neue Nutzung für sakrale Räume‹ zum Projekt. Foto: chezweitz

Modellprojekte
Einige konkrete Vorhaben präsentierte die Erfurter Ausstellung bereits als künftige Modellprojekte, so zum Beispiel das Sozialkaufhaus in der Martinskirche Apolda oder die Her(R)bergskirche St. Michaelis in Neustadt am Rennsteig. Eine Werkstattwoche mit wenigen baulichen Interventionen – fünf Kirchenbänke wurden abgeschraubt und zwei Schlafebenen, die sich in die gut in den Kirchenraum integrieren, eingebaut – schuf die Voraussetzungen dafür, die Michaeliskirche von August bis Oktober 2017 in einem Probelauf über Airbnb erfolgreich zu vermieten. Ein nächster Schritt ist eine Studie, um die Potenziale dieses Konzeptes und möglicher weiterer Standorte aufzuzeigen. Andere Projekte wie u.a. die Gesundheitskirche in der Kirche St. Severi in Blankenhein, die Bienen-Garten-Kirche in St. Peter und Paul in Roldisleben, ein meditativer Spielplatz in der Neuen Donndorfer Kirche oder die Netzwerkkirche in St. Johannis in Ellrich sind noch in der Entwicklung.

IBA Projekt: Die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz
In der St. Annen-Kapelle in Krobitz bei Weira entwickelte der international renommierten Künstler Carsten Nicolai das Kunstprojekt ›organ‹. Die Kapelle wurde damit wieder geöffnet und zum ersten fertiggestellten IBA Projekt überhaupt. Etwa 1.500 Gäste besuchten die kleine Kapelle romanischen Ursprungs, die fast 100 Jahre verschlossen war, an den Wochenenden im kurzen Zeitraum von Juni bis September 2017. Ein besonderer Umstand war, dass sich die Vertreter aus dem Ort und der Region rege am Prozess beteiligt haben und Woche für Woche die zahlreichen Besucher empfingen. Im Sommer 2018 geht das Kunstprojekt in seine nächste Saison – vor allem Dank dem Zusammenwirken vom Bürgermeister, von Kirchgemeinde und engagierten Krobitzer Familien. Als Freundeskreis sorgen sie künftig gemeinsam dafür, dass die Kapelle erhalten und genutzt werden kann.

Ausblick
Auch an anderen Orten in Thüringen entstehen weitere Projekte. Welche drei bis fünf Vorhaben bis zum Finaljahr der IBA Thüringen 2023 in Gänze realisiert werden können, soll 2018 feststehen. Diese sollen dann in das gesamte Thüringer Land sowie über dessen Grenzen hinaus und in die Evangelische Kirche Strahlkraft entwickeln. Und sie sollen Mut machen, Veränderungen auch in der eigenen Kirche anzugehen.

Workshop zur Umnutzung von Kirchengebäuden bei der IBA Parkstad
16. November 2017

Workshop zur Umnutzung von Kirchengebäuden bei der IBA Parkstad

Erste Ideenwerkstatt in der Michaeliskirche
06. August 2017

Erste Ideenwerkstatt in der Michaeliskirche

Kontroverse Debatte um die Nutzung von Kirchengebäuden
15. Juni 2017

Kontroverse Debatte um die Nutzung von Kirchengebäuden
1. Querdenker-Salon in Erfurt

Inputvortrag des Journalisten und Architekturkritikers Dr. Dankwart Guratzsch. Foto: Thomas Müller

Rund 50 Interessierte kamen zum ersten Salon in die Erfurter Kaufmannskirche. Foto: Thomas Müller

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹
16. Mai 2017

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹

Hunderte Ideen wurden 2016 zum Ideenaufruf eingereicht, viele davon als Video. Foto: Thomas Müller

Vor der Kirche steht ein gelbes Haus, an dem die Besucher kreativ werden und neue Nutzungsvorschläge für Kirchengebäude entwickeln können: Der Ideengenerator. Foto: Thomas Müller

Mehr Bilder auf gibt es hier.

 

Um- und Neudenker entwickeln Ideen für Thüringer Kirchen
06. April 2017

Um- und Neudenker entwickeln Ideen für Thüringer Kirchen
Elke Bergt über das Projekt ›STADTLAND:Kirche 2017‹

Neben der Ausstellung wird es in diesem Jahr auch noch viele andere Aktivitäten geben, die die Ideen für Thüringer Kirchen bekannt machen wollen. Zum Beispiel sind sogenannte Entdeckertouren geplant?
Es ist uns wichtig, Interessierten auch die Orte zeigen, um die es uns geht, und zwar in einer großen Breite. Die fünf Entdeckertouren führen insgesamt in zehn Kirchen. Dort treffen wir Ideengeber:innen und Gemeinden, die etwas bewegen wollen. Es werden jeweils kleinere Interventionen zu sehen oder zu erleben sein, die die Idee verdeutlichen. Im Übrigen ist das auch eine gute Möglichkeit für Kirchengemeinden, sich Anregungen für eigene Projektideen zu holen. Warum also nicht einmal ein Gemeindeausflug als Entdecker?

Zum ­Projekt gehört auch die künstlerische Gestaltung einer bislang wenig beachteten Kirche. Die Wahl ist auf die Kirche in Krobitz (Kirchenkreis Schleiz) gefallen. Der Berliner Künstler Carsten Nicolai wird sie bis Mai 2017 gestalten. Was erhoffen Sie sich von diesem Kunstprojekt?
Carsten Nicolai ist ein international bekannter Künstler, der weltweit arbeitet. Wenn eine solche Prominenz in einem kleinen Ort wie Krobitz – der Ort besteht aus wenigen Gehöften – ein Kunstwerk schafft, was macht das mit dem Ort und den Menschen dort? Ist es möglich, eine kleine ungenutzte Kapelle damit wieder zum Leben zu erwecken? Wie bringt man den (zugegebenermaßen etwas angestaubten) Charme mit moderner Kunst zusammen, ohne den Charakter des Raumes zu zerstören? Das sind die Fragen, die wir uns bei diesem Projekt stellen.

Wie ist Ihre Prognose? Wird das Projekt wirklich zu einem Umdenken führen, was die Nutzung der Thüringer Kirchen angeht?
Ich denke, dass wir mit diesem Projekt viele Gemeinden dazu angeregt haben, sich auf den Weg zu machen. Natürlich geht es nicht nur um die Gebäude, sondern  immer auch um das Leben darin. Andere Initiativen der EKM sehe ich in ganz engem Zusammenhang: Offene Kirchen, Erprobungsräume, Gebäudekonzeptionen – das zeigt an, dass wir auf dem Weg sind, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Veränderung kann aber nur gelingen, wenn die Menschen, die es betrifft, das auch wollen. Uns sehe ich als Anreger und Unterstützer. Aufgrund der positiven Erfahrungen innerhalb des Projekts bin ich frohen Mutes, dass das gelingt.

Neue Ideen: Marta Doehler-Behzadi über die Verweltlichung der Kirche
05. Dezember 2016

Neue Ideen: Marta Doehler-Behzadi über die Verweltlichung der Kirche

In einem eingereichten Film wurden statt der Wetterfahne auf der Kirche wechselweise ein Supermarktzeichen, ein Tankstellenlogo, die Wimpelkette eines Kindergartens und ein Halbmond gezeigt. So etwas wird Fragen aufwerfen.
Was halten Sie von solchen Ideen?

Wir müssen nicht um jeden Preis provozieren, andererseits verändert sich unsere Welt nun mal und einen Zuzug gibt es auch. Nehmen Sie die Hagia Sophia in Istanbul. Auch das war einmal eine christliche Kirche, die heute eine Moschee ist. Vielleicht sollten wir also etwas entspannter mit diesem Thema umgehen, das derzeit sehr unentspannt diskutiert wird.

Wie wird die IBA mit solchen Diskussionen umgehen?
Wir werden während der Ausstellungszeit übers Land fahren und sie führen. (Anm. d. Red.: Von Mai bis November 2017 werden alle eingereichten Vorschläge in einer Ausstellung in der Kaufmannskirche Erfurt gezeigt.) Der Wettbewerb heißt schließlich auch so, weil wir uns gestatten wollen, erst einmal anders zu denken und andere Gedanken überhaupt zuzulassen. Da wir die Kirchen nicht abreißen möchten, haben wir viel Platz für Experimente. Und auch wenn einige Ideen vielleicht nicht umgesetzt werden können, setzen sie womöglich etwas in Gang.

Apropos in Gang setzen: Die IBA möchte die fünf besten Ideen baulich umsetzen. Haben sie bereits Favoriten?
Die gibt es noch nicht. Selbst wenn, dürfte ich nichts verraten. Nur so viel: Fünf Projekte sind das, was wir bis 2023 leisten möchten. Das ist aber nur eine ungefähre Zahl. Wenn ein weiterer Vorschlag wirklich gut ist, könnten es auch sechs werden.

Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?
Die eingereichten Ideen sollten wirklich innovativ und in ihrer Gestaltung exzellent sein. Darüber hinaus sollten sie etwas Neues schaffen und den Anspruch der Nachhaltigkeit erfüllen. Wir streben Projekte an, die Bestand haben und weltoffen sind, die man aber gut mit Thüringen verheiraten kann.

Das Gespräch führte Peter Cott. Der Artikel wurde uns freundlicherweise von der OTZ zur Verfügung gestellt, wo er zuerst am 14.11.2016 erschien.

Ideenaufruf gestartet
23. März 2016

Ideenaufruf gestartet

Bundeskulturstiftung fördert künstlerisches Projekt ›STADTLAND:Kirche‹
23. Oktober 2015

Bundeskulturstiftung fördert künstlerisches Projekt ›STADTLAND:Kirche‹

Nominierung zum IBA Kandidat
30. September 2014

Nominierung zum IBA Kandidat

Kalender 

Momentan keine Termine

Ort 
Thüringen
Deutschland
Partner
Kuratorenboard
  • Veronique Faucheur, Oberkirchenrat Christian Fuhrmann, Florian Heilmeyer, Prof. Barbara Holzer, Jürg Montalta, Anne Schönharting, Dr. Barabra Steiner und Tom Unverzagt 
Beteiligte bei den Salons
  • Dr. Dankward Guratzsch, Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Dr. Stefan Krämer, Holger Reinhardt, Dr. Mathias Rein, Elke Bergt, Marcus Schmidt, Dr. Sonja Beeck, Jürgen Willinghöfer, Dr. Marta Doehler-Behzadi, Ulrike Rothe, Lisa-Marie Hottenrott und Oliver Weiland 
Ansprechpartnerin

Ulrike Rothe
Projektleiterin
Telefon +49 3644 51832-13
ulrike.rothe@iba-thueringen.de

Artikel
Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne
28. Januar 2022

Netzwerktreffen der Kirchen-Modellprojekte mit Gastvortrag von Prof. Dr. Thomas Erne

3. Saison des Audiowalks auf Schoss Schwarzburg
15. Dezember 2021

3. Saison des Audiowalks auf Schoss Schwarzburg

Thüringer Staatspreis für Baukultur 2021 für IBA Vorhaben ›500 kirchen 500 ideen‹
10. September 2021

Thüringer Staatspreis für Baukultur 2021 für IBA Vorhaben ›500 kirchen 500 ideen‹

Landesbischof übernimmt Schirmherrschaft für Modellprojekte
06. November 2020

Landesbischof übernimmt Schirmherrschaft für Modellprojekte

Geras Neue Mitte nimmt Form an!
21. Februar 2018

Geras Neue Mitte nimmt Form an!

Geras Oberbürgermeisterin und die Projektpartner:innen am Modell von yellow z. Foto: Thomas Müller

Initiative Bürgerpark von Heinz Klotz. Foto: Thomas Müller

Erinnerungen an die Zitronenpresse vom Kollektiv Raumstation. Foto: Thomas Müller

Geras Neue Mitte ist das größte Stadtentwicklungsprojekt seit der BUGA Gera-Ronneburg 2007, insbesondere wenn man Häselburg, Campus Rutheneum und KuK-Sanierung mit einbezieht. Die Entwicklung wird sich entsprechend der Investitionskraft schrittweise und langfristig vollziehen. Solange möchten viele Bürger:innen nicht mehr warten. Die AG Zwischennutzung des Initiativkreises plant für 2018 erste Pflanzungen und weitere Aktionen zur Aneignung und Belebung von Geras Neuer Mitte, darunter das Aufstellen und Flechten der Gera-Bänke, der Ausbau des Lesegartens und ein Info-Punkt. Auch die Initiative Bürgerpark will sich einbringen.

Mit dem Beschluss des Rahmenplans und den ersten Realisierungsvorhaben kann Geras Neue Mitte vom IBA Kandidat zum IBA Projekt werden. Die Internationale Bauausstellung Thüringen 2023 hat das Motto ›StadtLand‹. Zugleich weltoffen und mit regionalem Bezug sucht sie neue Verbindungen zwischen Ortskern und Landschaft, Architektur und Freiraum. Für Geras Neue Mitte heißt das ein starkes Zentrum in Ostthüringen mit regionaler Wertschöpfung und gestalterische Innovationen bei der Integration von Grün in der Stadt und in Gebäuden.

Weitere Infos über Geras Neue Mitte unter: www.gera.de/gnm und https://www.facebook.com/GerasNeueMitte.

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹
16. Mai 2017

Gelungene Eröffnung der Ausstellung ›500 Kirchen 500 Ideen‹

Hunderte Ideen wurden 2016 zum Ideenaufruf eingereicht, viele davon als Video. Foto: Thomas Müller

Vor der Kirche steht ein gelbes Haus, an dem die Besucher kreativ werden und neue Nutzungsvorschläge für Kirchengebäude entwickeln können: Der Ideengenerator. Foto: Thomas Müller

Mehr Bilder auf gibt es hier.

 

Bundeskulturstiftung fördert künstlerisches Projekt ›STADTLAND:Kirche‹
23. Oktober 2015

Bundeskulturstiftung fördert künstlerisches Projekt ›STADTLAND:Kirche‹

Von 'Apolda, Apolda.' bis zum 'Wallgucker für Erfurt': Erste IBA Kandidaten in Jena nominiert
01. Oktober 2014

Von 'Apolda, Apolda.' bis zum 'Wallgucker für Erfurt': Erste IBA Kandidaten in Jena nominiert

Drei Projekträume vorgestellt

Zudem hat die IBA Thüringen drei 'Erwartungsräume' definiert: die 'Region Mittleres Thüringen', in dem sich vielfältige Projektideen versammeln – von Fragen der Gesundheit wie im Fall der Waldklinik Eisenberg bis zu Tourismusentwicklungen entlang von Saale und Ilm, den 'Kooperationsraum Stadt', in dem die IBA auf das Netzwerk PRINZIBA für Interkommunale Zusammenarbeit zugehen wird, sowie den 'Gestaltungsraum Erlebbare Landschaft'. In diesen Bereichen begegnen sich vielfältige Projektideen, die noch weiterer Präzisierung bedürfen. „Es sind Themenfelder und Projekträume, wo wir uns bewegen und noch weitere Arbeit investieren werden“, formulierte die IBA Geschäftsführerin.
Marta Doehler-Behzadi gab abschließend einen Ausblick auf den weiteren Arbeitsprozess, der vor dem IBA Team und den Kandidaten liegt: „Nun geht es für die 16 Kandidaten und drei Erwartungs-räume in eine gemeinsame Qualifizierungsphase. Ich freue mich sehr auf diesen Dialog.“

Auf einem Rundgang durch die Ausstellung hatten die zahlreichen Besucher im Anschluss an dieses Forum II Gelegenheit, einen Überblick über die Ideenfülle im Land zu erhalten. Zu sehen waren sämtliche Plakate – auch diejenigen Ideen, die nicht den Titel 'IBA Kandidat' erhielten.

Zum Video zur Nominierung der IBA Kandidaten
Zur Entscheidung 16+3

Downloads 
‚Sonne und Erdreich können unser Energieproblem lösen’
05. Dezember 2013

‚Sonne und Erdreich können unser Energieproblem lösen’

Auch Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur (ThEGA) und Partner des zweiten IBA Salons, sieht Anwendungschancen des radikalen Systems: „Ich kann mir vorstellen, dass das System ‚ZE-2sol’ an bestimmten Orten in Thüringen funktioniert“.

Was für die thermischen Leistungen im Wohnungsbau höchst relevant ist, ist jedoch für industrielle Bereiche nicht anwendbar. Hier stößt das System an seine Grenzen. Wo Prof. Leibundgut keine Hindernisse sieht, ist der rechtliche Rahmen: „Auch wenn derzeit in Deutschland nur Tiefenbohrungen bis 80 Meter erlaubt sind – die IBA darf hoffentlich tiefer bohren. Das ist auch ein Grund, weshalb ich im Fachbeirat der IBA Thüringen bin. Es gibt nichts Schöneres als ein Instrument, bei dem es einen Experimental-Raum gibt“. 

Video zum IBA Salon

Rückblick und Ausblick: Zweite Kuratoriumssitzung der IBA Thüringen
02. Dezember 2013

Rückblick und Ausblick: Zweite Kuratoriumssitzung der IBA Thüringen

IBA Thüringen stellt sich mit einem Festakt der Öffentlichkeit vor
09. September 2013

IBA Thüringen stellt sich mit einem Festakt der Öffentlichkeit vor

Zum Abschluss des offiziellen Teils konnte der Film-Trailer ‚Lust auf Zukunft’ Neugier auf die IBA wecken. Der Kurzfilm, der den Beginn des IBA Prozesses symbolisiert, stellt aus überraschenden Perspektiven die Herausforderungen dar, vor denen Thüringen künftig steht. Zugleich nimmt er die vielschichtigen Ressourcen des Landes als Potentiale in diesem Veränderungsprozess auf. Das Lebenswerte und Liebenswerte des Landes steht im Fokus des Trailers.
Den Rahmen der Auftaktveranstaltung bildete ein künstlerisches Festprogramm. Die Lufttheaterperformance des Tanztheaters Vaivén verkörperte passend zur IBA die Leitmotive Bewegung und Balance. Die musikalische Umrahmung des Festaktes durch Andreas Kuch, Student der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und sein Trio Lux Lapisque, war ein erster Vorgeschmack auf angestrebte Kooperationen der IBA Thüringen mit Thüringer Hochschulen in den kommenden Jahren.
Bei der Thüringer Brotzeit hatten die Gäste aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland Gelegenheit zum Austausch auf der Bau(aus)stelle an Gerüsttischen. Dabei konnte jeder selbst nach eigenem Geschmack seine regionale Brotzeit mit internationalen Kräutern würzen.

Die Auftaktveranstaltung in Erfurt markiert den Beginn der zehnjährigen Reise, auf der die IBA Thüringen – im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität – in den kommenden Jahren ein großes Netzwerk aufbauen und viele interessierte Menschen aus Thüringen mitnehmen wird. Nächste Stationen auf der Reise sind bis zum Jahresende drei Fach-Workshops zu den Themen Demografie, Energie und Raum (16.-20 September), der erste IBA Salon mit Prof. Dr. Klaus Töpfer (23. Oktober) sowie die IBA Fachkonferenz ‚Ressource Thüringen’ (November).

Video zur Auftaktveranstaltung

Kalender

nextpractice StadtLand: Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie

Sie wollen mehr über die Projekte der IBA erfahren? Mehr über ›Baukultur made in Thüringen‹ lernen? Mit unserer neuen Online-Reihe ›nextpractice StadtLand‹ haben Sie die Möglichkeit, an Projektvorstellungen der IBA Thüringen und ihrer Partner:innen teilzunehmen.

Hier geht's zur Registrierung auf Zoom 


Schloss Schwarzburg - Denkort der Demokratie

Bei der vierten Ausgabe unserer Online-Reihe am 5. Juli wird das IBA Projekt Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie im Fokus stehen.

Thüringen ist reich an Schlössern und Burgen, mehr als 500 gibt es im Freistaat. Schloss Schwarzburg, Stammsitz der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, blickt auf eine spannungsgeladene Geschichte. Im Mittelalter als Burganlage errichtet, folgte im 18. Jahrhundert der Ausbau zum repräsentativen Barockschloss. Im Jahr 1919 unterzeichnete Friedrich Ebert in Schwarzburg die Weimarer Verfassung; rund 20 Jahre später wurde das Hauptgebäude der barocken Anlage unter den Nationalsozialisten bis zur Unkenntlichkeit verwüstet, weil es zu einem Reichsgästehaus umgebaut werden sollte. Nach 1942 stand das Schloss-Hauptgebäude lange leer und verfiel.

In Bauherrschaft der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist auf Schloss Schwarzburg nun ein einzigartiger Ort entstanden, der ›Denkort der Demokratie‹: Nach einer aufwendigen Sanierung konnten der Ahnen- und der Emporensaal im Hauptgebäude 2021 feierlich eröffnet werden. Zuvor erfolgten statische Sicherungen, Mauerwerk wurde saniert, eine Empore und neue Decken eingebaut, Elektroinstallationen durchgeführt, Fenster und Brandschutztüren eingebaut sowie die Spuren der Zeit durch Restauratoren gesichert. Für die Weiterentwicklung als ›Denkort der Demokratie‹ wurde ein digitales Vermittlungsangebot erarbeitet - das Digitale Gästebuch. Es ermöglicht Besucher:innen seit Mai 2022, sich in einer Social Media Wall einzuschreiben.

Bei der vierten nextpractice Veranstaltung stellen die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, der Förderverein Schloss Schwarzburg - Denkort der Demokratie e.V., das Architekturbüro TeCTUM Weimar und die Agentur C4 Berlin sowie die IBA Thüringen das Projekt vor.

Programm

17 Uhr: Schloss Schwarzburg - Baustein im Resilienten Schwarzatal 
Ulrike Rothe, Projektleiterin IBA Thüringen

17.15 Uhr: Emporen- und Ahnensaal - Bauaufgabe und Umsetzung 
Carola Niklas, Projektleiterin Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 
Christiane Hille, TeCTUM Weimar

17.40 Uhr: Audiowalk und Digitales Gästebuch - Vermittlung von Geschichte und Demokratie 
Anke Pennekamp, Pressemitarbeiterin Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 
Claudia Weber und Reinhard Rach, Förderverein Schloss Schwarzburg - Denkort der Demokratie e.V. 
Fabian Schludi, C4 Berlin

18.20 Uhr: Ausblick und Möglichkeit für Rückfragen


nextpractice verpasst?

Auf YouTube gibt es die ersten beiden Projektvorstellungen zu sehen:

IBA Projekt Open Factory im Eiermannbau Apolda 
IBA Kandidat LeerGut-Agenten

Netzwerktreffen der Modellprojekte ›500 Kirchen – 500 Ideen‹

Am 28. Januar treffen sich die Projektbeteiligten der Initiative ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und der IBA Thüringen für ein digitales Netzwerktreffen der Modellprojekte. 

Audiowalk durch ›Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie‹

Auch in diesem Jahr wird der Audiowalk durch Schloss Schwarzburg angeboten. Der durch die Nationalsozialisten zerstörte Bau wird im Rahmen der Nationalen Projekte des Städtebaus zu einem Denkort der Demokratie entwickelt. 

Von August bis September können sich in diesem Sommer Gruppen immer am Wochenende mittels eines etwa eineinhalbstündigen Audiowalks ein Bild dieses denkwürdigen Ortes machen. Szenische Sprach-Klang-Erzählungen nehmen die Besucher auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit des Schlosses mit. Der Audiowalk führt dabei vom nördlichen Schlossareal bis ins Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg. Dort können der Ahnensaal und der Emporensaal besichtigt werden, die am 15. Juli bereits feierlich eröffnet werden konnten. Neben allgemeinen Informationen zur gesamten Schlossanlage und ihrer fast 1000jährigen Geschichte vermittelt der Audiowalk Informationen zu den vergangenen und laufenden Bauarbeiten und den heutigen Akteuren vor Ort.

Führungszeitraum 2021:
August – September 2021

Beginn der Führungen:
Samstag und Sonntag

13.30 Uhr und 15.30 Uhr sowie auf Anfrage

Eintritt:  
Erwachsene: 5,00 Euro
Ermäßigte: 3 Euro
Frei: Kinder 12 bis 14 Jahre

Die Teilnahme am Audiowalk ist nur eingeschränkt möglich. Interessierte müssen Treppensteigen können.

Bitte melden Sie Ihren Besuch vorab über die Museumskasse im Torhaus an: +49 36730 / 39 96 30

Der Audiowalk ›Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie› ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, der IBA Thüringen und des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. Er wird gefördert durch das Bundesprogramm ›Nationale Projekte des Städtebaus‹. Produziert wurde der Audiowalk von der Agentur musealis aus Weimar.

Schloss Schwarzburg
Schloßstraße
07427 Schwarzburg
Deutschland
DE

Finissage zur Ausstellung
‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’

Zum Abschluss der Ausstellung werden bei der Finissage die Publikation ‚500 Kirchen 500 Ideen’, weitere Nutzungsvorschläge aus dem ‚Ideengenerator’, die Ergebnisse der Salons und Modellprojekte sowie ein Ausblick bis 2023 vorgestellt.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Kaufmannskirche
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
15. November 2017 - 12:00 bis 16. November 2017 - 13:00

Querdenker Thüringen meets IBA Parkstad

Im Rahmen des Projektes ‚STADTLAND:Kirche Querdenker für Thüringen 2017’ findet ein zweitägiger Workshop bei der IBA Parkstad zum Thema Um- und Mehrfachnutzung von Kirchen statt. Parallel dazu wird bis zum 16. November ein Ausstellungssatellit mit den eingereichten Ideen aus Thüringen gezeigt, der auch die Ergebnisse des Workshops aufnimmt. 

Die Ausstellung STADTLAND:Kirche im Glaspaleis Schunck ist von Montag bis Samstag von 9.00 bis 20.30 Uhr und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Informationen zum Workshop: www.iba-parkstad.nl

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Glaspaleis Schunck
Bongerd 18
6411 JM Heerlen
Deutschland
DE

Räume gestalten. Nutzungsanpassung von Kirchengebäuden

Veränderungen in Lebensstilen und Gesellschaft ziehen neue Ansprüche an Räume nach sich. Das lässt sich beim Wohnen feststellen, beim Einkaufen, aber auch beim Umgang mit Religion und Kirche. Wandel ist ein Prozess, der mit Offenheit und Haltungen zu tun hat und auf den man sich einlassen muss, um nicht im Abseits zu stehen. Das Zusammenwirken von öffentlicher Hand und Kirchgemeinden ist dabei oft Neuland, Nutzungsanpassungen werden jedoch inzwischen erfolgreich erprobt und bieten Anschauungsmaterial.

Vortrag:
Dr. Stefan Krämer, Wüstenrot Stiftung

Diskussion:
Holger Reinhardt, Landeskonservator
Jürgen Willinghöfer, chezweitz
Lisa-Marie Hottenrott, Bauhaus-Universität Weimar
Prof. Jörg Springer, Bauhaus-Universität Weimar 

Moderation:
Oliver Weilandt, Internationaler Audiodienst

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Kaufmannskirche Erfurt
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
10. September 2017

Tag des offenen Denkmals 2017

Zum Tag des offenen Denkmals lädt die IBA Thüringen in die St.-Anna-Kapelle in Krobitz und in den Eiermannbau nach Apolda.

Der sogenannte Eiermannbau wurde ursprünglich 1906/07 als Weberei für die Firma Borgmann u. Co errichtet und später von den Total-Werken als Feuerlöschgerätewerk übernommen. 1938/39 führte der Architkekt Egon Eiermann eine Erweiterung in der Tradition der neuen Sachlichkeit durch. Seit 2016 wird der einzige noch original erhaltene Industriebau Eiermanns nach jahrelangem Leerstand als Initiativprojekt von der IBA Thüringen entwickelt.

Zum Tag des offenen Denkmals ist das Gebäude von 11 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Neben dem Gebäude kann eine Ausstellung zur IBA Thüringen und die Wanderausstellung ‚Baukultur gewinnt’ des Vereins LandLuft besichtigt werden. Jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr werden Führungen angeboten.

Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz in der Gemeinde Weira stammt aus dem 12. Jahrhundert. In den letzten Jahren war sie kaum noch für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen Projektes ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ wird sie für drei Monate wieder geöffnet. Der international renommierte Künstler Carsten Nicolai hat für diesen einzigartigen Ort eine Flammenorgel entworfen und eigens eine Komposition geschrieben.

Zum Tag des Offenen Denkmals ist die St.-Anna-Kapelle von 14 bis 20 Uhr geöffnet. In dieser Zeit werden Führungen werden nach Bedarf angeboten, außerdem erklingt die Komposition ‚organ’ von Carsten Nicloai.

Eiermannbau Apolda. Foto: Thomas Müller

Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz aus dem 11. Jahrhundert.

Eiermannbau Apolda
Auenstraße 9
99510 Apolda
Deutschland
DE
Rückblick
29. August 2017 - 19:00

Zeichen setzen. Kirchen in der Kulturlandschaft

In manchen Thüringer Dörfern sind die Kirchen der einzig verbliebene öffentliche Raum. Sie sind unverzichtbare Elemente für eine kulturelle und Gemeinschaft stiftende Identität – und auch landschaftsprägende Landmarken, die für die Ortsansässigen wie für den Tourismus wichtig sind. In den kleineren Ortschaften Thüringens sind es häufig Kirchbauvereine, deren Mitglieder sich mit oder ohne Konfessionszugehörigkeit ehrenamtlich für die Instandsetzung und Belebung der Kirchengebäude einsetzen. Die besonderen Werte kirchlicher Gebäude sind eine Herausforderung für die Denkmalpflege, aber eben auch besonders zu berücksichtigende Belange.

Vortrag:
Prof. Dr. Andreas Hoffmann, ZEIT Stiftung

Diskussion:
Oberkirchenrat Christian Fuhrmann
Holger Reinhardt, Landeskonservator
Dr. Sonja Beeck, chezweitz
Marcus Schmidt, EKM
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen

Moderation:
Oliver Weilandt, Internationaler Audiodienst

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Kaufmannskirche Erfurt
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
30. Juli 2017 bis 06. August 2017

Michaeliskirche neu (er)leben

Im Rahmen des Ideenaufrufs ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ haben wir zahlreiche Ideen gesammelt, die von Mai bis November in
der Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ in Erfurt gezeigt werden. Eine der Ideen, die modellhaft umgesetzt werden, ist die Nutzung der Kirche St. Michaelis in Neustadt am Rennsteig als ‚Herbergskirche’.  Die Kirchengemeinde hat sich dazu gemeinsam mit den Ideengebern, jungen Architekten aus Leipzig und Berlin, in einen Selbstversuch begeben.

Kirchen sind seit Jahrhunderten Räume der Einkehr und des Schutzes, sei es in politischen unruhigen Zeiten, in Notsituationen oder aber einfach als Schutz vor Naturgewalten. Besonders im Thüringer Wald war diese Schutzfunktion immer besonders wichtig, vor allem für Menschen, die unterwegs waren.

In der Kirche St. Michaelis in Neustadt am Rennsteig wird aktuell erprobt, wie es sich in einer Kirche schläft und wohnt, wer sich dafür interessiert, was das mit den Verantwortlichen und den Nachbarn macht und wie die Besucher die Idee aufnehmen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm, welches vom Sushi-Kochkurs über gemeinsames Singen, Wandern und Möbelbauen, Zumba und einem französischen Abend bis hin zur Abschlussveranstaltung am Sonntag, dem 06. August 2017 von 14 bis 17 Uhr reicht.

Zu dieser Abschlussveranstaltung sind alle interessierten Gäste herzlich eingeladen. Überzeugen Sie sich von der Lebendigkeit der ‚Kirchenherberge’ am Rennsteig. Das Probeliegen in den Kategogien ein, zwei oder drei Kirchtürme ist inklusive.
Die Initiatoren und viele Gäste erwarten Sie am Sonntag ab 14:00 Uhr in der Kirche St. Michaelis.

Weitere Informationen unter www.herrbergskirchen.org 

Foto: Felix Minkus

Michaeliskirche
Rennsteigstraße 49
98701 Neustadt am Rennsteig
Deutschland
DE
Rückblick
07. Juli 2017 bis 08. Juli 2017

Reformation'en. Kirchen weiter bauen

Das Reformationsjahr 2017 stellt Fragen an die Erneuerung der Kirche. Unter dem Titel ‚Reformation'en’ wird dieses Gedenken Anlass sein, den aktuellen Kenntnis- und Diskussionsstand zur Rolle von Kirchenbauten in unserer Zeit zu beleuchten. Vor allem ist aber der Stand der Praxis in der Kirchennutzung es wert, in einem Kolloquium betrachtet zu werden.

Das Kolloquium knüpft an ähnliche Tagungen und Veranstaltungen an, die der Kirche im baulichen Wandel eine Plattform geben - allen voran die Kirchbautage des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Uni Marburg.

Mit dem Veranstaltungsort in Thüringen nehmen die veranstaltenden Institutionen zusätzlich die Anliegen der Kirchenbauten in den neuen Bundesländern auf, die unter einem besonderen Transformationsdruck zu stehen scheinen. Die Veranstaltung will an Fallbeispielen zeigen, was möglich und denkbar in der Metamorphose von Kirchenbauten ist. Sie muss jedoch zuerst die Frage stellen, welche Bedeutungen Kirche in der Gesellschaft einerseits und in Städten und Dörfern anderseits mit- und voranbringt. 

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Kooperation mit der Thüringer Landesregierung, der Bundesstiftung Baukultur, der Stiftung Baukultur Thüringen und der IBA Thüringen.

Kloster Volkenroda
Amtshof 3
99998 Körner
Deutschland
DE
Rückblick
24. Juni 2017 bis 10. September 2017

‚organ’ von Carsten Nicolai

‚Organ’ ist eine skulpturale Arbeit des international renommierten Künstlers Carsten Nicolai, das er für die St. Anna-Kapelle in Krobitz gestaltet. Die kleine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert ist weitgehend ursprünglich erhalten und soll durch das Projekt für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Kunstprojekt wird zu Mittsommer 2017 eröffnet und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira. 

Im weitesten Sinne ist ‚organ’ ein Musikinstrument, das von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem späten 18. Jahrhundert inspiriert ist. Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel erzeugen hier Flammen die Töne, indem sie den Glaszylindern zum Mitschwingen anregen. Der Künstler Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut, als auch eine Komposition speziell für diesen Ort geschrieben. 

Geöffnet an allen Wochenenden vom 24. Juni bis 10. September 2017
Öffnungszeiten: 14-20 Uhr

Vernissage: 24. Juni 17 bis 20 Uhr

19. August um 17.00 Uhr
Improvisationskonzert für Violoncello und Obertongesang mit Matthias von Hintzenstern

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und das EU-Programm LEADER und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira. Die baulichen Maßnahmen wurden durch das Büro nitschke + kollegen architekten begleitet und von den Firmen Tischlerei Herden sowie handwerk & design Hoppert umgesetzt. Das Instrument nach Plänen von Carsten Nicolai realisierten die Firmen yamaguchi – ufficio d’arte und WERKSTATT 4. Für die kuratorische Projektleitung des offenen Ideenaufrufes und die Gestaltung der Erfurter Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen’ im Rahmen des Gesamtvorhabens ist das Büro für Szenografie chezweitz verantwortlich.

Zum Bericht der Vernissage

OTZ: Feuer, Licht und Klänge in der St.-Annen-Kapelle in Krobitz

Die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz ist im Rahmen der IBA Kandidatur der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland entstanden.

Das von Carsten Nicolai geschriebene Stück dauert etwa zwölf Minuten. Foto: Thomas Müller

Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel erzeugen hier Flammen die Töne, indem sie die Luft in den Glaszylindern zum Schwingen bringen.

Foto: Thomas Müller

IBA Projektleiterin Ulrike Rothe im Gespräch mit dem Künstler Carsten Nicolai.

Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz aus dem 11. Jahrhundert.

Anfahrtsskizze zur St.-Anna-Kapelle in Krobitz/Weira

St.-Anna-Kapelle 07806 Krobitz
Deutschland
DE
Rückblick
18. Juni 2017 - 11:00

Bustour Entdeckertour no. 1
Apolda/Roldisleben

Im Rahmen des Ideenaufrufs ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ haben wir zahlreiche Ideen gesammelt, die von Mai bis November in
der Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ in Erfurt gezeigt werden. In fünf Entdeckertouren zu ausgewählten Kirchenstandorten können erste Schritte der Umsetzung dieser Ideen vor Ort besichtigt werden.

Ziele der ersten Tour sind die Martinskirche in Apolda und die Kirche St. Peter und Paul in Roldisleben.

Die Tour startet um 11 Uhr an der Kaufmannskirche in Erfurt. Bitte melden Sie sich vorzeitig hier an. Der Preis beträgt 40 Euro pro Person.

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel. Die Touren werden mitorganisiert von ‚Lokaltermin’ (Petra Venzke).

Orte schaffen. Soziale und kulturelle Öffnung von Kirchen

Ort der Begegnung und Besinnung zu sein, ist eine der originären Funktionen von Kirchen und ihren Einrichtungen. Kirche als lokale Basisstruktur in gesellschaftliche Prozesse einzubringen ist eine mit neuen Partnern gemeinsam zu gestaltende Aufgabe. Innovative Nutzungen im sozialen, kulturellen sowie künstlerischen Sinne dienen der Zukunftsfähigkeit nicht nur der Kirchen, sondern ganzer Quartiere oder Dörfer.

Vortrag:
Dr. Dankwart Guratzsch, Journalist und Architekturkritiker

Diskussion:
Senior Dr. Matthias Rein
Holger Reinhardt, Landeskonservator
Dr. Sonja Beeck, chezweitz
Elke Bergt, EKM
Ulrike Rothe, IBA Thüringen
NN.

Moderation:
Oliver Weilandt, Internationaler Audiodienst

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Zum Bericht

Kaufmannskirche Erfurt
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE

Ausstellungssatellit
‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’

Zum Thüringentag in Apolda schicken wir einen Teil der Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ in die Apoldaer Martinskirche. Gezeigt werden ausgewählte Ideenvideos zur Nutzung von Kirchen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Öffnen von Kirchen. Zu beiden Themen stehen Ansprechpartner bereit. Der Ausstellungssatellit ist täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Das vollständige Programm zum Thüringentag 2017 finden Sie hier: www.thueringentag.de

Alle Veranstaltungen des Querdenker-Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Foto: Clemens Weise

Martinskirche
Ritterstraße 45
99510 Apolda
Deutschland
DE
Rückblick
26. Mai 2017 - 13:00

Kirchentag in Erfurt

Zum Kirchentag in Erfurt führen wir in die Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ ein: Warum querdenken 2017? Wie gehen wir mit Veränderungen im Blick auf die Nutzung von Kirchengebäuden um? Diesen Fragen widmet sich auch ein Podiumsgespräch mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen.     

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Kaufmannskirche Erfurt
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
26. Mai 2017 - 11:00

Kirchentag in Jena.
'Die Kirche im Dorf lassen'

Im Rahmen des Kirchentages in Jena diskutieren wir über die Potentiale von Kirche und pfarramtlichen Strukturen in Stadt und Land. Wie gehen wir mit den vielen Kirchen verbunden mit der Leerstandsfrage vor allem in ländlich geprägten Regionen um und welche Um- und Mehrfachnutzungen sind möglich.

Es diskutieren:
Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen
Michael Kleemann, Superintendent Stendal

Moderation:
Jonas Zipf, Werkleiter JenaKultur

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Volksbad Jena
Knebelstraße 10
07743 Jena
Deutschland
DE
Rückblick
20. Mai 2017 bis 29. Mai 2017

Ausstellungssatellit
‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’

Anlässlich der Kirchentage in Wittenberg schicken wir einen Teil der Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’ in das Bugenhagenhaus. Gezeigt werden ausgewählte Ideenvideos zur Nutzung von Kirchen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Öffnen von Kirchen. Zu beiden Themen stehen Ansprechpartner bereit.

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Bugenhagenhaus
Kirchplatz 9
06886 Lutherstadt Wittenberg
Deutschland
DE

Vernissage zur Ausstellung
‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’

Präsentation der Ergebnisse des Ideenaufrufs ‚500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017’. Gezeigt werden in einer raumgreifenden Installation die Ergebnisse eines internationalen Ideenwettbewerbs zur zukunftsfähigen Nutzung von Kirchengebäuden. 

Programm:

Musikalische Eröffnung

Begrüßung:
Elke Bergt, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Dr. Marta Doehler-Bezhadi, IBA Thüringen
Pfarrer Dr. Tilman Cremer, Kaufmannsgemeinde Erfurt

Musikalisches Zwischenstück

Grußworte:
Regionalbischof Diethard Kamm, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Kirsten Haß, Kulturstiftung des Bundes  

Eröffnung der Ausstellung

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de.

STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

Zum Bericht

500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen kamen zusammen. Die Ergebnisse des offenen Ideenwettbewerbs ›StadtLand:Kirche‹ wurden in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt.

Einblick in die Kaufmannskirche Erfurt mit der Ausstellung '500 Kirchen 500 Ideen'. Foto: Thomas Müller

Einblick in die Kaufmannskirche Erfurt mit der Ausstellung '500 Kirchen 500 Ideen'. Foto: Thomas Müller

Kaufmannskirche
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
13. Mai 2017 bis 19. November 2017

500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017

2017 wird an 500 Jahre Reformation erinnert – ein Anlass zum Feiern, aber auch Anlass des Neu-, Um- und eben auch Querdenkens. Wie nehmen wir unsere Kirchen in die Zukunft mit? Welche Nutzungsideen sind denkbar? Postkirche, Marktkirche, Gartenkirche ... 

Die Ausstellung präsentiert in einer raumgreifenden Medieninstallation 500 Vorschläge und Ideen. Sie sind das Ergebnis des Ideenaufrufs ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’. Ein ‚Ideengenerator’ wird weitere Anregungen liefern. Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt, bestehend aus einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und zwei internationalen Werkstätten. Aus der Fülle der Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 baulich umgesetzt werden.

Öffnungszeiten:
täglich 11.00 bis 18.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Alle Veranstaltungen des Begleitprogramms im Überblick: 500 Kirchen 500 Ideen. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.querdenker2017.de

‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die Partner-IBAs Parkstad, Heidelberg und Basel.

500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen kamen zusammen. Die Ergebnisse des offenen Ideenwettbewerbs ›StadtLand:Kirche‹ wurden in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt.

Einblick in die Kaufmannskirche Erfurt mit der Ausstellung '500 Kirchen 500 Ideen'. Foto: Thomas Müller

Einblick in die Kaufmannskirche Erfurt mit der Ausstellung '500 Kirchen 500 Ideen'. Foto: Thomas Müller

Kaufmannskirche Erfurt
Am Anger
99084 Erfurt
Deutschland
DE
Rückblick
06. Mai 2014 - 10:00 bis 17:00

IBA Projektaufruf

Am 6. Mai 2014 startet die IBA Thüringen mit dem 1. IBA Projektaufruf und lädt herzlich zum IBA Forum ein!

Mit dem ersten IBA Projektaufruf ‚Zukunft StadtLand’ sucht die IBA Thüringen nach außergewöhnlichen Ideen und aktiven Menschen. Beim IBA Forum stellt sie den Projektaufruf vor und will mit guten Beispielen von engagierten Machern aus anderen Regionen zu Visionen für den Freistaat inspirieren. Der IBA Projektaufruf wird parallel zu der Veranstaltung auf dieser Internetseite veröffentlicht.

Bitte melden Sie sich bis zum 28.04.2014 für die Veranstaltung an.

Hinweise zur Anreise:
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da im direkten Umfeld des Veranstaltungsortes keine Parkplätze zur Verfügung stehen.

Stadtbahn:
Linie 2, Haltestelle Brühler Garten (aus Richtung Anger): 
Netzplan Erfurter Verkehrsbetriebe AG

PKW:
Parkhaus Sparkassen-Finanzzentrum oder Parkhaus Forum: Stadtplan Erfurt

Zum Bericht

Stadtgarten Erfurt
Deutschland
DE
Service

2021: Übersicht der Pressemitteilungen

2021
Übersicht der Pressemitteilungen

16. März 2021

Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 
Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

12. September 2021

IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

11. Oktober 2021

IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus


Apolda, 16. März 2021

Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 

Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen geht in ihre letzte Etappe und bis zum IBA Finale 2023 gibt es noch einiges zu tun. In Apolda, Nordhausen, am Rennsteig, in Saalfeld, im Schwarzatal, am Thüringer Meer, in Weimar und an anderen StadtLand-Standorten der IBA schreiten die Projekte voran.

Anfang März hat der Fachbeirat der IBA Thüringen für fünf Vorhaben den Projektstatus empfohlen, dazu zählen das Wohnhaus für Studierende ›Das 100‹ in Weimar, das Soziokulturelle Zentrum in der Martinskirche in Apolda, die Quartiersentwicklung in Nordhausen Nord, die ›Wasserfrische‹ für die Region Schwarzatal und die gemeinschaftliche Entwicklung des leerstehenden Bürogebäudes als ›Wir Labor‹ in Erfurt. Damit stehen auch für diese IBA Projekte nach der Konzeptphase die nächsten Schritte bis zur Umsetzung an.

An der Bundesautobahn A 71 wird am 30. März die zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel in Betrieb genommen, das große Infrastrukturprojekt der IBA Thüringen in Kooperation mit der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH und Shell Deutschland Oil GmbH. Auch der Emporen- und Ahnensaal auf Schloss Schwarzburg, ein zukünftiger Denkort der Demokratie, wird am 1. Mai nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten präsentiert.

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Die IBA will bis 2023 ein starkes Bekenntnis zum StadtLand Thüringen formulieren. Damit dies keine Theorie bleibt, unterstützen wir unsere Projektpartner überall im Freistaat mit aller Kraft bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Mittlerweile konnten wir gemeinsam mit unserem Netzwerk auch wichtige Initiativen auf den Weg bringen, dazu zählen beispielsweise die LeerGut-Agenten oder das Sondervermögen StadtLand Thüringen. Solche Strukturen sollen auch nach Abschluss der IBA die nachhaltige Verankerung der Modellprojekte sichern.«

Vorbereitungen für das IBA Finale 2023 beginnen

Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Aufsichtsratsvorsitzender der IBA GmbH und Thüringer Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft: »Die IBA Thüringen und ihre Impulse sind relevanter denn je. Sie erfüllen unsere Ansprüche, die etablierte Städtebau- und Landschaftsentwicklung zu hinterfragen, neuzudenken und anzupassen. Gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen für die kleinteilige Siedlungsstruktur Thüringens durch Klimawandel, Digitalisierung, aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie eröffnen sich in unseren ländlich geprägten Räumen auch Chancen, die wir bereits wahrnehmen oder noch ergreifen wollen. Davon zeugen unter anderem die StadtLand Projekte. Die IBA Thüringen endet am 31. Dezember 2023. Wie wir ihre Impulse auch darüber hinaus weitertragen, dazu sind die IBA und das Infrastrukturministerium bereits jetzt in engem Austausch.«

Anlage zur IBA Jahrespressekonferenz 2021


12. September 2021

IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) lobte Anfang des Jahres erstmals den Thüringer Staatspreis für Baukultur aus. Von insgesamt 75 Einreichungen im Wettbewerb hat eine Fachjury 17 Projekte für die engere Wahl nominiert. Mit dabei waren auch vier mit der IBA Thüringen verbundene Projekte: ›500 Kirchen – 500 Ideen‹, ›Ein Tor ins Schwarzatal – Bahnhof Rottenbach‹, ›Initiative Zukunftswerkstatt Schwarzatal‹ und das ›Timber Prototype House‹.

Der Staatspreis für Baukultur sowie Sonderpreise und Medaillen wurden am Freitag, den 10. September 2021 in einer festlichen Preisverleihung im Bücherkubus (Studienzentrum der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek) in Weimar feierlich durch Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff vergeben. Das IBA Projekt ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ erhielt eine Medaille in der Kategorie ›Initiativen/Institutionen/Personen‹ und wurde stellvertretend für das ganze Projektteam von Ulrike Rothe (IBA Thüringen) und Marcus Schmidt (EKM) entgegengenommen. Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen: »Wir freuen uns riesig für alle unsere EKM/IBA Modellkirchen im Rahmen des Gesamtvorhabens STADTLAND:Kirche Thüringen. Die Medaille für Baukultur gibt Kraft für die nächste Etappe bis zum Abschlussjahr der IBA Thüringen 2023.«

2016 riefen die Evangelische Kirchengemeinde in Mitteldeutschland (EKM) und die IBA Thüringen auf, Ideen für zukunftsfähige Nutzungen von evangelischen Kirchen in Thüringen einzureichen. Von den rund 2.000 Kirchen in Thüringen steht rund ein Viertel leer oder werden kaum genutzt. So kamen in dem offenen Ideenwettbewerb ›StadtLand:Kirche‹ 500 Ideen für 500 dieser Kirchen zusammen. 2017 wurden sie in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt. Folgende Modellprojekte wählte eine Jury anschließend aus dem Aufruf zur Umsetzung im Rahmen der EKM und IBA aus: Die soziokulturelle Zentrumskirche in der Martinskirche Apolda wird gesellschaftlicher Treffpunkt, die Her(R)bergskirche in Neustadt am Rennsteig wird über eine digitale Plattform erfolgreich vermietet. Die St. Annen-Kapelle in Krobitz wurde 2017 mit einer gasbetriebenen Flammenorgel von Künstler Carsten Nicolai zur Kunstkapelle, 2.600 Besucherinnen und Besucher bestaunten das Projekt seitdem. Die Bienen-Garten-Kirche St. Peter und Paul in Roldisleben, ein meditativer Spielplatz in der Kirche St. Nicolai in Niedergebra und die Netzwerkkirche St. Johannis (digital und sozial) in Ellrich sind ebenfalls im Qualifizierungsprozess. 2023, im Finaljahr der IBA Thüringen, werden die Modellprojekte Teil der Abschlusspräsentation der IBA Ausstellung sein.


11. Oktober 2021

IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus

Der IBA Fachbeirat hat in seiner letzten Sitzung am 02. und 03. September empfohlen, den Gesundheitskiosken in der Region Seltenrain den Status eines IBA Projektes zu verleihen. Damit würdigt er die innovative Projektidee für die Verbesserung der Daseinsvorsorge auf dem Land.

Der Fachbeirat hat sich auf einer Rundfahrt in der Region Seltenrain über die Entwicklungen vor Ort informiert. Dabei lernte er die vielfältigen Projekte der Stiftung Landleben und des Vereins Landengel e.V. kennen und besichtigte die vier geplanten Standorte der Gesundheitskioske in Blankenburg, Bruchstedt, Kirchheilingen und Urleben.

Die ortsübergreifende Plattform Landengel e.V. baut mit zahlreichen Partnern ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain auf. Ziel des Vereins ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Die Region Seltenrain wird damit zum Modellfall für die Vorsorge auf dem Land und zeigt, dass in Zeiten des demografischen Wandels gute Angebote für mehr Lebensqualität auch abseits der Stadt mit der Hilfe engagierter Akteure möglich sind.

Im Juni 2021 ist das Projekt in einer neuen Phase angekommen. Mit Mitteln zur Förderung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen des TMIL arbeitet der Verein Landengel e.V. an der architektonischen Umsetzung des neuen Versorgungsnetzwerks. Pasel-K-Architects entwickelten dafür das Konzept, das sich in vier Gemeinden räumlich und gestalterisch an den Bushaltestellen verortet. Die maximal 25 qm großen Kioske dienen als Beratungsraum inklusive Sanitäranlagen und Wartebereich für den Bus. Gestalterisch als ›Familie‹ gedacht, wird die Bauweise in Holz je Standort und Gemeinde individuell erfolgen, ein IBA Bauhüttenprozess geht der gemeinsamen Realisierung voraus. 

Der Fachbeirat würdigte das hohe kooperative Engagement von Stiftung Landleben und Verein Landengel e.V. im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung der Bürger*innen in ihren Dörfern. Das nutzerorientierte, experimentelle Vorgehen folgt ganz den Grundsätzen der IBA zur Stärkung der ländlichen Räume.

2019: Übersicht der Pressemitteilungen

2019
Übersicht der Pressemitteilungen

4. Dezember 2019
IBA Projektfamilie weiter gewachsen

1. Oktober 2019
IBA Zwischenpräsentation ›StadtLand‹ zu Ende gegangen

23. Juli 2019
IBA Ausstellung ›StadtLand‹ zählt zur Halbzeit 4.000 Besucher 

5. Juli 2019
IBA Projekt Bahnhof Rottenbach feierlich eröffnet
Genossenschaft übernimmt ab jetzt Nahversorgung mit BahnHofladen

23. Mai 2019
IBA Ausstellung ›StadtLand‹ feierlich von Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow vor 400 Gästen eröffnet

22. Mai 2019
IBA Thüringen präsentiert vom 24. Mai bis 29. September 2019 den Zwischenstand ihrer Projektarbeit in der Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda

27. März 2019
Blockbau digital - das IBA Projekt 'Timber Prototype House' ist fertig!

19. März 2019
Zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte
 


Apolda, 4. Dezember 2019

IBA Projektfamilie weiter gewachsen

Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
übergibt Stadt Weimar Entwurf für Schule
der Zukunft

Startschuss für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar als Schule der Zukunft: Die im September abgeschlossene Entwurfsplanung wurde am 2. Dezember 2019 der Schulgemeinschaft im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar vorgestellt und von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft offiziell an die Stadt Weimar übergeben. Die Gemeinschaftsschule ist ein erstes Pilotprojekt für den Planungsbaukasten Schulbau Open Source, den die Stiftung in den nächsten Jahren als Qualitätsrahmen und Planungswerkzeug für guten Schulbau entwickeln wird. Darüber hinaus ist die Schule auch ein Projekt der IBA Thüringen.

Mehr Informationen zum Projekt auf
der IBA Website

 IBA Projekt ›Blankenhain, Gesundheitskirche‹
Breites Netzwerk entwickelt Vivendium

Ein breites Netzwerk von lokalen Akteuren entwickelt die Kirche St. Severi in Blankenhain zu einer Gesundheitskirche namens Vivendium. Spiritualität und Therapien sollen hier gemeinsam Raum finden. Ein Licht- und Möblierungskonzept wird die Entwicklung unterstützen. Der IBA Fachbeirat lobt den behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz der Kirche, die gesellschaftlich relevante Nutzungsidee und den deutlichen Bezug zur Stadt Blankenhain und dem Klinikum. 

Mehrere Kirchen-Modellprojekte bearbeitet die IBA Thüringen im Ergebnis des Projektaufrufs ›Querdenker 2017‹ gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), darunter das IBA Projekt Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig, die Bienengartenkirche in Roldisleben, die Netzwerkkirche in Ellrich und das IBA Projekt Kunstkapelle Krobitz.

Website zum Konzept Vivendium 

IBA Projekt ›Schwarzatal, Haus Bräutigam‹
Neues IBA Projekt erhält Förderung

Der Verein ›Haus Bräutigam‹ will das derzeit leerstehende, ehemalige Sommerfrische Haus in Schwarzburg zu einem Ort für temporäres Wohnen und Arbeiten entwickeln, nachdem die Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V. das Objekt in der Ortsmitte vor dem Abriss bewahrt hatte. Die gemeinschaftlich organisierte und ressourcenschonende Transformation soll zu einem zukunftsfähigen Modell für Umbau- und Umnutzungsprojekte mit Ausstrahlung in den Ort, die Region und darüber hinaus werden. Der IBA Fachbeirat lobt die Selbsthilfekräfte der Akteure, welche das Schwarzatal und die regionale Baukultur stärken, der Verein ›Haus Bräutigam‹ stünde für fruchtbare und neue Stadt-Land-Verbindungen. Der Verein hat neben dem Projektstatus auch erfolgreich Fördermittel von der Förderinitiative ›Ländliche Entwicklung in Thüringen‹ mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) eingeworben und mit dem Rückbau von Anbauten an der vorgehängten Fassade begonnen. Dadurch konnte das historische Fachwerk wieder freigelegt werden. Das IBA Projekt gehört zum Gesamtgefüge Sommerfrische mit anderen Standorten und Aktivitäten im Schwarzatal.

Aktuelle Eindrücke auf dem neuen Instagram Profil des Vereins

IBA Kandidat ›Saalburg-Ebersdorf, Sportpädagogik Kloster‹
Mehr Architektourismus am Thüringer Meer

Der Landessportbund Thüringen plant einen Neubau für das seesport- und erlebnispädagogische Zentrum am Thüringer Meer. Dort finden unter Federführung der Thüringer Sportjugend zahlreiche Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt. Die Durchführung eines Architekturwettbewerbs ist geplant, um bei der Umsetzung des Projektes möglichst gute bauliche und architektonische Ideen für die pädagogische Arbeit zu erhalten. Der IBA Fachbeirat sieht hier die Chance, mit dem regionalen Baustoff Holz neue Bauformen, Bauweisen und Baustandards in einer ausdrucksstarken Landschaft zu initiieren. Das Vorhaben bereichert die Aktivitäten zum Architektourismus am Thüringer Meer. 

Mehr Informationen zum Projekt auf der IBA Website

IBA Gremium
Neue Fachbeiratsmitglieder berufen

Der Fachbeirat hat aus seiner Mitte Michael von der Mühlen, Staatssekretär a.D. im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, als seinen neuen Vorsitzenden gewählt. Damit löst er Uli Hellweg ab, der die IBA Programmatik seit 2016 maßgeblich mit formte. Zu den neuen Mitgliedern zählen außerdem Prof. Kerstin Schultz von der Hochschule Darmstadt sowie Dr. Barbara Janorschke vom Institut für angewandte Bauforschung Weimar.

Alle Ausstellungsfilme der IBA Zwischenpräsentation online

Wer die IBA Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau verpasst hat oder die Inhalte nochmal rekapitulieren möchte: Auf dem YouTube Kanal der IBA Thüringen sind der StadtLandFilm mit Übersetzung und zahlreiche Akteurs-Interviews zu sehen. 

Hier geht's zum StadtLandFilm

Fachtagung Klima-Gestaltungsplan
in Nordhausen

Am 12. Februar 2020 veranstaltet die Hochschule Nordhausen im Rahmen des Forschungsprojekts ›Klima-Gestaltungsplan für die Stadt und den Landkreis Nordhausen‹ eine Fachtagung über die Entwicklung eines raumgestalterischen Leitbilds zur Anpassung an den Klimawandel. Die Ergebnisse der Tagung werden in das Forschungsprojekt einfließen.

Mehr Informationen und kostenlose Anmeldung


Apolda, 1. Oktober 2019

IBA Zwischenpräsentation ›StadtLand‹ zu Ende gegangen
9.600 Ausstellungsbesucher

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen hat vom 23. Mai bis zum 29. September 2019 ihre rund 30 im Freistaat verteilten StadtLand-Vorhaben über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz in einer zentralen Ausstellung im Eiermannbau Apolda präsentiert. 2011 durch das damalige Kabinett beschlossen und 2012 als Gesellschaft gegründet folgte 2014 der erste IBA Projektaufruf ›Zukunft StadtLand!‹. Mittlerweile betreut die IBA Thüringen rund 30 Vorhaben, davon sind sechs fertiggestellt: Die Kunstkapelle in Krobitz, die Probewohnung im Sommerfrische Haus Döschnitz, der Sch(l)afstall in Bedheim, das Timber Prototype House, die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig und der genossenschaftliche BahnHofladen in Rottenbach. 2023 ist das Finale der IBA Thüringen, auf das die IBA Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach diesem positiven Meilenstein nun mit aller Kraft hinarbeiten.

Die Ausstellung ›StadtLand‹ war eine zentrale Schau des experimentellen IBA Prozesses, der an vielen Standorten in ganz Thüringen stattfindet. Die kuratorische Leitung hatten die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und die Architektin und Programmleiterin der IBA Thüringen, Katja Fischer. Das europäische Gestalternetzwerk Constructlab unter der Leitung von Alexander Römer war Partner für die Szenografie. Die Ausstellung zeigte innovative Ideen, interessante Projektmacher, besondere Orte und eine Baukultur made in Thüringen.

Bei 120 Führungen wurden über 2.600 Besucher durch den Eiermannbau und die Ausstellung geführt; seit Beginn dieses Jahres waren über 10.000 Besucher in der Ikone der Moderne. Die Zwischenpräsentation war ein wichtiges Aktivierungsmoment für die Entwicklung der Open Factory im Eiermannbau. Auch die Büro-Gewächshäuser der IBA Thüringen und damit ein Modell zur Belebung von LeerGut waren Teil der Ausstellung. Hier kamen die Besucher mit dem IBA Team ins Gespräch. Mittlerweile interessieren sich andere Nutzer für ein Studio, ein Büro-Gewächshaus oder Werkstattflächen in der Open Factory.

Dass der Eiermannbau für eine Fülle an Veranstaltungen geeignet ist, davon zeugte in diesem Ausstellungssommer auch das Kunstprojekt ›Hotel Egon‹. An 40 Tagen haben über 300 Gäste im Denkmal übernachtet. Sie schliefen in ungewöhnlichen Hotelzimmern und –betten und beteiligten sich an intensiven StadtLand-Programmen in Apolda.

Neben den vielen Thüringern besuchten auch internationale Gäste aus Frankreich, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und Polen den Eiermannbau. Als Tagungsort nutzten unter anderem das Thüringer Kabinett, der Bund Deutscher Architekten und die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung den Eiermannbau. Und auch Apoldaer Nachbarn wie das Berggymnasium, eurocylinder systems und das Lebenshilfe-Werk durfte die IBA begrüßen. Am 3. Oktober wird die Stadt ihre feierliche Stadtratssitzung im Veranstaltungssaal begehen.

Dr. Marta Doehler-Behzadi, seit 2014 Geschäftsführerin der IBA Thüringen, freut sich über das große Interesse: »Der Eiermannbau hat sich dank des Erfolgs dieser Ausstellung und der begleitenden Veranstaltungen zu einem wichtigen Standort für die Kreativszene im Weimarer Land entwickelt und sich bundesweit beim Fachpublikum einen Namen gemacht. Das wäre ohne unsere IBA Projektmacher und Partner nicht möglich gewesen! Ich möchte mich für ihr Engagement im StadtLand Thüringen, ihre Teilhabe an der Ausstellung und ihr Vertrauen bedanken. Nun arbeiten wir mit voller Kraft an der Umsetzung der IBA Vorhaben.«


Apolda, 23. Juli 2019

IBA Ausstellung ›StadtLand‹ zählt zur Halbzeit 4.000 Besucher

Die Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda zeigt im Jahr der Zwischenpräsentation der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen sehr anschaulich und dennoch detailliert bis zum 29. September rund 30 Projekte über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz. Eröffnet am 23. Mai 2019 kamen bis jetzt rund 4.000 Besucher in den Eiermannbau.
Bis zum Herbst werden weiterhin jeden Samstag um 14 Uhr kostenlose Führungen durch die IBA Ausstellung angeboten. Am 22. August findet um 18 Uhr die Veranstaltung ›Eiermann und Freunde‹ statt und informiert über die Entwicklung des Eiermannbaus zur Open Factory. Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September werden 11 und 14 Uhr Führungen angeboten.

Die Ausstellung präsentiert neben anschaulichen Projektbeschreibungen und Akteurs-Interviews auch einen 15-minütigen StadtLand-Film, der sich an das Thema der IBA annähert. Die kostenlose Ausstellung ›StadtLand‹ ist täglich außer mittwochs geöffnet, unter der Woche von 9 bis 17 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.


Königsee-Rottenbach, 5. Juli 2019

IBA Projekt Bahnhof Rottenbach feierlich eröffnet 
​Genossenschaft übernimmt ab jetzt Nahversorgung mit BahnHofladen

Bahnhof Rottenbach ist durch seine Lage ein wichtiger Verteiler in die Region. Heute wurde das Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen feierlich vor 300 Gästen als ein neues ›Tor ins Schwarzatal‹ eröffnet. Im sanierten Gebäude versorgt ab jetzt ein BahnHofladen einer dafür eigens gegründeten Genossenschaft Touristen und Einwohner, wo sonst Einkaufsmöglichkeiten fehlen. Birgit Keller, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft: »Das Projekt ist in mehrerer Hinsicht besonders: Es trägt mit dem BahnHofladen und dem Bürgerbüro als multifunktionales Ortszentrum zu einer zukunftsorientierten Entwicklung der Region im Schwarzatal bei. Und es zeugt von einem sehr hohen bürgerschaftlichen Engagement der Menschen vor Ort. Hier wurde die Genossenschaft ›BahnHofladen e.G.‹ gegründet, deren Mitglieder aktiv an der Gestaltung und Entwicklung des Projekts mitgewirkt haben und damit einen wirkungsvollen Beitrag für die Entwicklung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum leisten.«

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Wenn die Menschen in Königsee-Rottenbach ihren BahnHofladen annehmen, dann nehmen sie letztlich auch die Entwicklung ihrer Region und des Tourismus selbst in die Hand. Das StadtLand Thüringen zeigt Eigeninitiative.«

Bahnhof Rottenbach gehörte 2014 im Rahmen der Initiative der Zukunftswerkstatt Schwarzatal zu den ersten nominierten IBA Vorhaben. Die Genossenschaft BahnHofladen Rottenbach e.G. gründete sich 2015: »Wir wollten nicht weiter über den Verfall im Zentrum unserer Stadt jammern, sondern mit verlässlichen Partnern die Sanierung des Bahnhofs angehen und einfach selbst machen!«, so der Genossenschafts-Vorsitzende Peter Möller.

Vor zwei Jahren begann die denkmalgerechte Sanierung des Bahnhofsgebäudes unter Leitung des baubüros lehniger aus Gotha. Bereits 2015 setzte sich das Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto aus Berlin mit dem Entwurf ›STADTLAND:INSELN!‹ zur Gestaltung eines Verkehrsverknüpfungspunkts vor dem Bahnhof durch. Im Wintersemester 2016/17 erarbeiteten Studierende der Bauhaus-Universität Weimar und der Hochschule Technik Wissenschaft und Kultur (HTWK) Leipzig Entwürfe für die Gestaltung des BahnHofladens. Daraus ging das Architekturbüro K²L Architekten aus Leipzig hervor, das in Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Ingenieurbüro Lindig | Herbst | Lichtenheld aus Rudolstadt aus dem Entwurf Realität machte. Die Besonderheit: Der BahnHofladen wird flexibel zum Verkauf oder als Bürgertreffpunkt genutzt.

Die Qualitätsmaßnahme, unterstützt und begleitet durch die IBA Thüringen, hat sich gelohnt: Der Bahnhof ist ein Schmuckstück, der BahnHofladen modern, der Bahnhofsvorplatz regionaltypisch: Regionale Materialien wie Holz und Schiefer und grüne Inseln mit Staketenzaun umsäumt greifen typische Landschaftsbilder auf.

Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft war maßgeblich an der Förderung des IBA Projekts beteiligt. Weitere Unterstützung erfuhr das Vorhaben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR), vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera (ALF), von der LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt und von Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).


Apolda, 23. Mai 2019

IBA Ausstellung ›StadtLand‹ feierlich von Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow vor 400 Gästen eröffnet

Vom 24. Mai bis 29. September 2019 präsentiert die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen in der Ausstellung ›StadtLand‹ ihre innovativen und nachahmungswerten Projekte für den ländlichen Raum im Eiermannbau Apolda. Zu der heutigen Vernissage der Ausstellung kamen 400 Gäste, die zuerst von IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi im Eiermannbau Apolda willkommen geheißen wurden: »Wir verstehen die IBA Thüringen und unsere Ausstellung als einen Diskussionsbeitrag, der sich an die Öffentlichkeit richtet. Hier wird die Provinz zeigen, dass Fortschritt nicht bloß den städtischen Zentren und Metropolen vorbehalten ist. Wie gelingt die Zukunftsgestaltung in den ländlichen Räumen, den kleinen und mittleren Städten, im StadtLand? Diese Fragen beschäftigen inzwischen nicht nur Thüringen, sondern auch andere Regionen Deutschlands und in Europa.«

Im Anschluss begrüßte die Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Anne Katrin Bohle, die Gäste: »Internationale Bauausstellungen - IBA - experimentieren seit rund 100 Jahren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Nach reinen Architekturausstellungen haben sich IBA mittlerweile zu komplexen Baukultur-Ausstellungen entwickelt, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in den Mittelpunkt rücken. So auch die IBA Thüringen mit ihrem Thema ›StadtLand‹. Wir brauchen diese Planungs- und Projektlabore, die uns zeigen, wie wir mit neuen, nicht alltäglichen Methoden und Mitteln die Herausforderungen an aktuelle Stadt- und Regionalentwicklung meistern können.«

Der Thüringer Ministerpräsident, Bodo Ramelow, der die Ausstellung anschließend eröffnete, sagte: »Mit der Vorstellung rund 30 ausgewählter Projekte bei der Zwischenpräsentation der IBA Thüringen bietet sich der Öffentlichkeit die Chance, den Selbstanspruch der IBA zu überprüfen. Das Industriedenkmal von Egon Eiermann entwickelt die IBA Thüringen seit 2018 zur Open Factory und führt es bis 2023 schrittweise einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Nutzung zu. Die Kulturlandschaft in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren durch Wanderungsprozesse, Klimawandel, Energieproduktion, Infrastrukturausbau und neue Nutzungen dramatisch verändern. Wir dürfen den komplexen Wandel nicht länger als Bedrohung wahrnehmen, sondern als gestaltbaren Prozess. Die IBA Projekte demonstrieren, dass wir die Zukunft gestalten und in der Lage sind, uns auf veränderte Bedingungen einzustellen.«

Auf dem Weg zu ihrem Finale 2023 ist die Ausstellung ›StadtLand‹ ein Zwischenresümee zum IBA Prozess. Zur Zeit bearbeitet die IBA Thüringen 28 Vorhaben, fünf Projekte sind fertiggestellt. Dazu gehören die St. Annen-Kapelle in Krobitz, die erste Sommerfrische Adresse in Döschnitz, der Sch(l)afstall in Bedheim, das Timber Prototype House sowie die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig.

Die Ausstellung zeigt neben den fertigen auch die laufenden IBA Vorhaben über das Umbauen, Neubauen und Selbermachen in der Provinz. Sie präsentiert neue Architekturen und Freiraumkonzepte in und mit Landschaft und Ländlichkeit. Außerdem stellt sie die tatkräftigen Menschen hinter den Projekten vor.

Bereits am Vormittag des 23. Mai traf sich in Apolda das internationale Netzwerk ›IBA meets IBA‹. Hier versammeln sich die Vertreter der IBAs aus Deutschland und Europa und treten mit dem IBA Expertenrat des Bundes in Austausch, der die IBA Prozesse begleitet. Die Thüringer Ministerin und IBA Aufsichtsratsvorsitzende Birgit Keller begrüßte die Gäste aus Basel, Hamburg, Heidelberg, aus Parkstad in den Niederlanden, der Region Stuttgart und Wien.

»Die Anzahl der aktuell laufenden IBAs, sechs an der Zahl, zeigt, wie erfolgreich das Format Internationale Bauausstellung ist und dass es auf so viele unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen in ganz unterschiedlichen Regionen Europas reagieren kann. Ich freue mich, dass Thüringen dieses Jahr Gastgeber des IBA Netzwerks ist.« Bei einem anschließenden Projekt-Speed-Dating tauschten sich die auswärtigen Gäste mit Vertretern von Kandidaten und Projekten der IBA Thüringen aus.

Die Ausstellung ›StadtLand‹ ist vom 24. Mai bis 29. September 2019 von Montag bis Freitag (außer Mittwoch) jeweils 9 bis 17 Uhr sowie am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


Apolda, 22. Mai 2019

IBA Thüringen präsentiert vom 24. Mai bis 29. September 2019 den Zwischenstand ihrer Projektarbeit in der Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda

Dieses Jahr zieht die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen Zwischenbilanz. 2011 beschlossen und 2012 begründet, lud sie 2013 zum offiziellen IBA Auftakt ein. Seit ihrem ersten Projektaufruf ›Zukunft StadtLand‹ 2014 bearbeitet sie mittlerweile 28 IBA Vorhaben in ganz Thüringen. Die IBA Vorhaben sind so vielfältig wie das Land selbst, sie reichen vom Ferienhaus im XS-Format am Thüringer Meer bis zum Zukunftsstadtkonzept in Nordhausen, vom digitalen Blockbau vor dem Eiermannbau bis zu einem Land(wirt)schaftskonzept für 1.500 Hektar Feld in Kannawurf. »Alle IBA Projekte und Prozesse verkörpern jeweils eigene Facetten, Dimensionen und Aspekte für das Thema der IBA Thüringen: StadtLand. So tragen sie zu einem gemeinsamen Zukunftsbild für Thüringen bei.«, sagt Dr. Marta Doehler-Behzadi, die Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Vorsitzende des IBA Aufsichtsrats Birgit Keller: »Die Zwischenpräsentation der IBA Thüringen ist ein bedeutender Meilenstein im IBA Prozess. Der IBA Aufsichtsrat, die Thüringer Landesregierung und alle am Prozess Beteiligten sind sehr gespannt auf die Ausstellung. Wir werden dabei die Aufmerksamkeit nutzen, um die Chancen des ländlichen Raums hervorzuheben. Nach der Ausstellung werden wir uns auf die weitere Umsetzung der IBA Projekte bis zum Finaljahr 2023 konzentrieren.«

Mit der Ausstellung ›StadtLand‹ werden im Eiermannbau Apolda die Projektschauplätze, innovative StadtLand Zukunftsideen und zahlreiche Projektakteure vorgestellt. In einem temporären Kinosaal im ersten Obergeschoss des Eiermannbaus beginnt die Ausstellung. Hier zeigt ein eigens produzierter Film eine Annährung an den IBA Raum und die IBA Macher. In der Nachbarhalle kommen auf sieben Monitoren 16 Projektakteure zu Wort.

Nebenan laden ›Thüringer Szenerien‹ aus großformatigen Standortaufnahmen und Projektsilhouetten die Besucher dazu ein, den Ist-Zustand und Zukunftsvisionen der IBA Vorhaben zu erleben. In Logbüchern wird jedes IBA Vorhaben eingehend erläutert und illustriert.

Auf der zweiten Etage kann der experimentelle Ausbau des IBA Büros mit seinen 14 Gewächshäusern in der Open Factory nachvollzogen werden. Die finale Ausstellungssituation im Veranstaltungssaal lädt schließlich zum Mitmachen ein: Über einen Greenscreen können die Besucher verschiedene Bildhintergründe aus Stadt und Land auswählen und sich selbst hineinprojizieren.

Mit dem europäischen Gestalternetzwerk Constructlab hat die IBA Thüringen einen idealen Partner für die Szenografie der Ausstellung gefunden. Constructlab bearbeitet kollaborative Prozesse und schafft mit Handwerkern, Künstlern, Filmemachern und Grafikern vor Ort mehr als eine Ausstellung. Alexander Römer, Gründer von Constructlab: »Das Making-of der Ausstellung ist wie bei allen Projekten von Constructlab ein Impuls zur Aktivierung des Ortes, hier ganz im Sinne der ›Open Factory‹-Idee der IBA. Unser konzeptioneller Schwerpunkt liegt in der engen Beziehung von Entwurf und Ausführung. Damit ist die Baustelle nicht mehr der Ort, an dem die Designidee auf eine harte Realität prallt, sondern der Kontext, in dem sich ein Projekt prototypisch entwickelt.« Römer wurde bei der Szenografie unterstützt von Filmemacher Fred Plassmann und Grafiker Pieterjan Grandry. Die kuratorische Leitung lag bei der IBA Thüringen in Händen von Katja Fischer.

Die Ausstellung hebt einen entscheidenden Aktivierungsmoment im Projektprozess Eiermannbau hervor. Die IBA Thüringen ist Mieterin und ›Placemaker‹ des Industriedenkmals in einem und entwickelt das IBA Projekt zu einer Open Factory. Zum Bauhausjubiläumsjahr 2019 ist der Eiermannbau außerdem Teil der nationalen und thüringenweiten Grand Tour der Moderne. Sie verbindet deutschlandweit über 100 bedeutende und zugängliche Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 erbaut wurden, zu einer Reise durch 100 Jahre Architekturgeschichte. Die IBA Ausstellung ›StadtLand‹ und die Grand Tour sind wichtige und zukunftsweisende Zwischennutzungen für den Eiermannbau.

Direkt auf dem Grundstück kann auch das fertige IBA Projekt Timber Prototype House eins zu eins erlebt werden. Der Experimentalbau entstand im Rahmen der Forschungsinitiative ›Zukunft Bau‹ des Bundes und in enger Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und der Jade Hochschule Oldenburg. Er hat seinen Platz auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda.

Neben dem Timber Prototype House sind vier weitere IBA Projekte bis heute fertiggestellt worden. 2017 wurde das Kunstprojekt ›organ‹, eine mit Gas betriebene Flammenorgel, vom international renommierten Künstler Carsten Nicolai eigens für die St. Annen-Kapelle in Krobitz angefertigt. Die Kapelle aus dem 11. Jahrhundert ist damit das erste realisierte Modellvorhaben aus dem Querdenker-Aufruf ›500 Kirchen 500 Ideen‹, den die IBA 2017 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startete.

In diesem Jahr geht sie in die dritte Saison. 2018 wurden drei IBA Projekte fertiggestellt. In Döschnitz entstand im lange Zeit leerstehenden Heimatmuseum die erste Sommerfrische Adresse dank modernem Apartment, das die Architektin Lina Maria Mentrup einrichtete. Auf dem Gelände von Schloss Bedheim bauten die dort ansässigen Architekten und Künstler Florian Kirfel-Rühle und Anika Gründer gemeinsam mit regionalen Handwerkern und Studierenden aus Weimar den Sch(l)afstall, ein Wirtschaftsgebäude, entstanden in einfacher Holzbauweise. 2019 wurde schließlich die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig vom IBA Fachbeirat zum Projekt erklärt. Sie ist damit das zweite Modellprojekt des Querdenker-Aufrufs und lässt eine Reihe von Folgeprojekten in der Region erwarten.

2019 wird das IBA Projekt Bahnhof Rottenbach fertiggestellt. Das Bahnhofsgebäude ist wie viele andere aus der Nutzung genommen worden, nun soll der Verkehrsverknüpfungspunkt mit einem genossenschaftlich betriebenen BahnHofladen als ›Tor ins Schwarzatal‹ touristisch erschlossen und wiederbelebt werden. Der BahnHofladen wird am 5. Juli feierlich eröffnet.

Alle Veranstaltungshöhepunkte der Ausstellung ›StadtLand‹ finden Sie auf iba-stadtland.de.


Apolda, 27. März 2019

Blockbau digital - das IBA Projekt 'Timber Prototype House' ist fertig!

Im Rahmen der Forschungsinitiative 'Zukunft Bau' der Bundes entstand in Zusammenarbeit des Teams um Prof. Achim Menges, Universität Stuttgart, Hans Drexler, Jade Hoschschule Oldenburg, und der IBA Thüringen ein kleienr aber feiner Experimentalbau auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda. Ziel war es, das Potential des einfachen und regionalen Baustoffs Holz mit Hilfe modernster digitaler Planungswerkzeuge und Fertigungstechnologien aufzuzeigen. Dabei wurde auf das Prinzip der traditionellen Blockbauweise zurückgegriffen – diese jedoch erheblich weiterentwickelt. Entstanden ist ein ca. 15 Quadratmeter großer Versuchsbau aus vertikalen und in freier Form angeordneter Holzbalken. Durch die digitale Bearbeitung des Holzes konnte sowohl der Dämmwert des Holzes verbessert als auch hochpräzise Füge- und Verbindungslösungen realisiert werden. Die robotische Fertigungstechnologien ermöglicht eine einfache Produktion der Bauteile in hoher Stückzahl und lässt gleichermaßen eine freie Formensprache für den Bau zu.  

Der Planungs- und Bauprozess könnte für diverse Bauvorhaben in Thüringen beispielhaft sein. Mit einem regionalen 'Wirtschaftskreislauf Holz' werden nicht nur die Kompetenzen des Landes Thüringen gestärkt, er ist zudem ökologisch mehr als sinnvoll. 34 Prozent Thüringens sind bewaldet. Der im großen Umfang vorhandene Rohstoff Holz ist als traditioneller Baustoff beliebt, die Möglichkeiten des Materials sind jedoch längst nicht ausgeschöpft. 

Gefördert wurde das IBA Projekt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau, mit Unterstützug der Universität Stuttgart. Hauptsponsoren waren ThüringenForst und die Rettenmeier Holzindustrie Hirschberg GmbH. Außerdem unterstützten die Kooperations- und Industriepartner Holz von Hier gGmbH, Georg Ackermann GmbH, Universal Holzbau GmbH, Glaskontor Erfurt GmbH, Bauhaus-Universität Weimar, Ingenieurbüro Matthias Münz, Stadt Apolda und Nils Holger Moormann zusammen mit hofmann+loeffler creativeinrichtungen GmbH den Prozess.
 
Das Timber Prototype House wird Teil der IBA Ausstellung 'StadtLand' sein. Vom 24. Mai bis 29. September 2019 haben Besucher die Möglichkeit, das Blockbauexperiment zu sehen, zu begehen und im benachbarten Eiermannbau alle weiteren IBA Vorhaben kennenzulernen. Wir freuen uns auf Sie!


Apolda, 19. März 2019

Zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte

Der Fachbeirat der IBA Thüringen hat in seiner letzten Sitzung im März über zwei neue IBA Kandidaten und zwei neue IBA Projekte beraten und entsprechende Nominierungen empfohlen.

Zwei Standorte am Thüringer Meer, die 'Urlaubswerft am Thüringer Meer' und das 'Langhaus am Thüringer Meer' erhalten IBA Kandidatenstatus. Hervorgegangen sind die beiden Vorhaben aus dem Wettbewerb 'XS - Neue Ferienhäuser modellhaft bauen'. Auslober waren der Freistaat Thüringen, vertreten durch das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, gemeinsam mit der Stiftung Baukultur Thüringen und der IBA Thüringen. Beim weiteren Qualifizierungsprozess für den Projektstatus sind aufgrund der Verbindung von Landschaft, Wald und Wasser am Thüringer Meer exzellente touristische Angebote und Raumqualitäten zu erwarten. Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft: "Mit den beiden neuen Kandidaten zeigt die IBA, dass sie gemeinsam mit zahlreichen Partnern wegweisende und beispielgebende Projekte in und für Thüringen, insbesondere in ländlich geprägten Gebieten entwickelt. Die IBA Thüringen wird noch bis zum Jahr 2023 an der Umsetzung ihrer Ziele arbeiten – 2019 ist die Zwischenpräsentation. Wir wollen, dass die IBA zum erfolgreichen Aushängeschild Thüringens wird und so die aktuellen deutschlandweiten Themen zu Demografie, bezahlbarem Wohnen und ressourcenschonender Revitalisierung von Bestandsbauten mitbestimmt."

Die 'Her(r)bergskirche' in Neustadt am Rennsteig ist nun ein IBA Projekt. Im Kirchenraum der Michaeliskirche entstand eine experimentelle Mikroarchitektur als besonderes Übernachtungsangebot. Die starke touristische Nachfrage und das internationale Interesse sind Anregung für weitere Gemeinden entlang des Rennsteigs, ihre Kirchen einem neuen Publikum zu öffnen. Das Projekt ging 2017 aus dem Querdenker-Aufruf '500 Kirchen - 500 Ideen' der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen hervor.

Für 'Nordhausen, Plattenbauquartier Nord' empfahl der IBA Fachbeirat ebenfalls den Status eines IBA Projekts. Nach der Entwicklung des Rahmenplans zur klimagerechten Quartiersentwicklung für Nordhausen Nord lobte die SWG Nordhausen in Kooperation mit der Stadt Nordhausen und der IBA Thüringen den Realisierungswettbewerb 'Multitalent gesucht' aus. Geplant ist nun, den ersten Preis des Wettbewerbs umzusetzen. Somit erhalten Bestandswohnungen und Freiräume des Wohnhofs an der Carl-von-Ossietzky-Straße durch individuellen Umbau unter Beachtung der grauen Energie und mit Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem auf Erdölbasis eine neue Raum- und Lebensqualität.

IBA Kandidat wird, wer gute Ideen und Konzepte für das StadtLand Thüringen vorweisen kann. In einem anschließenden Qualifizierungsprozess (mit Workshops, Studien, Planungen, Wettbewerben, etc.) reifen diese Ideen mit Unterstützung der IBA Thüringen zu realisierbaren Projekten. An diese wird ein hoher Maßstab gelegt, der mit einem Qualitätsvertrag zwischen den Projektakteuren und der IBA Thüringen sichergestellt wird: Sie sind radikal im Denken, richtungsweisend in Bezug auf die IBA Themen und Ziele, kreativ in der Umsetzung und exzellent in der Gestaltung. Außerdem sind sie regional verankert und öffnen sich gleichermaßen internationalen Anregungen. Sie sind als Prozess und Produkt beispielhaft für gutes Planen und Bauen. Werden diese anspruchsvollen Kriterien erfüllt, kann der Fachbeirat der IBA Thüringen einen Kandidat zum Projekt ernennen. Zur Zeit gibt es 28 IBA Vorhaben, davon sind zwölf IBA Projekte.

2017: Übersicht der Pressemitteilungen

2017
Übersicht der Pressemitteilungen

22. Dezember 2017
LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

4. September 2017
Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

10. Juli 2017
IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

3. Juli 2017
Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

20. Juni 2017
IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’ 

16. Juni 2017 
„Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

6. Juni 2017
IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

31. Mai 2017
Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

10. Mai 2017
„500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

27. März 2017
IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

23. Februar 2017
Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden


22. Dezember 2017
LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

Künftiger Hauptmieter IBA gestaltet das Industriedenkmal zu einer Keimzelle kreativer Formen des Bauens, Produzierens und kreativen Wirkens. Eine gemeinsame Presseinformation der LEG Thüringen, der GESA und der IBA Thüringen:

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) ist neue Eigentümerin des Eiermannbaus in Apolda. Am heutigen Freitag, 22. Dezember 2017, erwarb sie per Kaufvertrag das geschichtsträchtige Gebäude von der GESA Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH. Den Vertrag unterzeichneten LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar sowie die beiden GESA-Geschäftsführer Dr. Bernd Halstenberg und Dr. Michael Kiel. Damit sind alle Weichen gestellt für den Umzug der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen GmbH von Weimar nach Apolda. Die IBA wird ihren Geschäftssitz im Eiermannbau haben und zudem durch Untervermietung an Architekten, Stadtplaner und Künstler das Gebäude als „Open Factory“ betreiben. Unter dem Leitbild „Open Factory“ soll ein vielfältig genutzter Standort aus Werkstätten, Studios, Atelier- und Verwaltungsbereichen entstehen. „Mit dem markanten Eiermannbau, welcher unweit des Zentrums Apolda liegt, erwirbt die LEG eine Immobilie, die zu den industriegeschichtlich bedeutendsten sowie zu den bekanntesten Bauten Thüringens zählt“, sagte Frank Krätzschmar anlässlich der Beurkundung in Leipzig. „Mit dem Erwerb schaffen wir die Basis dafür, dass hier in den kommenden Jahren im Rahmen der Nutzung durch die IBA eine Keimzelle für kreative Ideen und Projekte entsteht.“

Die LEG vermietet die Räumlichkeiten im Eiermannbau während der Laufzeit des IBA-Prozesses, also bis Ende des Jahres 2023, an die IBA. Die GESA als bisherige Eigentümerin des Gebäudes hatte der IBA bereits in den vergangenen Jahren eine temporäre Einmietung ermöglicht; mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel hat die IBA Planungssicherheit, was den Ort ihres Geschäftssitzes und die Umsetzung der kreativen Vorhaben im Rahmen der „Open Factory“ angeht. „Open Factory“ bedeutet, dass der Eiermannbau künftig ein öffentlicher Ort wird, an dem im Rahmen des IBA-Prozesses ergebnisoffen und experimentierfreudig neue Formen des Produzierens, Arbeitens und kreativen Wirkens ausprobiert werden. Die IBA sieht sich dabei als Initialnutzerin; sie rekrutiert Untermieter, die mit neuen Ideen und Erfindungsgabe ihren Beitrag dazu leisten, das Gebäude baulich auszugestalten und zu einem Erlebnisort mit Anziehungskraft und Bekanntheit zu machen.

Hintergrund:
Die Ursprünge des Eiermannbaus in Apolda liegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Apoldaer Architekt Hermann Schneider am Standort nahe dem Bahnhof ein erstes Gebäude errichtete. Mitte der Dreißigerjahre baute der damals noch weitgehend unbekannte Architekt Egon Eiermann das Gebäude im Auftrag der Berliner Firma „TOTAL KG Foerstner & Co.“ umfassend um; er erweiterte es und verlieh ihm die zeittypische, durchaus an Bauhauselemente angelehnte moderne Formensprache, die dem Eiermannbau noch heute sein über die Grenzen Thüringens hinaus bekanntes Gepräge gibt. Bis Mitte der Neunzigerjahre wurden am Standort Feuerlöschgeräte und Feuerlöschanlagen produziert, zuletzt durch die Apoldaer Feuerlöschgeräte GmbH; 1994 wurde die Produktion eingestellt. Nach Jahren des Verfalls mit teilweise erfolgten Abrissen sanierte die GESA das Baudenkmal 2010/11 unter Beachtung denkmalpflegerischer Anforderungen. Trotz vielfältiger Anstrengungen blieb der Bau ungenutzt, seit 2014 ist er ein Modellstandort der IBA Thüringen. Seit 2016 bearbeitet das Team der IBA Thüringen die Entwicklung des Standortes initiativ. 2019 wird im Eiermannbau die zentrale Ausstellung zur IBA Zwischenpräsentation gezeigt.

www.leg-thueringen.de
www.acos-info.de
www.iba-thueringen.de

Pressebilder zum Eiermannbau Apolda: http://ibat3.synology.me/photo/share/HCX8SkKq

 


4. September 2017
Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

Vom 7. bis 27. September 2017 zeigt die Ausstellung ‚Baukultur gewinnt!’ im Eiermannbau Apolda baukulturelle Erfolgsrezepte aus Österreich und Deutschland. Begleitend zu der vom österreichischen Verein LandLuft kuratierten Wanderausstellung finden drei Gesprächsabende statt, in denen es um die Herausforderungen und Potentiale von Baukultur in den ländlichen Räumen Thüringens geht. Die Veranstaltungen finden in einer Kooperation der IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen statt.

IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Die IBA Thüringen möchte durch experimentellen Neu- und Umbau in Stadt und Landschaft Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen machen. Die Ausstellung und die Gesprächsabende ermöglichen es uns, mit den Thüringer Akteuren ins Gespräch kommen und als IBA Thüringen weitere Impulse für baukulturelle Entwicklungen in Thüringen setzen. Die erfolgreichen Beispiele der Ausstellung aus Österreich und dem Allgäu sollen anregen und zur Nachahmung motivieren.“

Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen: „Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen verbindet das Ziel, baukulturelle Qualität in Thüringen zum Alltag zu machen. Ländliche Räume stehen unter dem Makel der Randlage – oder man empfindet es zumindest so. Als Stiftung Baukultur Thüringen entdecken wir in ländlichen Räumen immer wieder eine Bereitschaft, einen baukulturellen Weg selbstbewusst zu gestalten. Es lässt sich aus der Ausstellung lernen, dass gute Voraussetzungen und findige Bürger abseits der Städte vieles in Bewegung setzen können.“

Thomas Moser, Vorstand LandLuft, Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen: „Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis zeichnet Gemeinden für ihre richtungsweisende kommunale Baukultur, also für nachhaltige Investitionen in die Lebensqualität vor Ort aus. Der Preis zielt nicht primär auf das ‚schöne‘ Gebäude ab. Er beleuchtet vielmehr die gesamten Prozessverläufe von Bauvorhaben sowie jene engagierten Menschen, die sie initiieren und vorantreiben.“

Interessierte sind herzlich zur Ausstellung und zum Veranstaltungsprogramm eingeladen. Der Eintritt ist frei. 

Eckdaten

Baukultur gewinnt!
Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda
Eiermannbau, Auenstraße 9, 99510 Apolda
7. bis 27. September 2017, Mo. bis Fr. 10 bis 16 Uhr, zusätzlich zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 11 bis 16 Uhr sowie im Rahmen der Abendveranstaltungen
Kooperation von IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen

Abendveranstaltungen:
7. September 2017, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Podiumsgespräch: Das Land als Baustelle

Die Eröffnung der Ausstellung bietet die Chance, mit den Akteuren des Vereins ‚LandLuft‘ aus Österreich zu ihren Erfahrungen im Aufspüren, Beurteilen und Unterstützen von Baukulturgemeinden ins Gespräch zu kommen und aktuelle Baukulturprojekte der IBA Thüringen im ländlichen Raum kennenzulernen.

Grußwort
Birgit Keller, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Begrüßung
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Gesprächsrunde
Josef Mathis, ehemaliger Bürgermeister der Vorarlberger Baukulturgemeinde Zwischenwasser, Vorarlberg (A)
Florian Kirfel-Rühle, Architekt, Bedheim
Dr. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen

anschließend Ausstellungsführung
Thomas Moser, Vorstand Verein LandLuft, Moosburg (A)

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

Um Anmeldung wird gebeten unter: www.iba-thueringen.de/baukultur-gewinnt

12. September 2017, 19 Uhr
Baukultursalon: Tourismus durch Baukultur?
Tourismus könnte ein Katalysator für Baukultur Made in Thüringen sein. Wenn es um den Ortscharakter und um das Bild einer Ferienregion geht, ist das Bauen ein Schlüsselfaktor. Wo steht Thüringen und was sind gelungene Projekte anderswo?

Begrüßung und Impuls zum Architektourismus
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Gesprächsrunde
Dr. Klaus Sühl, Thüringer Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft
Ingrid Maria Buron de Preser, Architektin, Unterkunftsinitiative Kuckucksnester, Freiburg
Olaf Bartels, Architekturkritiker und -historiker, Plattform urlaubsarchitektur.de, Hamburg/Berlin

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

21. September 2017, 19 Uhr
Baukultursalon: Wo beginnt ländliche Baukultur? 

An guten Beispielen lässt sich ablesen, dass das Bauen auf dem Land mehr ist als der Glücksfall eines schönen Einzelobjekts. Das Land braucht eigene Strategien, Netzwerke und Förderer.

Begrüßung
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Standpunkte
Franz Schröck, Architekt, architekturforum allgäu e.V.
Peter Haimerl, Architekt, München

Lessons Learned zur Baukultur Made in Thüringen 

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

 


10. Juli 2017
IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

Die IBA Thüringen hat drei Vorhaben zu IBA Projekten nominiert, die ihre Qualifizierungsphase erfolgreich abgeschlossen haben: 

  • die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz / Weira (Saale-Orla-Kreis), 
  • Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie (Kreis Saalfeld-Rudolstadt), 
  • der Holz-Versuchsbau Timber Prototype (Kreis Weimarer Land).

Damit sind nun insgesamt sechs IBA Projekte in ihrer Umsetzungsphase. Der IBA Fachbeirat hatte der IBA Thüringen in seiner Sitzung am 28. und 29. Juli 2017 empfohlen, die drei Vorhaben zu IBA Projekten zu nominieren. 

IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Ich freue mich, dass mit den neuen IBA Projekten weitere Modellvorhaben in die Realisierungsphase gehen. Die Projekte entwickeln sich sehr dynamisch. Schon in diesem Herbst werden mit dem Timber Prototype in Apolda und der StadtLandScheune in Bedheim zwei Gebäude sichtbar sein, die für hochwertige Baukultur in Thüringen stehen werden. Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz wurde bereits mit dem Kunstprojekt von Carsten Nicolai wieder in Nutzung genommen.“

Informationen zu den neuen IBA Projekten

Kunstkapelle St. Anna – organ 2017 Krobitz
Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen – Aufgabe, Abgabe, Wandel’ 
Träger: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) 

Künstler: Carsten Nicolai
Projektpartner: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Weira, Gemeinde Weira, Saale-Orla-Kreis

Carsten Nicolai hat seine Arbeit mit dem Titel ‚organ’ speziell für die St.-Anna-Kapelle entwickelt. Das Kunstprojekt schafft einen starken Ort und verleiht der romanischen Kapelle, die einen Fixpunkt in der sanft anmutenden Landschaft im Saale-Orla-Kreis bildet, neue Strahlkraft. Alt und Neu, Tradition und Innovation verbinden sich ideal. Das Kunstprojekt ‚organ’ ist bis 10. September 2017 jeweils am Wochenende von 14 bis 20 Uhr zu erleben. 

„Das Orgelspiel wird unterschiedlichste Besuchergruppen anziehen: sowohl aus dem regionalen als auch nationalen Kontext, da Kompositionen für das Instrument von Künstlerinnen und Künstlern aus Thüringen und aller Welt kreiert werden können. Der innovative Esprit, der behutsame Umgang mit dem Ort und seiner Tradition und die Partizipation und Interaktion von und mit Menschen zeichnen diese künstlerische Arbeit aus“, zeigt die Architektin Barbara Holzer, Mitglied im IBA Fachbeirat, interessante langfristige Perspektiven für das Projekt auf. 

Kunst ist eines von mehreren Themen, die sich aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ als geeignete Wege zur Umnutzung von leeren und untergenutzten Kirchengebäuden herausgestellt haben. Mit dem Aufruf haben sich EKM und IBA Thüringen gemeinsam auf die Suche nach neuen Nutzungen für leerstehende Kirchen gemacht. Auch die Themenfelder Natur, Soziales, Netzwerke, Beherbergung und Gesundheit werden in den kommenden Jahren modellhaft weiter entwickelt. Drei bis fünf besonders spannende und originelle Vorschläge sollen bis zum IBA Finale im Jahr 2023 als IBA Projekte baulich umgesetzt werden. Damit können diese einen Beitrag zum Umgang mit Leerstand und der Wechselwirkung von Stadt und Land leisten. Weitere Umnutzungsideen sind in der Ausstellung ‚500 Kirchen – 500 Ideen‘ noch bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu besichtigen. Ideenaufruf, Ausstellung und Kunstprojekt in Krobitz werden unter anderem von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

 

Schloss Schwarzburg – Denkort für Demokratie 
Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal’
Träger: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Projektpartner: Gemeinde Schwarzburg in der Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Weimarer Republik e.V. u.a. 

2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Im Dritten Reich wurde das barocke Schloss Schwarzburg bis zur Unkenntlichkeit verwüstet, als es zu einem Reichsgästehaus umgebaut werden sollte. So ist das Schloss Schwarzburg auch ein Mahnmal für die Gefährdungen von Demokratie. In diesem Kontext soll das Schloss Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung im ländlich geprägten Schwarzatal sowie in Korrespondenz zum Weimarer ‚Haus der Demokratie‘ entwickelt werden. Die bauliche Sicherung und Umnutzung für eine erste Raumeinheit wird mit 750.000 Euro gefördert aus Bundesmitteln als national bedeutendes Projekt des Städtebaus.

Fachbeiratsmitglied Prof. Andreas Wolf, HTWK Leipzig, zur Bedeutung des neuen IBA Projekts: „Der weithin sichtbare, während der Nazizeit fragmentierte Haupttrakt der Schwarzburg versinnbildlicht die existenzielle Bedeutung verantwortlicher politischer Kultur und demokratischer Praxis in und für StadtLand. Für das IBA Zwischenpräsentationsjahr 2019 bietet sich die besondere Chance, historische Formen des republikanischen Gesellschaftsvertrags und aktuelle Diskurse um rechte Tendenzen im ländlichen Raum kritisch aufzugreifen und zugleich symbolisch zu verorten.“
Am 28. Juni 2017 haben die Akteure aus den Händen der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die Förderurkunde für den Ausbau von Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie entgegengenommen. Als nächstes ist geplant, Planungsleistungen für den nutzungsbezogenen Teilausbau einer Raumeinheit zu beauftragen und in die bauliche Umsetzung zu gehen. 
 

Timber Prototype
Träger: Institute for Computational Design and Construction, Universität Stuttgart
Projektpartner: Jade Hochschule Oldenburg, Thüringen Forst, Firma Rettenmeier, diverse Industriepartner 

Der Timber Prototype ist ein wandelbares Bauwerk in einer experimentellen, hochdämmenden Holzbauweise mit rund 20 Quadratmetern Grundfläche. Der Bau als Ergebnis eines Forschungsprojektes bietet Lösungsansätze für zwei wesentliche Probleme des Bauens: die Erhöhung des Anteils an nachwachsenden Rohstoffen in modernen Bauweisen und die Verbesserung der Wiederverwendbarkeit von Baumaterial.

„Seit einigen Jahren erfährt der Baustoff Holz in Fragen der Nachhaltigkeit und Vorfertigung eine rasante Entwicklung. In Regionen wie Süddeutschland, Vorarlberg oder der Schweiz trägt er zur Wirtschaftskraft und baukulturellen Identität bei. In Thüringen hingegen hat er ein hohes Entwicklungspotential. Durch die Verknüpfung modernster Entwurfs- und Fertigungstechnologien in Kombination mit dem regionalen Baustoff möchte das Projekt sowohl technisch als auch gestalterisch die Spielräume ausloten und neue Entwicklungsperspektiven aufzeigen“, so IBA Fachbeiratsmitglied Barbara Holzer. 

Der Prototyp wird im Herbst 2017 aus robotisch vorgefertigten Holzelementen auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda montiert. Denkbar ist ein anschließender Aufbau auch an anderen Standorten in Thüringen. Unterschiedliche Nutzungen beziehungsweise Möblierungen sind je nach Kontext möglich. Eine denkbare Nutzungsart ist eine minimierte Wohnfunktion in dieser Mikroarchitektur. 

 

Bildmaterial zu den neuen IBA Projekten finden Sie in unserem Presse-Bildarchiv/2017: ibat3.synology.me/photo


3. Juli 2017
Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat am 28. Juni 2017 23 ’Nationale Projekte des Städtebaus 2017’ ausgezeichnet. Schloss Schwarzburg erhält Bundesmittel in Höhe von 750.000 Euro für seinen Ausbau zum Denkort für Demokratie. Den Antrag als Projekt hatten IBA Thüringen und Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam mit zahlreichen Partnern im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal‘ auf den Weg gebracht. Vertreterinnen und Vertreter von der Gemeinde Schwarzburg, dem Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und IBA Thüringen nahmen die Urkunde in Berlin entgegen.

In der Region Schwarzatal sind viele zivilgesellschaftliche Akteure aktiv, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg. 2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Das Schloss soll Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung werden. Außerdem soll es als Korrespondenzstandort zum ‚Haus der Demokratie‘ in Weimar entwickelt werden.

Hintergrund Nationale Projekte des Städtebaus

Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf dem demografiegerechten und barrierefreien Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen und städtebaulicher Kooperationen. Das Bundesbauministerium fördert die 23 Siegerprojekte mit rund 65 Millionen Euro.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks: „Ich beglückwünsche alle ausgezeichneten Kommunen zu ihren ausgezeichneten Projekten. Ihr Engagement zeigt, dass der deutsche Städtebau innovative und hochwertige Lösungen zu bieten hat. Das Förderprogramm ermöglicht dem Bund, beispielgebende und zukunftsweisende städtebauliche Vorhaben der Kommunen direkt zu fördern. Das Programm wird sehr gut angenommen. Deshalb werden wir es auch 2018 fortführen und sogar aufstocken können. Ich freue mich bereits auf die einfallsreichen Projektskizzen im nächsten Jahr.“

Hintergrund IBA Kandidat ‚Resilientes Schwarzatal‘

Seit das ‚Resiliente Schwarzatal’ Ende 2014 zum Kandidaten der IBA Thüringen nominiert wurde, haben sich im Qualifizierungsprozess unter anderem zwei Projektstränge herausgebildet: Das Schloss Schwarzburg wird als Denkort für Demokratie ausgebaut sowie die ‚Sommerfrische Schwarzatal’ als touristisches Angebot der Region entwickelt.

Der Erhalt demokratischer Grundlagen unserer Gesellschaft gewinnt gerade in den von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen an Bedeutung. Im Schwarzatal sind zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure aktiv. Da gerade im ländlichen Raum die Aktivierung von leerstehenden Gebäuden eine entscheidende Rolle spielt, soll im Schwarzatal die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden.

Beteiligte Akteure: Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V., Tourismusregion Rennsteig-Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Partnerschaften für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, Friedrich-Ebert-Stiftung, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Gemeinde Schwarzburg, Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt u.a.


20. Juni 2017
IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’
 

Mit welcher Landwirtschaft, in welcher Landschaft wollen wir Thüringer leben und was brauchen wir dafür? Das Werkstattgespräch der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen geht am 30. Juni 2017 der Fragen nach, welche Denk- und Organisationsmodelle sich für ein Bundesland eignen, das überwiegend ländlich geprägt ist und mit dem Thüringer Becken einen der fruchtbarsten Böden von Deutschland besitzt.

Die Veranstaltung im Eiermannbau Apolda richtet sich an allgemein Interessierte sowie Studierende und Fachleute insbesondere aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Design, Agrarwissenschaft und -ökonomie, Soziologie, Kultur-, Gesellschafts- und Naturwissenschaft. 
Ministerin Keller, die zum IBA Werkstattgespräch begrüßen wird: „Tradition und Innovation prägen die Thüringer Landwirtschaft. Als Thüringer Agrarministerin bin ich der Auffassung, dass sich sowohl konventionelle Landwirtschaft als auch der Ökolandbau in unserem Bundesland gut ergänzen. Die Landwirte befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen. Diese Herausforderungen anzunehmen, sichert die Zukunft der Landwirtschaft in Thüringen.“

Betroffene und Verantwortliche, Praktiker und Theoretiker diskutieren gemeinsam, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann. Impulse aus dem Werkstattgespräch sollen – jenseits der ideologischen Positionskämpfe – eine neue Debattenkultur auslösen. Mit am Tisch sitzen unter anderem Katja Gödecke (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft), Dr. Stefan Blöttner (Thüringer Bauernverband e.V.), Heinrich Meusel (Landwirt, HEU-HEINRICH Vertriebs UG & Co. KG), Dr. Klaus Hollenberg (Landwirtschaftliche Rentenbank Frankfurt) und  Uwe Greff (GLS-Bank und BioBodenGenossenschaft Bochum e.V.). Caspar Dohmen moderiert das Rundtisch-Gespräch. 

Das Werkstattgespräch stellt auch die Ergebnisse des IBA Campus vor, in dem sich – im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ – vier Campusleiter und zwölf Studierende 10 Tage lang mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander gesetzt haben. 

Die Fachzeitung Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Werkstattgesprächs. 

Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
Öffentliches IBA Werkstattgespräch
30. Juni 2017, 10.00 bis 16.00 Uhr
Eiermannbau Apolda, Auenstraße 9, 99510 Apolda
Teilnahme kostenlos

Weitere Informationen sowie Anmeldung bis 25. Juni 2017 unter www.iba-thueringen.de/werkstattgespraech

Hintergrund Werkstattgespräch
Das Thema Agrarwirtschaft ist in der Politik, in der Gesellschaft und in den Medien stark in den Vordergrund gerückt. Neben den bestehenden Debatten um Ressourcenknappheit, Klimawandel und Flächenverbrauch liegen die Gründe dafür in dem Wertewandel bezüglich Ernährung und Lebensmittelproduktion, in Diskussionen um eine ‚schöne Landschaft’ ausgelöst durch die Energiewende sowie in den demografischen Entwicklungen im ländlichen Raum. So kommen die Forderungen nach einer grundlegenden Veränderung aus allen Richtungen – auch von Seiten der Landwirte. Als mögliche Lösungsansätze werden über die Diversifizierung hinaus vor allem die Multifunktionalität und Regionalisierung der Landwirtschaft propagiert. Die Landwirtschaft nimmt auch in Thüringen eine Schlüsselposition zur Bewältigung landesweiter und regionaler Herausforderungen ein. Sie soll nicht nur gesunde Lebensmittel produzieren, sondern auch für eine ökonomische, soziale und ökologische Stabilisierung sowie ästhetische Aufwertung der ländlichen Räume sorgen.

Hintergrund IBA Thüringen
Die IBA Thüringen macht das STADTLAND zu ihrem Thema. Sie konzentriert sich auf fünf IBA Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen.
In den Städten werden Freiräume zur unverzichtbaren ‚grünen Infrastruktur’; im ganzen Land werden Landschaften zur ‚grünen Steckdose’. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften in ganz unterschiedlichen Größenordnungen: Produktive Landschaften werden zum Erlebnis, Erlebnislandschaften werden produktiv. 

Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’
Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.


16. Juni 2017 
„Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

Im Rahmen des „Querdenker“-Projekts von Evangelischer Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Internationaler Bauausstellung (IBA) Thüringen wird ab Samstag, 24. Juni (17 Uhr), in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis) das Kunstwerk „organ“ des international renommierten Künstlers Carsten Nicolai zu sehen sein. Die Arbeit ist von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem 18. Jahrhundert inspiriert. Im Gegensatz zur klassischen Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen. Sie erzeugen Töne, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

„Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden“, sagt der Künstler Carsten Nicolai. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

Das Kunstwerk „organ“ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort geschrieben. Für zukünftige Aufführungen ist vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr besondere Instrument komponieren.

„organ“ ist im Rahmen von „STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ entstanden, einem Kooperationsprojekt von EKM und IBA Thüringen. Ziel des Projektes ist, neue Nutzungsideen für Thüringer Kirchen zu finden. Gefördert wird es durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER. Das Kunstprojekt „organ“ wird in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira umgesetzt.

Zu Vernissage am 24. Juni in der St.-Anna-Kapelle wird es um 15.30 Uhr ein Pressegespräch geben.

Gesprächspartner werden sein:
Carsten Nicolai, Künstler
Elke Bergt, Leitung Baureferat EKM
Marcus Schmidt, Baureferat EKM
Ulrike Rothe, IBA Thüringen
Martin Jacob, Bürgermeister der Gemeinde Weira
Heike Henkel, Mitglied des Gemeindekirchenrats

Das Kunstprojekt wird bis 10. September 2017 zu sehen sein. Geöffnet ist die St.-Anna-Kapelle jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.


6. Juni 2017
IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

Unter dem Titel ‚1.500 ha Zukunft, (Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts’ veranstaltet die IBA Thüringen gemeinsam mit dem IBA Kandidaten Künstlerhaus Thüringen e.V. den diesjährigen IBA Campus in Kannawurf. Vier Campusleiter und zwölf Studierende setzen sich vom 6. bis 16. Juni 2017 mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander, begeben sich in sie hinein, spüren harte Fakten auf, erproben neue Denkmodelle und entwickeln Szenarien für die Zukunft. 

Interessierte sind zu folgenden öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen des Campus 2017 ins Schloss Kannawurf eingeladen: 

08.06.17, 09:15 Uhr
Landschaften unverbrüchlich brüchig
Szenischer Vortrag mit Andreas Peschka, Geopoet, Lüneburg

08.06.17, 19:30 Uhr
Klanglandschaften – Landschaftsklang
Wandelkonzert des Ensembles für intuitive Musik Weimar, Leitung: Michael von Hintzenstern

09.06.17, 20:00 Uhr
Landschaftswandel verstehen - Landschaftswandel gestalten
Vortrag von Prof. Antje Stokman, Hafencity Universität Hamburg

10.06.17, 20:00 Uhr
Renaturierung und Rekultivierung – ein möglicher Ansatz für Wandellandschaften
Vortrag von Andrea Balestrini, Atelier L A N D Italia Srl in Mailand 

13.06.17, 20:00 Uhr
I would propose countryside
Vortrag von Dr. Stephan Petermann, Think Tank AMO am Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam

16.06.17, 10:00 Uhr
Präsentation der Campus-Ergebnisse und Diskussion
Vortragssprache: deutsch
Ort: Schloss Kannawurf, Schlossplan 1, 06578 Kannawurf 

Zwei Wochen nach dem Campus findet im Eiermannbau Apolda ein abschließendes Werkstattgespräch in Apolda statt:

30.06.17, 10 bis 16 Uhr
Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
Rundtischgespräch mit Präsentation der Campus-Ergebnisse und Eröffnung der Fotoausstellung ‚Ich, in meinem Dorf‘ von Frederyke Sauerbrey und den Bewohnern von Kannawurf. Moderation: Caspar Dohmen.

Die Fachzeitschrift Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Campus 2017. 

Weitere Informationen unter www.iba-thueringen.de/ibacampus-2017

Hintergrund IBA Campus
Der IBA Campus ist ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das jedes Jahr IBA Themen oder einen IBA Standort in Thüringen bearbeitet. 2016 fand der erste IBA Campus als Zukunftswerkstatt zum Eiermannbau Apolda in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot Stiftung statt. Den IBA Campus leiten 2017 Dirk Wascher (Wageningen University Research for foodclusters), Prof. Jonas (Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig), Andreas Dittrich (Technische Universität München) und Katarina Bajc (Universität Stuttgart)

Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’

Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.

Hintergrund IBA Thüringen

Die IBA Thüringen macht bis 2023 das STADTLAND zu ihrem Thema. Die IBA Thüringen versteht sich als Reallabor für das praktische Erproben neuer Ideen und Vorgehensweisen. Die Arbeit konzentriert sich auf fünf sogenannte IBA-Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften. 


31. Mai 2017
Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland fragen: Wie nehmen wir leerstehende Kirchengebäude trotz einer zurückgehenden Zahl von Gemeindemitgliedern und Kirchgängern in die Zukunft mit? Eine exemplarische künstlerische Intervention setzt der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in den kommenden Monaten um: seine skulpturale Arbeit ‚organ’ hat er eigens für die aus dem zwölften Jahrhundert weitgehend ursprünglich erhaltene St.-Anna-Kapelle in Krobitz/Weira im Thüringer Saale-Orla-Kreis entworfen.

Im weitesten Sinne ist diese Arbeit ein Musikinstrument, das von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem späten 18. Jahrhundert inspiriert ist. Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen, welche Töne erzeugen, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

Carsten Nicolai erläutert: „Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

Der Titel organ nimmt zum einen Bezug auf das englische Wort ‚organ’ (Orgel), zum anderen auf das symbiotische Miteinander von Organen, die einen lebendigen Körper bilden. Essentiell hierbei ist, dass an diesem Ort ein organisches Zusammenspiel entsteht: So sind beispielsweise die Flammen der Feuerorgel nicht nur Wärme- und Lichtspender, sondern auch Tonerzeuger.

‚organ’ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren geometrische Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

Der Künstler Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort angefertigt. Notationsscheiben, die durch Gewichte angetrieben werden, spielen die Komposition in bestimmten Intervallen wiederholend ab. Die Kompositionsscheiben sind so gestaltet, dass auch andere Komponisten für dieses Instrument Stücke schreiben könnten. In zukünftigen Aufführungen ist es vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr spezielle Instrument komponieren.

Neben dem Instrument hat die Kapelle zudem einfache architektonische Interventionen erfahren. Im Hauptraum wurde ein neuer Stampflehmboden mit einer umlaufenden Holzbank installiert, der die Kapelle in ihrer Patina erhält. Die Arbeit soll sowohl im Innen- als auch Außenraum eine Strahlkraft erzeugen, mit dem Ziel, eine eigene Identität und möglicherweise ein neues Wahrzeichen für die Region zu schaffen. Utopia triumphans: Zum Klang wird hier das Licht, zum Raum wird hier die Zeit.

organ ist im Rahmen von ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ entstanden, einem Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira. Die baulichen Maßnahmen wurden durch das Büro nitschke + kollegen architekten begleitet und von den Firmen Tischlerei Herden sowie handwerk & design Hoppert umgesetzt. Das Instrument nach den Plänen von Carsten Nicolai realisierten die Firma yamaguchi – ufficio d’arte und WERKSTATT 4. Für die kuratorische Projektleitung des offenen Ideenaufrufes und die Gestaltung der Erfurter Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen’ im Rahmen des Gesamtvorhabens ist das Büro für Szenografie chezweitz verantwortlich.

organ
Kunstprojekt von Carsten Nicolai
St.-Anna-Kapelle
07806 Krobitz / Gemeinde Weira

24. Juni bis 10. September 2017
jeweils Samstag/Sonntag 14:00 bis 20:00 Uhr
Öffentliche Vernissage: Samstag, 24. Juni, 17:00 Uhr
Pressegespräch mit Carsten Nicolai: Samstag, 24. Juni 2017, 15:00 Uhr
Eintritt frei

16. Juli, 11:00 Uhr
Entdeckertour (Treffpunkt 11.00 Uhr Kaufmannskirche Erfurt) mit den Stationen Erfurter Kaufmannskirche, Dreieinigkeitskirche in Zeulenroda und St.-Anna-Kapelle in Krobitz.
Teilnahmegebühr: 40 Euro p.P.
Anmeldung erforderlich über http://www.querdenker2017.de/info

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.iba-thueringen.de und www.querdenker2017.de.

Hintergrundinformation zu Flammenorgeln

In den Experimentierzirkeln und Laboratorien des ausgehenden 18. Jahrhunderts stieß man erstmals auf das Phänomen ‚singender Flammen’. Physiker, Astronomen und Erfinder mit Protagonisten wie u.a. Ernst Florens Friedrich Chladni förderten mit ihren Theorien und Versuchen die Entwicklung zum Entwurf und Bau eines neuartigen Musikinstrumentes, das unter Verwendung von brennendem Leuchtgas und Glasröhren Töne und zugleich Lichteffekte generiert: die Flammenorgel.

Eine historisch-exemplarische Figur im Diskurs über das Phänomen ‚singender Flammen’ ist der französische Physiker Frédéric Kastner. Kastner begann 1875 mit der Konstruktion einer Feuer- bzw. Flammenorgel (‚Pyrophon’), um die Resultate der bisherigen Studien und Experimente  zu bestätigen. Bei diesem Musikapparat werden Flammen mithilfe elektrischer Leitungen direkt durch den Druck einer Klaviatur gezündet und reguliert. Idee und Konzept seines Prototypen hat Kastner in seiner Abhandlung ‚Les flammes chantantent’ verifiziert.

Hintergrund zum Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’

Im März 2016 haben die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ gestartet. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Ziel des Aufrufs war es vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums, 500 Ideen für neue Nutzungen und damit für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln.

Die Ergebnisse des Ideenaufrufs sind bis 19. November 2017 in einer raumgreifenden Medieninstallation in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen ist Teil der Ausstellung. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt.

Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. 

Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz. 


10. Mai 2017
„500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

Am kommenden Samstag, den 13. Mai wird in der Kaufmannskirche in Erfurt die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ eröffnet. Bis zum 19. November werden dann anhand von Kurz-Videos alle eingereichten Ideen aus dem Querdenker-Aufruf präsentiert. Im März 2016 hatten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf gestartet. Ehrgeiziges Ziel war es, vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums 500 Ideen für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln. 

„Vor allem die Vielfalt der Ideen hat mich beeindruckt“, sagt Elke Bergt, Leiterin des Baureferats der EKM. „So gab es ganz konkrete Vorschläge, wie man z.B. Kirchen als Beherbergungsorte nutzen kann. Wirklich berührt hat mich, dass bei fast allen Ideen die Nutzung als Gebetsort, Ruheort oder eben einfach als Ort außerhalb des Alltäglichen erhalten bleiben soll. Wir hatten das nicht eingefordert, sondern die Idee zur Nutzung völlig frei gelassen. Toll finde ich auch, dass nicht nur Menschen, die der Kirche nahestehen, ihre Ideen eingereicht haben, sondern auch Leute, die Lust haben, sich mit dem Thema Kirche zu beschäftigen oder denen diese Orte sehr am Herzen liegen“, so Bergt.

Im Rahmen des Gesamtvorhabens wurde auch das Kunstprojekt ‚Organ’ von Carsten Nicolai für die St.-Anna-Kapelle in Krobitz in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira gestaltet. „Spannend an diesem Projekt ist, wie ein international renommierter Künstler mit einer aus dem 12. Jahrhundert weitestgehend ursprünglich erhaltenen kleinen Kapelle zusammenkommt und damit eine Öffnung eines besonderen Ortes in Thüringen wieder möglich wird. Das ist ganz im Sinne des IBA Ansatzes LeerGut, mit dem die IBA ungenutzte Gebäude wieder aktiviert“, kommentiert Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen. 

Für die Erfurter Ausstellung werden die Kirchenbänke in der Kaufmannskirche mit Bildschirmen ausgestattet. Dort können sich die Besucher dann eine bestimmte Anzahl von Ideen anschauen und per Kopfhörer anhören. Für die nächsten Videos müssen sie weiterrücken. Einige modellhafte Ideen werden gesondert präsentiert. Aus der Fülle der Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 baulich umgesetzt werden. Vor der Kirche wird ein sogenannter Ideengenerator aufgestellt, an dem sich alle Besucher mit ihren Ideen beteiligen können. 

Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt, bestehend aus einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt. 

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.querdenker2017.de

„STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die IBA Parkstad, IBA Heidelberg und IBA Basel. Die Baumaßnahme in der St.-Anna-Kapelle wird durch das EU-Programm LEADER gefördert.

Die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ in der Kaufmannskirche, Am Anger 80, 99084 Erfurt, ist bis zum 19. November 2017 täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bei Rückfragen: Elke Bergt, 0361-51800551, Ulrike Rothe, 03643-900 88 12


27. März 2017
IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

Im Jahr 2017 arbeitet die IBA Thüringen weiterhin unter dem Leitthema ‚Stadtland’. 19 IBA Kandidaten sind derzeit nominiert. Nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen. Erste Projekte sind bereits in der konkreten Planung und Umsetzung.

Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller betont die Bedeutung der IBA: „Thüringen steht vor großen demografischen Aufgaben, die innovative städtebauliche Lösungen erfordern. Die IBA Thüringen ist für uns Impulsgeberin für kreative baukulturelle Projekte in ganz Thüringen. Der Freistaat schafft den finanziellen Rahmen für die Planung und Umsetzung der IBA Projekte. Für das Vorhaben Geras Neue Mitte zur Entwicklung einer großen innerstädtischen Brache haben wir vor kurzem einen Bewilligungsbescheid ausgestellt.“

Die IBA Thüringen wird weiter LeerGut erschließen, indem sie leere Gebäude und neue Nutzungsideen zusammenführt: in Apolda an den Brachenstandorten Eiermannbau, RST- und Norigelände, mit 500 Ideen für Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ und mit dem Schloss Schwarzburg, das zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ werden soll. 

Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums setzt die IBA Thüringen einen Schwerpunkt auf die Umnutzung der zahlreichen Kirchen im Freistaat. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Anlass für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), gemeinsam mit der IBA Thüringen in einem Ideenaufruf 500 Ideen für neue Nutzungen zu sammeln. Die Vorschläge werden zwischen Mai und November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt; zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungsführungen, Gespräche und Entdeckungstouren über Land bieten Angebote für ein interessiertes Publikum.

In der Region Schwarzatal gibt es einen breiten zivilgesellschaftlichen Diskurs, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden nun ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg wird mit Hilfe einer großzügigen Bundesförderung zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ ausgebaut. Gerade im ländlichen Raum spielt überdies die Aktivierung von LeerGut eine entscheidende Rolle. Im Schwarzatal soll die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden. Zum diesjährigen Tag der ‚Sommerfrische‘ am 27. August 2017 werden im Schwarzatal erstmals traditionsreiche Häuser der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein erstes Musterhaus soll 2017 entstehen. Als Tor ins Schwarzatal entsteht 2017/18 im Bahnhof Rottenbach ein genossenschaftlicher Regionalladen, nachdem bereits 2016 die Umfeldgestaltung des Bahnhofsplatzes begonnen wurde.

In Apolda wird die IBA Thüringen erneut ihr Sommerquartier im Eiermannbau beziehen. Für die brach gefallenen Standorte rund um den Bahnhof haben vier renommierte Büros in einem Werkstattverfahren ihre Ideen und Gestaltungsvorschläge vorgelegt, die nun gemeinsam mit der Stadt Apolda und der LEG Thüringen in verbindliche städtebauliche Ziele umgesetzt werden.

Auch anderswo ist ‚Land in Sicht‘. In Kannawurf entwickelt der IBA Kandidat neue Landschaftstypologien des 21. Jahrhunderts. Im Juni 2017 veranstaltet die IBA Thüringen hier ihren IBA Campus zusammen mit dem Künstlerhaus Thüringen e.V. Dabei sollen bestehende Landnutzungen neu gedacht und neue Landschaftstypologien erfunden und sichtbar gemacht werden.

Geras Neue Mitte nimmt 2017 Fahrt auf. Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, ein Kurator und die Bürger aktivieren die 2,5 Hektar große Brache im Stadtzentrum mit dem Ziel, Umfang und Form der künftigen Freiräume und Bauten zu bestimmen sowie Nutzer und Investoren zu gewinnen. Gleichzeitig läuft das Verfahren zur Schaffung von Baurecht an.

Anlage 1 gibt Einblicke in vier exemplarische IBA Projektprozesse.

  • In Apolda arbeitet die IBA Thüringen neben dem Eiermannbau als Open Factory an den Brachenstandorten NORI und RST rund um den Bahnhof.
  • 500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb STADTLAND:Kirche sind in einer Ausstellung vom 13. Mai 2017 bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen.
  • Im Schwarzatal möchten zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure das touristische Potenzial erschließen und Demokratie im ländlichen Raum stärken.
  • Auf dem Weg zu einer Kulturlandschaft der Zukunft ist Kannawurf Austragungsort des diesjährigen IBA Campus und der IBA Werkstatt sowie Modellraum für einen neuen Typus hybrider Landnutzung und neuer Landallianzen.

Veranstaltungsauswahl 2017

Rechte Räume oder Demokratie auf dem Land?
Öffentliche Diskussionsveranstaltung
5. April 2017, 18 Uhr, Haus Dacheröden in Erfurt
Eintritt frei.

Die demografische Schrumpfung ländlicher Räume hat politische Konsequenzen: Prinzipien von Eigenverantwortung und Selbstermächtigung erzeugen auch die Gefahr, anschlussfähig für rechtsgerichtete ‚identitäre’ Bewegungen zu sein. Am Beispiel von Thüringen diskutieren Minister Benjamin-Immanuel Hoff, der Soziologe Kenneth Anders, der Kulturwissenschaftler Burkhardt Kolbmüller und IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi mit der Journalistin Liane von Billerbeck über die Stärkung demokratischer Strukturen auf dem Land.

500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017
Ausstellung
13. Mai bis 19. November 2017, Kaufmannskirche Erfurt
Öffentliche Vernissage: 13. Mai 2017, 15 Uhr
Pressegespräch: 10. Mai 2017, 13 Uhr
Eintritt frei.

Ausgestellt werden in einer raumgreifenden Medieninstallation 500 Nutzungsideen für Kirchen als Ergebnisse aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen wird Teil der Ausstellung sein. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und zwei internationalen Werkstätten.

Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz.

Eine erste künstlerische Inszenierung realisiert vom 24. Juni bis 10. September 2017 der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis).

 

IBA Campus: 1.500 Hektar Zukunft
(Er)Findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts
6. bis 16. Juni 2017, Kannawurf (Kreis Sömmerda)
Werkstattgespräch: 30. Juni 2017

Die IBA Thüringen gründet jährlich ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das einen der Thüringer IBA Projektstandorte bearbeitet. Nach dem IBA Campus 2016 im Eiermannbau Apolda zum Thema ‚LeerGut‘ widmet sich der Campus 2017 im ländlich und agrargeprägten Kannawurf der ‚(Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts‘. Neue Vorstellungsräume für Landschaften sollen eröffnet, Stereotypen aufgebrochen und etablierte Landschaftsbegriffe und -bilder kritisch hinterfragt werden. Die Bürger werden aktiv angesprochen und für die Thematik sensibilisiert, weil ein solches Projekt nur mit ihnen gemeinsam gestaltet werden kann. Ziel des Campus ist auch, erste Szenarien zu entwickeln, die zeigen, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann.

 

Anlagen

Pressebilder finden Sie im Bilderpool der IBA Thüringen unter  https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

 

Hintergrund IBA Thüringen und Meilensteine

Internationale Bauausstellungen (IBA) gibt es seit über 100 Jahren. Sie experimentieren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Während die ersten IBAs mit ihrer gebauten Architektur Neuland betraten, haben sich IBAs in ihrer räumlichen Dimension und gesellschaftlichen Bedeutung seither stark verändert: Sie sind heute Baukultur-Ausstellungen, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend komplexe soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in ihre Arbeit einbeziehen. Derzeit finden fünf Internationale Bauausstellungen parallel statt, so viele wie nie zuvor: im Dreiländereck Basel, in Heidelberg und Wien, die IBA Parkstad in den Niederlanden sowie die IBA Thüringen.

IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand. Bis 2023 wird Thüringen zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume.

Der IBA Leitbegriff STADTLAND setzt die spezifische Siedlungsstruktur Thüringens, die zugleich Pate steht für viele vergleichbare Regionen Europas, in Relation zu den wichtigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Hier sucht die IBA Thüringen nach neuen stadtlandschaftlichen Lebensmodellen und Organisationsformen.
Die IBA Thüringen begreift Leerstand als Ressource, für die mit guten Ideen, engagierten Akteuren und neuen Strategien eine Zukunftsperspektive entwickelt werden kann. LeerGut ist eine von fünf IBA Baustellen, in denen Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Derzeit sind 19 IBA Kandidaten nominiert, nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen.

Die IBA Arbeit erfährt in den Meilensteinjahren ihre Höhepunkte, in denen sie programmatische Aussagen mit der Darstellung des Projektfortschritts ihrer Kandidaten bzw. Projekte verbindet. Im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bauhausjubiläums, findet eine IBA Werkschau (Zwischenpräsentation) statt.
Zum IBA Finale 2023 führt die IBA ihre Projekte in einer Realausstellung zusammen. Dann stehen die Ergebnisse der IBA Thüringen und der Ausblick auf kommende Entwicklungen im Vordergrund. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Unternehmen einfließen und nachhaltige Veränderungen bewirken, die über das IBA Finale fortwirken. So will die IBA einen Mehrwert für Thüringen schaffen und internationale Aufmerksamkeit erzielen. 

 

Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de

 


23. Februar 2017
Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden

Das Preisgericht im Realisierungswettbewerb für ‚Das 100. Wohnhaus für Studierende am Horn in Weimar’ hat unter Vorsitz von Prof. Gerd Zimmermann zwei erste Preise und einen zweiten Preis vergeben.

Jeweils einen ersten Preis erhalten Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf (Aachen) sowie Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB (München). Diese Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert. Der zweite Preis in Höhe von 6.000 Euro geht an Wiencke Architekten (Dresden). 

Ein 1. Preis: Architektur Büro Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf, Max Wasserkampf, Aachen/Weimar
Der Wettbewerb hat in seiner Aufgabe die Empfehlung zu Holz als Baustoff ausgesprochen. In diesem Fall wurde ein Holzhaus konzipiert, das nach außen seine materialspezifische Fügung zu einem gliedernden Prinzip ausformuliert. Trotz einer neuen Oberflächensprache fügt sich der Bau in die Gesellschaft der massiven Nachbargebäude ein. Im Inneren wird versucht, alle Verkehrsflächen zugunsten der Wohnbereiche zu eliminieren. So legt sich um den zentralen Treppenturm eine Abfolge aus Wohn- und Essbereichen samt den dazugehörigen Loggien. Die  Wandlungsmöglichkeit der Grundrisse vom Studierendenappartement bis zur Familienwohnung ist eine Stärke dieser Arbeit.

Ein 1. Preis: Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB, München
Mit einer klaren, massiven und fast geschlossenen Fassade gibt der Entwurf zum Carl-Alexander-Platz wenig von seinem Inneren preis. Umso mehr öffnet er sich nach Süden mit Terrassen und einem Laubengang, der alle Wohnungen erschließt. Die Wohnungen sind auf die gesamte Breite des Gebäudes durchgesteckt und entwickeln vom lichtdurchfluteten Gemeinschaftsbereich bis hin zu den Schlafräumen eine zunehmende Privatheit. In dieser Konsequenz und über eine lichte Etagenhöhe von 3,15 m werden Angebote für viele Wohnansprüche möglich. 

2. Preis: Wiencke Architekten, Dipl.-Ing. T. Maisch, Dipl.-Ing. J. Wiencke, Dresden
Hier zeigt sich ein Quader auf einem massiven Sockel mit einem allseitig prägenden, stählernen Konstruktionsraster. Der Entwurf gibt sich an den gläsernen Zimmerfronten gleichzeitig unnahbar und ist dabei fast gänzlich transparent. Mit diesem Wechselspiel rechnet das Haus, das im Inneren seine Wohnungen nach Ost und West zu eben diesen Glasfassaden ausrichtet. Die Idee eines zentralen Mittelgangs um ein abgeschlossenes Treppenhaus herum hat viele Vorschläge des Wettbewerbs geprägt. Für diese Zwischenfläche mit Anschluss an zwei Gemeinschaftsterrassen ist ein räumlicher Nutzen für alle Bewohner absehbar.

Einer der drei Preise soll bis 2019 baulich umgesetzt sein. Das Vorhaben macht Wohnen zum Experimentierfeld. Damit nimmt der Neubau ganz unmittelbar Bezug auf das historische Bauhaus und das nahegelegene Haus am Horn. Wie würde das Bauhaus heute bauen? Die Auslober – Studierendenwerk Thüringen in Kooperation mit Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen – wollen es zu 100% durchdacht haben: vom digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess und optimierten Bauablauf über Klimaneutralität und Regionalität bis zur Ressource Holz. 

An dem EU-weiten offenen Architekturwettbewerb hatten sich 60 Architekturbüros beteiligt. Nach dem Abschluss des Wettbewerbsverfahrens durch die Jurysitzung am 21. und 22. Februar 2017 tritt das Studierendenwerk Thüringen, begleitet durch die Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen, mit den Preisträgern in Verhandlung, um einen geeigneten Partner für die weiteren Planungsschritte zu finden. Die konkrete Bauplanung soll bereits 2017 beginnen. Im Jahr 2019, dem Jahr des hundertjährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses in Weimar und dem Zwischenpräsentationsjahr der IBA Thüringen, soll der Bau eröffnet werden. 

Sachpreisrichter Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft erläutert: „Die drei Preisträger erfüllen den Anspruch der IBA Thüringen, modellhafte und innovative Projekte zur Architektur im Freistaat zu befördern. Mit dem Modellhaus fördern wir günstiges und nachhaltiges Wohnen für Studenten in Thüringen. Der Bau wird Weimar architektonisch bereichern und als Studienstandort noch attraktiver machen. In der Tradition der Bauhaus Architektur verbinden die Gewinnerentwürfe Kunst, Handwerk und soziale Funktion optimal miteinander.“

Der Juryvorsitzende, Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen, ergänzt: „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass die aktuellen und möglichen zukünftigen Fragen des Wohnens über die gestellten Anforderungen eines Studierendenwohnhauses weit hinaus gehen. Die drei prämierten Arbeiten spiegeln diese Auseinandersetzung in sehr unterschiedlichen Spielformen wieder. Das Gebäude wird neben seiner inneren Verfassung immer auch als Baukörper in der Stadt von weitem gesehen werden. Das heißt, dass durch den Neubau im Ensemble um die ehemalige Streichhan-Kaserne ein baukulturelles Signal für Weimar gesetzt werden muss.“

Die eingereichten Entwürfe sind bis 16. März 2016, jeweils Donnerstag bis Sonntag 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in der Neufert-Box in Gelmeroda ausgestellt. Der Eintritt ist frei. 
Für das Wettbewerbsverfahren ‚Das 100‘ und die anschließende Ausstellung hat die Neufert-Stiftung die Neufert-Box – in direkter Nachbarschaft zum Versuchshaus Ernst Neuferts, das unter dem Einfluss der Lehre des Bauhauses 1929 entstanden war –, zur Verfügung gestellt. Die Neufert-Box ist ein Experimentalbau in Holzbauweise, gebaut 1999 anlässlich des 100. Geburtstages von Ernst Neufert.

Weitere Informationen und Materialien zum Wettbewerb finden Sie unter: www.iba-thueringen.de/wettbewerb-das-100

Pressebilder finden Sie unter: https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

Ausstellungsdaten
‚Das 100’ – Wohnhaus für Studierende.
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse 

23. Februar bis 16. März 2017
Neufert-Box
Rudolstädter Str. 7
99428 Weimar-Gelmeroda
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 15.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei

Hintergrund zum Standort und zur Aufgabenstellung
Oberhalb der Stadt Weimar liegt ein ehemaliges Militärgelände, das um die Streichhan-Kaserne ein historisches Ensemble umfasst. Dazu zählt seit einem städtebaulichen Wettbewerb von 1997 ein Gelände, das unter anderem als ‚Neues Bauen am Horn’ zu einer Art Musterstadtteil gewachsen ist. Der Wettbewerb sah am Westende des Carl-Alexander-Platzes ein turmartiges Gebäude vor. Seine Bestimmung als Studierendenwohnhaus sollte Teil einer größeren Wohnanlage für Weimarer Studierende werden. Position und Kubatur des Gebäudes sind durch einen Bebauungsplan  seitdem festgelegt.

Das Studierendenwerk Thüringen, die IBA Thüringen und die Thüringer Stiftung Baukultur haben im Jahr 2016 für dieses Vorhaben ein Konzept verfasst, das einem modellhaften Gebäude, einer mehrfach nutzbaren Funktion und dem städtebaulich prominenten Standort gerecht werden soll. Mit dem ehrgeizigen Vorsatz, einen Bau mit zu 100% erfüllten guten Eigenschaften zu bekommen, wurde der Projektname ‚Das 100’ geboren. Wohl wissend, dass jedes Bauprojekt in seinem Entstehungsprozess auch einen Kompromissweg beschreitet, ist dennoch angestrebt, im digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess, im optimierten Bauablauf, im Verfolgen von Klimaneutralität in Bau und Betrieb, in der Ausrichtung auf regionale Ressourcen und schließlich in der Berücksichtigung des Materials Holz einen möglichst hundertprozentigen Optimalwert zu erreichen.

Dass gleichzeitig mit dem Wettbewerbsverfahren ein Forschungsantrag im Bundesprogramm ‚Variowohnungen’ zu diesem Projekt gestellt wurde, stattet das Projekt und vor allem auch die Themenstellung des Wettbewerbs mit einer zusätzlichen Finesse aus: Die geplanten Wohnungsangebote im Neubau sollen nicht nur studentisch nutzbar sein, sondern für eine eventuelle Weiternutzung als Generationenwohnhaus vorbereitet werden. Der Kubus ist somit hinsichtlich seiner Flexibilität, seiner Lernfähigkeit und wortwörtlich seiner nachhaltigen Tugenden ein Modellvorhaben. 

Das elfköpfige Preisgericht setzte sich zwei volle Tage gründlich mit den Wettbewerbsarbeiten auseinander. Die als Preisträger ausgewählten Arbeiten sind neben der klugen Mischung der gestellten Ansprüche auch mit einer schnellen Umsetzung verbunden. Denn möglichst im Jubiläumsjahr des Bauhauses soll der Turm bereits gebaut sein, um dann zur Feier eine weitere 100 beizutragen, nämlich jene 100 Jahre, die seit der Gründung des ersten Weimarer Bauhauses vergangen sind. Die Widmung des Studierendenhauses als IBA Kandidat soll zusätzlichen Rückenwind geben, um ein Gebäude zu schaffen, das diesem Jubiläumsanlass an seinem exponierten Standort in Weimar würdig ist. 100% IBA. 

Mitglieder des Preisgerichts
Fachpreisrichter: 

  • Prof. Dipl.-Ing Verena von Beckerath, Architektin Berlin/Weimar
  • Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen
  • Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz-Schmitz, Bauhaus-Universität Weimar
  • Dipl.-Ing. ETH Yves Schihin, Architekt Zürich
  • Prof. Dipl.-Ing. Stefan Winter, TU München
  • Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Architekt Weimar, Stiftung Baukultur Thüringen

Sachpreisrichter:

  • Dr. Dieter Gentsch, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft 
  • Dipl.-Ing. Ursel Grigutsch, Stadt Weimar
  • Dipl.-Ing. Beate Hauser, Studierendenwerk Thüringen
  • Dr. Klaus Sühl, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
  • Dipl.-Ing. Lars-Christian-Uhlig, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de 

2013: Übersicht der Pressemitteilungen

2013: Übersicht der Pressemitteilungen

05. Dezember 2013
Presse-Einladung zum IBA Salon ‚Energie im Überfluss'

26. November 2013
IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

21. November 2013
IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

28. Oktober 2013 
IBA on tour startet

22. Oktober 2013 
Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

06. September 2013 
Presse-Einladung zum IBA Auftakt

06. September 2013
IBA Thüringen Auftakt 2013

10. Juli 2013 
IBA Botschafter berufen

07. Juli 2013 
IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

26. Juni 2013
Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

06. Juni 2013
IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien


05. Dezember 2013
Presse-Einladung zum IBA Salon Energie im Überfluss'

‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit!' - IBA Salon mit Prof. Dr. Leibundgut, ETH Zürich
Zu Gast beim zweiten IBA Salon ist Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut, Professor für Gebäudetechnik am Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich und Mitglied des ETH-Kompetenzzentrums Energy Science Center (ESC).

Ist permanente Energieeinsparung der richtige Weg? Muss der Wärmebedarf von Gebäuden zwingend reduziert werden? Prof. Dr. Leibundgut greift in seinem Impulsvortrag ‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit’ u.a. diese Fragen auf. Anhand des von ihm entwickelten System ‚ZE-2sol’ wird er alternative Energiespeicher- bzw. Energiegewinnungsmethoden vorstellen und das Publikum zum Nachdenken über Klimawandel, Erneuerbare Energieträger, CO2-Reduzierung und Suffizienz auffordern.

Im Anschluss suchen Prof. Dr. Lütke Daldrup (Geschäftsführer der IBA Thüringen) und Prof. Dr. Sell (Leiter der Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur) gemeinsam mit Prof. Dr. Leibundgut das Gespräch mit den Salon-Gästen.

Passender Ort des zweiten IBA Salons ist das ehemaligen Umspannwerk in Jena, heute Imaginata e.V. Als Umspannwerk ursprünglich für die Umverteilung verschiedener energetischer Spannungsebenen errichtet, ist das Gelände heute als Experimentarium den Energien der Zukunft gewidmet: Lernort, Labor, Denkmal, Science-Center und Galerie zugleich.

Der zweite IBA Salon findet gemeinsam mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) statt. Er beginnt mit einer geführten Tour durch das Experimentarium.

Donnerstag, 5.12.2013, 19 Uhr
ehem. Umspannwerk/Imaginata e.V.
Löbstedter Straße 67
07749 Jena

Medienvertreterinnen und -vertreter laden wir im Vorfeld des IBA Salons zu einem Hintergrundgespräch am selben Ort ein:

Donnerstag, 5.12.2013, 18 Uhr

mit:
- Prof. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen
- Prof. Hansjürg Leibundgut, ETH Zürich
- Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der ThEGA


26. November 2013
IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

Vertreter der französischen Region Picardie empfingen am 25. November 2013 den Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup. Im Mittelpunkt dieses Besuches stand ein Arbeitstreffen zur regionalen Entwicklung der beiden Partnerregionen.

Nach der Vorstellung der IBA Thüringen durch den IBA Geschäftsführer legten die Vizepräsidentin des Regionalrates der Picardie, Anne Ferreira und Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen das Regionalkonzept der Picardie mit seinen fünf Grand Projets dar.

Vereinbart wurde in einem intensiven Gedankenaustausch, die Zusammenarbeit zwischen der IBA Thüringen und der Region Picardie zu vertiefen. Beispielsweise soll künftig auf einer programmatischen Ebene in Form von Konferenzen, Workshops und im universitären Diskurs kooperiert werden. Auf der Projektebene ist ein gegenseitiger Austausch bei thematisch ähnlich gelagerten Projekten und Projektansätzen geplant.

Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup zur angestrebte Zusammenarbeit: „Ich freue mich, dass die Picardie 2014 die erste Referenzregion der IBA Thüringen wird. Weitere in anderen europäischen Ländern, in Nordamerika sowie Japan werden folgen. Wir möchten uns in den kommenden Jahren mit internationalen Partnern und Referenzregionen vernetzen, um damit den internationalen Austausch zu den Leitthemen der IBA Thüringen zu unterstützen. Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung.“

Im kommenden Jahr wird eine Expertendelegation aus der Picardie einen Gegenbesuch bei der IBA Thüringen machen. Ebenfalls 2014 soll eine Absichtserklärung zwischen beiden Partnern unterzeichnet werden.

Eckdaten der beiden Regionen:

Freistaat Thüringen:
16.200 km2 Fläche
2,16 Mio. Einwohner
134 Einwohner / km2
Erfurt: 206.000 Einwohner

Provinz Picardie:
19.400 km2 Fläche
1,91 Mio. Einwohner
98,7 Einwohner / km2
Amiens: 133.000 Einwohner


21. November 2013
IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

Eine Region als Rohstoff
Die Thüringer Ressourcen als Grundlage für Neues stehen im Mittelpunkt der ersten Fachkonferenz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Die IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘ findet am Donnerstag, den 21. November in Erfurt statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Was wird als Ressource wahrgenommen? Und welche Ressourcen werden für die Zukunft Thüringens benötigt? Die IBA Konferenz geht diesen Fragen nach.

Mögliche Antworten sind z.B. die Vielfalt der Thüringer Kulturlandschaften und die stadtlandschaftlichen Netze, die baukulturellen Kompetenzen und die natürlichen Schätze,  die Initiative der Akteure und die Offenheit für neue Impulse. Auch die Dezentralität der Strukturen und das Bewusstsein für Regionalität wie auch die Vernetzung mit der globalen Welt zählen zum Spektrum der möglichen Antworten.

Wirtschaftsminister Matthias Machnig (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie) wird zum Konferenzauftakt über ökologische Wirtschaftspolitik sprechen.

Ausgewiesene Experten aus den Bereichen Energiepolitik, demografischer Wandel, Klimawandel, Stadt- und Raumplanung sowie Regionalentwicklung beteiligen sich als Referenten an der Konferenz.

Zum Kreis der überregionalen Referenten und Diskussionsteilnehmer gehören z.B. Prof. Peter Droege (Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein und Präsident von Eurosolar), Prof. Dr. Manfred Hegger (Fachbereich Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt und ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.), Prof. Dr. Ulf Hahne (Fachgebiet Ökonomie der Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Kassel).

Auch Experten von Stiftungen und Instituten wie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, vom Denkwerk Zukunft – Stiftung für kulturelle Erneuerung oder dem Franz Faber Projektbüro für Raumentwicklung, Politikberatung und Kommunikation bereichern das Konferenzprogramm.

Thüringer Fachleute sind u.a. aus den Thüringer Ministerien sowie von der Bauhaus-Universität Weimar, der FH Erfurt und FH Nordhausen eingebunden.

Das vollständige Programm finden Sie im Kalender.

Ausgangslage Thüringen

Thüringen ist weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und dezentrales Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche Landschaftsräume. Erfurt und Jena ragen mit Einwohnerzahlen über 100.000 Einwohnern aus dem Thüringer Siedlungsnetz heraus und bilden zusammen mit Weimar den Kern der Thüringer Städtekette. Nur 33 Städte haben mehr als 10.000 Einwohner, 65% der Gemeinden weisen weniger als 1.000 Einwohner auf, rund 50% der Thüringer leben in Gemeinden unter 1.000 Einwohnern.

Die IBA Thüringen versteht das gesamte Land als ihren Handlungsraum und bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Gefragt ist ein langfristig tragfähiges Beziehungssystem von Stadt und Land.

Aber nicht nur die Siedlungsräume werden sich verändern, ebenso entstehen neue Produktionslandschaften für erneuerbare Energien und auch neue Wertschöpfungsmöglichkeiten insbesondere durch eine dezentral aufgebaute und lokal verankerte Energieerzeugung.

In den Thüringer Siedlungsräumen steht der Umgang mit dem Gebäudebestand im Vordergrund – rund 78% des heutigen Gebäudebestands ist vor 1990 entstanden.

Thüringen steht vor großen Veränderungsprozessen: punktuelles Bevölkerungswachstum und übergeordnetes Schrumpfen, Alterung der Bevölkerung und veränderte Lebensstile sind die bekannten Stichworte. Gab es im Jahr 2012 noch 2,2 Millionen Thüringer, werden es im Jahr 2030 nur noch 1,8 Millionen sein. Bei einer kleinräumigeren Betrachtungsweise zeigt sich in Thüringen ein dichtes Nebeneinander von vielen schrumpfenden, einigen stabilen und sehr wenigen wachsenden Regionen.

Hintergrund IBA Thüringen

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen will in den kommenden zehn Jahren innovative Antworten auf zentrale Zukunftsfragen in Thüringen entwickeln. Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen der Energiewende und des demografischen Wandels sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulich-räumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. In diesem inhaltlichen Kontext will die IBA Thüringen Werte, Normen und Standards hinterfragen und modellhafte Lösungsansätze entwickeln und Projekte umsetzen, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. 2013 ist das Auftaktjahr der IBA Thüringen.

Eckdaten IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘
Donnerstag, 21. November 2013
10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Audimax der Fachhochschule Erfurt
Altonaer Straße 25
99085 Erfurt

Anmeldung erbeten unter: http://www.iba-thueringen.de


28. Oktober 2013 
IBA on tour startet

Erste Stationen in den Landkreisen Eichsfeld und Saalfeld-Rudolstadt

Zu Beginn des IBA Prozesses wird die IBA Thüringen die unterschiedlichen Regionen Thüringens besuchen: 17 Landkreise und sechs kreisfreie Städte werden bereist. Mit diesen Besuchen möchte das IBA Team zum einen den Menschen vor Ort die Schwerpunkte und den IBA Prozess vorstellen. Zum anderen will die IBA aber auch gezielt die Regionen kennen lernen, um Potenziale und Zukunftsfragen für die IBA Thüringen aufzuspüren und schließlich ein Netzwerk aufzubauen.

Bei den ganztägigen Besuchen finden Hintergrundgespräche mit wichtigen Entscheidern vor Ort wie z.B. Landräten, Beigeordneten und Bürgermeistern statt. Außerdem besucht die IBA Thüringen besondere Orte und Initiativen.
Eine öffentliche Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort rundet den Tag jeweils ab. Ziel dieser Foren ist es, mit den Thüringerinnen und Thüringern ins Gespräch kommen.

Erste Stationen von ‚IBA on tour’ sind am 29. Oktober der Landkreis Eichsfeld und am 30. Oktober der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Eckdaten ‚IBA on tour’ Eichsfeld

Am 29. Oktober 2013 reist die IBA Thüringen ins Eichsfeld. In Kooperation mit dem Verein Eichsfeld Aktiv stellt sie sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Baukultur im Eichsfeld’ vor und lädt zur Diskussion ein:
29. 10. 2013, 14:30 Uhr - 17:00 Uhr Naturparkzentrum Fürstenhagen, Dorfstraße 40, 37318 Fürstenhagen

Eckdaten ‚IBA on tour’ Saalfeld-Rudolstadt

Am 30. Oktober 2013 stellt sich die IBA Thüringen in Saalfeld-Rudolstadt vor und lädt zur Diskussion ein:
30.10. 2013, 19:00 Uhr – ca. 21.00 Uhr
Schillerhaus Rudolstadt, Schillerstraße 25, 07407 Rudolstadt

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu diesen öffentlichen Gesprächen herzlich eingeladen.

Hintergrund
Die IBA Thüringen wird ausgehend von ihren Leitthemen - demographischer Wandel, energetischer Wandel, sozioökonomische sowie finanzielle Veränderungsprozesse – in den Jahren 2013-2023 einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen. Dabei setzt sie auf die Thüringer Ressourcen: die Initiative der Menschen, die Vernetzung von Stadt und Land sowie die Qualitäten von Kultur und Landschaft. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Konkrete Projektfelder, denen sich die IBA widmen wird, sind Aspekte des zukünftigen Wohnens, der Kulturlandschaft Thüringens, der Energiewende sowie die Schnittstellen zwischen Stadt und Land. Meilensteine der IBA Thüringen werden ihre Präsentationsjahre 2019 und 2023 sein.

Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 


22. Oktober 2013 
Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

„Ein Thüringer Modell schaffen“ - Erfolgreicher Start des IBA Salons mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

150 Gäste kamen am Abend des gestrigen Mittwochs, 23. Oktober 2013, im Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg zum ersten IBA Salon. Gemeinsam mit der Stiftung Schloss Ettersburg hatte die IBA Thüringen Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und einen der führenden Experten in Nachhaltigkeitsfragen, zum Vortrag „Regionalität als Chance?“ eingeladen.

„Der Impulsvortrag von Prof. Dr. Töpfer hat viele Fragestellungen aufgegriffen, die uns bei der IBA Thüringen bewegen. Beispielsweise wie wir die Energiewende demokratisieren, und wie wir sie so gestalten, dass man die Kulturlandschaft bereichert und nicht verschandelt. Oder aber was die Schnittstellen zwischen Stadt und ländlichen Regionen angeht“, resümiert Prof. Dr. Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen den Abend.

Prof. Töpfer nahm in seinem Vortrag vielfach Bezug auf die Thüringer Situation. Er wünsche sich für Thüringen, dass mit der IBA die Verzagtheit überwunden werde. Die IBA sei ein tolles Experimentierfeld und habe den Mut, Etabliertes zu hinterfragen. Anhand vieler Beispiele aus eigener Erfahrung appellierte Prof. Töpfer, Veränderungen als Chance zu begreifen. Auch mahnte er in diesem Zusammenhang, die eindeutigen Fakten des Bevölkerungsrückgangs ernst zu nehmen.

Wie können Städte zu Impulsgebern für den ländlichen Raum werden? Wie können wir überdimensionierte Infrastruktur verändern, damit sie dezentrale Lösungen ermöglichen? Wie kann das Gemeinwesen gestärkt, die kommunale Selbstverantwortung gestützt werden? Wie können Bürger Vielfalt gestalten? Und: Wie geben wir Raum für neue Ideen und Experimente? Welche Indikatoren für Wohlstand sind heute noch zeitgemäß?

Dies sind nur einige der Fragen, die Prof. Dr. Töpfer in seiner inspirierenden Tour d’Horizon und im anschließenden Gespräch mit dem Publikum aufgriff. Anhand der aktuellen Studie des Institute for Advanced Sustainability Studies „Vielfalt statt Gleichwertigkeit“ stellte Prof. Töpfer anschaulich dar, wie Vorbelastungen aus Investitionen im Abwassersektor oder Wohnungsbau Entwicklungen verhinderten. Chancen für eine Wertschöpfung in der Region sehe er in Veränderungen der großen Energiestrukturen hin zu dezentralen, kleinen Energiesystemen. Im Bereich von Schule und sozialen Infrastrukturen nahm er Bezug auf die positive Entwicklung von Genossenschafts-Organisationen und auf die Zukunft von Schulen im ländlichen Raum. „Wir brauchen soziale Innovationen! Es wäre hervorragend, wenn wir hier ein Thüringer Modell bekommen könnten“, so Prof. Töpfer. „Leute wie Professor Lütke Daldrup und Herr Drosse sprühen vor Ideen. Die IBA Thüringen eröffnet neue Chancen für Thüringen“, so Prof. Töpfer. Zum Abschluss des ersten IBA Salons gab Prof. Töpfer der IBA Thüringen viel Erfolg und Glück für die kommenden zehn Jahre mit auf den Weg.


06. September 2013 
Presse-Einladung zum IBA Auftakt

Der festliche Auftakt der Internationalen Bauausstellung Thüringen findet am Freitag, den 6. September 2013 im ehemaligen Heizwerk in Erfurt statt. 500 Gäs- te aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland haben sich angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

Die IBA Thüringen wird sich einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und beginnen, ihre Geschichte zu erzählen, sie wird ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität präsentieren und sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen einordnen.

Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Sie wird dabei an den Thüringer Ressourcen ansetzen: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird ex- perimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wett- bewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien haben bereits unmittelbar vor Beginn der Auftaktveranstaltung Gelegenheit, sich über die IBA zu informieren und mit den Hauptakteuren dieses Nachmittags zu sprechen. Sie sind eingeladen zum Pressegespräch am selben Ort.

Freitag, 6. September 2013
Ehemaliges Heizwerk Erfurt, Maximilian-Welsch-Straße 6
14:00 Uhr – 14:45 Uhr Pressegespräch mit:
Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thü- ringen GmbH
Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek, Festredner der Auftaktveranstaltung (Universität Stuttgart und Illinois Institute of Technology Chicago)

15:00 Uhr – 17:00 Uhr IBA Auftakt:
Tanztheater Vaivén: „Tanz und Thüringer Luft“
Minister Christian Carius: „Thüringer Zukunftsaufgaben“
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup: „IBA Thüringen Auftakt“- Ziele, Programm und Projekte
Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek: „Internationale Perspektiven“
Film-Trailer „Lust auf Zukunft“
anschließend Thüringer Brotzeit


06. September 2013
IBA Thüringen Auftakt 2013

Festliche Veranstaltung am 6. September im ehemaligen Heizwerk in Erfurt

Die IBA Thüringen stellt sich einer breiten Öffentlichkeit vor. Sie präsentiert ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität und ordnet sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen ein.

Zur Auftaktveranstaltung haben sich 500 Gäste aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

Die IBA Thüringen

Als Veranstaltungsort des IBA Auftaktes wurde bewusst das ehemalige Heizwerk in Erfurt gewählt. Es ist ein Bauwerk, das für Energie steht, aber auch noch auf eine neue Nutzung wartet. Es kann damit auch ein Symbol für die neue Ausrichtung und Umnutzung von Räumen sein.

Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Die Thüringer Ressourcen sind dabei der Ausgangspunkt: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird experimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt- landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.

Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 

Der IBA Auftakt

Zum festlichen Auftakt beleuchtet der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, die Zukunftsfragen des Landes: Dazu gehören die Innovationsfähigkeit des Landes, die Gewinnung von Fachkräften und ausreichend Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Die Grundlage für zukunftsgerichtetes Handeln sieht er in einer soliden Haushaltspolitik. Zentrale Herausforderung sind für ihn auch die Gestaltung des demografischen Wandels in all seinen Facetten und die Energiewende. Gerade für diese Bereiche erwartet er praktische Impulse von der IBA.

„Die IBA ist ein Zukunftslabor, das innovative Konzepte für Land und Leute entwickeln wird. Sie wird Thüringen voranbringen und unser Land in Deutschland und der Welt hervorragend präsentieren“, stellt Minister Carius zusammenfassend dar.

Der Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, legt erste programmatische Ansätze und Positionsbestimmungen, das Projektauswahlverfahren und grundlegende Qualitätskriterien sowie erste Ideen zu Projekten dar.

Zu den wichtigen Themen gehören ökologische Effizienz und Baukultur, neue Infrastruktursysteme und Mobilität, sozialer Zusammenhalt und Zuwanderung sowie das Verhältnis von Stadt und Land zueinander. Wie sehen energieeffiziente Quartiere der Zukunft aus, die funktionierende Nachbarschaften und städtebauliche Qualitäten zugleich berücksichtigen? Wie können Schulen im ländlichen Raum trotz demografischen Wandels erhalten und zu kleinen lokalen Zentren weiter entwickelt werden? Wie können Stadt und Land ihren Austausch in einem produktiven Kreislauf gestalten? Wie kann die Kulturlandschaft Thüringens unter den Bedingungen der Energiewende und den Veränderungen der Landwirtschaft eine Wohlfühllandschaft bleiben und mit baukulturellen Mitteln in Szene gesetzt werden? Diese und andere Leitfragen wird die IBA Thüringen beantworten.

„Uns kommt es darauf an, die Menschen vor Ort zu begeistern, am IBA Netzwerk mitzuwirken. Ich bin überzeugt, dass die IBA Thüringen die vorhandenen Kräfte bündeln und weiter entwickeln wird. Sie hinterfragt in einem kreativen Projektentwicklungsprozess Vorhandenes, wagt Neues und ermöglicht Experimente. Dabei haben alle Akteure stets im Blick, dass das Markenzeichen IBA eine Selbstverpflichtung zur Qualität bedeutet“, so der IBA Geschäftsführer. Auch konkrete Planungs- und Kommunikationswerkzeuge wie die IBA Konferenz, Vor-Ort-Veranstaltungen und IBA Salons stellt er in der Auftaktveranstaltung vor.

Festredner ist Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek. Der international tätige Bauingenieur und Architekt gilt als einer der einflussreichsten seiner Zunft. Er ist u.a. Professor an der Universität Stuttgart und am Illinois Institute of Technology Chicago. Er stellt die Themen und Aufgaben Thüringens und der IBA in einen internationalen Kontext. 

Besonderes Augenmerk legt der Experte dabei auf ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen sowie auf die vollständige Wiederverwertbarkeit von Gebäuden, ihrer Bauteile und Materialien.
Er versteht Planen und Bauen als verantwortungsvolle Gestaltung der gebauten Welt, die zugleich – moralisch begründet – Fürsorge für den Menschen und seine Umwelt bedeutet.

„Einen Olivenbaum pflanzt man nicht für sich selbst, sondern für die nächsten Generationen. Ähnlich ist es mit dem nachhaltigen Bauen“, erläutert Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek.

Den Rahmen der Auftaktveranstaltung bildet ein künstlerisches Festprogramm. Den Anfang macht eine Lufttanzperformance des Tanztheaters Vaivén. Begleitet wird die Performance durch musikalische Improvisationen von Andreas Kuch, Student der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Dieses Programm ist zugleich der Auftakt für weitere Kooperationen der IBA Thüringen mit Thüringer Hochschulen. Am Ende der Veranstaltung macht ein Film-Trailer Lust auf die Zukunft und neugierig auf die IBA Thüringen.

Gemeinsam klingt dann der Tag bei regionaler Küche mit internationalen Zutaten und guter Musik aus.
Durch die Veranstaltung führt die Moderatorin und Buchautorin Angela Elis. 


10. Juli 2013 
IBA Botschafter berufen

Kuratorium der IBA Thüringen hat sich konstituiert

Das neunköpfige, prominent besetzte Kuratorium der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen ist heute zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammen gekommen. Das Gremium unter Vorsitz von Eckart Drosse, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg, wird die IBA Thüringen programmatisch beraten und gleichzeitig auf nationaler wie internationaler Ebene Botschafter für die IBA Thüringen sein.

„Wir haben renommierte Persönlichkeiten gewinnen können, die uns bei der Entwicklung der IBA Thüringen zur Seite stehen und in ihren nationalen und internationalen Netzwerken die Botschaften der IBA Thüringen verbreiten“, stellt IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup heraus.

Bauminister Christian Carius begrüßte das Kuratorium in seiner konstituierenden Sitzung. Im Anschluss diskutierte das Gremium über die aktuelle Positionsbestimmung der IBA Thüringen und beriet über Kriterien und Qualifizierungsverfahren für IBA Projekte.

„Die Persönlichkeiten des IBA Kuratoriums haben in ihrem beruflichen Verantwortungsbereich relevante Prozesse in den Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gestaltet. Mit diesem Know-how werden sie die Aktivitäten der IBA Thüringen beraten und dabei insbesondere die Perspektive des Nutzers vertreten“, betonte der Kuratoriums-Vorsitzende Eckart Drosse am Rande der Tagung. Dem Kuratorium gehören folgende Persönlichkeiten an:

RA Eckart Drosse (Vorsitzender des IBA Kuratoriums), geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg und zuvor Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V.,
Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags,
Prof. Dr.-Ing. Hans Wilhelm Alfen, Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen an der Bauhaus-Universität Weimar,
Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW),
Michael Halstenberg, Ministerialdirektor a.D., HFK Rechtsanwälte LLP,
Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung,
Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und Chair of I/ERG,
Thomas Morszeck, Institutsleiter am Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB,
Michael Rommel, Architekt BDA, Hestermann Rommel Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG 


07. Juli 2013 
IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

Geballte Kompetenz

Der elfköpfige international besetzte Fachbeirat der IBA Thüringen ist Freitag und Sonnabend zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammengekommen. Das wissenschaftliche Gremium unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke, Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, soll den Prozess der IBA Thüringen begleiten und sie in programmatischen, projektbezogen und kommunikativen Fragen beraten. Dazu wird der mit unterschiedlichen Fachdisziplinen besetzte IBA Fachbeirat mehrmals jährlich Arbeitsklausuren in Thüringen durchführen und die aktuellen Entwicklungen der IBA mit dem IBA Team diskutieren. Die Mitglieder des Fachbeirats wurden am 30. Mai 2013 vom Aufsichtsrat der IBA Thüringen offiziell berufen. Ihre erste Sitzung war dem Austausch über die aktuelle Positionen und der Vorbereitung der Fachkonferenz der IBA Thüringen im Herbst 2013 gewidmet.

"Ich bin überzeugt, dass wir mit der Konstituierung und ersten Klausur dieses hochkarätigen Beratergremiums einen wichtigen Schritt in der Annäherung an das Programm des ambitionierten Zukunftslabors IBA Thüringen geschafft haben. Ich freue mich auf die kontinuierliche Zusammenarbeit und die weitere fachliche Unterstützung", so der Geschäftsführer der IBA Thüringen GmbH, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup.

Der Fachbeirat ist mit Experten besetzt, die über langjährige Berufspraxis und wissenschaftliche Expertise in den Themen Energiewende und demografischer Wandels verfügen und die strategische Erfahrungen im Gestalten regionaler Entwicklungsprozesse haben. Der IBA Fachbeirat berät die IBA Thüringen GmbH bei der Programmentwicklung und der Projektarbeit. Der Fachbeirat soll gemeinsam mit der Geschäftsführung die IBA Projekte evaluieren und Empfehlungen für die Vergabe des IBA Labels abgeben. Er übernimmt auch eine wichtige Reflexions- und Vermittlungsfunktion. "Wir haben bewusst weltweit vernetzte Persönlichkeiten für den IBA Fachbeirat gesucht", betonte Prof. Dr. Karl Beucke am Rande der Klausur. "Es gilt, die IBA Themenschwerpunkte international einzuordnen, aber auch Aufmerksamkeit für den Prozess und die Erkenntnisse der IBA Thüringen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu gewinnen und damit den Standort Thüringen zu stärken."

Profilierte und erfahrene Mitglieder

So wurde für den Fachbeirat Dr. Reimar Molitor gewonnen. Er war der Geschäftsführer der ‚Regionale 2010’ (Köln/Bonn). Die Regionalen in Nordrhein- Westfalen gelten als ‚kleine IBAs’ und sind als Strukturprogramme speziell regionalen Entwicklungsprozessen gewidmet. Mit Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (ETH Zürich) und Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt) ist es gelungen, zwei ausgewiesene Energieexperten in den Fachbeirat zu berufen, die für einen ganzheitlichen, energetischen Ansatz stehen – von der Region über das Quartier bis zum Gebäude. Sie sehen in Thüringen große Potenziale für Modellprojekte der Energiewende. Unterstützung für die Präsentation und Kommunikation des IBA Prozesses ist mit Prof. Barbara Holzer gefunden worden. Ihr Büro ‚Holzer Kobler Architekturen‘ hat u.a. in den letzten Jahren wegweisende Ausstellungen kuratiert. Mit Prof. Dr. Rolf Kuhn, ehemaliger Geschäftsführer der IBA Fürst- Pückler-Land in Brandenburg, den Professoren Andreas Wolf, HTWK Leipzig, und Stefan Rettich, Universität Bremen, sowie Andrea Gebhard, München, Vorsitzende des BDLA, wurden renommierte Architekten und eine Landschaftsarchitektin gewonnen, die für baukulturelle Qualität, innovative Verfahren und kreative Planung im IBA Fachbeirat stehen. Als beratende Mitglieder wurden mit Prof. Bernd Rudolf und Prof. Dr.-Ing. Dieter Genske zwei Vertreter der IBA Werkstattstandorte – die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Nordhausen - in den Fachbeirat berufen. "Sie übernehmen den Transfer zwischen den Arbeitsschwerpunkten der IBA und den Thüringer Hochschulen und sind für uns wichtige Botschafter in die Thüringer Wissenschaftslandschaft", so IBA Geschäftsführer Lütke Daldrup.

Ausnahmslos bestätigten die Mitglieder des Fachbeirats die Chancen und Potenziale des IBA Prozesses. Thüringen ist zudem als Referenzstandort für eine Vielzahl polyzentraler, kleinteiliger Regionen mittlerer Dichte in Europa, Nordamerika und Japan interessant. "Die IBA Thüringen hat die außergewöhnliche Chance ein Bundesland durch Modellprojekte und eine öffentliche Debatte nachhaltig auf zukünftige Rahmenbedingungen vorzubereiten", erklärte Fachbeiratsmitglied Prof. Dr. Rolf Kuhn. Dabei soll das Zukunftslabor IBA Thüringen auch neue Sichtweisen ermöglichen, Diskussionen über die Angemessenheit von Erwartungen und Projekten anstoßen, neue Allianzen und Verfahrenswege aufzeigen sowie Thüringer Identitäten und Traditionen zukunftsfähig machen.

"Die konstruktiven und spannenden Diskussionen in der ersten Arbeitssitzung des IBA Fachbeirats haben gezeigt, dass wir eine gute Mischung von Generalisten und Spezialisten für unsere IBA in Thüringen gefunden haben" fasste IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup die zwei intensiven Klausurtage zusammen. "Nun gilt es, die Impulse in unseren Programmdiskurs einzubetten und in die IBA Fachkonferenz am 21. und 22. November 2013 einzubringen."


26. Juni 2013
Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

Partner für Internationale Bauausstellung von elementarer Bedeutung 

50 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind am gestrigen Dienstag auf Schloss Ettersburg zum ersten Partner- Treffen der IBA Thüringen zusammengekommen. IBA Geschäftsführer Prof. Engelbert Lütke Daldrup stellte dabei zentrale Positionen der IBA Thüringen und die geplanten Aktivitäten im IBA-Auftaktjahr vor. Die Teilnehmer tauschten sich über den Aufbau eines Partner-Netzwerks aus, das den IBA-Prozess in den kommenden zehn Jahren unterstützen und in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen verankern soll.

„Eine Internationale Bauausstellung muss von vielen Akteuren getragen werden“, betonte der Thüringer Bauminister Christian Carius im Vorfeld der Veranstaltung.“ Für die Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gilt es, im Rahmen der IBA kluge Lösungsperspektiven zu entwickeln, um die verschiedenen Veränderungsprozesse gemeinsam zu gestalten."

IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup stellte den Anwesenden zentrale Positionen der IBA Thüringen vor. „Die IBA will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen“, betonte er. „Thüringen steht dabei Pate für viele Regionen mittlerer Dichte, die weder metropolitane noch periphere Strukturen haben und mit ganz ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.“ Er verwies auf den geplanten Veranstaltungsreigen, mit dem die IBA Thüringen in ihrem Auftaktjahr in den Dialog mit den interessierten Akteuren treten möchte. In ihren Aktivitäten wird die IBA Thüringen von zwei Gremien beraten, dem IBA Fachbeirat und dem IBA-Kuratorium. Deren Vorsitzende Eckart Drosse und Prof. Dr. Karl Beucke gaben den Anwesenden einen Einblick in die Arbeit der Gremien.

Die Veranstaltung war ein erster Schritt zum Aufbau eines Partner-Netzwerks der IBA Thüringen. „Eine IBA kann nur erfolgreich sein, wenn sie von vielen getragen wird,“ stellte Prof. Lütke Daldrup fest. „Deshalb wollen wir uns mit denjenigen vernetzen, die die Ziele der IBA Thüringen befürworten und sich auch vorstellen können, unsere Arbeit tatkräftig zu unterstützen.“ Aufbauen kann die IBA Thüringen dabei auf die Erfahrungen der Internationalen Bauausstellung in Hamburg, die sich bereits in ihrem Abschlussjahr befindet. Gerti Theis von der IBA Hamburg GmbH hob die Bedeutung eines Partner-Netzwerks für das Gelingen der dortigen IBA hervor. Mit einer sogenannten IBA Konvention hatten sich die Partner auf eine organisatorische, kommunikative oder auch finanzielle Kooperation mit der IBA Hamburg verständigt.

Das Thüringer Netzwerk der IBA Freunde und IVA Partner wird nun Stück für Stück aufgebaut. Am 6. September 2013 lädt die IBA Thüringen zu einer festlichen Auftaktveranstaltung in das Heizwerk Erfurt ein. 


06. Juni 2013
IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

IBA Thüringen stellt sich vor: Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Zum Beginn des Auftaktjahres stellt die IBA Thüringen ihre Positionen, die Aktivitäten im Jahr 2013 und die Struktur der Gremien vor.

Die Thüringer Situation

Das im deutschland- und europaweiten Vergleich eher überschaubare Land Thüringen steht vor großen Herausforderungen. Demografischer Wandel, knapper werdende fossile Energieressourcen und sinkende Einnahmen bei wachsenden öffentlichen Ausgaben beschränken die Handlungsspielräume von Planung und Politik in Thüringen erheblich.

Seit der politischen Wende im Jahr 1989 hat Thüringen mehr als 400.000 Einwohner verloren. Hinzu kommt die Alterung der Gesellschaft. Schon 2030 wird nicht nur jeder fünfte, sondern jeder dritte Einwohner im Rentenalter sein. Auch werden weit weniger Neugeborene als Sterbefälle gezählt. Damit verringert sich die Zahl der Thüringer Jahr für Jahr um etwa 20.000, d. h. jährlich verliert der Freistaat sinnbildlich gesehen eine seiner die Thüringer Kulturlandschaft prägenden Klein- und Mittelstädte in der Größenordnung von Bad Langensalza oder Schmalkalden.

Dieser Trend der natürlichen und wanderungsbedingten Bevölkerungsentwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Während heute 2,2 Millionen Menschen im Freistaat leben, wird das Land 2030 nur noch etwa 1,8 Millionen Einwohner zählen. Diese Entwicklung verläuft nicht homogen über das Land verteilt. Neben Zonen mit relativ konstanten bzw. leicht steigenden Bevölkerungszahlen wie Erfurt, Weimar oder Jena gibt es Städte und Kreise wie Suhl oder das Altenburger Land, die einen massiven weiteren Rückgang der Bevölkerungszahlen zu verkraften haben.

Damit verbunden sind dringende Fragen der Daseinsvorsorge, der Auslastung und der Funktionsfähigkeit technischer und sozialer Infrastrukturen, der Tragfähigkeit sozialer Netze und der Angemessenheit von Versorgungsstandards. Sichtbar werden die Umwälzungen an leerstehenden Gebäuden und brachfallenden Flächen, aber auch an der neuen Knappheit von Wohnungen in den wenigen Wachstumsräumen.

Weltweit müssen die Energiesysteme umgestellt werden, zumal die Ressourcen knapper und der Klimawandel gravierender wird. Deutschland hat in diesem Kontext mit der Energiewende eine Vorreiterrolle eingenommen. Die lokale und regionale Umsetzung der Energiewende ist eine große strategische Zukunftsaufgabe auch in Thüringen. Denn nur mit mehr Energieeffizienz und mit dem Einsatz erneuerbarer Energien kann der Abschied vom Zeitalter fossiler Energien gemeistert werden. Und nur so wird ein wirkungsvoller Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel mit seinen zunehmenden Extremwetterereignissen geleistet. Gelingen kann die Energiewende jedoch nur, wenn sie nicht als isolierte Aufgabe betrachtet, sondern in integrierende Strategien der Stadt- und Raumentwicklung eingebettet wird. Dies erfordert außerordentliche ökonomische, soziale, ökologische und baukulturelle Sensibilität.

Die Nutzung regenerativer Energien verändert in Thüringen nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die Gebäude sowie die Stadt-, Orts- und Landschaftsbilder. Die Gestaltung dieses Wandels führt in ihrer gewaltigen Dimension zu völlig neuen Aufgaben bei der Sanierung und dem Neubau von Gebäuden und Quartieren sowie in der Stadt-, Verkehrs und Landschaftsentwicklung.

Eine Positionsbestimmung

Ausgehend von dieser Situation hat die IBA Thüringen in 10 Punkten eine erste Positionsbestimmung vorgenommen:

Zukunft mutig gestalten

[IBA.Instrument]

Mit dem Beschluss zur Durchführung einer Internationalen Bauausstellung stellt sich der Freistaat Thüringen in eine über 100-jährige Tradition von Bauausstellungen in Deutschland. Die IBA ist deshalb kein weiteres normales Förderinstrument der Landesentwicklung. Vielmehr ist sie ein außergewöhnliches, international anerkanntes Instrument der Bau- und Planungskultur, das seine Wirksamkeit aus seinem Exzellenzanspruch mit einer Kultur des grundsätzlichen Hinterfragens und modellhaften Experimentierens bezieht. Dieser sogenannte ‚Ausnahmezustand auf Zeit‘ bietet die Chance, komplexe gesellschaftliche Wandlungsprozesse in ihrer baulich-räumlichen Dimension in Stadt und Landschaft durch die Entwicklung von zukünftigen Handlungsoptionen abseits der etablierten Werte, Normen und Standards zu gestalten. Die IBA Thüringen lebt von ihrem Anspruch an Reform, Innovation und Qualität, ermöglicht durch eine besondere Konzentration von Ideen, Energien und Mitteln auf einen begrenzten Zeitraum.

Die IBA Thüringen ist ein zieloffenes, zeitlich begrenztes Zukunftslabor. Dieser Innovationsprozess, der sich durch das Erforschen von räumlichen und thematischen Zukunftsfeldern des Freistaates auszeichnet, wird anhand von konkreten Projekten nachvollziehbar. Diese punktuellen Interventionen sollen in der Folge weitere Entwicklungen auslösen. Die IBA ist dabei Garant dafür, dass die Prozesse und Projekte auf hohem baukulturellen Niveau stattfinden.

Thüringer Identitäten stärken

[IBA.Anlass]

Die IBA Thüringen betrachtet den gesamten Freistaat als Handlungsraum. Dies bedeutet keine proportionale oder flächendeckende Aktivität der IBA im Land. Vielmehr arbeitet die IBA Thüringen mit exemplarischen Interventionen, die das Programm der IBA verdeutlichen. Dabei verhandelt sie kontinuierlich zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist liebenswerte ‚Mitte’, geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und polyzentrisches Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche, gewachsene Kulturlandschaften.

Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen des energetischen Wandels, der demografischen Entwicklung sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulichräumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. Sie sind nicht neu, integrale Lösungsansätze stellen allerdings nach wie vor die Ausnahme dar. Heute erfolgt der Diskurs in der Regel getrennt voneinander und überdies noch in verschiedenen fachlichen und politischen Kreisen. Sie müssen zusammengeführt werden.

Thüringen als überschaubares Flächenland muss auf diese Herausforderungen mit eigenen, zukunftsfähigen Strategien reagieren, die sich kaum aus den auf Metropolen konzentrierten Fachdiskursen ableiten lassen. Damit steht Thüringen Pate für viele Regionen mittlerer Dichte in Europa, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Auch im globalen Maßstab ist die spezifische Entwicklungslogik dieser Regionen abseits metropolitaner und peripherer Strukturen relevant. Anspruch wirksam umsetzen

[IBA.Internationalität]

Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung. Die IBA Thüringen entwickelt ihre Haltung aus dem Spannungsfeld von internationaler Strahlkraft und regionaler Einbettung. Die Voraussetzung für die Einordnung in einen übergeordneten Kontext entsteht durch die internationale Relevanz ihrer Themen.

Die IBA Thüringen öffnet sich systematisch den Anregungen von außen und bezieht internationale Diskussionen und Lösungsmodelle in ihre Arbeit ein. Sie wertet internationale Erfahrungen aus, bindet internationale Expertise auf der Programm- wie Projektebene ein, sie vergleicht sich mit internationalen Referenzregionen und lobt Qualifizierungs- und Wettbewerbsverfahren international aus.

Optionen offen halten

[IBA.Zeit]

Komplexe Entwicklungs- und Veränderungsprozesse benötigen Zeit. Zugleich entwickelt ein experimenteller Prozess nur durch seine zeitliche Begrenzung die beabsichtigte Dynamik. Im Verlauf der Thüringer IBA Dekade werden sich die Arbeitsschwerpunkte zwischen den Arbeitsfeldern Programm, Projekte und Kommunikation verschieben.

Der Zeitraum bis 2023 ermöglicht das Offenhalten von Optionen, das Anpassen des Prozesses und das Übertragen von Lerneffekten auf vergleichbare Projekte in und außerhalb von Thüringen. Die Präsentationsjahre 2019 und 2023 sind wichtige öffentliche Bilanzierungs- und Reflektionspunkte der Thüringer IBA. Die Synchronisierung mit den Jubiläen der Gründung des Bauhauses in Weimar 1919 und der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 ermöglichen internationale Bezüge. Dabei soll sich die IBA aber als eigenständiges Format profilieren.

Bewusst Alternativen suchen

[IBA.Haltung]

Jede IBA muss in ihrem spezifischen Kontext eine eigene Haltung entwickeln, sie muss für ihren Prozess und ihr Ergebnis als Kurator Sorge tragen. Die IBA Thüringen rückt ein stadt-landschaftliches Lebensmodell in den Mittelpunkt der Internationalen Bauausstellung und setzt auf die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität dieses Modells.

Angesichts der Gleichzeitigkeit eines demografischen Schrumpfens und Alterns aber auch punktuellen Wachsens im Land sucht die IBA Thüringen nach den für die unterschiedlichen Regionen angemessenen Entwicklungsmodellen und fragt nach Alternativen zu quantitativ definierten Wachstumsvorstellungen für Stadt und Land. Sie agiert in der Polarität von globalen Zusammenhängen und regionalen Kreisläufen und vermutet ihre Handlungsräume in der Stärkung der Regionalität.

Gemeinsam weiter gehen

[IBA.Arbeitsverständnis]

Die IBA Thüringen hat ein integrierendes und interdisziplinäres Arbeitsverständnis. Die anspruchsvolle Suche nach zukunftsfähigen Bau und Planungskulturen kann heute nur noch gemeinschaftlich gelingen. Die IBA Thüringen lädt die gesellschaftlichen Gruppen von Politik und Verwaltung, über Wissenschaft und Wirtschaft bis zu Kultur und Zivilgesellschaft ein, ihre Teilhabe am Prozess zu entdecken und ihr Wissen einzubringen.

Die IBA Thüringen GmbH steuert, moderiert und kommuniziert die gemeinsame Arbeit, sie setzt Wegmarken, vermittelt existierende Erkenntnisse und organisiert Austauschformate. Den Qualitätsanspruch der IBA definiert sie im Dialog und wacht über seine Einhaltung. Reflexion und Evaluierung sind notwendiger Bestandteil des IBA Prozesses.

Wieder Experimente wagen

[IBA.Hochschulen]

Die IBA Thüringen beabsichtigt eine besondere Kooperation mit den Hochschulen des Landes; dies ist ein wichtiger Impuls für die IBA Thüringen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit setzt dabei ein hohes Engagement, auch von Seiten der Hochschulen, voraus. Eine integrale, experimentelle Arbeitskultur und gesellschaftliche Verantwortung sind zentrale Grundlage dieser gemeinsamen Arbeit.

Die Einbindung der inhaltlichen Schwerpunkte der IBA Thüringen in die Lehr- und Forschungstätigkeiten der Hochschulen entwickelt einen erheblichen Mehrwert. Zugleich wird das Innovationspotential der Hochschulen und ihre Wissensplattformen kontinuierlich in die Arbeit der IBA Thüringen eingebettet. IBA Werkstätten sind dabei ein Instrument, um diese besondere Kooperation zu organisieren.

Heute Morgen denken

[IBA.Programm]

IBA Thüringen handelt vorausschauend und zukunftsweisend. Im Sinne einer Präventionskultur ist das weitsichtige Agieren und nicht das Reagieren auf spezifische Probleme wesentliches Prinzip. Nicht die Suche nach schnellen Antworten und fertigen Lösungen, sondern die Formulierung der richtigen Fragen und die Entwicklung innovationsauslösender Aufgabenstellungen definieren die grundsätzliche Arbeitsweise der IBA Thüringen.

Die integrale und transparente Entwicklung des IBA Programms ist eine zentrale Methode. Das Programm der IBA Thüringen ist der entscheidende Prozesskorridor. Es bündelt, verdichtet und qualifiziert die wesentlichen Ansätze der IBA. Formate der Programmarbeit sind IBA Fachkonferenzen (IBA Konferenz), Dialogprozesse (IBA Salon, etc.) und regionale sowie lokale Erkundungen (IBA on Tour). Das Programm der IBA Thüringen liefert die Grundlage für die nachfolgende Auswahl der Projekte.

Exemplarisch Zukunft bauen

[IBA.Projekte]

Innovative Prozesse und exzellente Projekte sind zentrale Gegenstände einer Bauausstellung. Die IBA Projekte sind sichtbare, erlebbare Zeichen des erarbeiteten Programms. Grundprinzipien der Projektauswahl sind der Wettbewerb um die besten Ideen. Die Prozesse sind offen angelegt und schließen auch unkonventionelle Verfahren und Lösungen ein. Die IBA übernimmt in ihrer kuratorischen Verantwortung die Projektauswahl. Sie initiiert, sammelt, qualifiziert, entwickelt und koordiniert die Projekte.

IBA Projekte müssen in ihrer prototypischen Eigenschaft einen mehrdimensionalen Qualitätsanspruch erfüllen, sie müssen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern das Neue als Neues herausarbeiten, also ein deutliches Mehr gegenüber dem Üblichen zeigen. Klarer programmatischer Fokus, Kreativität und Innovationsgrad, Prozessqualität, baukultureller Anspruch, internationale Relevanz, Realisierbarkeit, Kommunizierbarkeit und Ausstellbarkeit des Projekts und seines Prozesses sind relevante Kriterien. Diese Qualitätskriterien beschreiben die komplexen Anforderungen an IBA Prozesse und IBA Projekte. Abgesichert wird diese Qualität durch fachlich qualifizierte Projektauswahlverfahren unter Mitwirkung des IBA Fachbeirats und abschließend durch IBA Qualitätsvereinbarungen mit den jeweiligen Projektträgern.

Überraschend öffentlich handeln

[IBA.Kommunikation]

Die IBA Thüringen versteht den Aspekt der Ausstellung als kontinuierliches Kommunizieren und Vermitteln ihres Programms, ihrer Projekte und Prozesse. Die transparente Kultur der IBA Thüringen richtet sich an alle Interessierten in Thüringen und darüber hinaus.

Eine IBA, die mit exemplarischen Interventionen in einem ganzen Land agiert, muss ihre Sichtbarkeit durch interessante Kommunikationsformate unterstützen. Diese prägen neben den gebauten Projekten den Wiedererkennungswert der IBA Thüringen. Die Entwicklung einer spannenden Dramaturgie der IBA ist wichtig, damit das nötige Interesse und die anhaltende Faszination über den langen Umsetzungszeitraum der IBA erhalten bleiben. Die abschließende Aufbereitung, Vermittlung und Dokumentation des Thüringer IBA Prozesses bildet einen bleibenden Mehrwert und dient als erprobter Zukunftsbaukasten für nachfolgende Entwicklungsprozesse im Land

Auftaktjahr 2013

Erstmals ist Thüringen Ort einer Internationalen Bauausstellung. Zur Durchführung der Internationalen Bauausstellung Thüringen wurde im vergangenen Jahr die IBA Thüringen GmbH gegründet und aufgebaut. Mit der Berufung des neuen Geschäftsführers Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup wurde die programmatische Arbeit der IBA intensiviert und das Jahr 2013 wird zum Auftaktjahr der Internationalen Bauausstellung Thüringen.

In den kommenden Monaten wird die Idee der Internationalen Bauausstellung in die Regionen getragen und gemeinsam mit den Partnern das Programm weiterentwickelt; die Arbeit an konkreten Projekten wird im Jahr 2014 beginnen. Sämtliche gesellschaftliche Gruppen sind eingeladen, ihr Wissen und ihre Ideen einzubringen.

Der festliche Auftakt der IBA Thüringen findet am 6. September 2013 in der Landeshauptstadt Erfurt statt. Dort wird sich die neu aufgestellte IBA Thüringen erstmals der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Zur Weiterentwicklung des IBA Programms werden die „IBA Salons“ beitragen, zu denen ab Herbst 2013 mehrmals im Jahr eingeladen wird. Die öffentliche Veranstaltungsreihe soll den gesamten IBA Prozess begleiten. Vorträge, Streitgespräche, Film- und Leseabende oder auch künstlerische Aktionen werden Anregungen bringen, die in den IBA Prozess einfließen und die späteren IBA Projekte bereichern werden. Dazu sollen u.a. interessante Persönlichkeiten eingeladen werden, die eine eigene Haltung zu den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren unmittelbaren Auswirkungen auf die baukulturellen Realitäten verkörpern – gesamtgesellschaftlich wie fachspezifisch, raumbeobachtend bis räumlich gestaltend.

Parallel dazu geht ab September die „IBA on tour“ und besucht die unterschiedlichen Regionen des Freistaates, um die IBA Thüringen und ihre Ideen ins Land zu tragen, Potentiale aufzuspüren und Netzwerke aufzubauen. Gesprächspartner werden neben Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verwaltung insbesondere aktive Akteure vor Ort sein.

Für den Winter ist außerdem eine Auftaktkonferenz zum Thema ‚Ressource Thüringen“ geplant. Damit beginnt die IBA Thüringen die nationale und internationale Fachdebatte zur Präzisierung des IBA Programms und zu den Schwerpunkten der Projektarbeit

IBA Gremien

Die 2012 gegründete IBA Thüringen GmbH hat, neben dem Aufsichtsrat und dem bereits 2012 berufenen IBA Kuratorium, seit dem Frühjahr eine neue Geschäftsführung und seit Ende Mai auch einen IBA Fachbeirat. Mit Unterstützung der Beratungsgremien übernehmen die Organe der IBA Thüringen GmbH die Verantwortung für den Gesamtprozess der Internationalen Bauausstellung Thüringen 2023.

Der IBA Aufsichtsrat, unter Vorsitz des Thüringer Ministers für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, berät und überwacht die Arbeit der IBA Thüringen GmbH.

Im Herbst 2012 berief der Aufsichtsrat das IBA Kuratorium als Berater und Botschafter der IBA mit namhaften Vertretern wie Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags, Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW), Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und RA Eckart Drosse, ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e. V..

Begleitet wird der thüringische IBA Prozess von einem IBA Fachbeirat. Dieser besteht aus Experten, die Erfahrungen mit IBA Prozessen haben und zu den Themen energetischer, demografischer und sozialer Wandel, Regionalentwicklung, Architektur und Landschaftsgestaltung, aber auch Kommunikation und Ausstellungsvermittlung international gearbeitet haben. Am 30. Mai 2013 wurden in den IBA Fachbeirat berufen:

  • Prof. Dr. Karl Beucke (Vorsitzender IBA Fachbeirat, Rektor Bauhaus-Universität Weimar),
  • Andrea Gebhardt (Präsidentin Bund Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA),
  • Prof. Manfred Hegger (Professur für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen, TU Darmstadt),
  • Prof. Barbara Holzer (Gastprofessur ETH Zürich/SIA).
  • Prof. Dr. Rolf Kuhn (ehemaliger Geschäftsführer IBA Fürst-Pückler-Land);
  • Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (Professur für Gebäudetechnik ETH Zürich);
  • Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführender Vorstand Region Köln/Bonn e. V.);
  • Prof. Stefan Rettich (Professur für Theorie und Entwerfen, School of Architecture Bremen);
  • Prof. Andreas Wolf (Professur für Städtebau und Entwerfen, HTWK Leipzig);

Als beratende Mitglieder wurden zwei Thüringer Hochschullehrer berufen:

  • Prof. Bernd Rudolf (Dekan Fakultät Architektur, Bauhaus-Universität Weimar) und
  • Prof. Dr. Dieter Genske (Professur Flächenrecycling & Landschaftstechnologie, Fachhochschule Nordhausen).