23. Juni 2014

IBA Besuch im Wartburgkreis widmet sich Stadtentwicklung

Um Ruhla künftig als attraktives Reiseziel zu etablieren, sind mehrere Maßnahmen geplant.
Eine Initiative, um den Fremdenverkehr anzukurbeln und die Stadt zum Anziehungspunkt für Besucher zu machen, sind die ‚Lux Festspiele’. Ihr Name geht auf Friedrich Lux, einen aus Ruhla stammenden Opernkomponisten der Romantik, zurück. Wie die Initiatoren erläuterten, können sich Ruhla und die Region von einer Industrielandschaft zu einem Festspielort entwickeln. Getragen von einem Verein fanden die Festspiele in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal statt. Diese sollen fortan kontinuierlich professionalisiert und auf Schlossanlagen und weitere Orte in der Region ausgedehnt werden. Kultur und Musik könnten so das Image von Ruhla künftig positiv prägen.

In der Kreisstadt Bad Salzungen präsentierte der Planer Dr. Burlein das Projekt ‚Gartenstadt Allendorf’. Nach dem Rückbau der Plattenbauten soll auf diesem Areal, unter Einbeziehung der bestehenden Infrastruktur, ein vielfältiges Quartier mit hohen Freiraumqualitäten entstehen. Vorgesehen sind unterschiedliche Wohn- und Gebäudetypologien in Plusenergiebauweise.

Unter dem Motto ‚Wohnen. Leben. Zukunft – Labor3’ sind in Bad Salzungen noch zwei weitere Modellquartiere geplant. Zum einen das Identitätsquartier ‚Stadtkern’, in dem man zur Sicherung des ortstypischen Charakters den Leerstand aktiv managen möchte; zum anderen das Mobilitätsquartier ‚Bahnhofsareal’, wo im Rahmen der Umgestaltung die Verbindung zur Stadt und den Kuranlagen optimiert werden soll.

Mit einer Gesprächsrunde im historischen Gradierwerk von Bad Salzungen fand diese IBA on tour ihren Abschluss.  Kritisch diskutiert wurden etwa die bestehenden Standards im Bauwesen. Knut Rommel vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Meiningen formulierte: „Es sollte mehr um Prozesse und Verfahren gehen, beispielsweise um die Frage, inwiefern Eigenleistung als Eigenanteil im Rahmen von Förderprogrammen eingebracht werden kann.“ Und Dr. Uwe Wilke vom Büro Erfurt und Partner GmbH ergänzte: „Standards zu hinterfragen ist wichtig. In der Architektenkammer haben wir gesagt, dass wir neue Ideen und neue Standards für Thüringen benötigen.“

Standardisierte Verfahren und Abläufe kritisch auf den Prüfstand zu stellen, ist ein Thema, das auch die IBA Thüringen umtreibt und dem sie sich in den kommenden Jahren widmen wird. Abschließend brachte der Landrat Reinhard Krebs seine Erwartungen an die IBA Thüringen auf den Punkt: Das allerwichtigste ist, dass die IBA Anstöße für neue Ideen gibt.“