17. Juni 2014

Ein Landkreis macht Schule: Auf Tour um den Kyffhäuser

In der Cruciskirche in Sondershausen, der abschließenden Station dieser IBA on tour, stand mit dem Kyffhäuserdenkmal ein zentrales Wahrzeichen des Landkreises auf dem Programm: Das Denkmal wurde in den letzten Jahren aufwändig saniert, doch trotz der Bekanntheit fehlt bislang ein schlüssiges Konzept für die museale Vermittlung der komplexen Geschichte des Ortes. Zusammen mit dem Studiengang MediaArchitecture an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden erste Ansätze, um den Kyffhäuser mit Hilfe neuster Medien zu einem zukunftsfähigen Ort des Erfahrens und Lernens zu gestalten.

Die sanierte Cruciskirche selbst und ihre Revitalisierung waren ebenfalls Thema der Tour. Bereits 2001 wurde eine Initiative gestartet, um die baufällige Kirche wieder in das städtische Leben zu integrieren. Bei der Realisierung des ‚Bürgerzentrums Cruciskirche’ haben die Vereinsmitglieder erhebliche Eigenleistungen als anrechenbaren Eigenanteil in den Förderprogrammen erbracht. Kurz vor Abschluss des Umbaus zeigen sich positive Effekte für das Wohngebiet am Wippertor und die angrenzende Altstadt.

Die zentralen Fragen des Tages wurden abschließend auf einer Podiumsdiskussion in der Cruciskirche diskutiert. Dr. Marta Doehler-Behzadi zeigte sich im Hinblick auf den demografischen Wandel beeindruckt von der Offenheit und Ehrlichkeit beim Austausch mit den örtlichen Akteuren im Kyffhäuserkreis. Und Landrätin Antje Hochwind zog trotz der noch zu bewältigenden Herausforderungen eine optimistische Zwischenbilanz: „Wir haben hier im Landkreis viel Zeit gebraucht, um den demografischen Wandel wahrzunehmen. Ich habe den Eindruck, dass er mittlerweile tatsächlich die Menschen erreicht hat.“
Im diesem Zusammenhang verwies die IBA Geschäftsführerin auf das künftige Gesicht der städtischen Quartiere: „Ich glaube schon, dass sich die IBA in Thüringen überwiegend im Bestand abspielt – aber nicht nur, da sich Städte trotz Bevölkerungsrückgang auch erneuern müssen.“