IBA Ausstellung 2015
Veranstaltungsort (geplant)

Viehauktionshalle Weimar 
Marcel-Paul-Straße
99423 Weimar

Ansprechpartnerin

Kerstin Faber 
Projektleiterin 
+49 3644 518 32 10
kerstin.faber@iba-thueringen.de

Szenografie

Chronik einer Ausstellung, die nicht stattgefunden haben wird

Was bedeutet es, wenn die Scheune zur Kulturoase wird, die Stadt zum Produzenten von Lebensmitteln oder Megabits die PS ersetzen; wenn der italienische Mozzarella aus Thüringen kommt oder ein Dorf zum Technologieführer wird? Was ist in Zeiten der Urbanisierung von Lebensstilen, der Digitalisierung und Globalisierung von Produktion und Konsum eigentlich Stadt, und was ist noch Land? Welche Entwicklungen zwischen Stadt und Dorf, Siedlung und Landschaft lassen sich aus diesen Veränderungen ablesen? Und was bedeutet es für die zukünftige Gestaltung von Raum, wenn die Menschen außerdem weniger und älter werden und das Feld mehr wert ist als das Haus?

Mit diesen Fragen wirft die IBA einen anderen Blick auf den Freistaat Thüringen. In einer ersten Ausstellung im Jahr 2015 wollte sie anhand zahlreicher Themen und Fakten die Veränderungen von Stadt und Land untersuchen. Dabei sollte sichtbar werden: Land ist nicht das Hinterland von Stadt, sondern Teil eines hochindustriellen, globalen und zunehmend digitalen Netzwerkes. Gleichzeitig setzen der demografische Wandel und soziokulturelle Veränderungen, der Klimawandel und die Energiewende Stadt und Land unter Entwicklungsdruck.

Mit der These STADTLAND formulierte die IBA eine andere Lesart auf Thüringen. Anhand vielfältiger Akteurs- und Projektgeschichten aus Thüringen sollte die Ausstellung präsentieren, wie bereits mit anderen Formen von Wohnen, Produzieren, Versorgen und Aneignen STADTLAND aktiv gestaltet werden kann.

Im Mai 2015 sollte die erste zentrale Ausstellung stattfinden. Die Viehauktionshalle in Weimar wurde hierfür als idealer Standort auserkoren – unter dem Titel ›STADTLAND‹ sollte ein anderer Blick auf Thüringen gerichtet werden. Mit ihrer eigenen, vielfältigen und gebrochenen Geschichte hätte die Viehauktionshalle die Transzendenz zwischen Stadt und Land auf ideale Weise zum Ausdruck gebracht. Einen Sommer lang sollten hier nicht nur Ideen für die Zukunft Thüringens präsentiert, sondern auch Konzepte für das Gebäude und Gelände selbst entwickelt werden. Am 22. April 2015 geschah dann, was niemand hatte vorausehen können: Die Viehauktionshalle in Weimar brannte bis auf die Grundmauern niedern. Der Grund hierfür: Brandstiftung. Zum Zeitpunkt des Brandes hatte die IBA mit dem Aufbau der Ausstellung noch nicht begonnen.

Nach dem Brand wurden unter Hochtouren alternative Konzepte entworfen, um die Austellung auf dem Gelände der ehemaligen Viehauktionshalle doch noch zu ermöglichen. Trotz aller Bemühungen scheiterete jedoch schließlich die Realisierung. Am Ende des Sommers hatte also keine Ausstellung stattgefunden, dort wo einmal die Viehauktionshalle stand.