2021
Übersicht der Pressemitteilungen

16. März 2021

Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 
Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

12. September 2021

IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

11. Oktober 2021

IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus


Apolda, 16. März 2021

Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel wird eröffnet 

Zahlreiche IBA Projekte vor Baustellenstart

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen geht in ihre letzte Etappe und bis zum IBA Finale 2023 gibt es noch einiges zu tun. In Apolda, Nordhausen, am Rennsteig, in Saalfeld, im Schwarzatal, am Thüringer Meer, in Weimar und an anderen StadtLand-Standorten der IBA schreiten die Projekte voran.

Anfang März hat der Fachbeirat der IBA Thüringen für fünf Vorhaben den Projektstatus empfohlen, dazu zählen das Wohnhaus für Studierende ›Das 100‹ in Weimar, das Soziokulturelle Zentrum in der Martinskirche in Apolda, die Quartiersentwicklung in Nordhausen Nord, die ›Wasserfrische‹ für die Region Schwarzatal und die gemeinschaftliche Entwicklung des leerstehenden Bürogebäudes als ›Wir Labor‹ in Erfurt. Damit stehen auch für diese IBA Projekte nach der Konzeptphase die nächsten Schritte bis zur Umsetzung an.

An der Bundesautobahn A 71 wird am 30. März die zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel in Betrieb genommen, das große Infrastrukturprojekt der IBA Thüringen in Kooperation mit der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH und Shell Deutschland Oil GmbH. Auch der Emporen- und Ahnensaal auf Schloss Schwarzburg, ein zukünftiger Denkort der Demokratie, wird am 1. Mai nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten präsentiert.

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: »Die IBA will bis 2023 ein starkes Bekenntnis zum StadtLand Thüringen formulieren. Damit dies keine Theorie bleibt, unterstützen wir unsere Projektpartner überall im Freistaat mit aller Kraft bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Mittlerweile konnten wir gemeinsam mit unserem Netzwerk auch wichtige Initiativen auf den Weg bringen, dazu zählen beispielsweise die LeerGut-Agenten oder das Sondervermögen StadtLand Thüringen. Solche Strukturen sollen auch nach Abschluss der IBA die nachhaltige Verankerung der Modellprojekte sichern.«

Vorbereitungen für das IBA Finale 2023 beginnen

Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Aufsichtsratsvorsitzender der IBA GmbH und Thüringer Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft: »Die IBA Thüringen und ihre Impulse sind relevanter denn je. Sie erfüllen unsere Ansprüche, die etablierte Städtebau- und Landschaftsentwicklung zu hinterfragen, neuzudenken und anzupassen. Gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen für die kleinteilige Siedlungsstruktur Thüringens durch Klimawandel, Digitalisierung, aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie eröffnen sich in unseren ländlich geprägten Räumen auch Chancen, die wir bereits wahrnehmen oder noch ergreifen wollen. Davon zeugen unter anderem die StadtLand Projekte. Die IBA Thüringen endet am 31. Dezember 2023. Wie wir ihre Impulse auch darüber hinaus weitertragen, dazu sind die IBA und das Infrastrukturministerium bereits jetzt in engem Austausch.«

Anlage zur IBA Jahrespressekonferenz 2021


12. September 2021

IBA Projektfamilie ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ gewinnt Medaille für Baukultur

Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) lobte Anfang des Jahres erstmals den Thüringer Staatspreis für Baukultur aus. Von insgesamt 75 Einreichungen im Wettbewerb hat eine Fachjury 17 Projekte für die engere Wahl nominiert. Mit dabei waren auch vier mit der IBA Thüringen verbundene Projekte: ›500 Kirchen – 500 Ideen‹, ›Ein Tor ins Schwarzatal – Bahnhof Rottenbach‹, ›Initiative Zukunftswerkstatt Schwarzatal‹ und das ›Timber Prototype House‹.

Der Staatspreis für Baukultur sowie Sonderpreise und Medaillen wurden am Freitag, den 10. September 2021 in einer festlichen Preisverleihung im Bücherkubus (Studienzentrum der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek) in Weimar feierlich durch Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff vergeben. Das IBA Projekt ›500 Kirchen – 500 Ideen‹ erhielt eine Medaille in der Kategorie ›Initiativen/Institutionen/Personen‹ und wurde stellvertretend für das ganze Projektteam von Ulrike Rothe (IBA Thüringen) und Marcus Schmidt (EKM) entgegengenommen. Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen: »Wir freuen uns riesig für alle unsere EKM/IBA Modellkirchen im Rahmen des Gesamtvorhabens STADTLAND:Kirche Thüringen. Die Medaille für Baukultur gibt Kraft für die nächste Etappe bis zum Abschlussjahr der IBA Thüringen 2023.«

2016 riefen die Evangelische Kirchengemeinde in Mitteldeutschland (EKM) und die IBA Thüringen auf, Ideen für zukunftsfähige Nutzungen von evangelischen Kirchen in Thüringen einzureichen. Von den rund 2.000 Kirchen in Thüringen steht rund ein Viertel leer oder werden kaum genutzt. So kamen in dem offenen Ideenwettbewerb ›StadtLand:Kirche‹ 500 Ideen für 500 dieser Kirchen zusammen. 2017 wurden sie in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt. Folgende Modellprojekte wählte eine Jury anschließend aus dem Aufruf zur Umsetzung im Rahmen der EKM und IBA aus: Die soziokulturelle Zentrumskirche in der Martinskirche Apolda wird gesellschaftlicher Treffpunkt, die Her(R)bergskirche in Neustadt am Rennsteig wird über eine digitale Plattform erfolgreich vermietet. Die St. Annen-Kapelle in Krobitz wurde 2017 mit einer gasbetriebenen Flammenorgel von Künstler Carsten Nicolai zur Kunstkapelle, 2.600 Besucherinnen und Besucher bestaunten das Projekt seitdem. Die Bienen-Garten-Kirche St. Peter und Paul in Roldisleben, ein meditativer Spielplatz in der Kirche St. Nicolai in Niedergebra und die Netzwerkkirche St. Johannis (digital und sozial) in Ellrich sind ebenfalls im Qualifizierungsprozess. 2023, im Finaljahr der IBA Thüringen, werden die Modellprojekte Teil der Abschlusspräsentation der IBA Ausstellung sein.


11. Oktober 2021

IBA Kandidat ›Gesundheitskioske Region Seltenrain‹ erhält Projektstatus

Der IBA Fachbeirat hat in seiner letzten Sitzung am 02. und 03. September empfohlen, den Gesundheitskiosken in der Region Seltenrain den Status eines IBA Projektes zu verleihen. Damit würdigt er die innovative Projektidee für die Verbesserung der Daseinsvorsorge auf dem Land.

Der Fachbeirat hat sich auf einer Rundfahrt in der Region Seltenrain über die Entwicklungen vor Ort informiert. Dabei lernte er die vielfältigen Projekte der Stiftung Landleben und des Vereins Landengel e.V. kennen und besichtigte die vier geplanten Standorte der Gesundheitskioske in Blankenburg, Bruchstedt, Kirchheilingen und Urleben.

Die ortsübergreifende Plattform Landengel e.V. baut mit zahlreichen Partnern ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain auf. Ziel des Vereins ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Die Region Seltenrain wird damit zum Modellfall für die Vorsorge auf dem Land und zeigt, dass in Zeiten des demografischen Wandels gute Angebote für mehr Lebensqualität auch abseits der Stadt mit der Hilfe engagierter Akteure möglich sind.

Im Juni 2021 ist das Projekt in einer neuen Phase angekommen. Mit Mitteln zur Förderung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen des TMIL arbeitet der Verein Landengel e.V. an der architektonischen Umsetzung des neuen Versorgungsnetzwerks. Pasel-K-Architects entwickelten dafür das Konzept, das sich in vier Gemeinden räumlich und gestalterisch an den Bushaltestellen verortet. Die maximal 25 qm großen Kioske dienen als Beratungsraum inklusive Sanitäranlagen und Wartebereich für den Bus. Gestalterisch als ›Familie‹ gedacht, wird die Bauweise in Holz je Standort und Gemeinde individuell erfolgen, ein IBA Bauhüttenprozess geht der gemeinsamen Realisierung voraus. 

Der Fachbeirat würdigte das hohe kooperative Engagement von Stiftung Landleben und Verein Landengel e.V. im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung der Bürger*innen in ihren Dörfern. Das nutzerorientierte, experimentelle Vorgehen folgt ganz den Grundsätzen der IBA zur Stärkung der ländlichen Räume.