2017
Übersicht der Pressemitteilungen

22. Dezember 2017
LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

4. September 2017
Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

10. Juli 2017
IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

3. Juli 2017
Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

20. Juni 2017
IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’ 

16. Juni 2017 
„Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

6. Juni 2017
IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

31. Mai 2017
Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

10. Mai 2017
„500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

27. März 2017
IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

23. Februar 2017
Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden


22. Dezember 2017
LEG erwirbt Eiermannbau in Apolda

Künftiger Hauptmieter IBA gestaltet das Industriedenkmal zu einer Keimzelle kreativer Formen des Bauens, Produzierens und kreativen Wirkens. Eine gemeinsame Presseinformation der LEG Thüringen, der GESA und der IBA Thüringen:

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) ist neue Eigentümerin des Eiermannbaus in Apolda. Am heutigen Freitag, 22. Dezember 2017, erwarb sie per Kaufvertrag das geschichtsträchtige Gebäude von der GESA Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH. Den Vertrag unterzeichneten LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar sowie die beiden GESA-Geschäftsführer Dr. Bernd Halstenberg und Dr. Michael Kiel. Damit sind alle Weichen gestellt für den Umzug der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen GmbH von Weimar nach Apolda. Die IBA wird ihren Geschäftssitz im Eiermannbau haben und zudem durch Untervermietung an Architekten, Stadtplaner und Künstler das Gebäude als „Open Factory“ betreiben. Unter dem Leitbild „Open Factory“ soll ein vielfältig genutzter Standort aus Werkstätten, Studios, Atelier- und Verwaltungsbereichen entstehen. „Mit dem markanten Eiermannbau, welcher unweit des Zentrums Apolda liegt, erwirbt die LEG eine Immobilie, die zu den industriegeschichtlich bedeutendsten sowie zu den bekanntesten Bauten Thüringens zählt“, sagte Frank Krätzschmar anlässlich der Beurkundung in Leipzig. „Mit dem Erwerb schaffen wir die Basis dafür, dass hier in den kommenden Jahren im Rahmen der Nutzung durch die IBA eine Keimzelle für kreative Ideen und Projekte entsteht.“

Die LEG vermietet die Räumlichkeiten im Eiermannbau während der Laufzeit des IBA-Prozesses, also bis Ende des Jahres 2023, an die IBA. Die GESA als bisherige Eigentümerin des Gebäudes hatte der IBA bereits in den vergangenen Jahren eine temporäre Einmietung ermöglicht; mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel hat die IBA Planungssicherheit, was den Ort ihres Geschäftssitzes und die Umsetzung der kreativen Vorhaben im Rahmen der „Open Factory“ angeht. „Open Factory“ bedeutet, dass der Eiermannbau künftig ein öffentlicher Ort wird, an dem im Rahmen des IBA-Prozesses ergebnisoffen und experimentierfreudig neue Formen des Produzierens, Arbeitens und kreativen Wirkens ausprobiert werden. Die IBA sieht sich dabei als Initialnutzerin; sie rekrutiert Untermieter, die mit neuen Ideen und Erfindungsgabe ihren Beitrag dazu leisten, das Gebäude baulich auszugestalten und zu einem Erlebnisort mit Anziehungskraft und Bekanntheit zu machen.

Hintergrund:
Die Ursprünge des Eiermannbaus in Apolda liegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Apoldaer Architekt Hermann Schneider am Standort nahe dem Bahnhof ein erstes Gebäude errichtete. Mitte der Dreißigerjahre baute der damals noch weitgehend unbekannte Architekt Egon Eiermann das Gebäude im Auftrag der Berliner Firma „TOTAL KG Foerstner & Co.“ umfassend um; er erweiterte es und verlieh ihm die zeittypische, durchaus an Bauhauselemente angelehnte moderne Formensprache, die dem Eiermannbau noch heute sein über die Grenzen Thüringens hinaus bekanntes Gepräge gibt. Bis Mitte der Neunzigerjahre wurden am Standort Feuerlöschgeräte und Feuerlöschanlagen produziert, zuletzt durch die Apoldaer Feuerlöschgeräte GmbH; 1994 wurde die Produktion eingestellt. Nach Jahren des Verfalls mit teilweise erfolgten Abrissen sanierte die GESA das Baudenkmal 2010/11 unter Beachtung denkmalpflegerischer Anforderungen. Trotz vielfältiger Anstrengungen blieb der Bau ungenutzt, seit 2014 ist er ein Modellstandort der IBA Thüringen. Seit 2016 bearbeitet das Team der IBA Thüringen die Entwicklung des Standortes initiativ. 2019 wird im Eiermannbau die zentrale Ausstellung zur IBA Zwischenpräsentation gezeigt.

www.leg-thueringen.de
www.acos-info.de
www.iba-thueringen.de

Pressebilder zum Eiermannbau Apolda: http://ibat3.synology.me/photo/share/HCX8SkKq

 


4. September 2017
Baukultur gewinnt! Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda

Vom 7. bis 27. September 2017 zeigt die Ausstellung ‚Baukultur gewinnt!’ im Eiermannbau Apolda baukulturelle Erfolgsrezepte aus Österreich und Deutschland. Begleitend zu der vom österreichischen Verein LandLuft kuratierten Wanderausstellung finden drei Gesprächsabende statt, in denen es um die Herausforderungen und Potentiale von Baukultur in den ländlichen Räumen Thüringens geht. Die Veranstaltungen finden in einer Kooperation der IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen statt.

IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Die IBA Thüringen möchte durch experimentellen Neu- und Umbau in Stadt und Landschaft Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen machen. Die Ausstellung und die Gesprächsabende ermöglichen es uns, mit den Thüringer Akteuren ins Gespräch kommen und als IBA Thüringen weitere Impulse für baukulturelle Entwicklungen in Thüringen setzen. Die erfolgreichen Beispiele der Ausstellung aus Österreich und dem Allgäu sollen anregen und zur Nachahmung motivieren.“

Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen: „Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen verbindet das Ziel, baukulturelle Qualität in Thüringen zum Alltag zu machen. Ländliche Räume stehen unter dem Makel der Randlage – oder man empfindet es zumindest so. Als Stiftung Baukultur Thüringen entdecken wir in ländlichen Räumen immer wieder eine Bereitschaft, einen baukulturellen Weg selbstbewusst zu gestalten. Es lässt sich aus der Ausstellung lernen, dass gute Voraussetzungen und findige Bürger abseits der Städte vieles in Bewegung setzen können.“

Thomas Moser, Vorstand LandLuft, Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen: „Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis zeichnet Gemeinden für ihre richtungsweisende kommunale Baukultur, also für nachhaltige Investitionen in die Lebensqualität vor Ort aus. Der Preis zielt nicht primär auf das ‚schöne‘ Gebäude ab. Er beleuchtet vielmehr die gesamten Prozessverläufe von Bauvorhaben sowie jene engagierten Menschen, die sie initiieren und vorantreiben.“

Interessierte sind herzlich zur Ausstellung und zum Veranstaltungsprogramm eingeladen. Der Eintritt ist frei. 

Eckdaten

Baukultur gewinnt!
Ausstellung und Veranstaltungsprogramm im Eiermannbau in Apolda
Eiermannbau, Auenstraße 9, 99510 Apolda
7. bis 27. September 2017, Mo. bis Fr. 10 bis 16 Uhr, zusätzlich zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 11 bis 16 Uhr sowie im Rahmen der Abendveranstaltungen
Kooperation von IBA Thüringen und Stiftung Baukultur Thüringen mit Unterstützung der Architektenkammer Thüringen

Abendveranstaltungen:
7. September 2017, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Podiumsgespräch: Das Land als Baustelle

Die Eröffnung der Ausstellung bietet die Chance, mit den Akteuren des Vereins ‚LandLuft‘ aus Österreich zu ihren Erfahrungen im Aufspüren, Beurteilen und Unterstützen von Baukulturgemeinden ins Gespräch zu kommen und aktuelle Baukulturprojekte der IBA Thüringen im ländlichen Raum kennenzulernen.

Grußwort
Birgit Keller, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Begrüßung
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Gesprächsrunde
Josef Mathis, ehemaliger Bürgermeister der Vorarlberger Baukulturgemeinde Zwischenwasser, Vorarlberg (A)
Florian Kirfel-Rühle, Architekt, Bedheim
Dr. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen

anschließend Ausstellungsführung
Thomas Moser, Vorstand Verein LandLuft, Moosburg (A)

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

Um Anmeldung wird gebeten unter: www.iba-thueringen.de/baukultur-gewinnt

12. September 2017, 19 Uhr
Baukultursalon: Tourismus durch Baukultur?
Tourismus könnte ein Katalysator für Baukultur Made in Thüringen sein. Wenn es um den Ortscharakter und um das Bild einer Ferienregion geht, ist das Bauen ein Schlüsselfaktor. Wo steht Thüringen und was sind gelungene Projekte anderswo?

Begrüßung und Impuls zum Architektourismus
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Gesprächsrunde
Dr. Klaus Sühl, Thüringer Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft
Ingrid Maria Buron de Preser, Architektin, Unterkunftsinitiative Kuckucksnester, Freiburg
Olaf Bartels, Architekturkritiker und -historiker, Plattform urlaubsarchitektur.de, Hamburg/Berlin

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

21. September 2017, 19 Uhr
Baukultursalon: Wo beginnt ländliche Baukultur? 

An guten Beispielen lässt sich ablesen, dass das Bauen auf dem Land mehr ist als der Glücksfall eines schönen Einzelobjekts. Das Land braucht eigene Strategien, Netzwerke und Förderer.

Begrüßung
Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen
Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Stiftung Baukultur Thüringen

Standpunkte
Franz Schröck, Architekt, architekturforum allgäu e.V.
Peter Haimerl, Architekt, München

Lessons Learned zur Baukultur Made in Thüringen 

Moderation
Ulrike Rose, kulturräume gestalten, Berlin

 


10. Juli 2017
IBA Thüringen nominiert neue IBA Projekte

Die IBA Thüringen hat drei Vorhaben zu IBA Projekten nominiert, die ihre Qualifizierungsphase erfolgreich abgeschlossen haben: 

  • die Kunstkapelle St. Anna in Krobitz / Weira (Saale-Orla-Kreis), 
  • Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie (Kreis Saalfeld-Rudolstadt), 
  • der Holz-Versuchsbau Timber Prototype (Kreis Weimarer Land).

Damit sind nun insgesamt sechs IBA Projekte in ihrer Umsetzungsphase. Der IBA Fachbeirat hatte der IBA Thüringen in seiner Sitzung am 28. und 29. Juli 2017 empfohlen, die drei Vorhaben zu IBA Projekten zu nominieren. 

IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Ich freue mich, dass mit den neuen IBA Projekten weitere Modellvorhaben in die Realisierungsphase gehen. Die Projekte entwickeln sich sehr dynamisch. Schon in diesem Herbst werden mit dem Timber Prototype in Apolda und der StadtLandScheune in Bedheim zwei Gebäude sichtbar sein, die für hochwertige Baukultur in Thüringen stehen werden. Die St.-Anna-Kapelle in Krobitz wurde bereits mit dem Kunstprojekt von Carsten Nicolai wieder in Nutzung genommen.“

Informationen zu den neuen IBA Projekten

Kunstkapelle St. Anna – organ 2017 Krobitz
Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Perspektiven für kirchliche Gebäude in Thüringen – Aufgabe, Abgabe, Wandel’ 
Träger: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) 

Künstler: Carsten Nicolai
Projektpartner: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Weira, Gemeinde Weira, Saale-Orla-Kreis

Carsten Nicolai hat seine Arbeit mit dem Titel ‚organ’ speziell für die St.-Anna-Kapelle entwickelt. Das Kunstprojekt schafft einen starken Ort und verleiht der romanischen Kapelle, die einen Fixpunkt in der sanft anmutenden Landschaft im Saale-Orla-Kreis bildet, neue Strahlkraft. Alt und Neu, Tradition und Innovation verbinden sich ideal. Das Kunstprojekt ‚organ’ ist bis 10. September 2017 jeweils am Wochenende von 14 bis 20 Uhr zu erleben. 

„Das Orgelspiel wird unterschiedlichste Besuchergruppen anziehen: sowohl aus dem regionalen als auch nationalen Kontext, da Kompositionen für das Instrument von Künstlerinnen und Künstlern aus Thüringen und aller Welt kreiert werden können. Der innovative Esprit, der behutsame Umgang mit dem Ort und seiner Tradition und die Partizipation und Interaktion von und mit Menschen zeichnen diese künstlerische Arbeit aus“, zeigt die Architektin Barbara Holzer, Mitglied im IBA Fachbeirat, interessante langfristige Perspektiven für das Projekt auf. 

Kunst ist eines von mehreren Themen, die sich aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ als geeignete Wege zur Umnutzung von leeren und untergenutzten Kirchengebäuden herausgestellt haben. Mit dem Aufruf haben sich EKM und IBA Thüringen gemeinsam auf die Suche nach neuen Nutzungen für leerstehende Kirchen gemacht. Auch die Themenfelder Natur, Soziales, Netzwerke, Beherbergung und Gesundheit werden in den kommenden Jahren modellhaft weiter entwickelt. Drei bis fünf besonders spannende und originelle Vorschläge sollen bis zum IBA Finale im Jahr 2023 als IBA Projekte baulich umgesetzt werden. Damit können diese einen Beitrag zum Umgang mit Leerstand und der Wechselwirkung von Stadt und Land leisten. Weitere Umnutzungsideen sind in der Ausstellung ‚500 Kirchen – 500 Ideen‘ noch bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu besichtigen. Ideenaufruf, Ausstellung und Kunstprojekt in Krobitz werden unter anderem von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

 

Schloss Schwarzburg – Denkort für Demokratie 
Teilprojekt des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal’
Träger: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Projektpartner: Gemeinde Schwarzburg in der Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Weimarer Republik e.V. u.a. 

2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Im Dritten Reich wurde das barocke Schloss Schwarzburg bis zur Unkenntlichkeit verwüstet, als es zu einem Reichsgästehaus umgebaut werden sollte. So ist das Schloss Schwarzburg auch ein Mahnmal für die Gefährdungen von Demokratie. In diesem Kontext soll das Schloss Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung im ländlich geprägten Schwarzatal sowie in Korrespondenz zum Weimarer ‚Haus der Demokratie‘ entwickelt werden. Die bauliche Sicherung und Umnutzung für eine erste Raumeinheit wird mit 750.000 Euro gefördert aus Bundesmitteln als national bedeutendes Projekt des Städtebaus.

Fachbeiratsmitglied Prof. Andreas Wolf, HTWK Leipzig, zur Bedeutung des neuen IBA Projekts: „Der weithin sichtbare, während der Nazizeit fragmentierte Haupttrakt der Schwarzburg versinnbildlicht die existenzielle Bedeutung verantwortlicher politischer Kultur und demokratischer Praxis in und für StadtLand. Für das IBA Zwischenpräsentationsjahr 2019 bietet sich die besondere Chance, historische Formen des republikanischen Gesellschaftsvertrags und aktuelle Diskurse um rechte Tendenzen im ländlichen Raum kritisch aufzugreifen und zugleich symbolisch zu verorten.“
Am 28. Juni 2017 haben die Akteure aus den Händen der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die Förderurkunde für den Ausbau von Schloss Schwarzburg als Denkort für Demokratie entgegengenommen. Als nächstes ist geplant, Planungsleistungen für den nutzungsbezogenen Teilausbau einer Raumeinheit zu beauftragen und in die bauliche Umsetzung zu gehen. 
 

Timber Prototype
Träger: Institute for Computational Design and Construction, Universität Stuttgart
Projektpartner: Jade Hochschule Oldenburg, Thüringen Forst, Firma Rettenmeier, diverse Industriepartner 

Der Timber Prototype ist ein wandelbares Bauwerk in einer experimentellen, hochdämmenden Holzbauweise mit rund 20 Quadratmetern Grundfläche. Der Bau als Ergebnis eines Forschungsprojektes bietet Lösungsansätze für zwei wesentliche Probleme des Bauens: die Erhöhung des Anteils an nachwachsenden Rohstoffen in modernen Bauweisen und die Verbesserung der Wiederverwendbarkeit von Baumaterial.

„Seit einigen Jahren erfährt der Baustoff Holz in Fragen der Nachhaltigkeit und Vorfertigung eine rasante Entwicklung. In Regionen wie Süddeutschland, Vorarlberg oder der Schweiz trägt er zur Wirtschaftskraft und baukulturellen Identität bei. In Thüringen hingegen hat er ein hohes Entwicklungspotential. Durch die Verknüpfung modernster Entwurfs- und Fertigungstechnologien in Kombination mit dem regionalen Baustoff möchte das Projekt sowohl technisch als auch gestalterisch die Spielräume ausloten und neue Entwicklungsperspektiven aufzeigen“, so IBA Fachbeiratsmitglied Barbara Holzer. 

Der Prototyp wird im Herbst 2017 aus robotisch vorgefertigten Holzelementen auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda montiert. Denkbar ist ein anschließender Aufbau auch an anderen Standorten in Thüringen. Unterschiedliche Nutzungen beziehungsweise Möblierungen sind je nach Kontext möglich. Eine denkbare Nutzungsart ist eine minimierte Wohnfunktion in dieser Mikroarchitektur. 

 

Bildmaterial zu den neuen IBA Projekten finden Sie in unserem Presse-Bildarchiv/2017: ibat3.synology.me/photo


3. Juli 2017
Fördermittelurkunde für Schloss Schwarzburg von Bundesbauministerin Barbara Hendricks

Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat am 28. Juni 2017 23 ’Nationale Projekte des Städtebaus 2017’ ausgezeichnet. Schloss Schwarzburg erhält Bundesmittel in Höhe von 750.000 Euro für seinen Ausbau zum Denkort für Demokratie. Den Antrag als Projekt hatten IBA Thüringen und Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam mit zahlreichen Partnern im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal‘ auf den Weg gebracht. Vertreterinnen und Vertreter von der Gemeinde Schwarzburg, dem Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und IBA Thüringen nahmen die Urkunde in Berlin entgegen.

In der Region Schwarzatal sind viele zivilgesellschaftliche Akteure aktiv, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg. 2019 jährt sich die Unterzeichnung der Weimarer Verfassung durch Friedrich Ebert in Schwarzburg sowie die Gründung des Bauhauses in Weimar zum hundertsten Mal. Das Schloss soll Anlaufstelle für Projekte und demokratische Bildung werden. Außerdem soll es als Korrespondenzstandort zum ‚Haus der Demokratie‘ in Weimar entwickelt werden.

Hintergrund Nationale Projekte des Städtebaus

Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf dem demografiegerechten und barrierefreien Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen und städtebaulicher Kooperationen. Das Bundesbauministerium fördert die 23 Siegerprojekte mit rund 65 Millionen Euro.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks: „Ich beglückwünsche alle ausgezeichneten Kommunen zu ihren ausgezeichneten Projekten. Ihr Engagement zeigt, dass der deutsche Städtebau innovative und hochwertige Lösungen zu bieten hat. Das Förderprogramm ermöglicht dem Bund, beispielgebende und zukunftsweisende städtebauliche Vorhaben der Kommunen direkt zu fördern. Das Programm wird sehr gut angenommen. Deshalb werden wir es auch 2018 fortführen und sogar aufstocken können. Ich freue mich bereits auf die einfallsreichen Projektskizzen im nächsten Jahr.“

Hintergrund IBA Kandidat ‚Resilientes Schwarzatal‘

Seit das ‚Resiliente Schwarzatal’ Ende 2014 zum Kandidaten der IBA Thüringen nominiert wurde, haben sich im Qualifizierungsprozess unter anderem zwei Projektstränge herausgebildet: Das Schloss Schwarzburg wird als Denkort für Demokratie ausgebaut sowie die ‚Sommerfrische Schwarzatal’ als touristisches Angebot der Region entwickelt.

Der Erhalt demokratischer Grundlagen unserer Gesellschaft gewinnt gerade in den von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen an Bedeutung. Im Schwarzatal sind zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure aktiv. Da gerade im ländlichen Raum die Aktivierung von leerstehenden Gebäuden eine entscheidende Rolle spielt, soll im Schwarzatal die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden.

Beteiligte Akteure: Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V., Tourismusregion Rennsteig-Schwarzatal e.V., Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., Partnerschaften für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, Friedrich-Ebert-Stiftung, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Gemeinde Schwarzburg, Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt u.a.


20. Juni 2017
IBA Werkstattgespräch ‚Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie’
 

Mit welcher Landwirtschaft, in welcher Landschaft wollen wir Thüringer leben und was brauchen wir dafür? Das Werkstattgespräch der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen geht am 30. Juni 2017 der Fragen nach, welche Denk- und Organisationsmodelle sich für ein Bundesland eignen, das überwiegend ländlich geprägt ist und mit dem Thüringer Becken einen der fruchtbarsten Böden von Deutschland besitzt.

Die Veranstaltung im Eiermannbau Apolda richtet sich an allgemein Interessierte sowie Studierende und Fachleute insbesondere aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Design, Agrarwissenschaft und -ökonomie, Soziologie, Kultur-, Gesellschafts- und Naturwissenschaft. 
Ministerin Keller, die zum IBA Werkstattgespräch begrüßen wird: „Tradition und Innovation prägen die Thüringer Landwirtschaft. Als Thüringer Agrarministerin bin ich der Auffassung, dass sich sowohl konventionelle Landwirtschaft als auch der Ökolandbau in unserem Bundesland gut ergänzen. Die Landwirte befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen. Diese Herausforderungen anzunehmen, sichert die Zukunft der Landwirtschaft in Thüringen.“

Betroffene und Verantwortliche, Praktiker und Theoretiker diskutieren gemeinsam, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann. Impulse aus dem Werkstattgespräch sollen – jenseits der ideologischen Positionskämpfe – eine neue Debattenkultur auslösen. Mit am Tisch sitzen unter anderem Katja Gödecke (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft), Dr. Stefan Blöttner (Thüringer Bauernverband e.V.), Heinrich Meusel (Landwirt, HEU-HEINRICH Vertriebs UG & Co. KG), Dr. Klaus Hollenberg (Landwirtschaftliche Rentenbank Frankfurt) und  Uwe Greff (GLS-Bank und BioBodenGenossenschaft Bochum e.V.). Caspar Dohmen moderiert das Rundtisch-Gespräch. 

Das Werkstattgespräch stellt auch die Ergebnisse des IBA Campus vor, in dem sich – im Rahmen des IBA Kandidaten ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ – vier Campusleiter und zwölf Studierende 10 Tage lang mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander gesetzt haben. 

Die Fachzeitung Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Werkstattgesprächs. 

Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
Öffentliches IBA Werkstattgespräch
30. Juni 2017, 10.00 bis 16.00 Uhr
Eiermannbau Apolda, Auenstraße 9, 99510 Apolda
Teilnahme kostenlos

Weitere Informationen sowie Anmeldung bis 25. Juni 2017 unter www.iba-thueringen.de/werkstattgespraech

Hintergrund Werkstattgespräch
Das Thema Agrarwirtschaft ist in der Politik, in der Gesellschaft und in den Medien stark in den Vordergrund gerückt. Neben den bestehenden Debatten um Ressourcenknappheit, Klimawandel und Flächenverbrauch liegen die Gründe dafür in dem Wertewandel bezüglich Ernährung und Lebensmittelproduktion, in Diskussionen um eine ‚schöne Landschaft’ ausgelöst durch die Energiewende sowie in den demografischen Entwicklungen im ländlichen Raum. So kommen die Forderungen nach einer grundlegenden Veränderung aus allen Richtungen – auch von Seiten der Landwirte. Als mögliche Lösungsansätze werden über die Diversifizierung hinaus vor allem die Multifunktionalität und Regionalisierung der Landwirtschaft propagiert. Die Landwirtschaft nimmt auch in Thüringen eine Schlüsselposition zur Bewältigung landesweiter und regionaler Herausforderungen ein. Sie soll nicht nur gesunde Lebensmittel produzieren, sondern auch für eine ökonomische, soziale und ökologische Stabilisierung sowie ästhetische Aufwertung der ländlichen Räume sorgen.

Hintergrund IBA Thüringen
Die IBA Thüringen macht das STADTLAND zu ihrem Thema. Sie konzentriert sich auf fünf IBA Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen.
In den Städten werden Freiräume zur unverzichtbaren ‚grünen Infrastruktur’; im ganzen Land werden Landschaften zur ‚grünen Steckdose’. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften in ganz unterschiedlichen Größenordnungen: Produktive Landschaften werden zum Erlebnis, Erlebnislandschaften werden produktiv. 

Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’
Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.


16. Juni 2017 
„Querdenker“-Projekt: Zeitgenössische Kunst in St.-Anna-Kapelle. Installation „organ“ ab 24. Juni 2017 in Krobitz zu sehen

Im Rahmen des „Querdenker“-Projekts von Evangelischer Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Internationaler Bauausstellung (IBA) Thüringen wird ab Samstag, 24. Juni (17 Uhr), in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis) das Kunstwerk „organ“ des international renommierten Künstlers Carsten Nicolai zu sehen sein. Die Arbeit ist von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem 18. Jahrhundert inspiriert. Im Gegensatz zur klassischen Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen. Sie erzeugen Töne, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

„Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden“, sagt der Künstler Carsten Nicolai. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

Das Kunstwerk „organ“ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort geschrieben. Für zukünftige Aufführungen ist vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr besondere Instrument komponieren.

„organ“ ist im Rahmen von „STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ entstanden, einem Kooperationsprojekt von EKM und IBA Thüringen. Ziel des Projektes ist, neue Nutzungsideen für Thüringer Kirchen zu finden. Gefördert wird es durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER. Das Kunstprojekt „organ“ wird in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira umgesetzt.

Zu Vernissage am 24. Juni in der St.-Anna-Kapelle wird es um 15.30 Uhr ein Pressegespräch geben.

Gesprächspartner werden sein:
Carsten Nicolai, Künstler
Elke Bergt, Leitung Baureferat EKM
Marcus Schmidt, Baureferat EKM
Ulrike Rothe, IBA Thüringen
Martin Jacob, Bürgermeister der Gemeinde Weira
Heike Henkel, Mitglied des Gemeindekirchenrats

Das Kunstprojekt wird bis 10. September 2017 zu sehen sein. Geöffnet ist die St.-Anna-Kapelle jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.


6. Juni 2017
IBA Campus lädt zu öffentlichen Veranstaltungen in Kannawurf ein

Unter dem Titel ‚1.500 ha Zukunft, (Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts’ veranstaltet die IBA Thüringen gemeinsam mit dem IBA Kandidaten Künstlerhaus Thüringen e.V. den diesjährigen IBA Campus in Kannawurf. Vier Campusleiter und zwölf Studierende setzen sich vom 6. bis 16. Juni 2017 mit der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft in der Gemeinde Kannawurf auseinander, begeben sich in sie hinein, spüren harte Fakten auf, erproben neue Denkmodelle und entwickeln Szenarien für die Zukunft. 

Interessierte sind zu folgenden öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen des Campus 2017 ins Schloss Kannawurf eingeladen: 

08.06.17, 09:15 Uhr
Landschaften unverbrüchlich brüchig
Szenischer Vortrag mit Andreas Peschka, Geopoet, Lüneburg

08.06.17, 19:30 Uhr
Klanglandschaften – Landschaftsklang
Wandelkonzert des Ensembles für intuitive Musik Weimar, Leitung: Michael von Hintzenstern

09.06.17, 20:00 Uhr
Landschaftswandel verstehen - Landschaftswandel gestalten
Vortrag von Prof. Antje Stokman, Hafencity Universität Hamburg

10.06.17, 20:00 Uhr
Renaturierung und Rekultivierung – ein möglicher Ansatz für Wandellandschaften
Vortrag von Andrea Balestrini, Atelier L A N D Italia Srl in Mailand 

13.06.17, 20:00 Uhr
I would propose countryside
Vortrag von Dr. Stephan Petermann, Think Tank AMO am Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam

16.06.17, 10:00 Uhr
Präsentation der Campus-Ergebnisse und Diskussion
Vortragssprache: deutsch
Ort: Schloss Kannawurf, Schlossplan 1, 06578 Kannawurf 

Zwei Wochen nach dem Campus findet im Eiermannbau Apolda ein abschließendes Werkstattgespräch in Apolda statt:

30.06.17, 10 bis 16 Uhr
Landwirtschaft in Thüringen: Innovation statt Nostalgie
Rundtischgespräch mit Präsentation der Campus-Ergebnisse und Eröffnung der Fotoausstellung ‚Ich, in meinem Dorf‘ von Frederyke Sauerbrey und den Bewohnern von Kannawurf. Moderation: Caspar Dohmen.

Die Fachzeitschrift Garten und Landschaft ist Medienpartner des IBA Campus 2017. 

Weitere Informationen unter www.iba-thueringen.de/ibacampus-2017

Hintergrund IBA Campus
Der IBA Campus ist ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das jedes Jahr IBA Themen oder einen IBA Standort in Thüringen bearbeitet. 2016 fand der erste IBA Campus als Zukunftswerkstatt zum Eiermannbau Apolda in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot Stiftung statt. Den IBA Campus leiten 2017 Dirk Wascher (Wageningen University Research for foodclusters), Prof. Jonas (Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig), Andreas Dittrich (Technische Universität München) und Katarina Bajc (Universität Stuttgart)

Hintergrund IBA Kandidat Künstlerhaus Thüringen e.V. ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’

Der IBA Kandidat ‚Neue Landschaftstypologien für die Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts in Kannawurf’ will Land-, Forst- und Energiewirtschaft auf dem Gebiet der Gemarkung Kannawurf miteinander verweben und neue Kooperationsnetzwerke schaffen. Dabei sollen Dorfentwicklung, Tourismus und Naturschutz in ein und demselben Raum kombiniert werden. Ziel sind modellhafte neue Landschaftstypologien oder Aneignungsräume, welche die Menschen in die Landschaft hineinholen. Die Idee des Projektträgers Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde im Juni 2016 als Kandidat der IBA Thüringen nominiert und durchläuft aktuell eine Qualifizierungsphase.

Hintergrund IBA Thüringen

Die IBA Thüringen macht bis 2023 das STADTLAND zu ihrem Thema. Die IBA Thüringen versteht sich als Reallabor für das praktische Erproben neuer Ideen und Vorgehensweisen. Die Arbeit konzentriert sich auf fünf sogenannte IBA-Baustellen, wo Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Die IBA Thüringen schafft neue Prototypen und überzeugende Modellfälle zeitgenössischer Thüringer Kulturlandschaften. 


31. Mai 2017
Zeitgenössische Kunst in romanischer Kapelle: Carsten Nicolais Installation ‚organ’ eröffnet am 24. Juni 2017

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland fragen: Wie nehmen wir leerstehende Kirchengebäude trotz einer zurückgehenden Zahl von Gemeindemitgliedern und Kirchgängern in die Zukunft mit? Eine exemplarische künstlerische Intervention setzt der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in den kommenden Monaten um: seine skulpturale Arbeit ‚organ’ hat er eigens für die aus dem zwölften Jahrhundert weitgehend ursprünglich erhaltene St.-Anna-Kapelle in Krobitz/Weira im Thüringer Saale-Orla-Kreis entworfen.

Im weitesten Sinne ist diese Arbeit ein Musikinstrument, das von frühen Entwürfen sogenannter Flammenorgeln aus dem späten 18. Jahrhundert inspiriert ist. Im Gegensatz zur klassischen (Kirchen-) Orgel sind die Tonerzeuger hier Flammen, welche Töne erzeugen, indem sie in Glaszylindern mitschwingen.

Carsten Nicolai erläutert: „Wichtig ist mir, dass sich ganz ursprüngliche Elemente wie Feuer, Erde, Luft und Klang sowohl visuell als auch akustisch miteinander verbinden und eine Symbiose mit dem Ort bilden. Bei der Auswahl der Materialien habe ich, um auf die einzigartige Aura dieses Ortes einzugehen, nur bereits vorhandene Elemente und ‚Technologien’ verwendet.“

Der Titel organ nimmt zum einen Bezug auf das englische Wort ‚organ’ (Orgel), zum anderen auf das symbiotische Miteinander von Organen, die einen lebendigen Körper bilden. Essentiell hierbei ist, dass an diesem Ort ein organisches Zusammenspiel entsteht: So sind beispielsweise die Flammen der Feuerorgel nicht nur Wärme- und Lichtspender, sondern auch Tonerzeuger.

‚organ’ besteht aus 25 modellierten akustischen Resonanzröhren, deren geometrische Formen sich am Modell der Kirchen- beziehungsweise Pfeifenorgel orientieren. Als Orgelpfeifen werden Glaszylinder verschiedener Größe verwendet, die anstelle des im Orgelbau üblichen Luftstroms mithilfe kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht werden. Die besondere Faszination liegt darin, dass die Klangerzeugung nicht – wie bei der konventionellen Orgel – unsichtbar bleibt, sondern sichtbar wird.

Der Künstler Carsten Nicolai hat sowohl das Instrument entworfen und gebaut als auch eine Komposition speziell für diesen Ort angefertigt. Notationsscheiben, die durch Gewichte angetrieben werden, spielen die Komposition in bestimmten Intervallen wiederholend ab. Die Kompositionsscheiben sind so gestaltet, dass auch andere Komponisten für dieses Instrument Stücke schreiben könnten. In zukünftigen Aufführungen ist es vorgesehen, Komponisten einzuladen, die für dieses sehr spezielle Instrument komponieren.

Neben dem Instrument hat die Kapelle zudem einfache architektonische Interventionen erfahren. Im Hauptraum wurde ein neuer Stampflehmboden mit einer umlaufenden Holzbank installiert, der die Kapelle in ihrer Patina erhält. Die Arbeit soll sowohl im Innen- als auch Außenraum eine Strahlkraft erzeugen, mit dem Ziel, eine eigene Identität und möglicherweise ein neues Wahrzeichen für die Region zu schaffen. Utopia triumphans: Zum Klang wird hier das Licht, zum Raum wird hier die Zeit.

organ ist im Rahmen von ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ entstanden, einem Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes sowie das EU-Programm LEADER und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira. Die baulichen Maßnahmen wurden durch das Büro nitschke + kollegen architekten begleitet und von den Firmen Tischlerei Herden sowie handwerk & design Hoppert umgesetzt. Das Instrument nach den Plänen von Carsten Nicolai realisierten die Firma yamaguchi – ufficio d’arte und WERKSTATT 4. Für die kuratorische Projektleitung des offenen Ideenaufrufes und die Gestaltung der Erfurter Ausstellung ‚500 Kirchen 500 Ideen’ im Rahmen des Gesamtvorhabens ist das Büro für Szenografie chezweitz verantwortlich.

organ
Kunstprojekt von Carsten Nicolai
St.-Anna-Kapelle
07806 Krobitz / Gemeinde Weira

24. Juni bis 10. September 2017
jeweils Samstag/Sonntag 14:00 bis 20:00 Uhr
Öffentliche Vernissage: Samstag, 24. Juni, 17:00 Uhr
Pressegespräch mit Carsten Nicolai: Samstag, 24. Juni 2017, 15:00 Uhr
Eintritt frei

16. Juli, 11:00 Uhr
Entdeckertour (Treffpunkt 11.00 Uhr Kaufmannskirche Erfurt) mit den Stationen Erfurter Kaufmannskirche, Dreieinigkeitskirche in Zeulenroda und St.-Anna-Kapelle in Krobitz.
Teilnahmegebühr: 40 Euro p.P.
Anmeldung erforderlich über http://www.querdenker2017.de/info

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.iba-thueringen.de und www.querdenker2017.de.

Hintergrundinformation zu Flammenorgeln

In den Experimentierzirkeln und Laboratorien des ausgehenden 18. Jahrhunderts stieß man erstmals auf das Phänomen ‚singender Flammen’. Physiker, Astronomen und Erfinder mit Protagonisten wie u.a. Ernst Florens Friedrich Chladni förderten mit ihren Theorien und Versuchen die Entwicklung zum Entwurf und Bau eines neuartigen Musikinstrumentes, das unter Verwendung von brennendem Leuchtgas und Glasröhren Töne und zugleich Lichteffekte generiert: die Flammenorgel.

Eine historisch-exemplarische Figur im Diskurs über das Phänomen ‚singender Flammen’ ist der französische Physiker Frédéric Kastner. Kastner begann 1875 mit der Konstruktion einer Feuer- bzw. Flammenorgel (‚Pyrophon’), um die Resultate der bisherigen Studien und Experimente  zu bestätigen. Bei diesem Musikapparat werden Flammen mithilfe elektrischer Leitungen direkt durch den Druck einer Klaviatur gezündet und reguliert. Idee und Konzept seines Prototypen hat Kastner in seiner Abhandlung ‚Les flammes chantantent’ verifiziert.

Hintergrund zum Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’

Im März 2016 haben die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ gestartet. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Ziel des Aufrufs war es vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums, 500 Ideen für neue Nutzungen und damit für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln.

Die Ergebnisse des Ideenaufrufs sind bis 19. November 2017 in einer raumgreifenden Medieninstallation in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen ist Teil der Ausstellung. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt.

Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. 

Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz. 


10. Mai 2017
„500 Kirchen 500 Ideen“ in der Kaufmannskirche am Anger in Erfurt

Am kommenden Samstag, den 13. Mai wird in der Kaufmannskirche in Erfurt die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ eröffnet. Bis zum 19. November werden dann anhand von Kurz-Videos alle eingereichten Ideen aus dem Querdenker-Aufruf präsentiert. Im März 2016 hatten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen den offenen Ideenaufruf gestartet. Ehrgeiziges Ziel war es, vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums 500 Ideen für die Zukunft Thüringer Kirchen zu sammeln. 

„Vor allem die Vielfalt der Ideen hat mich beeindruckt“, sagt Elke Bergt, Leiterin des Baureferats der EKM. „So gab es ganz konkrete Vorschläge, wie man z.B. Kirchen als Beherbergungsorte nutzen kann. Wirklich berührt hat mich, dass bei fast allen Ideen die Nutzung als Gebetsort, Ruheort oder eben einfach als Ort außerhalb des Alltäglichen erhalten bleiben soll. Wir hatten das nicht eingefordert, sondern die Idee zur Nutzung völlig frei gelassen. Toll finde ich auch, dass nicht nur Menschen, die der Kirche nahestehen, ihre Ideen eingereicht haben, sondern auch Leute, die Lust haben, sich mit dem Thema Kirche zu beschäftigen oder denen diese Orte sehr am Herzen liegen“, so Bergt.

Im Rahmen des Gesamtvorhabens wurde auch das Kunstprojekt ‚Organ’ von Carsten Nicolai für die St.-Anna-Kapelle in Krobitz in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Gemeinde Weira gestaltet. „Spannend an diesem Projekt ist, wie ein international renommierter Künstler mit einer aus dem 12. Jahrhundert weitestgehend ursprünglich erhaltenen kleinen Kapelle zusammenkommt und damit eine Öffnung eines besonderen Ortes in Thüringen wieder möglich wird. Das ist ganz im Sinne des IBA Ansatzes LeerGut, mit dem die IBA ungenutzte Gebäude wieder aktiviert“, kommentiert Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen. 

Für die Erfurter Ausstellung werden die Kirchenbänke in der Kaufmannskirche mit Bildschirmen ausgestattet. Dort können sich die Besucher dann eine bestimmte Anzahl von Ideen anschauen und per Kopfhörer anhören. Für die nächsten Videos müssen sie weiterrücken. Einige modellhafte Ideen werden gesondert präsentiert. Aus der Fülle der Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 baulich umgesetzt werden. Vor der Kirche wird ein sogenannter Ideengenerator aufgestellt, an dem sich alle Besucher mit ihren Ideen beteiligen können. 

Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt, bestehend aus einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und einer internationalen Werkstatt. 

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.querdenker2017.de

„STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017“ ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit der IBA Thüringen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die kuratorische Projektleitung des Aufrufs sowie die Gestaltung der Ausstellung erfolgt durch das Büro für Szenografie chezweitz. Weitere Förderer sind die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen sowie die IBA Parkstad, IBA Heidelberg und IBA Basel. Die Baumaßnahme in der St.-Anna-Kapelle wird durch das EU-Programm LEADER gefördert.

Die Ausstellung „500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker in Thüringen 2017“ in der Kaufmannskirche, Am Anger 80, 99084 Erfurt, ist bis zum 19. November 2017 täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bei Rückfragen: Elke Bergt, 0361-51800551, Ulrike Rothe, 03643-900 88 12


27. März 2017
IBA setzt im Stadtland Thüringen weiter auf LeerGut und den  ländlichen Raum

Im Jahr 2017 arbeitet die IBA Thüringen weiterhin unter dem Leitthema ‚Stadtland’. 19 IBA Kandidaten sind derzeit nominiert. Nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen. Erste Projekte sind bereits in der konkreten Planung und Umsetzung.

Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller betont die Bedeutung der IBA: „Thüringen steht vor großen demografischen Aufgaben, die innovative städtebauliche Lösungen erfordern. Die IBA Thüringen ist für uns Impulsgeberin für kreative baukulturelle Projekte in ganz Thüringen. Der Freistaat schafft den finanziellen Rahmen für die Planung und Umsetzung der IBA Projekte. Für das Vorhaben Geras Neue Mitte zur Entwicklung einer großen innerstädtischen Brache haben wir vor kurzem einen Bewilligungsbescheid ausgestellt.“

Die IBA Thüringen wird weiter LeerGut erschließen, indem sie leere Gebäude und neue Nutzungsideen zusammenführt: in Apolda an den Brachenstandorten Eiermannbau, RST- und Norigelände, mit 500 Ideen für Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’ und mit dem Schloss Schwarzburg, das zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ werden soll. 

Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums setzt die IBA Thüringen einen Schwerpunkt auf die Umnutzung der zahlreichen Kirchen im Freistaat. Fast 2.000 evangelische Kirchgebäude gibt es in Thüringen, ihre Nutzer werden aber immer weniger. Anlass für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), gemeinsam mit der IBA Thüringen in einem Ideenaufruf 500 Ideen für neue Nutzungen zu sammeln. Die Vorschläge werden zwischen Mai und November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche ausgestellt; zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungsführungen, Gespräche und Entdeckungstouren über Land bieten Angebote für ein interessiertes Publikum.

In der Region Schwarzatal gibt es einen breiten zivilgesellschaftlichen Diskurs, um die Demokratie im ländlichen Raum zu stärken. Diese Aktivitäten werden nun ein Zentrum bekommen: das Schloss Schwarzburg wird mit Hilfe einer großzügigen Bundesförderung zu einem ‚Denkort der Demokratie‘ ausgebaut. Gerade im ländlichen Raum spielt überdies die Aktivierung von LeerGut eine entscheidende Rolle. Im Schwarzatal soll die historische Sommerfrische-Architektur zu einem touristischen Angebot für neue Zielgruppen werden. Zum diesjährigen Tag der ‚Sommerfrische‘ am 27. August 2017 werden im Schwarzatal erstmals traditionsreiche Häuser der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein erstes Musterhaus soll 2017 entstehen. Als Tor ins Schwarzatal entsteht 2017/18 im Bahnhof Rottenbach ein genossenschaftlicher Regionalladen, nachdem bereits 2016 die Umfeldgestaltung des Bahnhofsplatzes begonnen wurde.

In Apolda wird die IBA Thüringen erneut ihr Sommerquartier im Eiermannbau beziehen. Für die brach gefallenen Standorte rund um den Bahnhof haben vier renommierte Büros in einem Werkstattverfahren ihre Ideen und Gestaltungsvorschläge vorgelegt, die nun gemeinsam mit der Stadt Apolda und der LEG Thüringen in verbindliche städtebauliche Ziele umgesetzt werden.

Auch anderswo ist ‚Land in Sicht‘. In Kannawurf entwickelt der IBA Kandidat neue Landschaftstypologien des 21. Jahrhunderts. Im Juni 2017 veranstaltet die IBA Thüringen hier ihren IBA Campus zusammen mit dem Künstlerhaus Thüringen e.V. Dabei sollen bestehende Landnutzungen neu gedacht und neue Landschaftstypologien erfunden und sichtbar gemacht werden.

Geras Neue Mitte nimmt 2017 Fahrt auf. Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, ein Kurator und die Bürger aktivieren die 2,5 Hektar große Brache im Stadtzentrum mit dem Ziel, Umfang und Form der künftigen Freiräume und Bauten zu bestimmen sowie Nutzer und Investoren zu gewinnen. Gleichzeitig läuft das Verfahren zur Schaffung von Baurecht an.

Anlage 1 gibt Einblicke in vier exemplarische IBA Projektprozesse.

  • In Apolda arbeitet die IBA Thüringen neben dem Eiermannbau als Open Factory an den Brachenstandorten NORI und RST rund um den Bahnhof.
  • 500 Ideen für 500 Kirchen in Thüringen aus dem Ideenwettbewerb STADTLAND:Kirche sind in einer Ausstellung vom 13. Mai 2017 bis 19. November 2017 in der Erfurter Kaufmannskirche zu sehen.
  • Im Schwarzatal möchten zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure das touristische Potenzial erschließen und Demokratie im ländlichen Raum stärken.
  • Auf dem Weg zu einer Kulturlandschaft der Zukunft ist Kannawurf Austragungsort des diesjährigen IBA Campus und der IBA Werkstatt sowie Modellraum für einen neuen Typus hybrider Landnutzung und neuer Landallianzen.

Veranstaltungsauswahl 2017

Rechte Räume oder Demokratie auf dem Land?
Öffentliche Diskussionsveranstaltung
5. April 2017, 18 Uhr, Haus Dacheröden in Erfurt
Eintritt frei.

Die demografische Schrumpfung ländlicher Räume hat politische Konsequenzen: Prinzipien von Eigenverantwortung und Selbstermächtigung erzeugen auch die Gefahr, anschlussfähig für rechtsgerichtete ‚identitäre’ Bewegungen zu sein. Am Beispiel von Thüringen diskutieren Minister Benjamin-Immanuel Hoff, der Soziologe Kenneth Anders, der Kulturwissenschaftler Burkhardt Kolbmüller und IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi mit der Journalistin Liane von Billerbeck über die Stärkung demokratischer Strukturen auf dem Land.

500 Kirchen 500 Ideen. Querdenker für Thüringen 2017
Ausstellung
13. Mai bis 19. November 2017, Kaufmannskirche Erfurt
Öffentliche Vernissage: 13. Mai 2017, 15 Uhr
Pressegespräch: 10. Mai 2017, 13 Uhr
Eintritt frei.

Ausgestellt werden in einer raumgreifenden Medieninstallation 500 Nutzungsideen für Kirchen als Ergebnisse aus dem Ideenaufruf ‚STADTLAND:Kirche. Querdenker für Thüringen 2017’. Ein Ideengenerator für weitere Anregungen wird Teil der Ausstellung sein. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Kolloquium, drei Salongesprächen, fünf Touren und zwei internationalen Werkstätten.

Aus der Fülle von Ideen sollen bis zu fünf IBA Kandidaten nominiert und bis zum IBA Finale 2023 als konkrete Umnutzung von Kirchen umgesetzt sein. Das Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und begleitet durch die kuratorische Projektleitung des Büros für Szenografie chezweitz.

Eine erste künstlerische Inszenierung realisiert vom 24. Juni bis 10. September 2017 der international renommierte Künstler Carsten Nicolai in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz (Saale-Orla-Kreis).

 

IBA Campus: 1.500 Hektar Zukunft
(Er)Findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts
6. bis 16. Juni 2017, Kannawurf (Kreis Sömmerda)
Werkstattgespräch: 30. Juni 2017

Die IBA Thüringen gründet jährlich ein internationales und interdisziplinäres Kollektiv auf Zeit, das einen der Thüringer IBA Projektstandorte bearbeitet. Nach dem IBA Campus 2016 im Eiermannbau Apolda zum Thema ‚LeerGut‘ widmet sich der Campus 2017 im ländlich und agrargeprägten Kannawurf der ‚(Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts‘. Neue Vorstellungsräume für Landschaften sollen eröffnet, Stereotypen aufgebrochen und etablierte Landschaftsbegriffe und -bilder kritisch hinterfragt werden. Die Bürger werden aktiv angesprochen und für die Thematik sensibilisiert, weil ein solches Projekt nur mit ihnen gemeinsam gestaltet werden kann. Ziel des Campus ist auch, erste Szenarien zu entwickeln, die zeigen, wie Landschaft im Sinne der Landwirtschaft neu gedacht, organisiert und gestaltet werden kann.

 

Anlagen

Pressebilder finden Sie im Bilderpool der IBA Thüringen unter  https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

 

Hintergrund IBA Thüringen und Meilensteine

Internationale Bauausstellungen (IBA) gibt es seit über 100 Jahren. Sie experimentieren im Bereich des Planens und Bauens und setzen Impulse, die über ihre Zeit hinausweisen. Während die ersten IBAs mit ihrer gebauten Architektur Neuland betraten, haben sich IBAs in ihrer räumlichen Dimension und gesellschaftlichen Bedeutung seither stark verändert: Sie sind heute Baukultur-Ausstellungen, die neben ästhetischen und technologischen Aspekten zunehmend komplexe soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen in ihre Arbeit einbeziehen. Derzeit finden fünf Internationale Bauausstellungen parallel statt, so viele wie nie zuvor: im Dreiländereck Basel, in Heidelberg und Wien, die IBA Parkstad in den Niederlanden sowie die IBA Thüringen.

IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand. Bis 2023 wird Thüringen zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume.

Der IBA Leitbegriff STADTLAND setzt die spezifische Siedlungsstruktur Thüringens, die zugleich Pate steht für viele vergleichbare Regionen Europas, in Relation zu den wichtigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Hier sucht die IBA Thüringen nach neuen stadtlandschaftlichen Lebensmodellen und Organisationsformen.
Die IBA Thüringen begreift Leerstand als Ressource, für die mit guten Ideen, engagierten Akteuren und neuen Strategien eine Zukunftsperspektive entwickelt werden kann. LeerGut ist eine von fünf IBA Baustellen, in denen Umdenken und Umbauen, Kooperationen und eine Kultur des guten Planens und Bauens in Stadt und Land im Mittelpunkt stehen. Derzeit sind 19 IBA Kandidaten nominiert, nach einem gründlichen Qualifizierungsprozess – u.a. durch Ideenstudien, öffentliche Werkstätten und Wettbewerbe – werden im Jahr 2017 mehrere Kandidaten die Projektreife erlangen.

Die IBA Arbeit erfährt in den Meilensteinjahren ihre Höhepunkte, in denen sie programmatische Aussagen mit der Darstellung des Projektfortschritts ihrer Kandidaten bzw. Projekte verbindet. Im Jahr 2019, dem Jahr des 100-jährigen Bauhausjubiläums, findet eine IBA Werkschau (Zwischenpräsentation) statt.
Zum IBA Finale 2023 führt die IBA ihre Projekte in einer Realausstellung zusammen. Dann stehen die Ergebnisse der IBA Thüringen und der Ausblick auf kommende Entwicklungen im Vordergrund. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Unternehmen einfließen und nachhaltige Veränderungen bewirken, die über das IBA Finale fortwirken. So will die IBA einen Mehrwert für Thüringen schaffen und internationale Aufmerksamkeit erzielen. 

 

Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de

 


23. Februar 2017
Architekturwettbewerb: Modellhaus für Studierende in Weimar entschieden

Das Preisgericht im Realisierungswettbewerb für ‚Das 100. Wohnhaus für Studierende am Horn in Weimar’ hat unter Vorsitz von Prof. Gerd Zimmermann zwei erste Preise und einen zweiten Preis vergeben.

Jeweils einen ersten Preis erhalten Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf (Aachen) sowie Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB (München). Diese Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert. Der zweite Preis in Höhe von 6.000 Euro geht an Wiencke Architekten (Dresden). 

Ein 1. Preis: Architektur Büro Dipl.-Ing. Thomas Wasserkampf, Max Wasserkampf, Aachen/Weimar
Der Wettbewerb hat in seiner Aufgabe die Empfehlung zu Holz als Baustoff ausgesprochen. In diesem Fall wurde ein Holzhaus konzipiert, das nach außen seine materialspezifische Fügung zu einem gliedernden Prinzip ausformuliert. Trotz einer neuen Oberflächensprache fügt sich der Bau in die Gesellschaft der massiven Nachbargebäude ein. Im Inneren wird versucht, alle Verkehrsflächen zugunsten der Wohnbereiche zu eliminieren. So legt sich um den zentralen Treppenturm eine Abfolge aus Wohn- und Essbereichen samt den dazugehörigen Loggien. Die  Wandlungsmöglichkeit der Grundrisse vom Studierendenappartement bis zur Familienwohnung ist eine Stärke dieser Arbeit.

Ein 1. Preis: Almannai Fischer, Reem Almannai, Florian Fischer Architekten PartGmbB, München
Mit einer klaren, massiven und fast geschlossenen Fassade gibt der Entwurf zum Carl-Alexander-Platz wenig von seinem Inneren preis. Umso mehr öffnet er sich nach Süden mit Terrassen und einem Laubengang, der alle Wohnungen erschließt. Die Wohnungen sind auf die gesamte Breite des Gebäudes durchgesteckt und entwickeln vom lichtdurchfluteten Gemeinschaftsbereich bis hin zu den Schlafräumen eine zunehmende Privatheit. In dieser Konsequenz und über eine lichte Etagenhöhe von 3,15 m werden Angebote für viele Wohnansprüche möglich. 

2. Preis: Wiencke Architekten, Dipl.-Ing. T. Maisch, Dipl.-Ing. J. Wiencke, Dresden
Hier zeigt sich ein Quader auf einem massiven Sockel mit einem allseitig prägenden, stählernen Konstruktionsraster. Der Entwurf gibt sich an den gläsernen Zimmerfronten gleichzeitig unnahbar und ist dabei fast gänzlich transparent. Mit diesem Wechselspiel rechnet das Haus, das im Inneren seine Wohnungen nach Ost und West zu eben diesen Glasfassaden ausrichtet. Die Idee eines zentralen Mittelgangs um ein abgeschlossenes Treppenhaus herum hat viele Vorschläge des Wettbewerbs geprägt. Für diese Zwischenfläche mit Anschluss an zwei Gemeinschaftsterrassen ist ein räumlicher Nutzen für alle Bewohner absehbar.

Einer der drei Preise soll bis 2019 baulich umgesetzt sein. Das Vorhaben macht Wohnen zum Experimentierfeld. Damit nimmt der Neubau ganz unmittelbar Bezug auf das historische Bauhaus und das nahegelegene Haus am Horn. Wie würde das Bauhaus heute bauen? Die Auslober – Studierendenwerk Thüringen in Kooperation mit Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen – wollen es zu 100% durchdacht haben: vom digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess und optimierten Bauablauf über Klimaneutralität und Regionalität bis zur Ressource Holz. 

An dem EU-weiten offenen Architekturwettbewerb hatten sich 60 Architekturbüros beteiligt. Nach dem Abschluss des Wettbewerbsverfahrens durch die Jurysitzung am 21. und 22. Februar 2017 tritt das Studierendenwerk Thüringen, begleitet durch die Stiftung Baukultur Thüringen und IBA Thüringen, mit den Preisträgern in Verhandlung, um einen geeigneten Partner für die weiteren Planungsschritte zu finden. Die konkrete Bauplanung soll bereits 2017 beginnen. Im Jahr 2019, dem Jahr des hundertjährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses in Weimar und dem Zwischenpräsentationsjahr der IBA Thüringen, soll der Bau eröffnet werden. 

Sachpreisrichter Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft erläutert: „Die drei Preisträger erfüllen den Anspruch der IBA Thüringen, modellhafte und innovative Projekte zur Architektur im Freistaat zu befördern. Mit dem Modellhaus fördern wir günstiges und nachhaltiges Wohnen für Studenten in Thüringen. Der Bau wird Weimar architektonisch bereichern und als Studienstandort noch attraktiver machen. In der Tradition der Bauhaus Architektur verbinden die Gewinnerentwürfe Kunst, Handwerk und soziale Funktion optimal miteinander.“

Der Juryvorsitzende, Prof. Gerd Zimmermann, Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen, ergänzt: „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass die aktuellen und möglichen zukünftigen Fragen des Wohnens über die gestellten Anforderungen eines Studierendenwohnhauses weit hinaus gehen. Die drei prämierten Arbeiten spiegeln diese Auseinandersetzung in sehr unterschiedlichen Spielformen wieder. Das Gebäude wird neben seiner inneren Verfassung immer auch als Baukörper in der Stadt von weitem gesehen werden. Das heißt, dass durch den Neubau im Ensemble um die ehemalige Streichhan-Kaserne ein baukulturelles Signal für Weimar gesetzt werden muss.“

Die eingereichten Entwürfe sind bis 16. März 2016, jeweils Donnerstag bis Sonntag 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in der Neufert-Box in Gelmeroda ausgestellt. Der Eintritt ist frei. 
Für das Wettbewerbsverfahren ‚Das 100‘ und die anschließende Ausstellung hat die Neufert-Stiftung die Neufert-Box – in direkter Nachbarschaft zum Versuchshaus Ernst Neuferts, das unter dem Einfluss der Lehre des Bauhauses 1929 entstanden war –, zur Verfügung gestellt. Die Neufert-Box ist ein Experimentalbau in Holzbauweise, gebaut 1999 anlässlich des 100. Geburtstages von Ernst Neufert.

Weitere Informationen und Materialien zum Wettbewerb finden Sie unter: www.iba-thueringen.de/wettbewerb-das-100

Pressebilder finden Sie unter: https://ibat3.de.quickconnect.to/photo

Ausstellungsdaten
‚Das 100’ – Wohnhaus für Studierende.
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse 

23. Februar bis 16. März 2017
Neufert-Box
Rudolstädter Str. 7
99428 Weimar-Gelmeroda
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 15.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei

Hintergrund zum Standort und zur Aufgabenstellung
Oberhalb der Stadt Weimar liegt ein ehemaliges Militärgelände, das um die Streichhan-Kaserne ein historisches Ensemble umfasst. Dazu zählt seit einem städtebaulichen Wettbewerb von 1997 ein Gelände, das unter anderem als ‚Neues Bauen am Horn’ zu einer Art Musterstadtteil gewachsen ist. Der Wettbewerb sah am Westende des Carl-Alexander-Platzes ein turmartiges Gebäude vor. Seine Bestimmung als Studierendenwohnhaus sollte Teil einer größeren Wohnanlage für Weimarer Studierende werden. Position und Kubatur des Gebäudes sind durch einen Bebauungsplan  seitdem festgelegt.

Das Studierendenwerk Thüringen, die IBA Thüringen und die Thüringer Stiftung Baukultur haben im Jahr 2016 für dieses Vorhaben ein Konzept verfasst, das einem modellhaften Gebäude, einer mehrfach nutzbaren Funktion und dem städtebaulich prominenten Standort gerecht werden soll. Mit dem ehrgeizigen Vorsatz, einen Bau mit zu 100% erfüllten guten Eigenschaften zu bekommen, wurde der Projektname ‚Das 100’ geboren. Wohl wissend, dass jedes Bauprojekt in seinem Entstehungsprozess auch einen Kompromissweg beschreitet, ist dennoch angestrebt, im digitalen Planungs- und Bauvorlaufprozess, im optimierten Bauablauf, im Verfolgen von Klimaneutralität in Bau und Betrieb, in der Ausrichtung auf regionale Ressourcen und schließlich in der Berücksichtigung des Materials Holz einen möglichst hundertprozentigen Optimalwert zu erreichen.

Dass gleichzeitig mit dem Wettbewerbsverfahren ein Forschungsantrag im Bundesprogramm ‚Variowohnungen’ zu diesem Projekt gestellt wurde, stattet das Projekt und vor allem auch die Themenstellung des Wettbewerbs mit einer zusätzlichen Finesse aus: Die geplanten Wohnungsangebote im Neubau sollen nicht nur studentisch nutzbar sein, sondern für eine eventuelle Weiternutzung als Generationenwohnhaus vorbereitet werden. Der Kubus ist somit hinsichtlich seiner Flexibilität, seiner Lernfähigkeit und wortwörtlich seiner nachhaltigen Tugenden ein Modellvorhaben. 

Das elfköpfige Preisgericht setzte sich zwei volle Tage gründlich mit den Wettbewerbsarbeiten auseinander. Die als Preisträger ausgewählten Arbeiten sind neben der klugen Mischung der gestellten Ansprüche auch mit einer schnellen Umsetzung verbunden. Denn möglichst im Jubiläumsjahr des Bauhauses soll der Turm bereits gebaut sein, um dann zur Feier eine weitere 100 beizutragen, nämlich jene 100 Jahre, die seit der Gründung des ersten Weimarer Bauhauses vergangen sind. Die Widmung des Studierendenhauses als IBA Kandidat soll zusätzlichen Rückenwind geben, um ein Gebäude zu schaffen, das diesem Jubiläumsanlass an seinem exponierten Standort in Weimar würdig ist. 100% IBA. 

Mitglieder des Preisgerichts
Fachpreisrichter: 

  • Prof. Dipl.-Ing Verena von Beckerath, Architektin Berlin/Weimar
  • Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen
  • Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz-Schmitz, Bauhaus-Universität Weimar
  • Dipl.-Ing. ETH Yves Schihin, Architekt Zürich
  • Prof. Dipl.-Ing. Stefan Winter, TU München
  • Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Architekt Weimar, Stiftung Baukultur Thüringen

Sachpreisrichter:

  • Dr. Dieter Gentsch, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft 
  • Dipl.-Ing. Ursel Grigutsch, Stadt Weimar
  • Dipl.-Ing. Beate Hauser, Studierendenwerk Thüringen
  • Dr. Klaus Sühl, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
  • Dipl.-Ing. Lars-Christian-Uhlig, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Pressekontakt: Gabriela Oroz, Pressesprecherin der IBA Thüringen, Tel. +49 (0) 3643 / 900 88 21, E-Mail: gabriela.oroz@iba-thueringen.de